Ashigaru
Premiummitglied
Ja, verstehe ich. Sonst hab ich auch nicht immer so eine hohe "Frequenz", aber heute hatte ich eben mal Zeit dazu. Fühl dich nicht bedrängt, sofort antworten zu müssen.Ok, werd ich tun und der der Zeit bis dahin aber vermutlich nicht oder nur sehr wenig auf deine weiteren Postings eingehen können (muss ja auch noch mal arbeiten). Wäre daher nett, wenn du dich mit weiteren Postings bis dahin zurückhälst.
Und diesen Vorwurf
hat keiner der Hauptdiskutanten hier erhoben, wenn ich das richtig sehe.Daher ärgert mich der Vorwurf der Sektiererei immer besonders.
Umgekehrt! Zitat: "Genau das tat Ernst Hollstein seit den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Ihn gelang es sehr schnell, für Eichen in Mitteleuropa zwei Baumringchronologien aufzubauen. Eine für die Römerzeit und eine für die letzten 1200 Jahre. Dazwischen klafft eine Lücke, die sich einfach nicht schließen lassen wollte. Der aufmerksame Leser ahnt schon, warum." (C14 Crash, 2. Auflage, S. 11).Sie streiten es nicht ab, dass eine vorliegt (das lässt sich ja nur schwer bestreiten), sie bestreiten lediglich die Korrektheit.
Genau das ist aber nicht richtig. Die "Hohenheimer Kurve" für Eichen reicht etwa 12000 Jahre durchgehend zurück und schließt natürlich auch das FMA ein.
Gut erfasst, denn hier ist der große Pferdefuss für Illig: um 297 "erfundene Jahre" zu haben, darf kein einziger Befund und keine Quelle mehr in die Phantomzeit datiert werden. Das heißt, er müsste prinzipiell beweisen, dass alles, was in die Zeit zwischen 614 und 911 gehört, erfunden ist bzw. in die Spätantike oder Ottonenzeit gehört. Gar nicht so einfach, denn das sind schon mehr als ein paar Dutzend Schriftquellen, ganz zu schweigen von den archäologischen Befunden sowie den bereits hier angeschnittenen interkulturellen Problemen, die hier angeschnitten worden sind. Meiner Meinung nach kann er sich da auf lange Sicht nur vergaloppieren. Wenn man nur mal überlegt, dass der große Komplex "Bonifatius und Zeitgenossen" gar nicht erörtert wird im "Erfundenen Mittelalter".Naja das ist nun auch ein problematisches Argument: 40% kann man fälschen, aber 100%? Niemals!
Im "Erfundenen Mittelalter" schreibt er, abgesehen von Aachen, nicht viel zu den Pfalzen. Sich jetzt auch noch die "Zeitensprünge" zu bestellen, wäre mir echt zu viel des guten (sind ja nicht frei im Internet zu beziehen). Da musst du schon präziser werden.Dazu gibt es doch auch schon lange Artikel von Illig und anderen.
Zumindest Gräberfelder aus der Zeit von 400 bis ca. 700 hat man zu Hauf gefunden. Siedlungsreste sind schwer zu lokalisieren, was zum Teil daran liegt, dass im Frühmittelalter Steinbauten rar waren und erst sehr spät (ab 700) aufkamen; zweitens dürften viele "Ursiedlungen" unter den heutigen Ortskernen liegen. Ringwälle und Burgen, die ins FMA datiert werden, sind aber auch recht häufig, besonders in Süddeutschland und im slawischen Bereich. Hier und da hat man aber auch Siedlungen ergraben (z.B. Fritzlar-Geismar, dass vom 2. - 10. Jhdt. kontinuierlich besiedelt wurde). Drittens kommt hinzu, dass die Archäologie lange Zeit die Epochen Völkerwanderung/Frühmittelalter etwas stiefmütterlich behandelt hatte.Seltsam ist ja nur, dass aus viel älteren Zeiten viel mehr entdeckt wurde. Und auch wenn man mal Ausstellungen zu der Zeit besucht (ich war z.B. bei der Byzanz-Ausstellung in Paderborn), fällt auf, dass gerade diese Zeit extrem schlecht belegt ist.