Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Nicht jeder Teil des Frankenreiches war vordem römisch. Folglich gab es auch nicht in jedem Teil des Reiches flächendeckend römische Infrastruktur, die hätte verschwinden müssen, um nicht (mehr) da zu sein.Nur, ich Frage mich gerade, warum soll es denn kein Straßennetz mehr gegeben haben? Sind die Römerstraßen etwa alle vom Erdboden verschluckt worden?
Eben, darum ging es mir.Trotz dieser regionalen Einschränkungen des Straßennetzes komme ich aber nach einem kurzen Überschlag zu dem Schluss, dass die Entfernungen in Bezug auf die Reisen und Feldzüge (wie schon erwähnt wurde, muss nicht das gesamte Heer von den Pyrenäen nach Sachsen marschiert sein, sondern nur Karl und ein enger Kreis um ihn, damit er an beiden Feldzügen teilgenommen haben kann) durchaus in vertretbarer Zeit realistisch sind.
a) Schriftreform
Noch heute wird in diversen deutschen Fachbüchern ** die "Erfindung der Minuskel-Schrift nebst einer umfassenden Schriftreform" dem Kaiser Karl d. Großen zugerechnet. [...]
** u.a. in "Claudia Runk/Grundkurs Typographie und Layout", Verlag Galileo Design
Sollen wir ernsthaft glauben, daß Kaiser Karl d. Große - der angeblich nicht lesen und selbst nur wenige Zeichen schreiben konnte - aktiv an einer Schrift-Reform beteiligt war?
Der Autograph Einhards verwendet recht eindeutig die Minuskel:Wieso hat weder sein Hofschreiber Einhard noch Karls Kanzlei die von ihm eingeführte Minuskel-Schrift in Urkunden verwandt?
Wieso hat sein Hofschreiber Einhard die Titel Karls des Großen nicht richtig wiedergegeben (z.B.: König anstatt Kaiser)?
Wo hast du denn das her?b) Geldwirtschaft
Wieso werden orientalische Münzen zunächst eingeschmolzen und anschließend daraus Denare geprägt, die dann wieder als Zahlungs-/Tauschmittel zum Einkauf von orientalischen Händlern verwandt werden?
Wieso läßt der von Karl d.Großen erbeutete sog. Awaren-Schatz den Silberpreis stürzen, wenngleich das Land über wenig Zahlungsmittel verfügt und möglicherweise am Rande der Zahlungsunfähigkeit agiert?
c) Sonstiges:
In der Schrift-Literatur geistert ein "weißer Elefant" herum, der angeblich Karl d. Großen von einem orientalischen Herrscher aus Bagdad geschenkt und quer durch Süd- und Mitteleuropa transportiert worden sei.
Dieses kaum übersehbare "Geschenk" taucht in Schriften der arabischen Welt jedoch angeblich nirgends auf. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine Anekdote, die jedoch in der Literatur stark verankert ist und in Aachen ebenfalls erwähnt wird.
Selbst wenn es keiner behauptet, ist genau das absolut logisch und einer der grundsätzlichsten volkswirtschaftlichen Zusammenhänge. Knappe Güter, in dem Falle Zahlungsmittel, die stark nachgefragt werden (jeder will Geld haben) sind teuer. Gibt es plötzlich mehr von dem dann nicht mehr nicht ganz so knappen Gut sinkt der Preis, sprich, der Wert des Zahlungsmittels verfällt. Im Zusammenhang mit dem Awarenschatz kommt zwar noch eine gewisse Substitutionswirkung mit rein (Silber als Ursprungszahlungsmittel und Gold als neue begehrtere Währung, was eben zu einer verstärkteren Abwertung des Silbers führt), kann aber für ein grundlegendes Verständnis erstmal vernachlässigt werden. Der Sachverhalt zieht sich doch auch heiter durch die Geschichte, schau dir doch nur mal das wirtschaftliche Elend der Spanier in der frühen Neuzeit an u.a. der gleiche Zusammenhang.Wieso läßt der von Karl d.Großen erbeutete sog. Awaren-Schatz den Silberpreis stürzen, wenngleich das Land anscheinend nur über geringe Zahlungsmittel verfügt und lange Zeit - bedingt durch dauernde Kriege - möglicherweise am Rande der Zahlungsunfähigkeit agiert?
Das ist nun nicht gerade ein historisches Fachbuch, es hat nicht einmal ein historisch interessiertes Publikum als Zielgruppe.
Der Autograph Einhards verwendet recht eindeutig die Minuskel:
Anhang anzeigen 9485
Wo hast du denn das her?
(...)
Wer behauptet das?
Das Geschenk taucht in der arabischen Literatur nicht auf, weil es unter den Abbasiden üblich war, solche Geschenke an Provinzstatthalter zu versenden. Karl der Große wurde durch dieses Geschenk zum Sttathalter der Kalifen in Bagdad degradiert - was er jedoch nicht wusste. Siehe dazu den Ausstellungskatalog Ex oriente - Issak und der weiße Elefant. Bagdad - Jerusalem - Aachen. Mainz 2003.
Oder Fletcher, Richard: Ein Elefant für Karl den Großen. Darmstadt 2005.
Was Journalisten so alles schreiben...Falls jemand dieses Buch wieder einmal als "Schundliteratur" ansieht, empfehle ich vorab die positive Buchbewertung der Süddeutschen Allgemeinen Zeitung zu lesen. Oder haben die auch keine Ahnung ..?
Was Journalisten so alles schreiben...
Übrigens, ich habe das Buch von Illig sogar gelesen - und sehe es in der Tat als Mumpitz an.
FÜr Althistoriker sind die Schlussfolgerungen Illigs ziemlich uninteressant.Die Schlußfolgerung von Illig lehne ich ab, die zahlreichen Fragen an die allwissenden Alt-Historiker sehe ich positiv.
Die Mediävistik-Fachleute (u.a. Hr. Borst) tun sich jedenfalls mit der Beantwortung diverser Illig-Fragen außerordentlich schwer und mußten dabei schon mehrfach eingestehen, sich bei ihren Argumentationen auf Abschriften - inzwischen aufdeckte Fälschungen - bezogen zu haben.
Dies ist nur eines von mehreren Fachbüchern über Layout und diverse Schriftarten - und wird im Fachbereich Layout+Druck geschätzt.
Es ist ein Beispiel dafür, daß fragwürdige Sachverhalte in die Fachliteratur anderer Fachbereiche Einzug finden. Das mag man als Historiker anders sehen, es ist aber in der Praxis so.
Wobei noch zu klären wäre, ob es sich bei der abgebildeten Schrift um ein Original oder um eine spätere Abschrift handelt. Es wäre nicht das erste Mal, daß von Abschriften weitere Urkunden gefertigt werden. (Beispiel: Hamburger Stadturkunde, angebl. v. Friedrich I.)
Alle meine Aussagen stammen aus dem Buch:
"Herbert Illig/Das erfundene Mittelalter" - 8. Aufl. 2005
Falls jemand dieses Buch wieder einmal als "Schundliteratur" ansieht, empfehle ich vorab die positive Buchbewertung der Süddeutschen Allgemeinen Zeitung zu lesen. Oder haben die auch keine Ahnung ..?
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß alle nicht angenehmen Illig-Fragen abgebügelt werden und deren Quelle infrage gestellt wird. Vielleicht sollte man auch bei anderen Beiträgen von langjähr. Forums-Autoren gezielter und erheblich öfters nach der Quellenangabe fragen - bisher unterbleibt dies jedenfalls.
Hier ein Hinweis und Beispiel auf die angeblich so sicheren Schrift-Quellen des Mittelalters, welche gern von den Mediävisten herangezogen werden:
- Langobardische Königsurkunden: von 70 vorliegenden Urkunden (aus der Zeit von 574 - 774 n.CHr.) wurden inzwischen 22(!) als Fälschung anerkannt; (Quelle u.a. Historiker Brühl);
- Merowingische Königsurkunden: von 194 Urkunden wurden inzwischen 60%(!), also rd. 116 Urkunden, als Fälschungen entlarvt; (Quelle u.a. Historiker T.Kölzer)
Soviel zu den angeblich sicheren Urkunden des Mittelalters ..!
FÜr Althistoriker sind die Schlussfolgerungen Illigs ziemlich uninteressant.
Illig hat eine Fähigkeit. Er kann seine Thesen so gut formulieren, dass sie verdammt schlüssig klingen - wenn man keine Ahnung von der Materie hat. Und genau deswegen fallen immer wieder Leute auf das rein, was er geschrieben hat.
Oh je, manche Personen begreifen es eben nie ...!
Es geht nicht um Illigs wilde Schlußfolgerungen sondern um seine F r a g e n !!!
Wenn man sich mit seinen Fragen beschäftigt, dann muß man doch nicht gleich Illigs Ansichten teilen. Aber gerade das Antworten auf Illigs Fragen bereitet den Mediävisten so viel Probleme.
Da ist es natürlich einfacher gleich das Buch zu verdammen anstatt sich damit auseinanderzusetzen - ist ja einfacher.
Wie gesagt, manche Personen erkennen eben den Unterschied zwischen Fragen und Schlußfolgerung nie.
Hoffnungslos ..!!!
Oh je, manche Personen begreifen es eben nie ...!
Es geht nicht um Illigs wilde Schlußfolgerungen sondern um seine F r a g e n !!!
Wenn man sich mit seinen Fragen beschäftigt, dann muß man doch nicht gleich Illigs Ansichten teilen. Aber gerade das Antworten auf Illigs Fragen bereitet den Mediävisten so viel Probleme.
Genau hier liegt das Problem: Illig stellt Dinge in Frage, die gar nicht behauptet werden. Wieso sollte diese Dinge also überhaupt jemand beantworten?
Wie soll man mit Leuten diskutieren, die einem Behauptungen unterschieben, die man nicht getätigt hat?
- Langobardische Königsurkunden: von 70 vorliegenden Urkunden (aus der Zeit von 574 - 774 n.CHr.) wurden inzwischen 22(!) als Fälschung anerkannt; (Quelle u.a. Historiker Brühl);
- Merowingische Königsurkunden: von 194 Urkunden wurden inzwischen 60%(!), also rd. 116 Urkunden, als Fälschungen entlarvt; (Quelle u.a. Historiker T.Kölzer)[/I]
Soviel zu den angeblich sicheren Urkunden des Mittelalters ..!
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen