Das Thema hier ist aber, ob und wie Hannibal hätte gewinnen können. Nehmen wir einmal an Hannibal hätte nach Cannae die etwa 20 000 Soldaten, welche er 218 zum Schutz Karthagos dorthin geschickt hatte als Verstärkung nach Italien bekommen. Mit dieser Verstärkung schließt er Marcellus und seine Armee in Nola ein. Ein Entsatzversuch der Römer scheitert. Marcellus muss nach harten Widerstand kapitulieren, weil seine Armee ausgehungert ist. Schon wieder eine Römische Armee vernichtet und die Entsatzarmee angeschlagen.
In dieser Art und Weise könnte es weitergehen. Die Römer verweigern eine offene Feldschlacht, Hannibal schließt sie ein. Seine Verluste bekommt er durch Verstärkungen aus Karthago ersetzt. Am Ende müssen die Römer wieder eine Entsatzschlacht führen oder ihre Armee verhungert.
Historisch schlossen sich nicht weitere römische Verbündete Hannibal an, weil nach Cannae ein gewisser Stillstand an römischen Niederlagen eintrat. Aber wie sähe das aus, wenn die Niederlagen Serie weiter gegangen wäre?
Die Römer hatten immer wieder eine Armee bei den Etruskern stehen. Sie hatten wohl Zweifel an der Loyaliät der Etrusker.
Auch andere Verbündete hatten Tendenzen zu Karthago. Wie hier bereits erwähnt haben sich viele Latiner im Jahre 209 geweigert ihre Truppen Kontingente an die Römer zu stellen. Bei weiteren römischen Niederlagen wäre dieser Punkt schon eher möglicherweise 214 gekommen.
Karthago kann zumindest Kurzfristig gewaltige Söldnerheere in Dienst stellen. Hohe Verluste dieser Heere nahm man billigend in Kauf. Roms Fähigkeit dazu verringert sich mit der Zahl der verblieben Verbündeten.
Mein Fazit: Mit ausreichenden Verstärkungen aus Karthago hätte Hannibals "Salami Taktik" funktionieren können, ohne diese jedoch kaum.