Hatte der Messias eine Frau?

Beim Konzil von Nicäa (heute glaub ich : Bursa) , der Caesar hatte sozusagen die Schnauze voll von den unterschiedlichen Glaubenslegenden (und zusammenhängenden Streitigkeiten) und zwang sozusagen die damaligen Kirchenoberhäupter (DEN Papst gab es noch gar nicht) sich auf eine einheitliche Überlieferung zu einigen.
 
Lungos schrieb:
Gute Frage. Leider habe ich den Film nicht gesehen.


Das muss an sich jeder fuer sich beantworten koennen - ganz ohne Film. ;)


Lungos schrieb:
Dass Maria Magdalena "so elendig durch den Dreck gezogen wurde" kann ich nicht beurteilen und ganz so Bilbelfest bin ich nicht.

Hat die Kirche diese Frau durch den Dreck gezogen? - oder sollten es andere so ausgelegt haben?

Gemäß dem Neuen Testament hatte Jesus sieben Dämonen von ihr ausgetrieben (Lk 8,2;Mk 16,9). Sie gehörte zu den Frauen, die Jesus nachfolgten und für seinen und der Jünger Unterhalt sorgten. Diese Frauen begleiteten Jesus nach Jerusalem, sie standen unter dem Kreuz als die meisten anderen Jünger geflohen waren (Mt 27,55f), sie halfen beim Begräbnis (Mt 27,61, Mk 15,47) und entdeckten am Ostermorgen das leere Grab (Mk16,1-5, Joh20,1). Nachdem Maria Magdalena das den Jüngern berichtet hatte, begegnete ihr als erster der auferstandene Jesus und trug ihr die Botschaft an die Jünger auf (Joh 20,11-18). Daher bekam sie schon in der Alten Kirche den Ehrennamen apostola apostolorum - "Apostelin der Apostel".

Maria Magdalena ist eine der wenigen Frauen der Bibel, die nicht als "Frau/Mutter ;..." über einen Mann definiert wird, und die in direkter Rede im Evangeliumstext vorkommt.

(...)

Papst Gregor I. bezeichnete 591 in einer Predigt Maria Magdalena als Prostituierte, indem er sie mit der Sünderin, die Jesus die Füße wäscht (Lk 7,36-50), identifizierte. Dies wurde ein Teil der katholischen Tradition um Maria Magdalena, in der Maria Magdalena auch mit Maria von Betanien, der Schwester von Marta und Lazarus, gleichgesetzt wird.

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Die Gleichsetzung Maria Magdalenas mit der reuigen Sünderin, der Hure wurde erst im Jahre 591 durch Papst Gregor I. zur offiziellen Wahrheit der Kirche. In einer Predigt erklärte er, dass es Ansicht der Kirche sei, dass die Frau, die Johannes als Maria (von Bethanien) bezeichnet, auch die Frau ist, der Markus zufolge sieben Teufel ausgetrieben wurden.




Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Magdalena

http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/mensch/philosophie/frau_jesu/03.html
 
Nun will ich niemanden beleidigen!!!
Aber das was parago über diese Maria Magdalena und Papst geschrieben hat, das ergibt doch keinen Sinn und offenbart eher Altersschwachsinn des Papst Gregor I. ...
 
Lungos schrieb:
Nun will ich niemanden beleidigen!!!
Aber das was parago über diese Maria Magdalena und Papst geschrieben hat, das ergibt doch keinen Sinn und offenbart eher Altersschwachsinn des Papst Gregor I. ...

Was genau ergibt keinen Sinn?
 
Warum soll Maria Magdalena eine Prostituierte gewesen sein? Weil Sie vielleicht Jesus die Füße abwusch?
War Jesus ein Zuhälter, weil Maria Magdalena durch ihre Prostitution ihn und seine Jünger unterhielt?
Muss ein Mann über einer Frau stehen und wenn eine Frau unter dem Manne steht, so ist sie sogleich eine Prostituierte?
Desweiteren ist der Teufelsglaube erst nach dem Dämonenglaube aufgetreten (was so in das 5./6. Jhdt. passt).
Also alles in allem doch sehr realitätsverlustig...
 
Lungos schrieb:
Zwar habe ich nur die Luther-Bibel mal richtig durchgelesen, aber schon mal Absätze mit der römisch-katholischen Bibel verglichen und auch mal Stellen anderer protestantischer Richtungen gelesen. Es gibt überall Abweichungen. Im "Grundsinn" sind alle Bibeln gleich.

Die Abweichungen liegen in den meisten Fällen nicht am zugrundeliegenden hebräischen, aramäischen oder griechischen Text, sondern an der jeweiligen Übersetzung.



Lungos schrieb:
Nachtrag: Wann wurde denn die "Urbibel" so festgelegt, die Du hier anführtst?

Die ersten Synoden, in denen Beschlüsse über der Umfang der christlichen Bibel gefaßt wurden, waren in Laodicäa (363), Hippo (393) und Karthago (397 und 419). Allerdings gab es wohl schon seit dem späten 2. Jahrhundert über den größeren Teil der Schriften einen weitgehenden Konsens.
 
hyokkose schrieb:
Die Abweichungen liegen in den meisten Fällen nicht am zugrundeliegenden hebräischen, aramäischen oder griechischen Text, sondern an der jeweiligen Übersetzung.
Und witzigerweise ist es nicht die Kirche gewesen, die beharlich auf Übersetzungen in "neue" Sprachen bestand, die Herrschaften dieser Institution müssen noch immer mehrsprachig bewandert sein. Also laßt doch mal bitte immer diese Seitenhiebe auf die Kirche. Die hat genug auf dem Kerbholz, als dass man ihr da immer kollektive Boshaftigkeit in Sachen Bibelübersetzung und Interpretation unterstellen muß...
 
Ich verstehe diese ganze Aufregung gar nicht. Warum soll denn ein Mann im bestem Alter nicht auch einmal probiert haben, wie das so ist zwischen Mann und Frau. Er war ja wohl ein Mensch. Darüber sind sich doch alle einig. Und das er mit 12 Männern durch die Lande zog, heisst ja nicht gleich, das er homosexuel war. Ich kopiere mal was.

Wir verdanken dem Evangelisten Lukas die kurze Bemerkung, dass auch Frauen zu denen gehörten, die Jesus auf seinen Wegen in Galiläa begleitet haben. In Lk 8,2 f. heißt es: "Die Zwölf waren mit ihm und einige Frauen, die geheilt worden waren von bösen Geistern und Krankheiten; sie dienten ihnen mit dem, was sie besaßen." Daraus können wir schließen, dass das Motiv ihrer Dienstbereitschaft die Dankbarkeit war für die Befreiung, die ihnen Jesus geschenkt hatte. In seiner Nähe konnten sich böse Geister und Krankheiten nicht halten.

Neben den Zwölf waren also auch Frauen bei ihm. Von ihnen werden drei mit Namen genannt: "Maria, genannt Magdalena, Joanna und Susanna." Und es werden beiläufig noch "viele andere" erwähnt. Diesen überraschenden Einblick in die Schar derer, die Jesus ständig nachfolgten, sollten wir versuchen, für unsere Vorstellung von seiner öffentlichen Tätigkeit in Galiläa fruchtbar zu machen. Übrigens sagt auch Markus ausdrücklich von den Frauen, die von weitem Augenzeugen des Todes Jesu waren, - die Jünger waren ja alle geflohen -‚ dass "sie Jesus schon in Galiläa gefolgt waren und ihm gedient hatten" (Mk 15,41). Dort erwähnt er mit Namen neben Maria von Magdala noch eine andere Maria und Salome. Es lohnt sich auch, darüber nachzudenken, wie Jesus dieses Miteinander von Frauen und Männern in seiner Nähe und in seinem Dienst geprägt hat. Sicherlich war der Grundsatz aus seiner Verkündigung: "Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter" (Mt 12,50) bestimmend. Denn für Jesus selbst war es "seine Speise, den Willen dessen zu tun, der ihn gesandt hat" (vgl. Joh 4,34). Und diese Haltung musste die Haltung aller sein, die ihm folgten, ob Männer oder Frauen. Die Frauen um Jesus hat diese Übereinstimmung mit ihrem Meister dazu bewegt, ihm von Galiläa nach Jerusalem nachzugehen und ihm ihren letzten Dienst beim Begräbnis zu schenken. Dort wurden sie Zeugen der Auferstehung und gehörten sicher zu den Frauen, die nach der Himmelfahrt des Herrn in Erwartung der Kraft aus der Höhe im Obergemach in Jerusalem beisammen waren (vgl. Apg 1,14).
http://www.albertusmagnus.de/th_0304.htm
Auch wenn es böse klingen mag. Erzähl mir doch keiner, das die Frauen den Männern den ganzen Tag die Füsse gewaschen haben.
 
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askan schrieb:
Beim Konzil von Nicäa (heute glaub ich : Bursa) , der Caesar hatte sozusagen die Schnauze voll von den unterschiedlichen Glaubenslegenden (und zusammenhängenden Streitigkeiten) und zwang sozusagen die damaligen Kirchenoberhäupter (DEN Papst gab es noch gar nicht) sich auf eine einheitliche Überlieferung zu einigen.

Nein, das ist Käse, der sich gleichwohl auf Tausenden Internetseiten (und in der einen oder anderen Verschwörungstheorie) findet.

Bei diesem Konzil ging es um andere Dinge als um den Inhalt der Bibel.
 
Dass der allgemein anerkannte Kanon der Evangelien aus den 4 heute anerkannten Texten besteht, stand bereits um 180 fest (Kanon muratori des Eirenaios v. Lyon). Irenäus reagierte damit auf Marcions Kanon.

Fingalo
 
florian17160 schrieb:
Erzähl mir doch keiner, das die Frauen den Männern den ganzen Tag die Füsse gewaschen haben.
Beim Wandern auch schlecht möglich.
Aber die Anspielung beruht auf rezenter Denke. Die Juden hätten sich sicher das Maul zerrissen, wenn er mit seinen Anhängerinnen Verkehr gehabt hätte. Er war immerhin ein radikale Wanderprediger. Johannes d.T. dürfte wohl auch unverheiratet gewesen sien.
Außerdem wird von allen Frauen in der Bibel gesagt, zu wem sie gehörten. Warum nicht bei M.Magdalena, insbesondere, wenn nichts Anstößiges dabei empfunden worden wäre?

Fingalo
 
florian17160 schrieb:
In Lk 8,2 f. heißt es: "Die Zwölf waren mit ihm und einige Frauen, die geheilt worden waren von bösen Geistern und Krankheiten; sie dienten ihnen mit dem, was sie besaßen." Daraus können wir schließen, dass das Motiv ihrer Dienstbereitschaft die Dankbarkeit war für die Befreiung, die ihnen Jesus geschenkt hatte. In seiner Nähe konnten sich böse Geister und Krankheiten nicht halten. Neben den Zwölf waren also auch Frauen bei ihm.
Wenn sie ihm mit dem dienten, was sie besaßen, sind sie wohl kaum weit mit ihm gewandert. Abends kehrten sie zurück, und in der nächsten Stadt waren es wieder andere. Da waren reiche Frauen darunter, wie man an dem teuren Ö sehen kann, mit dem Jesus von einer Frau gesalbt wurde, was bei Judas Anstoß erregete, weil man das Öl habe verkaufen und den Erlös den Armen hätte geben können. Da kann es sich nicht um peanuts gehandelt haben. Auch die Spezereien beim Begräbnis waren nicht von Aldi. Diese Frauen unterstützten ihn mit ihrer Habe und begleiteten ihn sicher ein Stück weit.
Intime Beziehungen hätten totsicher zu Reibereien geführt, die irgendwo ihren Niederschlag gefunden hätten.
Mir ist ohnehin schleierhaft, warum man sich nicht an das halten kann, was man überliefert bekommt und dauernd was dazuerfinden muss. Warum passt den Leuten eigentlich nicht, dass Jesus enthaltsam gelebt haben soll? Wohl weil ihnen selber beim Anblick eines Frauenbeins die Hose eng wird?
Jedenfalls steht für mich fest, dass einschlägige Spekulationen nichts über Jesus, aber alles über die, die sie aufstellen, aussagt.

Fingalo
 
fingalo schrieb:
Warum passt den Leuten eigentlich nicht, dass Jesus enthaltsam gelebt haben soll? Wohl weil ihnen selber beim Anblick eines Frauenbeins die Hose eng wird?
:yes: :p :yes:
Das oben skizzierte Problem dürfte zumindest den Männern zur Zeit Jesu in Ermangelung von Hosen unbekannt gewesen sein!
 
fingalo schrieb:
Wenn sie ihm mit dem dienten, was sie besaßen, sind sie wohl kaum weit mit ihm gewandert. Abends kehrten sie zurück, und in der nächsten Stadt waren es wieder andere. Da waren reiche Frauen darunter, wie man an dem teuren Ö sehen kann, mit dem Jesus von einer Frau gesalbt wurde, was bei Judas Anstoß erregete, weil man das Öl habe verkaufen und den Erlös den Armen hätte geben können.
Die Frau war zumindest bei Johannes Maria von Bethanien, die Schwester von Lazarus. Ob Maria von Bethanien mit der von Magdala gleichzusetzen ist, sei einmal dahingestellt. Interessant auch, dass hier Judas als Wortführer genannt wird, der die Verschwendung des wertvollen Narden-Öls anprangert. Immerhin ist er es, der 6 Tage später Jesus verkauft hat.
 
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alenga schrieb:
Interessant auch, dass hier Judas als Wortführer genannt wird, der die Verschwendung des wertvollen Narden-Öls anprangert. Immerhin ist er es, der 6 Tage später Jesus verkauft hat.

Wieso interessant? Judas hat Jesus ja nicht aus Ablehnung der Lehre Jesu verraten, eher aus einem falschen Verstaendniss derselben. Insofern liegen beide Ereignisse doch auf einer Linie.

Was soll da also die KOmbination "Interessant... Immerhin..." besagen? Siehst Du einen Widerspruch oder ist das nur eine Phrase?
 
manganite schrieb:
Wieso interessant? Judas hat Jesus ja nicht aus Ablehnung der Lehre Jesu verraten, eher aus einem falschen Verstaendniss derselben. Insofern liegen beide Ereignisse doch auf einer Linie.

Was soll da also die KOmbination "Interessant... Immerhin..." besagen? Siehst Du einen Widerspruch oder ist das nur eine Phrase?

wenn beide ereignisse auch deines erachtens auf einer linie liegen, wo ist da der konflikt zuu meiner aussage? ich weiss nicht worauf du jetzt hinaus willst?

Judas ist es der das Narden-Öl lieber verkauft hätte, und Judas ist es, der nur wenige Tage später den mit dem Narden-Öl Gesalbten zu bares macht. Ist es wirklich Zufall, dass es beide Male Judas ist, dem diese Rolle zufällt, oder eben nicht? Als ich das erste Mal von dieser Geschichte mit dem Narden-Öl gehört habe, hatte ich mir damals schon diese Frage soofort stellen müssen.
 
alenga schrieb:
wenn beide ereignisse auch deines erachtens auf einer linie liegen, wo ist da der konflikt zuu meiner aussage? ich weiss nicht worauf du jetzt hinaus willst?
Die Frage ist doch viel mehr: Worauf willst du hinaus? Was willst du uns mit deinen beiden letzten Beiträgen sagen?
 
Lili schrieb:
Die Frage ist doch viel mehr: Worauf willst du hinaus? Was willst du uns mit deinen beiden letzten Beiträgen sagen?

Eine wirklich plausible Antwort auf meine Frage habe ich selber noch nicht gefunden. Worauf ich also hinaus will? Auf eine Antwort!
 
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