Dieter
Premiummitglied
Was sich aber in vielen Hexenjagden zeigte, war, dass zu Beginn der Verfolgungen die Opfer meist Witwen waren, mit einigem Vermögen ...
... und wo es sich gewiss lohnte, sich den Nachlass anzueignen! :grübel:
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Was sich aber in vielen Hexenjagden zeigte, war, dass zu Beginn der Verfolgungen die Opfer meist Witwen waren, mit einigem Vermögen ...
Die einzelnen Wellen oder Vorkommnisse von Hexenprozessen weisen je nach Zeit und Region große Unterschiede auf, so dass man dies auf jeden Fall nicht als allgemeingültig ansehen kann.
Der Fokus bei den Beschuldigten in Hexenprozessen mag bisweilen tatsächlich auf Hebammen und heilkundigen Frauen gelegen haben, es gibt aber auch genug Beispiele, bei denen diese Aspekte überhaupt keine Rolle spielten. Das gilt im Prinzip auch für die Aussage, dass die Opfer von Hexenprozessen überwiegend Frauen waren. Dies dürfte zwar in der Mehrzahl der Verfahren zugetroffen haben, aber auch hier gibt es Gegenbeispiele, so dass man auch diese Aussage nicht verallgemeinern darf (ich erwähne an dieser Stelle mal die Hexenprozesse, die Hermann Löher beschrieben hat).
Viele Grüße
Bernd
... und wo es sich gewiss lohnte, sich den Nachlass anzueignen! :grübel:
Dass Frauen, die heilende Kräuter und "geheimnisvolle" Substanzen mischten, zur Zeit des Hexenwahns mehr als andere der Hexerei verdächtigt wurden, ist eine vielfach bezeugte Tatsache.
Hebammen als Opfer der Hexenverfolgung?
Innerhalb der älteren wie auch der feministischen Forschung haben die Hebammen besonders viel Aufmerksamkeit erfahren, die – laut Hexenhammer – besonders verdächtig waren, sich selbst, aber auch die von ihnen ins Leben geholten Neugeborenen dem Teufel zu weihen oder gar um magischer Praktiken willen zu töten. Daraus wurde (vorschnell) der Schluss gezogen, die Hexenverfolgung sei gezielt gegen weibliche Heilkunst gerichtet gewesen; Am Ende des Mittelalters seien männliche Ärzte angetreten, um ihre weibliche Konkurrenz – insbesondere Hebammen und andere heilkundige Frauen – aus dem Feld zu schlagen. Teilweise wurde darin auch der Versuch staatlicher und kirchlicher Obrigkeiten gesehen, Verhütungswissen auszurotten und dadurch die Bevölkerungszahl gezielt zu steigern. Fachhistoriker haben diese Thesen zurückgewiesen, da sie deutliche methodische Mängel aufweisen und praktisch außerhalb jeglicher Quellenevidenz angesiedelt sind (Labouvie 1991, Harley 1990, Rummel 2001). Im Gegenteil, so betonen sie, die Hebammen seien ausgesprochen selten als Verursacherinnen von Behexungen angesehen worden, sie seien vielmehr wegen der Bedeutung, die sie für die Geburtshilfe im Dorf hatten, gegen Hexereibeschuldigungen in Schutz genommen worden, obgleich sie ohne jeden Zweifel im Rahmen ihrer Tätigkeit durchaus auch magische (Heil-)Praktiken ausübten. Dank ihren magischen Kenntnissen wurden „weise“ Frauen und Hebammen weit häufiger von Hexenjägern zu Rat gezogen worden, um „wirkliche“ Hexen aufzuspüren, als dass sie selbst vor Hexengerichten angeklagt worden wären.
Aus dem Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung von Gudrun Gersmann, Katrin Moeller und Jürgen-Michael Schmidt, Beitrag Frauen- und geschlechtergeschichtliche Perspektiven der Hexenforschung von Claudia Opitz-Belakhal:
Im schon erwähnten Themenportal (historicum.net: Hexenforschung) bzw. Lexikon (historicum.net: Lexikon) befasst sich der Aufsatz von Jütte (historicum.net: Abtreibung und Empfängnisverhütung) speziell mit der Hebammen-These, die vor allem von Gunnar Heinsohn & Otto Steiger [1] mit großem publizistischen Erfolg lanciert wurde. [2] Führende Feministinnen wie Claudia Honegger haben das nachgerade übel genommen, zum Boykott des Buches aufgerufen usw. [3] Ein in mehrfacher Hinsicht "vermintes" Gelände also, leicht daran zu erkennen, dass die Diskussionen öfters ins Persönliche gelappt sind.[Zitat:]Hebammen als Opfer der Hexenverfolgung?
Innerhalb der älteren wie auch der feministischen Forschung haben die Hebammen besonders viel Aufmerksamkeit erfahren...
Mit an den Haaren herbeigezogenen Aspekten haben sich farbinteressierte Foren-Fuzzies hier befasst: (Alter und Haarfarbe der deutschen Durchschnittshexe - Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte), wenn auch nicht abschließend. Das empirische Material hierzu ist wenig tragfähig.Die Thesen, dass Rothaarige bevorzugt opfer des Hexenwahns gewesen seien ...
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