Dir ist ein kleiner Lesefehler unterlaufen: "NS-Bewegung" habe ich geschrieben und darauf abgehoben, dass Stauffenberg sich - nach Darstellung Hoffmanns, die noch der Widerlegung harrt - bereits einige zuvor Jahre bei der Ausbildung der SA, also der Schlägertruppe der NSDAP, nützlich gemacht hat.
Nach 1933 war diese Art von Engagement nicht mehr notwendig. Als Offizier mit Generalstabsausbildung bestand der Kern seiner beruflichen Aufgabe später darin, bei Vorbereitung und Durchführung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges mitzuwirken, und alles spricht dafür, dass er dies gemäß der erwähnten "militärischen Ehrbegriffe wie Loyalität [wem gegenüber eigentlich?] und Disziplin" getan. Tragisch, dass dies alles einem durch und durch verbrecherischen Regime zugute kam.
Dazu habe ich eine Frage. Der Hinweis ist auch hier zu finden:
"Bei der Reichspräsidentenwahl im April 1932 sprach sich Stauffenberg daher gegen den konservativ-monarchistischen Amtsinhaber Paul von Hindenburg und für Adolf Hitler aus, dessen Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 er ausdrücklich begrüßte. Stauffenberg war an der militärischen Ausbildung der Mitglieder der Sturmabteilung (SA) beteiligt und organisierte die Übergabe von Waffendepots an die Reichswehr."
Claus Schenk Graf von Stauffenberg ? Wikipedia
Ist das angesprochene Engagement - Ausbildung der SA -, bei dem Staffenberg mitgewirkt hat, führungsseitig befohlen worden? Bekanntlich gab es Bereiche der Reichswehr, die mehr oder weniger aktiv die NS-Bewegung unterstützten. Man kann für die betreffenden Reichswehr-Einheiten davon ausgehen, dass die Haltung der Führung für diese Einheiten und das eingesetzte Personal regional bestimmend gewesen ist. Oder haben sich solche Ausbilder freiwillig zur Verfügung gestellt, gewissermaßen außerhalb des Dienstes?
Das wäre doch für die Beurteilung in dieser Phase, auch für das untere Offizierskorps von Bedeutung. Ebenso spannend wäre es, Reichswehr-Segmente nach ihrem Engagement zu identifizieren bzw. zu unterscheiden, zB nach Wehrkreisen: für Ostpreußen und die übrigen östlichen Wehrkreise liegen einzelne Betrachtungen zu solchen Themenstellungen vor (zB die Anlage von geheimen Depots, die Zusammenarbeit mit der politischen Führung, Blomberg und Reichenau für Ostpreußen etc.).