Das ist alles wahr,
@El Quijote, dennoch hat
der Mensch in diesen 200.000 Jahren Frauen vergewaltigt und Menschen versklavt,
wann immer er konnte.
Individuen haben Frauen vergewaltigt und Gruppen haben andere Menschen versklavt. Entindividualisierende Äußerungen á la "der Ami", "der Tommy", "der Iwan", "der Kraut", oder "der Mensch" führen nicht weiter.
Ich weiß nicht, ob im Codex Hammurabi etwas zu Vergewaltigungen steht. Ich weiß, dass er in seinen Rechtsaufassungen teilweise unseren gleicht, teilweise erheblich abweicht (Etwa in dem, dass wenn ein Mann die Tochter eines anderen Mannes tötet, dieser die Tochter des Mörders töten darf, also nicht (nur) der Schuldige bestraft wird, sondern (auch) dessen zumindest in diesem Belang unschuldige Tochter.
Meist wird sexuelle Gewalt gegenüber Frauen in vormodernen Rechten als Ehren- oder Besitzsache aufgefasst, wenn es eine Ehrensache ist, dann muss der Täter das Opfer häufig ehelichen (was natürlich für das Opfer i.d.R.* die Hölle ist); wenn es als Besitzsache angesehe wird, muss der Täter den verantwortlichen männlichen Verwandten des Opfers (nennen wir ihn den
Pater familias) kompensieren. Aus diesen Rechten wird deutlich, dass sie vorkommt, aber außerhalb der Norm steht (Recht wird eigentlich immer dann kodifiziert, wenn es einen zugrundeliegenden Normverstoß gibt, der von den Kodifikatoren erfahren wird), also annormal ist.
*Weshalb die Einschränkung? Man nimmt an, dass die Vergewaltigung von Queen Mary durch Bothwell als solche fingiert war, damit diese Bothwell, den mutmaßlichen Mörder ihres Mannes, Lord Darnley, heiraten konnte (musste), und dies, bevor das Trauerjahr vorbei sei. Das ganze endete mit ihrer Gefangennahme und Einkerkerung auf Loch Leven Castle (und schließlich Flucht nach Lodon, die mit ihrer Hinrichtung endete) und seiner Flucht nach Dänemark.