Woher weiß man oder Frau aber, wie lange die Mütter in der Steinzeit gestillt haben? Und das in einem Zeitraum von 10.000 oder 100.000 und mehr Jahren, je nachdem welcher Zeitabschnitt der Steinzeit gemeint wäre.
Es mag Zeiten gegeben haben mit reichlich Nahrung und weniger harter Arbeit. Da konnten die Mütter auch stundenlang einen Dreijährigen stillen und mußten wahrscheinlich trotzdem noch zufüttern. Dieser doppelte Aufwand aber in einer Mangelzeit mit notwendiger harter Arbeit???
In Not- und Mangelzeiten ist es bei einer etwas größere Gruppe für das Überleben günstiger, wenn weniger Kinder geboren werden. Als wenn die mangelernährten Mütter massenweise bei der Geburt sterben und die Kinder gleich mit. Die Frauen können Verhütungskräuter gehabt haben. Teilweise wird das Problem auch durch kriegerische Auseinandersetzungen gelöst worden sein.
Gewalt allein wird auch in der Steinzeit kaum die Lösung gewesen sein. Sonst hätte sich die Männer der Sippe selbst ausgerottet.
Die Frauen und ihre Kinder würden um jeden Bissen Nahrung konkurrieren und müßten, nachdem die Männer nun fehlen gemeinsam das Mammut jagen...=)
Für Männer waren kriegerische Auseinandersetzungen und Jagen von Großwild gefährlich. Es macht schon Sinn, daß junge Frauen nicht gerade die gefährlichsten Arbeiten getan haben. Das hat in meinen Augen aber wenig mit den 1000 Kindern zu tun, die ein Steinzeitmann theoretisch hätte zeugen können. Zu wenige Männer für die körperlich schwere und gefährliche Arbeit, dann haben Frauen, die das selbst tun müssen und Kinder eine geringere Überlebenschance. Allerdings wären die Überlebenschancen von Frauen und Kindern immer noch größer, wenn die Frauen es bei einem Mangel an Männern selbst versuchen als wenn sie auf der Geschlechterrolle beharren und schicksalsergeben verhungern.:grübel:
Sie brauchten auch in der Steinzeit soziale Fähigkeiten. Jagende Männer mußten in der Gruppe irgendwie zusammenarbeiten. Und die jungen Männer hätten es wohl auch nicht stillschweigend geduldet, wenn die Opis daheim für die Fortpflanzung sorgen...:S Irgendwelche Regeln außer einem Fortpflanzen, soviel es nur geht müssen sie gehabt haben. Und so wird es mit den gerne erwähnten 1000 Kindern, die ein Mann zeugen kann in der Steinzeit kaum geklappt haben. Das hatten im Mittelalter auch die Fürsten nicht. Okay heute mit Gefriertruhe...
Was wäre mit den älteren Frauen der Steinzeit. Durften die Omas nur länger leben, um die Enkel zu hüten? Frauen über 40 hätten nach dieser Fortpflanzungslogik auch gefährlichere Arbeiten ausführen können.
Wielange mußte ein Kind in der Steinzeit überhaupt gehütet werden? Lesen und schreiben lernen mußten die lieben Kleinen damals ja nun nicht...
Heutige Gesellschaften sind so grundlegend anders strukturiert, daß sich eventuelle Geschlechterrollen der Steinzeit nicht ohne weiteres übertragen lassen. Es gab damals keine Autos, Computer, Maschinen, keine Hunderte von Berufen und lange Ausbildungen, keine Renten und Krankenversicherung.
Für die Frau Kinder, Küche, Kirche und für den Mann jede Freiheit, bessere Verdienstmöglichkeiten und ohne eingreifende Gesetze keinerlei Pflicht... Das sind Situationen, die so kaum in der Steinzeit entstehen konnten. Allein in der Wildnis wäre auch ein Mann kaum überlebensfähig gewesen. Er brauchte die Gruppe. Ohne daß junge Menschen nachkommen wäre er im Alter und bei Krankheit verhungert oder hätte ohne Pflege verenden müssen usw...
Freie Wahl des Berufes wird es in der Steinzeit auch für den Mann nicht gegeben haben. Der Mann mit allen modernen Freiheiten und die Frau mit den Regeln der Steinzeit, das wird so nichts...
Frauen können neben ihrer weiblichen Anziehungskraft mit ihren Kenntnissen über Kräuter, Beeren, giftigen Pflanzen, der Pflege von Kindern und alten Menschen und vielleicht handwerklichen Arbeiten durchaus eine Machtposition gegenüber Männern gehabt haben, die eine Frau heute so nicht mit Kinderhüten und Daheimbleiben erreicht.
Konnte nun der beste Jäger der schönsten Frau die größten Bissen an Fleisch bringen oder hat ein Stammesältester bzw. eine stammesälteste Mutti über die Verteilung der Güter entschieden? Dann hätte nicht unbedingt der beste Jäger die größten Chancen bei den Frauen sondern derjenige, der die Güter verteilt hat. Natürlich schwierig, wenn das eine Ältesten-Mutti war...
Bei der Ältesten-Mutti hätte sich das Schönsein für die Frauen einfach nicht rentiert. Auch eine häßliche Frau kann viele gesunde Kinder gebären. Für die Erhaltung der Sippe muß das kein Schaden sein.