Glaube und Gewalt

Leopold Bloom schrieb:
Ich wüßte nicht, dass sich Glaube und Liberalismus per se widersprechen würde.
Sie widersprechen sich, sobald man der Meinung ist auch für andere zu sprechen müssen. Und dies tun nun mal alle große Religionen.
 
Wenn man "sehr gläubig" mit fundamentalistisch gleich setzt, dann widerspricht sich das schon ;) Und ich denke, dass wthurner das so gemeint hat.
 
Cassandra schrieb:
Sie widersprechen sich, sobald man der Meinung ist auch für andere zu sprechen müssen. Und dies tun nun mal alle große Religionen.



Sorry, kann man so aber nicht sehen...."mein" Wahlkreisabgeordneter meint auch für mich sprechen zu müssen, dabei teile ich weder dessen Meinung, noch habe ich ihn gewählt. Trotz allem spreche ich ihm aber Liberalismus nicht ab.

Eher dann schon Marbods These. Wobei wthurners Aussage starken Ausschlusscharakter aht und absolut klingt.
 
Leopold Bloom schrieb:
Wobei wthurners Aussage starken Ausschlusscharakter aht und absolut klingt.

Das wird er dir bei Zeiten sicherlich beantworten. Ich kanns jedenfalls nur vermuten.

Aber gerade beim Beispiel Amerika sollte man auch beachten, dass die ein etwas anderes Verständnis von "Liberal" haben als wir. Viele der Bibeltreuen, und die bezeichne ich mal absolut als Fundamentalisten, lehnen eine liberale Haltung ab. Das ist nichts neues, insofern kann ich den Schluß von wthurner nachvollziehen.
Als richtig empfinde ich ihn in Bezug auf die Wahl in Amerika nicht, denn es ist mir viel zu Pauschal alle Bushwähler als "sehr gläubig" abzustempeln um mir das Resultat zu erklären. Ein beachtlicher Teil seiner Wählerschaft ist sicherlich religiös motiviert gewesen, aber ebenso viele andere irrationale Gründe und meinetwegen auch noch der ein oder andere rationale Grund hat seine Wählerschaft ebenso bewegt.
 
Leopold Bloom schrieb:
Sorry, kann man so aber nicht sehen...."mein" Wahlkreisabgeordneter meint auch für mich sprechen zu müssen, dabei teile ich weder dessen Meinung, noch habe ich ihn gewählt. Trotz allem spreche ich ihm aber Liberalismus nicht ab.
Ich sehe noch eine Unterschied zwischen Religion und Politik. Die Religion sollte für das Seelenheil des einzelnen sein. Die Politik soll aber für gesellschaftlichen Konsenz stehen.
Wenn du das auf die Religioin überträgst, kommt dabei die Scharia bei raus.
 
Marbod schrieb:
Das wird er dir bei Zeiten sicherlich beantworten.


Eine gewagte These :yes: :p


Marbod schrieb:
Als richtig empfinde ich ihn in Bezug auf die Wahl in Amerika nicht, denn es ist mir viel zu Pauschal alle Bushwähler als "sehr gläubig" abzustempeln um mir das Resultat zu erklären. Ein beachtlicher Teil seiner Wählerschaft ist sicherlich religiös motiviert gewesen, aber ebenso viele andere irrationale Gründe und meinetwegen auch noch der ein oder andere rationale Grund hat seine Wählerschaft ebenso bewegt.


Und (auch) eben darum gings mir genauso....
 
Cassandra schrieb:
Ich sehe noch eine Unterschied zwischen Religion und Politik. Die Religion sollte für das Seelenheil des einzelnen sein. Die Politik soll aber für gesellschaftlichen Konsenz stehen.
Wenn du das auf die Religioin überträgst, kommt dabei die Scharia bei raus.


Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Religion und Politik (gibts den auch in der CHRISTLICH Demokratischen Union?). Aber gings nicht eher darum, dass jemand der andere vertritt, nicht liberal sein kann?
 
Leopold Bloom schrieb:
Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Religion und Politik (gibts den auch in der CHRISTLICH Demokratischen Union?).
Es kommt darauf an ob die Gesellschaft dies willl.
Ich bin auf eine Nonnenschule gewesen, da wurde die Partei nach dem C ausgesucht.

Leopold Bloom schrieb:
Aber gings nicht eher darum, dass jemand der andere vertritt, nicht liberal sein kann?
Ging es nicht darum, das Glaube und Liberalismus im Widerspruch stehen oder nicht?
 
Leopold Bloom schrieb:
M.E. nicht wirklich....was widerspricht denn nun Glaube UND Liberalismus?

Solange jeder seinen Glauben für sich behält, ist alles Liberal. Dies ist bei unseren Weltreligionen nicht gegeben und somit widersprechen sie sich.
 
Cassandra schrieb:
Dies ist bei unseren Weltreligionen nicht gegeben und somit widersprechen sie sich.

Bist du da sicher? Das mag vielleicht auf das Christentum und den Islam zutreffen, ich habe jedoch noch nie gehört, dass irgendein Inder versucht hat, jemanden "zwangszuhinduisieren". Auch beim Buddhismus, so er als Religion und weniger als Philosophierichtung gesehen wird, ist mir nichts dergleichen bekannt. Haben die Juden jemals Menschen ihren Glauben aufgezwungen? Ich denke nicht.
 
Leopold Bloom schrieb:
Aber das lässt sich auch auf jede beliebige Partei, Gewerkschaft und auch den Tierschutzverein um die Ecke anwenden.
Das sagtest du schon mal.
Aber ich sehe da eben Unterschiede.
Das Eine betrifft die Seele, das andere die Gesellschaft.
In der Gesellschaft müssen nun mal Regeln für das Zusammenleben aufgestellt werden, und das am besten mit Konsens und Kompromiss.
Mein Glaube geht aber niemand anderen etwas an. Und wenn du mir deinen Glauben oder die Doktrinen deines Glaubens aufdrängen willst, geht nun mal jeder Liberalität vorbei.
Und die Doktrinen des jeweiligen Glaubens unserer großen Religionen, werden nunmal ständig anderen aufgedrängt.
 
Wieso sollten denn für Kirche, Glaube etc andere Regeln gelten als für andere Institutionen? Dürfen oder müssen die was spezielles?
 
Hindus und Buddisten sind nicht so friedlich, wie man hier im Westen oft denkt. Vor ein paar Jahren haben Hindus regelrecht Jagd auf Moslems gemacht und Moscheen dem Erdboden gleich gemacht.

Und die buddhistischen Königreiche des Mittelalters (wie Khmer und Tibet) waren extrem kriegerisch.
 
askan schrieb:
Hindus und Buddisten sind nicht so friedlich, wie man hier im Westen oft denkt. Vor ein paar Jahren haben Hindus regelrecht Jagd auf Moslems gemacht und Moscheen dem Erdboden gleich gemacht.

Und die buddhistischen Königreiche des Mittelalters (wie Khmer und Tibet) waren extrem kriegerisch.


Wie heißt denn gleich die nationalistische Hidupartei in Indien? BNP?
 
Zurück
Oben