Graf Schenk von Stauffenberg

Die Seiten im MGFA "Deutsche Militärgeschichte ...." sind ebenfalls eindeutig.
Das waren "Dienstsachen" die aus Geheimhaltungsgründen außerhalb der Dienstzeit gelegt waren.

Dazu noch etwas Material.

Rohrer, Nationalsozialistische Macht in Ostpreußen, S. 170, geht auf die Massentätigkeit von SA im Grenzschutz Ostpreußens seit 1930 ein, und stellt die sehr engen Verbindungen zum Wehrkreis I (Blomberg, v.Reichenau, bis hin zum Wehrkreispfarrer Müller, die engen Freundschaften zum Gauleiter Koch) ein. Der Grenzschutz - 1931/32 überwiegend SA - wurde von der Reichswehr militärisch ausgebildet.

Die Vorgänge in den Ostgebieten sind auch bei Vogelsang, Reichswehr, Staat und NSDAP beschrieben.

Dazu:
"Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik" Online "Nr. 163 Der Reichswehrminister an den Reichska..." (2.163: )
"Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik" Online "Nr. 659 Der Reichswehrminister an den Reichska..." (1.145: )
 
Dazu noch etwas Material.

Rohrer, Nationalsozialistische Macht in Ostpreußen, S. 170, geht auf die Massentätigkeit von SA im Grenzschutz Ostpreußens seit 1930 ein, und stellt die sehr engen Verbindungen zum Wehrkreis I (Blomberg, v.Reichenau, bis hin zum Wehrkreispfarrer Müller, die engen Freundschaften zum Gauleiter Koch) ein. Der Grenzschutz - 1931/32 überwiegend SA - wurde von der Reichswehr militärisch ausgebildet.

Die Vorgänge in den Ostgebieten sind auch bei Vogelsang, Reichswehr, Staat und NSDAP beschrieben.

Dazu:
"Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik" Online "Nr. 163 Der Reichswehrminister an den Reichska..." (2.163: )
"Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik" Online "Nr. 659 Der Reichswehrminister an den Reichska..." (1.145: )


Und, damit schließt sich der Kreis, der "Grenzschutz", den es zuvor nur in den Ostprovinzen gab, wurde in den Jahren 1931/332 dann auch in Sachsen und Bayern aufgebaut.
 
a) Vor 1933: "In den Jahren 1930 bis 1932 bildeten Stauffenberg und sein Regimentskamerad von Pezold in vorwiegend nächtlichen Felddienstübungen SA-Leute aus, die darum baten, zumal Angehörige des ehemaligen Freikorps 'Bund Oberland' [114]. Im Regiment wurde darüber nicht gesprochen. Solches bewältigte Stauffenberg neben dem normalen Dienst mit regelmäßigen Scharfschießübungen mit dem Minenwerfer." (S. 101)

Die Fußnote 114 auf S. 498 nennt penibel die Quellen: "Luz 22. Aug. 1972; Voll 28. Aug. 1964; Verbindungsoffz. war Oblt. Harteneck; Pezold 1. Sept. 1972; vgl. Rangliste 1930 65; Pezold 1. Sept. 1972; ClS, Absperranweisung 16. März 1932, Nl ClS." (Im Quellenverzeichnis macht Hoffmann weitere Angaben zu diesen Zeitzeugen - zwei davon ehemalige Generäle - und zur Art der Übermittlung.)

@jschmidt hat den Quellenbezog von Hoffmann dargestellt, vielen Dank dafür.

So wie ich das verstehe, handelt es sich um die (Nachkriegs-?)Angaben von damaligen Reichswehrangehörigen Luz, Voll, Pezold ca. 32-40 Jahre nach den Vorgängen sowie um eine "Absperranweisung" der Reichswehr vom März 1932.

Bei der Stellung zum Kontext scheint mir folgendes interessant:
- Absperranweisung - welcher Dienstweg?
- vorwiegend nächtlich (also auch am Tage)
- "die darum baten" - im Rahmen der SA erfolgten freiwillige Meldungen zum Grenzschutz - von den Hunderttausenden in der SA 1931/32 war das ein Kreis von vielleicht 10 %
- gab es eine Verschwiegenheitsanweisung, wenn es auch eine Absperranweisung gab? - "im Regiment wurde nicht darüber gesprochen"

M.E. wäre das zu klären, wenn man den Kontext sieht.


Zu dem Kontext, inkl. v. Harteneck. Es handelt sich hier um die Vorgänge beim 17. (bayer.) Reiter-Regiment in Bamberg, Nachfolger des 1. K.B. Ulanen-Regiments, was sich selbst als ausgesprochene Elite-Truppe verstand. Die Personen:

Schenk v. Stauffenberg (Leutnant Rangliste 1.5.1932)
v. Harteneck General der Kavallerie Gustav Harteneck - Lexikon der Wehrmacht
Luz, Helwig (Rittmeister, Rangliste 1.5.1932, Chef A = Regimentsadjudant, hochdekoriert aus WK I, Ritterkreuz WK II, später Abteilungschef im Oberkommando des Heeres, dann Kommandeur "Abwicklungsstelle Stalingrad und Afrika", während des Stauffenberg-Attentats Divisionskommandeur in Norwegen)
v. Pezold (Oberleutnant, Rangliste 1.5.1932, Stab)
Einen "Voll" habe in der Rangliste der Offiziere des Regiments nicht gefunden, möglicherweise Truppenangehöriger.

Quelle u.a. Graf v. Kageneck, Die Bamberger Reiter.
 
Einen "Voll" habe in der Rangliste der Offiziere des Regiments nicht gefunden, möglicherweise Truppenangehöriger.
Paul Theo Voll ist von Hoffmann als 1964/1972 brieflich Auskunft Gebender unter "Militärkamerad" (S. 623) und unter "Befreundete und Sonstige" (S. 624) aufgelistet. Habe leider sonst nichts gefunden über ihn.
 
Ich verstehe Hoffmann nicht, ich verstehe Euch nicht, dass auf Basis von Aussagen von Regimentskameraden Stauffenbergs Licht in etwas gebracht werden soll. Noch unverständlicher, dass Ihr Euch wundert, dass auf die Art und Weise das Dunkel immer tiefer wird.

Der Hintergrund ist bestens erforscht und im Band "Heer und Republik" von Rainer Wohlfeil im MGFA Band VI Reichswehr und Republik ab Seite 212 nachzulesen.
In der 2. Hälfte der 20er Jahre nahm die Heeresleitung die Grenzschutzverbände usw. und auch die diversen "Freizeitkrieger-Verbände" knapper unter Aufsicht. Dies führte 1928 zu etlichen Skandalen, zur Auflösung dieser "Vereine" wie "F(eldjäger)-Scharen" usw, und zur Ablösung von Blomberg als Chef des Truppenamts.

Von Hitler erging am 3. Dezember 1928 ein Verbot für SA und NSDAP-Mitglieder für die Teilnahme an Grenz- und Landesschutz.
Die Reichsregierung erließ am 26. April 1929 eine Richtlinie für den Grenz- und Landesschutz.

Als Röhm im April 1931 die SA-Führung übernahm war es für SA-Männer, als einzelne!, möglich in Grenz- und Landesschutz einzutreten, auf Grund einer Vereinbarung zwischen Schleicher und Röhm.
Nach wie vor lehnte die Reichswehr es ab SA- Trupps insgesamt auszubilden oder in diese Formationen einzugliedern, nur Einzelpersonen. Was sich bis 30. Januar 1933 auch nicht änderte.

Quelle aaO
 
Paul Theo Voll ist von Hoffmann als 1964/1972 brieflich Auskunft Gebender unter "Militärkamerad" (S. 623) und unter "Befreundete und Sonstige" (S. 624) aufgelistet. Habe leider sonst nichts gefunden über ihn.

Dann müsste man Hoffman anfragen ob er die Quelle veröffentlicht.


Da sich die Quelle (Brief oder Aussage von Voll) im Besitz von Hoffmann befindet, kann man die Quelle wohl nur sehr schwer über ihre "Richtigkeit" überprüfen.

Vielleicht findet man ja noch was über diesen Paul Theo Voll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Paul Theo Voll ist von Hoffmann als 1964/1972 brieflich Auskunft Gebender unter "Militärkamerad" (S. 623) und unter "Befreundete und Sonstige" (S. 624) aufgelistet. Habe leider sonst nichts gefunden über ihn.


Ich habe eine Quelle vorliegen, in der sich 1969! einer überaus echauffiert, dass ...."die Priester und Pastoren sich 1944/45 aufgelehnt hätten, als (man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen) das mit den christlichen Kirchen verbündete Reich im Abwehrkampf gegen die Gottlosen verblutete..."

bei Bedarf kann ich sie gerne nennen.

Aber das, meine Mitdiskutanten und Diskutantinnen ist die Denke dieser "Regimentskameraden",
denen glaubt man am besten gar nichts.
Nichts als ein nachträgliches " der hat aber auch..."
Erbärmlich.


Und ich wiederhole es, und wenn er hat, was dann?
Vom Saulus zum Paulus! Das sind die wahrhaft großen Geister!

Oder, profan ausgedrückt, saufen anfangen kann jeder, Hut ab vor jedem der aufhören kann!
 
Vielleicht habe ich mich immer noch nicht klar genug ausgedrückt:

In den Jahren 1930-1932 wurde der Grenzschutz auf das sächsisch-bayerische Grenzgebiet zur CSR ausgedehnt. Und hier würde ich Stauffenbergs Ausbildungstätigkeit sehen.
Die Reichswehr setzte sich aber damit über die Richtlinie zum Grenzschutz hinweg! Und insbesondere das Land Preußen, damals ein Hort der Demokratie in Deutschland, hatte sowieso arge Bedenken gegen den Grenzschutz, war nur widerstrebend der Regierungsrichtlinie beigetreten. Von dem her mussten diese Aktivitäten auch "intern" geheimgehalten werden, dem Versailler-Vertrag widersprachen sie sowieso.

So ist das "nicht darüber sprechen" zu verstehen. Das hat Hoffmann wohl völlig fehlinterpretiert.

Der nächste Punkt, die SA-Männer als Einzelpersonen in diesen Verbänden ging auf eine Initiative von Schleicher zurück, der die "Einbeziehung dieser wehrwilligen jungen Männer" mit Röhm aushandelte. Es ist daher völlig auszuschließen, dass Stauffenberg aus eigenem antrieb handelte.

Alles ausführlich nachzulesen:
"Heer und Republik" von Rainer Wohlfeil im MGFA Band VI Reichswehr und Republik ab Seite 212 nachzulesen."

Eine Quelle die ich in diesem Thread bestimmt das 10. mal nenne. Vielleicht liest sie auch mal jemand. Die MGFA Militärgeschichte 1648-1939 hat doch vermutlich jeder im Bücherschrank stehen.
 
Ich sehe das auch so, Repo. Du hast mich missverstanden.

Ich habe eine Quelle vorliegen, in der sich 1969! einer überaus echauffiert, dass ...."die Priester und Pastoren sich 1944/45 aufgelehnt hätten, als (man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen) das mit den christlichen Kirchen verbündete Reich im Abwehrkampf gegen die Gottlosen verblutete..."
Bei Balck ("Ordnung im Chaos" - seine Memoiren, zeitweise Vorgesetzter von Harteneck) findet man das als ausführlichen Kommentar zum 20. Juli noch 30 Jahre später: der Dolch im Rücken der (Ost-)Front. Das war die überwiegende Ansicht der Offiziere.

Die Vorgänge sind andererseits geeignet, mit einigen Halbwahrheiten -siehe die bekannten Tarnungsbefehle- Eindrücke zu erzeugen. Da fällt die Vorstellung leicht, dass hier einige Ex-Kameraden nachtreten. 2 gehörten zu der Generalität, die bis zum Endkampf "stand": der eine als Befehlshaber eines improvisierten Kavelleriekorps in verlustreichen Schlachten u.a. in der "Reichsschutzstellung" in Österreich, der andere gemütlich in Skandinavien, nachdem er personalstatistisch Stalingrad abgewickeln durfte.


Eine ganz andere Frage wäre, wie die Erinnerung nach 30 Jahren zu beurteilen ist, wenn 12 Jahre Drittes Reich und ein Weltkrieg dazwischen liegen.
 
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