Cato
Aktives Mitglied
Hallo Britannicus,
Vielleicht noch ein Wort zu den Funden aus Kalkriese.
Das Prägedatum der zahllosen Münzen weist darauf hin, dass keine vor dem Jahr 9 n. Chr. in Umlauf war war. Außerdem hat man auch einige Exemplare gefunden, die mit der Aufschrift "Varus" versehen waren.
Ich weiß zwar, dass du dieses Verfahren zur Datierung historischer Ereignisse schon in einem anderen Thread infrage gestellt hast, in der Wissenschaft ist es aber ein probates Mittel, um das Alter von Gräbern, Schlachtfeldern, etc. zu ermitteln.
Wir können uns das ja an einem etwas profanen Beispiel verdeutlichen:
Nehmen wir mal an du findest in deinem Garten eine Leiche mit einem Geldbeutel, der DM-Münzen enthält, die alle vor 1970 geprägt wurden. Dann kannst du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der gute Herr hier schon seit längerem liegt, wenn er nicht gerade ein Numismatiker war, der seine Sammlung zm nächsten Flohmarkt bringen wollte...
Da ich jetzt einfach mal behaupte, dass das Sammeln von Münzen in Varus' Heer nicht allzu weit verbreitet gewesen sein dürfte, stellen die Münzfunde eine sehr wichtige Quelle zur Datierung des Schlachtfeldes dar.
Was den Ausgang der Schlacht angeht, geben uns die Funde auch einige Hinweise.
So fanden sich bis jetzt (falls sich das in jüngster Zeit geändert hat, bitte ich um Korrektur) ausschließlich römische Objekte, wie z.B. die oben genannten Münzen aber auch Reste von Waffen und Ausrüstung. Man kann also davon ausgehen, dass die Germanen ihre Waffen und Rüstungen (falls sie welche trugen) alle wieder mitgenommen haben. Dieses Verhalten ist typisch für den Sieger. Bei den römischen Funden handelt es sich hauptsächlich um Fragmente oder Kleinteile, die beim Plündern des Schlachtfeldes entweder übersehen (z.B. die berühmte Reitermaske) oder von Rüstungen und Helmen abgerissen wurden, als man die Leichen fledderte (z.B. Teile eines Schienenpanzers, ein Helmbuschhalter, Verzierungen von Schwertscheiden, etc.).
Viele Grüß
Cato
Vielleicht noch ein Wort zu den Funden aus Kalkriese.
Das Prägedatum der zahllosen Münzen weist darauf hin, dass keine vor dem Jahr 9 n. Chr. in Umlauf war war. Außerdem hat man auch einige Exemplare gefunden, die mit der Aufschrift "Varus" versehen waren.
Ich weiß zwar, dass du dieses Verfahren zur Datierung historischer Ereignisse schon in einem anderen Thread infrage gestellt hast, in der Wissenschaft ist es aber ein probates Mittel, um das Alter von Gräbern, Schlachtfeldern, etc. zu ermitteln.
Wir können uns das ja an einem etwas profanen Beispiel verdeutlichen:
Nehmen wir mal an du findest in deinem Garten eine Leiche mit einem Geldbeutel, der DM-Münzen enthält, die alle vor 1970 geprägt wurden. Dann kannst du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der gute Herr hier schon seit längerem liegt, wenn er nicht gerade ein Numismatiker war, der seine Sammlung zm nächsten Flohmarkt bringen wollte...
Da ich jetzt einfach mal behaupte, dass das Sammeln von Münzen in Varus' Heer nicht allzu weit verbreitet gewesen sein dürfte, stellen die Münzfunde eine sehr wichtige Quelle zur Datierung des Schlachtfeldes dar.
Was den Ausgang der Schlacht angeht, geben uns die Funde auch einige Hinweise.
So fanden sich bis jetzt (falls sich das in jüngster Zeit geändert hat, bitte ich um Korrektur) ausschließlich römische Objekte, wie z.B. die oben genannten Münzen aber auch Reste von Waffen und Ausrüstung. Man kann also davon ausgehen, dass die Germanen ihre Waffen und Rüstungen (falls sie welche trugen) alle wieder mitgenommen haben. Dieses Verhalten ist typisch für den Sieger. Bei den römischen Funden handelt es sich hauptsächlich um Fragmente oder Kleinteile, die beim Plündern des Schlachtfeldes entweder übersehen (z.B. die berühmte Reitermaske) oder von Rüstungen und Helmen abgerissen wurden, als man die Leichen fledderte (z.B. Teile eines Schienenpanzers, ein Helmbuschhalter, Verzierungen von Schwertscheiden, etc.).
Viele Grüß
Cato
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