Absolut o.t.
Ich denke, daß allen klar ist, daß Wiki immer nur ein Einstieg in ein Thema ist. Niemals würde ich in einer Fachdiskussion einen Wiki-Artikel als Quelle akzeptieren, es sei denn, ich kann die Angaben verifizieren.
Aber wie in #8 ausgeführt, wir sind hier im F&A-Bereich und vielen Schülern bzw. Studenten reicht der Link dann schon, entweder als Einstieg oder als Basis, das müssen sie dann schon selbst entscheiden.
M. :winke:
Den Schülern mag das reichen, mir als Lehrer aber nicht - und zumindest in der Oberstufe akzeptiere ich kein Referat/keine Arbeit, die Wiki als alleinige oder Hauptquelle hat. :gruml:
Als Einstieg und dann die weiterführenden Links nutzen ist es ja ok.
ABER: Wenn auch hier fast immer Wiki-Links zur Erstinformation zur Verfügung gestellt werden (auch z.T. von mir, ich geb's ja zu), dann muss man sich vor Augen halten, dass die meisten Schüler das nicht zur Erstinformation, sondern zur alleinigen Information nutzen werden.
Man muss sich vor Augen halten, dass ein Schüler, der hier eine Frage stellt und dem dann der Wiki-Link reicht, entweder überhaupt keine Ahnung von Informationsbeschaffung hat (eher selten) oder sogar zu faul ist, nach seinem Thema zu googeln (dann würde man den Wiki-Artikel nämlich als einen der ersten Treffer bekommen). Warum ein Schüler zu faul ist, Google zu benutzen, aber gleichzeitig die Mühe aufwendet (naja, bei der Formulierung mancher Fragen möchte ich von Mühe fast gar nicht reden), in einem Geschichtsforum zu fragen, ist eine der unerklärlichen Erscheinungen der Schulwelt (gibt da einen netten Teil in einem von Frank McCourts Büchern, in dem er als Lehrer fest stellt, dass seine Schüler mehr Mühe und Fantasie auf gefälschte Entschuldigungen dafür verwenden, warum sie die Hausaufgaben nicht haben, als für das tatsächliche Anfertigen der Hausaufgaben nötig gewesen wäre).
Man merkt ja auch sehr oft an den Reaktionen der "Gäste" auf die Wiki-Links, dass sie damit nicht zufrieden sind. Sie erwarten ausgearbeitete Antworten - den vielen Wiki-Text schon so zusammen gefasst, dass der Lehrer nicht merkt, dass es von Wiki ist.
Streng genommen erziehen wir damit Schüler zur Unselbständigkeit und festigen den Glauben, dass man beste Ergebnisse mit minimalen Aufwand erzielen kann.
Ich seh das als Lehrer vielleicht anders/verkniffener, aber ich kann die ganzen Schülerreferate und Arbeiten nicht mehr hören/sehen, bei denen der Ersteller mal kurz Wiki überflogen hat, völlig unkritisch und z.T. auch noch falsch zusammen gefasst hat und dann den sterbenden Schwan gibt, weil man dafür maximal eine 3 bekommt - der Lehrer hat ja dann keine Ahnung, schließlich hat man das von Wiki und den Link dazu hat man auch noch in einem renommierten Forum bekommen
Allerdings zugegeben: Wiki ist in den letzten Jahren meiner Meinung nach qualitativ in vielen Bereichen besser geworden.