a) Vor 1933: "In den Jahren 1930 bis 1932 bildeten Stauffenberg und sein Regimentskamerad von Pezold in vorwiegend nächtlichen Felddienstübungen SA-Leute aus, die darum baten, zumal Angehörige des ehemaligen Freikorps 'Bund Oberland' [114]. Im Regiment wurde darüber nicht gesprochen. Solches bewältigte Stauffenberg neben dem normalen Dienst mit regelmäßigen Scharfschießübungen mit dem Minenwerfer." (S. 101)
Die Fußnote 114 auf S. 498 nennt penibel die Quellen: "Luz 22. Aug. 1972; Voll 28. Aug. 1964; Verbindungsoffz. war Oblt. Harteneck; Pezold 1. Sept. 1972; vgl. Rangliste 1930 65; Pezold 1. Sept. 1972; ClS, Absperranweisung 16. März 1932, Nl ClS." (Im Quellenverzeichnis macht Hoffmann weitere Angaben zu diesen Zeitzeugen - zwei davon ehemalige Generäle - und zur Art der Übermittlung.)
@jschmidt hat den Quellenbezog von Hoffmann dargestellt, vielen Dank dafür.
So wie ich das verstehe, handelt es sich um die (Nachkriegs-?)Angaben von damaligen Reichswehrangehörigen Luz, Voll, Pezold ca. 32-40 Jahre nach den Vorgängen sowie um eine "Absperranweisung" der Reichswehr vom März 1932.
Bei der Stellung zum Kontext scheint mir folgendes interessant:
- Absperr
anweisung - welcher Dienstweg?
-
vorwiegend nächtlich (also auch am Tage)
- "die darum
baten" - im Rahmen der SA erfolgten freiwillige Meldungen zum Grenzschutz - von den Hunderttausenden in der SA 1931/32 war das ein Kreis von vielleicht 10 %
- gab es eine Verschwiegenheits
anweisung, wenn es auch eine Absperranweisung gab? - "im Regiment wurde nicht darüber gesprochen"
M.E. wäre das zu klären, wenn man den Kontext sieht.
Zu dem Kontext, inkl. v. Harteneck. Es handelt sich hier um die Vorgänge beim 17. (bayer.) Reiter-Regiment in Bamberg, Nachfolger des 1. K.B. Ulanen-Regiments, was sich selbst als ausgesprochene Elite-Truppe verstand. Die Personen:
Schenk v. Stauffenberg (Leutnant Rangliste 1.5.1932)
v. Harteneck General der Kavallerie Gustav Harteneck - Lexikon der Wehrmacht
Luz, Helwig (Rittmeister, Rangliste 1.5.1932, Chef A = Regimentsadjudant, hochdekoriert aus WK I, Ritterkreuz WK II, später Abteilungschef im Oberkommando des Heeres, dann Kommandeur "Abwicklungsstelle Stalingrad und Afrika", während des Stauffenberg-Attentats Divisionskommandeur in Norwegen)
v. Pezold (Oberleutnant, Rangliste 1.5.1932, Stab)
Einen "
Voll" habe in der Rangliste der Offiziere des Regiments nicht gefunden, möglicherweise Truppenangehöriger.
Quelle u.a. Graf v. Kageneck, Die Bamberger Reiter.