Meine Qualifikation findest Du in erster Linie darin, dass ich mit klaren, simplen und sachlichen Argumenten aufzeigen kann, warum das Geschwätz vom "besonderen Alter des Baskischen" Unsinn ist. Das Baskische ist genau so "alt" oder "jung" wie das Spanische oder Ostfriesische oder jede beliebige andere Sprache Europas.
Deine Argumente sind in keiner Weise übezeugend. Im Gegensatz zu dir habe ich eine ganze Reihe seriöser Zitate von Fachleuten ausgebreitet, die alle der Meinung sind, dass die unmittelbaren
Vorfahren der Basken ins Neolithikum oder gar ins Jungpaläolithikum zurückdatiert werden können. Dass es sich dabei um
Hypothesen handelt, dürfte klar sein. Interessant ist z.B.
Um das Alter der baskischen Sprache ist es mir überhaupt nicht gegangen, denn dazu habe ich kaum Informationen finden können. Bruchstücke zu diesem Thema habe ich eingestellt, wie z.B. den Wiki-Tex, den du verworfen hast. Dennoch halte ich es für bemerkenswert, dass die Uni Leipzig vom Baskischen schrieb: "Es ist möglicherweise die älteste Sprache Europas,..." Man kann ja wohl davon ausgehen, dass das Institut ebenfalls die Frage nach dem Alter des Baskischen aufwirft. Dazu fand ich noch das hier:
"Bevor Europa durch indogermanische Stämme bevölkert wurde, wurde es in linguistischer Hinsicht als Alteuropa bezeichnet. Im Zuge der Einwanderung der indogermanischen Stämme verbreiteten sich vermutlich die indoeuropäischen Sprachen. Das Baskische ist möglicherweise die einzige alteuropäische Sprache, die von der Einwanderung nicht betroffen war und vor dem Aussterben bewahrt werden konnte. Als Vorgänger des heutigen Baskischen wird die aquitanische Sprache angenommen, das in Südfrankreich verbreitet war und höchstwahrscheinlich im frühen Mittelalter ausgestorben ist. Diese ist fast ausschließlich in Form von Personen– und Götternamen erhalten geblieben."
Der Sprachwissenschaftler Harald Haarmann sagt:
°Dies hat seit Jahrhunderten vielerlei Spekulationen über sehr alte verwandtschaftliche Beziehungen und prähistorische Kontaktsprachen angeregt ... Die frühe Besiedlung dea Baskenlandes steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Migration von Vertretern des modernen Menschen ... Im Lauf eines langandauernden ethnischen und sprachlich-kultturellen Fusionsprozesses alter Populationen ist es zur Ausbildung des Volks der Basken und ihrer Sprache gekommen-
Aus welchen Vorgängersprachen sich das Baskische nach der Zeitenwende entwickelte, ist ungewiss - abgesehen von der Hypothese, dass das Aquitanische diese Vorgängersprache gewesen sein könnte und das Baskische sein unmittelbarer Fortsetzer.
Wesentlich erschienen mir Hypothesen zur Ethnogenese der Basken und zur Frage ihrer unmittelbaren Vorfahren.
Entscheidend ist die geografisch isolierte Lage der Basken, wodurch Überschichtungen durch andere Ethnien weitgehend unterblieben. Dadurch konnte sich auch das Baskische als isolierte Sprache erhalten. Es ist also durchaus möglich, dass die Basken - bzw. ihre Vorfahren - ein Rest jener Bevölkerung sind, die vor der Indogermanisierung Europas erheblich größere Flächen des Kontinents besiedelte, Theo Vennemann hat in diesem Zusammenhang seine "Vaskonische Hypothese" aufgestellt, der man allerdings nicht oder nur sehr bedingt folgen kann. Die meisten Forscher lehnen sie jedenfalls mit guten Gründen ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vaskonische_Hypothese
Andere Hypothesen - oder Spekulationen - gehen davon aus, dass die heutigen Basken Nachfahren jener paläolithischen Bevölkerung sind, die einst im Süden Frankreichs und Nordspaniens die Höhlenmalereien von Lascaux, Altamira, Pech-Merle usw. schufen.
Damit soll selbstverständlich
nicht (!) gesagt sein, dass vor 10 000 Jahren bereits "Basken" Südfrankreich und Teile Spaniens besiedelten. Vielmehr gab es in Westeuropa eine altansässige Bevölkerungsschicht, die von den seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. vordringenden Indoeuropäern überschichtet und assimiliert wurde - bis auf ein immer mehr schrumpfendes Restgebiet in SW-Frankreich und Nordspanien (spätere Basken) sowie auf der Iberischen halbinsel, wo die gleichfalls vorindoeuropäischen Iberer saßen, die später mit den Kelten zum neuen Volk der Keltiberer verschmolzen.