Hatte der Messias eine Frau?

Zum Thema von Dan Brown ein kleines Zitat:

Merowinger Theorie

Ein häufiger Ausgangspunkt von dem die Entwicklung der Prieuré de Sion sich ableitet liegt beim sogenannten "König der Könige" - Jesus Christus. Jesus soll entgegen der kirchlichen Meinung Kinder mit Maria Magdalena gezeugt haben die dafür Prädestiniert waren die Herrschaft über die Welt anzutretten. Der Stammbaum dieser Auserwählten (Rosenlinie gennant) soll tatsächlich bis hin zu den großen Herrschern reichen wobei es besonders im Geschlecht der Merowinger fortbestand. (Merowinger Stammbaum) Ein Idiz hierfür ist die in Königshäusern häufig praktizierte Inzucht, welche der Verdünnung des Blutes im Laufe der Generationen entgegenwirken sollte. Den Prieuré de Sion kommt in dieser Theorie die Aufgabe zu den Weg des Blutes der Könige zu sichern und die Macht über Generationen zu sichern.

Und zu Maria Magdalena: In der Bibel wird sie als Ehebrecherin dargestellt. Schließlich rettet Jesus sie doch vor der Steinigung. Und deswegen ist das Waschen ihrer Füße als "Sünderin" durchaus passend.

Aber die Bibel wurde doch gefälscht. Anhand der Qumran Schriftrollen konnte man das doch erkennen. Und es ist auch plausibel, dass die katholische Kirche die Unannehmlichkeiten wegradiert hat, so wie spätere Herrscher das in ihrer "Geschichtsschreibung" auch gemacht haben.

Edit: Und natürlich auch schon frühere Herrscher ;)
 
ritasophia schrieb:
Aber die Bibel wurde doch gefälscht. Anhand der Qumran Schriftrollen konnte man das doch erkennen. Und es ist auch plausibel, dass die katholische Kirche die Unannehmlichkeiten wegradiert hat, so wie spätere Herrscher das in ihrer "Geschichtsschreibung" auch gemacht haben.

Edit: Und natürlich auch schon frühere Herrscher ;)
Wer mit Vorurteilen an die ganze Sache herangeht wird sie natürlich bestätigt finden.
Aber:
Gefälscht ist die Bibel bestimmt nicht. Um etwas zu fälschen muß man ein Original kopieren und möglicherweise entfremden (ich nehme an besonders auf letzteres legst du hier wert).
Da es sich hierbei aber um ein Zeitdokument handelt, das so zusammengestellt wurde, kann es nicht "gefälscht" sein, denn es handelt sich um das Original.
Wie du richtig bemerkt hast, tauchten in Qumran Schriftrollen auf, diese waren aber nie Teil der Bibel und werden es, so nicht ein Konvent anderes entscheidet auch nie werden.
Das darin Unterschiede angeführt werden ist kein Beweis für Lüge, Verrat oder Betrug in der Bibel. Welche der Quellen denn nun näher am realen Ablauf ist, läßt sich nur schwer nachvollziehen.
Vielmehr ist es ein Beweis für unterschiedliche Ansichten, Gruppenbildung (um nicht von Sekten zu sprechen) und einiges mehr. Eine Böswilligkeit oder Unterschlagung zu unterstellen ist reiner Unfug, denn sonst hätte die Kirche sicherlich größere Anstrengungen unternehmen können, als die Sache einfach abzunicken, ja möglicherweise wüßten wir noch heute nichts davon.
Die Verschwörungstheorie dahinter fällt unter das gleiche Level wie der Bibelcode, oder, um bei Dan Bron zu bleiben, der Vogel in Rom, der angeblich eine bestimmte Richtung weist.

Anbei: was man der röm.-kath Kirche vorwerfen kann: sie veröffentlicht nicht gerade lautstark zu ihrer Kontroverse mit besagten Schriftrollen.
 
ritasophia schrieb:
Aber die Bibel wurde doch gefälscht. Anhand der Qumran Schriftrollen konnte man das doch erkennen. Und es ist auch plausibel, dass die katholische Kirche die Unannehmlichkeiten wegradiert hat...

Ich glaube, Du bringst hier einiges miteinander in Zusammenhang, was so nicht zusammengehört :grübel:

Zum Inhalt der Qumran Schriftrollen ist bspw. folgendes Interview ganz hilfreich:
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,2077450,00.html

Ansonsten schließe ich mich diesbezüglich Tib's Aussagen an...
 
Tib. Gabinius schrieb:
Wer mit Vorurteilen an die ganze Sache herangeht wird sie natürlich bestätigt finden.

Aha! Eine sehr nette Aussage! Eine sehr genaue Erfassung einer kleinen Aussage von mir. Interessant!

Wenn bewußt aus alten Quellen Teile radiert oder wenn teilweise etwas abgeändert wurden, ist das in meinen Augen durchaus eine Fälschung des Originals. Und Originale der Bibelteile gab es auch, da die Bibel ja eine Schriftensammlung ist. Aber letztendlich ist das in dieser Diskussion auch egal.

Eigentlich wollte ich nur auf die Prieuré de Sion hinweisen :rolleyes:, was den Mythos um Maria Magdalena betrifft. Und Dan Brown hat in seinen Geschichten immer irgendwelche Fragmente und Legenden aufgegriffen und diese zu einem Gerüst aus Halbwahrheiten und Propaganda zusammengefügt. Ob Jesus eine Frau hatte, ist heute wohl kaum noch zu klären.
 
Ich halte von all diesen Theorien einer geheimen Blut- oder Rosenlinie gar nix, sind eher Hirngespinste esoterischer Pseudohistoriker ab dem 19. Jhdt.
Gäbe es solch eine Blutlinie warum hat sie dichtgehalten? Fast 2000 Jahre lang wuselt eine geheime Prieure de Sion rum und beschützt ihre Prätendenten für was weiss ich was dass was weiss ich wann eintreten soll. Die Nachkommen von Jesu und Maria Magdalena hocken also geheim herum und schauen einfach zu wie die Geschichte vor ihrer Nase abläuft - denn irgendwann übernehmen sie ja die Macht.
Die Merowinger verschwinden im Orkus der Geschichte - und ihre Nachkommen hüten das Geheimnis, nur bloss interessierts halt keinen (bis Dan Brown halt).
Niemand der an die Macht kommen könnte hält sich dauerhaft zurück - da gibts vielleicht ein paar Edle, aber jahrhundertelang nur Edle, das gibts einfach nicht....

Zum anderen - warum hätten sichs die Frühchristen ohne Grund derart komplizier machen sollen? In der heidnischen Welt gehts ja drunter und drüber - und sie kommen da mit einem unverheirateten gekreuzigten Gottessohn daher, Armut predigend und für alle Menschen sterbend. Wo es doch viel einfacher gewesen wäre bei diesem raschen Erfolg des Christentums Jesu Sohn, Tochter, Enkel Neffe oder sonst einen Verwandten auf den Marktplätzen Roms rumzureichen (hätte man sicher gut Spenden sammeln können).

Das ist ja das Problem an allen schönen Verschwörungstheorien - die Menschen sind zu geschwätzig, zu gierig oder beides zusammen um auf Dauer dicht zu halten......
 
Nachdem ich zu meinem Leidwesen feststellen muss, dass weder erklären noch belegen (durch Links nichts hilft, kopiere ich es jetzt rein, in der Hoffnung, dass es endlich mal jemand liest, diese leidigen Behauptungen zur Prieuré endlich ihr Ende finden und wir schließlich Romane wieder wie Romane und Sachbücher wieder wie Sachbücher lesen können...
Das Folgende stammt von hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Prieuré_de_Sion, Hervorhebungen durch mich.

Die Prieuré de Sion (von französisch Prieuré: „Priorei“, „Kloster“ und Sion: „Zion“), oder auch die Bruderschaft vom Berg Zion, wird in einigen Büchern als legendärer esoterischer und gnostischer Geheimbund geschildert.

Die historische Priorei von Sion
Tatsächlich gab es ein französisches katholisches Kloster mit dem Namen Prieuré de Sion, das von etwa 1100 bis 1627 existierte und dessen Mönche insbesondere die Maria Magdalena als „Unsere Frau von Zion“ verehrten. Von diesem Kloster sind keine Beziehungen zur Esoterik bekannt.

Die Plantard-Dokumente
Des Weiteren gab es einen Verein Prieuré de Sion, der vom Franzosen Pierre Plantard (* 1920 - † 2000) am 7. Mai 1956 gegründet worden war, und dessen Statuten in Saint-Julien-en-Genevois in Hochsavoyen hinterlegt wurden. Der Verein veröffentlichte eine Zeitschrift und bestand etwa ein Jahr lang.

Plantard wurde 1953 wegen Betrug und Unterschlagung verurteilt. In den Sechzigerjahren begann er systematisch Dokumente zu fälschen und sie glaubhaften Stellen, wie Museen unterzujubeln, wobei er in einigen Fällen sogar begleitende Echtheitszertifikate fälschte. Diese Dokumente wiesen alle auf eine angebliche Geheimgesellschaft Prieuré de Sion hin, die Stammbäume angeblicher Nachkommen von Jesus und Maria Magdalena aufbewahre. Zu diesen Nachkommen sollten die fränkischen Merowinger-Könige gehören und auch Pierre Plantard selbst.

Als 1989 der Geschäftsmann Roger-Patrice Pelat, ein Freund von François Mitterrand und angeblicher Großmeister der Prieuré de Sion unter unklaren Umständen starb, wurde Plantard verhört. In diesem Verhör sagte Plantard unter Eid, dass es die Prieuré de Sion nicht gebe und erklärte, dass er alles erfunden habe. Die französischen Behörden durchsuchten das Haus von Plantard und fanden dort zahlreiche Prieuré de Sion Urkunden, unter anderem solche, die aussagten, Plantard sei der „wahre König von Frankreich“.

Veröffentlichungen
In Veröffentlichungen taucht die Prieuré erstmals in den 1950er Jahren auf.
Plantards Dokumente wurden von den BBC-Reportern Michael Baigent, Richard Leigh, und Henry Lincoln, die daneben noch mehrere religiöse Skandalbücher verfasst haben, für glaubwürdig befunden und im 1982 erschienenen Buch Der heilige Gral und seine Erben als eine mögliche Theorie der Geschichte dargestellt. Dieses Buch beeinflusste weitere Autoren, darunter Dan Brown, den Autor von Sakrileg. Auch Umberto Eco nahm das Thema in seinem Roman Das Foucaultsche Pendel auf.

Legenden um die Prieuré de Sion
Der legendäre Geheimbund Prieuré de Sion ist mit dem historischen Kloster nicht identisch. Eine Theorie besagt, dass seine Mitglieder als einzige die Auflösung des Templerordens am 13. Oktober 1307 überlebt haben, so dass die Prieuré de Sion aus dem Templerorden hervorgegangen sind. Andere Versionen sprechen davon, dass die Prieuré bereits vor dem Templerorden gegründet worden sei, diesen gegründet und ihm den Auftrag gegeben habe, verborgene Dokumente aus dem Innern des Herodes-Tempels zu bergen.

Diese Dokumente enthielten ein jahrtausendaltes Geheimnis, das die Kirche erschüttern würde, sollte es jemals ans Licht kommen. Dabei soll es sich um die Heiratsurkunde von Jesus von Nazareth und Maria Magdalena handeln sowie eine Liste ihrer Nachkommen, zu denen angeblich die Merowinger-Könige gehörten, die auch König Priamos von Troja zu ihren Ahnen zählen würden. Diese Geheimurkunden trügen den Namen Sangreal und werden so mit den Legenden um den Heiligen Gral in Verbindung gebracht.

Zu den Großmeistern der Prieuré de Sion sollen Leute aus dem mittelalterlichen französischen Hochadel wie Gottfried von Bouillon gehört haben, später Wissenschaftler und Künstler wie Leonardo da Vinci, Sir Isaac Newton und Victor Hugo es wird auch behauptet Michel de Notredame (Nostradamus) hätte Verbindungen zu ihnen gehabt.

Die Prieuré de Sion fügt sich damit in eine ganze Reihe von Legenden ein, die seit dem späten 18. Jahrhundert entstanden und sich um den Templerorden, die Katharer und den Heiligen Gral ranken.

Auch werden sie mit den Rosenkreuzern, den Freimaurern, der Alchemie, dem Opus Dei und dem Papst Johannes XXIII. in Verbindung gebracht.
 
Lili schrieb:
Als 1989 der Geschäftsmann Roger-Patrice Pelat, ein Freund von François Mitterrand und angeblicher Großmeister der Prieuré de Sion unter unklaren Umständen starb, wurde Plantard verhört. In diesem Verhör sagte Plantard unter Eid, dass es die Prieuré de Sion nicht gebe und erklärte, dass er alles erfunden habe.

Jaja, wars nicht so ähnlich auch bei Galileo Galilei als er vor der Inquistion wider besseren Wissens abschwören musste, dass die Erde sich um die Sonne drehe *grins*

Aber im Ernst, ich gebe Lili völlig recht, wirkliche Beweise für den Mythos einer Blutlinie von Jesus und MM gibt es anscheinend nicht. Aber so sollte es ja eigentlich auch sein, wenn die Prieure tatsächlich (noch) existiert, denn das wäre ja, wenn die Mythen stimmen auch ihre Aufgabe, nämlich das Geheimnis zu hüten und die Blutlinie zu beschützen. *zwinker* Und gerade deshalb macht der Roman von Dan Brown auch so viel Spaß: Wäre rein theoretisch vielleicht unter Umständen doch irgendwie möglich, muss aber nicht sein...
 
ritasophia schrieb:
zu Maria Magdalena: In der Bibel wird sie als Ehebrecherin dargestellt. Schließlich rettet Jesus sie doch vor der Steinigung. Und deswegen ist das Waschen ihrer Füße als "Sünderin" durchaus passend.

Die Verbindung zwischen der namenlosen Ehebrecherin und Maria Magdalena wurde sehr früh schon von Interpretatoren in die Evangelien hineingelesen. Papst Gregor I. hat sie 591 damit zur Hure gemacht. 1969 wurde diese voreilige Vermengung offiziell von der Kirche zurückgenommen.

Auch darf man Maria von Bethanien, die Schwester der Lazarus, nicht einfach mit Maria Magdalena als eine Person identifizieren. Johannes benennt die Fußwäscherin als Maria von Bethanien, niht als Maria Magdalena, bei den anderen Evangelisten ist sie gar eine Namenlose. Es ist zu vermuten (nicht bewiesen), dass Johannes hier etwas verwechselt hat.

Aber faszinierend ist diese "dreifaltige" *grins* Maria allemale.
 
Wenn man sich das so ansieht, möchte man fast an Hulesch & Quenzel denken...

...oder an den mythischen Ursprung der Merowinger...

"Haec generacio fanaticis usibus culta est. Fertur, super litore maris aestatis tempore Chlodeo cum uxore resedens, meridiae uxor ad mare labandum vadens, bistea Neptuni Quinotauri similis eam adpetisset. Cumque in continuo aut a bistea aut a viro fuisset concepta, peperit filium nomen Meroveum, per co regis Francorum post vocantur Merohingii." (Fredegar, III 9)

Also, ich finde das hochinteressant... ;)
 
Schini schrieb:
Wenn man sich das so ansieht, möchte man fast an Hulesch & Quenzel denken...

...oder an den mythischen Ursprung der Merowinger...

"Haec generacio fanaticis usibus culta est. Fertur, super litore maris aestatis tempore Chlodeo cum uxore resedens, meridiae uxor ad mare labandum vadens, bistea Neptuni Quinotauri similis eam adpetisset. Cumque in continuo aut a bistea aut a viro fuisset concepta, peperit filium nomen Meroveum, per co regis Francorum post vocantur Merohingii." (Fredegar, III 9)

Was schreibt Fredegar da. nd wer sind Hulesch & Quenzel? Die Frage hast du sicher eh erwartet! *zwinker* Oder sogar erhofft? *grins*
 
ritasophia schrieb:
Aha! Eine sehr nette Aussage! Eine sehr genaue Erfassung einer kleinen Aussage von mir. Interessant!

Wenn bewußt aus alten Quellen Teile radiert oder wenn teilweise etwas abgeändert wurden, ist das in meinen Augen durchaus eine Fälschung des Originals. Und Originale der Bibelteile gab es auch, da die Bibel ja eine Schriftensammlung ist. Aber letztendlich ist das in dieser Diskussion auch egal.
Das nennt sich im Normalfall nicht Fälschung sondern Edition. So wie es auch heute verschiedene Versionen der Bibel gibt, in denen Teile vorkommen oder nicht, so gab es auch damals Stellen, die man übernahm und Stellen, die man wegfallen ließ, als man die Schriften bündelte und auswählte (so wie es auch sicherlich Abweichungen zu bestimmten jüdischen Texten gibt, die im AT vielleicht varriieren).

Und ja, nett ist diese Aussage vielleicht nicht, wenn auch nicht beleidigend gemeint, aber man merkt dir in den wenigen Zeilen und auch in dieser hier vorliegenden Antwort an, welche Grundhaltung du zu dieser Entwicklung, der Kirche und den Fakten hast.
Wortwahl ("radiert" "Fälschung") und Vergleiche mangelnder Substanz drücken dies aus. Ich meine dies nicht persönlich, in der Tat gehen die meisten Kritiker so vor, aber ein wenig Zurückhaltung wenn man etwas vorwirft sollte dann schon sein, ansonsten muß man eben damit rechnen, ebenfalls Vorwürfe zu kassieren.

Es gibt genug Päpste und Klerikale, die sich Dreck am stecken erlaubten, der Kirche aber einen Supergau vorzuwerfen, weil sie editierten was sie in die Bibel nehmen (die, wie gesagt erst dann zur Bibel wurde nachdem man eben zusammengestellt hat) zählt sicher zu den Dingen, die, gemessen an allen Religionen und ihrem Schriftgut, die man nicht als Verbrechen titulieren darf, kann und sollte.
 
Ad 1) Zu diesem Behufe nehme man am besten "Die Merowinger oder die totale Familie" in die Hand oder überlege sich, wieso Untertassen immer im unpassendsten Moment an der Tasse kleben bleiben bzw. woher der "Taschengrus" (vulgo die schwarzen Bröseln) in an und für sich sauberen Hosentaschen stammen. ;)

Ad 2) Der Text aus der Mitte des 7. Jahrhunderts besagt so ungefähr: Es wird erzählt, dass, als Chlodjo sich mit seiner Frau im Sommer an einem Meeresstrande aufhielt, seine Frau am Nachmittag (?) ins Meer ging, um unterzutauchen und sie ein Ungeheuer ähnlich Neptuns Quinotaurus vergewaltigte. Als sie in Folge entweder vom Ungeheuer oder auch vom Mann schwanger wurde, gebar sie einen Sohn mit Namen Merowech, wegen dem die Könige der Franken Merowinger genannt werden. Das ist doch mal eine Geschichte!
 
Rovere schrieb:
Die Merowinger verschwinden im Orkus der Geschichte - und ihre Nachkommen hüten das Geheimnis, nur bloss interessierts halt keinen (bis Dan Brown halt).
Niemand der an die Macht kommen könnte hält sich dauerhaft zurück - da gibts vielleicht ein paar Edle, aber jahrhundertelang nur Edle, das gibts einfach nicht....
So ist ja nicht gewesen (jedenfalls für Verfechter dieser Theorie).
Von den Merowingern sollen danach das Haus Lothringen abstammen, also Gottfried von Boullion und das Königshaus von Jerusalem und viel später dann Kaiser Franz I. durch den das Jesus/Merowingerblut auch zu den Habsburgern kam, der derzeitige Prinzgemahl von Dänemark soll auch dazugehören.... :fs:

Außerdem soll der Konflikt zwischen den Guise (Merowingernachfahren) und den Valois/Bourbonen im Frankreich des 16. Jhds. auf diese Problematik zurückzuführen sein.
 
ritasophia schrieb:
Und zu Maria Magdalena: In der Bibel wird sie als Ehebrecherin dargestellt. Schließlich rettet Jesus sie doch vor der Steinigung.

Aber nein. In der Bibel wird derlei mit keiner Silbe erwähnt.


ritasophia schrieb:
Aber die Bibel wurde doch gefälscht. Anhand der Qumran Schriftrollen konnte man das doch erkennen.

Mich würde mal interessieren, welche Stellen da konkret gefälscht worden sein sollen.

Nur ein paar Beispiele, bitte!
 
Zu Magdalena: Stimmt! Da hab ich mich vertan :)

Zu der Bibelsache:
Ähnlich wie bei dem Koran ist die Bibel ja eine Zusammenstellung verschiedener Schriften, verschiedener Autoren (nur, dass im Koran dies einheitlicher wirkt). Letztendlich wurden an einem gewissen Zeitpunkt für das neue Testament jedoch eine Auswahl der Schriften durchgeführt, die dann im neuen Testament stehen sollten, was bei der Bibel, so viel ich weiß, Mitte des 4. Jahrhunderts geschah (1. Jahrhundert war das alte Testament). Da innerhalb von 3 Jahrhunderten schon sich einige Differenzen in der Auslegung und dem Verstehen der Texte eingeschlichen haben (falsche Übersetzungen, falsche Abschriften, Glaubensdifferenzen) wurden die Texte weggelassen, die da Differenzen mit der Glaubenslehre aufwarfen (was ja auch von einem sehr römischen Kirchenbild geprägt war). An sich kann man ja schon sagen, dass es legitim ist, dass sich eine Glaubensgemeinschaft seinen Glauben selber definiert, wenn man sich aber auf alte Schriften beruft, dann ist es eine Verfälschung dieser, wenn da Teile weg gelassen werden.

Zu den Qumran Schriftrollen:
Die Schriftrollen beinhalten Schriften aus der Zeit von 300 v. Chr. bis 1. Jhd. nach Christus (ca. 70 n. Chr.) und sollen Schriften des neuen Testaments beinhalten (ich hab sie aber noch nicht in meinen Händen gehalten ;)) Meine "Behauptung" beruht da in erster Linie darauf, dass es da in der Hinsicht eines der Apostel/Begleiter eine Vermutung gibt, dass es sich dabei in Wirklichkeit um eine Frau handelt, da der Name in den Qumran Schriftrollen ein anderer (weiblicher) Name ist als im neuen Testament. Um das konkret zu sagen, muss ich da aber noch mal nachforschen, was ich gerne nächste Woche mache, wenn ich etwas mehr Zeit habe. :)
 
Schini schrieb:
Ad 1) Zu diesem Behufe nehme man am besten "Die Merowinger oder die totale Familie" in die Hand oder überlege sich, wieso Untertassen immer im unpassendsten Moment an der Tasse kleben bleiben bzw. woher der "Taschengrus" (vulgo die schwarzen Bröseln) in an und für sich sauberen Hosentaschen stammen. ;)
Mit deinem Nachsatz was schwebende Untertassen und "Taschengrus"anbelangt, werde ich vermutlich erst etwas anfangen können, wenn ich wirklich das Buch lese! oder?

Schini schrieb:
Ad 2) Der Text aus der Mitte des 7. Jahrhunderts besagt so ungefähr: Es wird erzählt, dass, als Chlodjo sich mit seiner Frau im Sommer an einem Meeresstrande aufhielt, seine Frau am Nachmittag (?) ins Meer ging, um unterzutauchen und sie ein Ungeheuer ähnlich Neptuns Quinotaurus vergewaltigte. Als sie in Folge entweder vom Ungeheuer oder auch vom Mann schwanger wurde, gebar sie einen Sohn mit Namen Merowech, wegen dem die Könige der Franken Merowinger genannt werden. Das ist doch mal eine Geschichte!
Und gerade nach meinem! Deshalb lieben dank dafür. Das Mittelalter und seine Mythen hat mich bislang noch nicht allzu sehr gereizt. Vielleicht sollte ich mal den Vorstoß wagen. Der Aubau dieses mythos ist jedenfalls sehr klassisch.
 
alenga schrieb:
Und gerade nach meinem! Deshalb lieben dank dafür. Das Mittelalter und seine Mythen hat mich bislang noch nicht allzu sehr gereizt. Vielleicht sollte ich mal den Vorstoß wagen. Der Aubau dieses mythos ist jedenfalls sehr klassisch.

Ja, die Idee kam mir auch schon... dass sich wer mit Europas Federn schmücken will... aber es kann sich natürlich auch um einen Stammesmythos handeln... da hab ich mich noch nicht so vertieft.

Dir ist noch die die Tasse an der Untertasse kleben geblieben und dann mit großem Geschepper auf den Tisch geknallt? Du bist wirklich vor der Tücke des Objekts gefeit? Du Glückliche! ;)
 
ritasophia schrieb:
Ähnlich wie bei dem Koran ist die Bibel ja eine Zusammenstellung verschiedener Schriften, verschiedener Autoren (nur, dass im Koran dies einheitlicher wirkt).



Das schreit nach einer Korrektur!



Der Koran - oder besser Qur'ân - wird ins Deutsche korrekt übersetzt mit 'Rezitation'. Für einen gläubigen Muslim handelt es sich dabei um das Wort Gottes, dass vermittelt durch den Erzengel Gabriel dem Propheten Muhammad eingegeben wurde, und von diesem an die Gläubigen (Muslime) weitergegeben wurde, die dies aufschrieben.

Weil der Koran Wort Gottes ist, darf er nicht übersetzt werden, bzw. die Übersetzung besitzt keine Gültigkeit. Seine einzige Quelle ist der Prophet Muhammad.


Für einen Nichtmuslim stellen sich die Dinge natürlich anders dar. Es liegt auf der Hand, dass Muhammad nahöstliche, und besonders jüdische und christliche Traditionen aufgegriffen und synkretistisch zu einer neuen Religion verschmolzen hat.

Für die sunnitischen Muslime gibt es neben dem Koran noch eine zweite Quelle für ihre religiösen Vorschriften: die Sunna. Die Sunna ist die Sammlung der Hadîth, dessen, was der Prophet Muhammad den Gläubigen gesagt oder vorgelebt hat, was aber nicht direkt der göttlichen Quelle entspringt. Diese Hadîth sind erst nach dem Tod Muhammads aufgeschrieben worden.

El Quijote
 
ritasophia schrieb:
Zum Thema von Dan Brown ein kleines Zitat:

Merowinger Theorie
Der Stammbaum dieser Auserwählten (Rosenlinie gennant) soll tatsächlich bis hin zu den großen Herrschern reichen wobei es besonders im Geschlecht der Merowinger fortbestand. (Merowinger Stammbaum)

Das ist nun ziemlich frei erfunden. Es gibt keinen echten "Merowinger-Stammbaum", der ins Altertum zurückreicht. Aber es war üblich, dass Herrschergeschlechter sich auf Götter zurückführten. Aber das ist die übliche Herrscherpropaganda der damaligen Zeit.

ritasophia schrieb:
Ein Idiz hierfür ist die in Königshäusern häufig praktizierte Inzucht, welche der Verdünnung des Blutes im Laufe der Generationen entgegenwirken sollte. Den Prieuré de Sion kommt in dieser Theorie die Aufgabe zu den Weg des Blutes der Könige zu sichern und die Macht über Generationen zu sichern.
Dass eine relativ dünne Oberschicht untereinander heiratet, führt noch nicht zur Inzucht.

ritasophia schrieb:
Und zu Maria Magdalena: In der Bibel wird sie als Ehebrecherin dargestellt. Schließlich rettet Jesus sie doch vor der Steinigung. Und deswegen ist das Waschen ihrer Füße als "Sünderin" durchaus passend.
Vielleicht liest Du mal die Bibel?
Da wird die Ehebrecherin nicht mit Namen genannt.
Und von Maria Magdalena heißt es nur, dass sie ein große Sünderin gewesen sei - welcher Art, wird nicht gesagt. Der Volksglaube, der nur Sex and Crime spannend findet, hat sie später zur Hure gemacht. Da ihr aber "sieben Dämonen" entfuhren (Luk 8,2), ist das eher unwahrscheinlich.

ritasophia schrieb:
Aber die Bibel wurde doch gefälscht. Anhand der Qumran Schriftrollen konnte man das doch erkennen.
Kann man nicht. In den Qumranrollen steht nichts zum Neuen Testament.
ritasophia schrieb:
Und es ist auch plausibel, dass die katholische Kirche die Unannehmlichkeiten wegradiert hat, so wie spätere Herrscher das in ihrer "Geschichtsschreibung" auch gemacht haben.
Keineswegs, weder die Kirche noch die späteren Herrscher haben etwas "wegradiert". Die apokryphen Evangelien wurden von der Kirche nicht anerkannt. Gleichwohl sind sie erhalten geblieben. Als der Kanon aufgestellt wurde, waren schon so viele Texte im Umlauf, dass eine Umschreibung gar nicht mehr möglich war. Dazu reichte zu dieser Zeit deren Autorität gar nicht aus. Die stärkste Veränderung versuchte Markion vorzunehmen. Auch diese ist überliefert.
Und die späteren Herrscher haben ihre Hofchronisten gehabt, die ihr Herrscherlob abzugeben hatten. Aber wenn es mal niedergeschrieben war, ist es keinem späteren Herrscher gelungen, daran noch etwas zu ändern. Sueton lässt an seinen Kaiserbiographien kein gutes Haar an den Gestalten. Wer hat da was wegradiert?

Wie wär's denn mal mit ein paar Belegen?
 
ritasophia schrieb:
Da innerhalb von 3 Jahrhunderten schon sich einige Differenzen in der Auslegung und dem Verstehen der Texte eingeschlichen haben (falsche Übersetzungen, falsche Abschriften, Glaubensdifferenzen) wurden die Texte weggelassen, die da Differenzen mit der Glaubenslehre aufwarfen (was ja auch von einem sehr römischen Kirchenbild geprägt war). An sich kann man ja schon sagen, dass es legitim ist, dass sich eine Glaubensgemeinschaft seinen Glauben selber definiert, wenn man sich aber auf alte Schriften beruft, dann ist es eine Verfälschung dieser, wenn da Teile weg gelassen werden.

Bitte nur ein paar konkrete Beispiele: Welche Teile welcher alten Schriften wurden nachträglich weggelassen?



Die Schriftrollen beinhalten Schriften aus der Zeit von 300 v. Chr. bis 1. Jhd. nach Christus (ca. 70 n. Chr.) und sollen Schriften des neuen Testaments beinhalten (ich hab sie aber noch nicht in meinen Händen gehalten

Ich habe sie zwar auch nicht in meinen Händen gehalten, aber daß in Qumran Schriften des Neuen Testaments gefunden worden sein sollen, wäre eine Sensation. Ich habe allerdings noch nie etwas davon gehört.



Meine "Behauptung" beruht da in erster Linie darauf, dass es da in der Hinsicht eines der Apostel/Begleiter eine Vermutung gibt, dass es sich dabei in Wirklichkeit um eine Frau handelt, da der Name in den Qumran Schriftrollen ein anderer (weiblicher) Name ist als im neuen Testament. Um das konkret zu sagen, muss ich da aber noch mal nachforschen, was ich gerne nächste Woche mache, wenn ich etwas mehr Zeit habe. :)

Danke schon mal im Voraus; ich werde mich gerne so lang gedulden. (Auch auf die Antwort zu meiner ersten Frage natürlich.)
 
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