Historische Romane

Da gibt es noch einen vierten Teil, "Die Frauen von Kolchis". Der war aber eher eigenartig, mit einem übersinnlichen Element.
Eines meiner meistgeliebten Bücher, nicht nur historisch, ist Lewins "Federico", ein sehr ungewöhnlicher Roman über Kaiser Friedrich II.
 
Da gibt es noch einen vierten Teil, "Die Frauen von Kolchis".
Danke für den Tipp! Und nach dem, was ich über das Buch in Erfahrung bringen konnte, dürfte es meinen Geschmack ziemlich genau treffen! :)
Sie hat auch Neueres geschrieben, wie mir gestern aufgefallen ist, ich freue mich schon auf die Bücher.
 
"säulen der erde" ist ein geniales buch, eines der besten die ich jemals gelesen habe auf diesem sektor.
ich habe alle romane in sachen "queen elisabeth I." und eva peron gelesen - kann da tipps geben falls es jemanden interessiert
 
Recht gut finde ich die historischen Romane von Josef Nyary, vor allem

Und sie schufen ein Reich - Familienchronik im Deutschland der Jahre 900 - 1200.

Ich, Aras, habe erlebt... - Halb historisch, halb Fantasy, spielt zwischen dem Fall von Troja und dem Aufstieg der Pharaonen.

Nimrods letzte Jagd - spielt etwa 700 v. Chr. in der damals bekannten Welt (Babylon, Jerusalem, Perserreich...)

Die Bücher sind zwar schon an die 20 Jahre alt (oder 30?), sind aber oft noch im Buchhandel erhältlich. Notfalls im Internet.
 
In den Jahren vor dem 1. WK hat ein damals sehr beliebter deutscher Autor namens Walter Bloem (Dr. jur., Theaterintendant und Reserveoffizier) eine Roman-Trilogie über den Krieg 1970/71 verfasst.

Die einzelnen Bände heißen
Das Eiserne Jahr ---- Volk wider Volk ---- Die Schmiede der Zukunft

Sieht man einmal von den damals üblichen überpatriotischen und teilweise schwülstigen Passagen ab, stellt die Trilogie eine interessante und nebenbei auch spannend geschriebene Übersicht über den Krieg gegen Frankreich dar. Da der Autor auch die Chronik seines Regiments verfasst hat, war er über militärische und politische Entwicklung gut informiert.

S.M. der Kaiser Wilhelm II. war von der Trilogie so angetan, dass er Bloem hierfür mit dem "Roten Adlerorden" auszeichnete. (Bloem hat später seine eigenen Kriegserlebnisse im 1. WK literarisch verarbeitet; sein Buch "Vormarsch" ist heute in Deutschland kaum noch bekannt, gilt aber in Großbritanien als Standartwerk über die ersten Kriegswochen und die Schlacht von Mons. Dies nur nebenbei).

Wer Interesse an den Schmökern hat, sollte allerdings die deutsche Druck-Schrift lesen können. Die Trilogie, bzw. Einzelbände, werden einem bei Ebay fast nachgeworfen.

Grüße,

Jacobum
 
Ein historischer Roman, der mich angenehm überrascht hat, ist „Die Reiter der Sarmaten“ von Gillian Bradshaw. Spannung, Intrigen, alles, was man von einem historischen Roman erwartet, und dazu eine glaubwürdige Handlung, die viele interessante Informationen vermittelt. Es geht um Sarmaten in Britannien - vom Thema dem Kinofilm "King Arthur" ein wenig ähnlich, nur eben viel besser. Die Autorin hat, soweit ich das beurteilen kann, gut recherchiert, alles, was sie über die Sarmaten mitteilt, ist überliefert, das betrifft sogar die Personennamen.
 
Und nicht zu vergessen James Mitchener.

Dessen "Spezialität" war es, Romane von einem Ort über eine Zeitdauer von Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden zu schreiben. Oft spielen die Angehörigen ein und derselben Familie mit, was der Handlungen natürlich einen ganz besonderen Reiz verleiht.

Am besten gefallen haben mir seine Bücher

"Die Quelle" (eine Geschichte Israels von der Steinzeit bis heute)

"Mexico" (ganz klar, die Geschichte dieses Landes, ebenfalls über Jahrhunderte dauernd)

und "Mazurka" (im Original: Poland´; befasst sich mit der polnischen Geschichte, vor allem dem langen Zwist zwischen Polen einerseits und Deutschen, bzw. Russen andererseits.
 
Jacobum schrieb:
Und nicht zu vergessen James Mitchener.

Dessen "Spezialität" war es, Romane von einem Ort über eine Zeitdauer von Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden zu schreiben. Oft spielen die Angehörigen ein und derselben Familie mit, was der Handlungen natürlich einen ganz besonderen Reiz verleiht.

Sarum von Rutherford ist nach dem gleichen Muster gestrickt.
 
Eigentlich kann ich hier nur wiederholen, was andere sagten:
Lion Feuchtwanger - lieber der "falsche Nero" als die etwas langatmige und idealisierende Flavius Josphus-Trilogie.
Lindsey Davis - obschon, wie Quintus Fabius anmerkt, diese Krimis von Anachronismen strotzen und die bewusste Anlehnung an Chandler einen durchaus aufstossen machen kann, ist das gute "Verschlingliteratur". Von der selben Autorin gibt es übrigens auch eine Lebensgeschichte er Antonia Caenis (dt. "Die Geliebte des Kaisers", was ziemlich nach "Bunte" klingt vergl. mit dem Originaltitel "The course of honour").
Gisbert Haefs - schwierig. Ich habe die Bücher beim ersten Lesen geliebt, und kein zweites Mal anfassen können. Meiner Meinung nach hat er die Apologie Karthagos und vor allem der Barkiden doch etwas überspannt (übrigens in stilistischer Konsequenz seiner total überspannten Matzenbach-Krimis). Ehrlich, dann lieber gleich Gustave Flauberts "Salammbo".
Mika Waltari - das waren die ersten historischen Romane, die ich überhaupt je las; "Minutus der Römer, "Sinhue der Aegypter" und "Turms der Unsterbliche". Leider gibt es die heute nur noch auf Flohmärkten, im Antiquariat oder in Englisch (mit Ausnahme vom "Sinhue").
Marguerite Yourcenar Memoirs of Hadriaan (auf deutsch, reichlich daneben, "Ich zähmte die Wölfin".) Tiefsinnig, philosophisch-authentisch und wunderschön, wenn auch schwierig geschrieben. Für die Übersetzung übernehme ich keine Haftung.
 
Mein Tipp:

Sparta, von Steven Pressfield

Wenn man sich einmal an den "nichtlinearen" Verlauf gewöhnt hat (Rahmenhandlung mit Rückblenden) ist das wirklich extraklasse!
Eine äußerst detailreiche Schilderung des Lebens im klassischen Sparta aus der Sicht eines Flüchtlings der zum Heloten wird. Nebenbei eine gelungene Schilderung der Thermopylenschlacht.
Hier werden Spartaner einmal nicht als tumbe Schwertschwinger dargestellt.

Vom selben Autor erschienen: "Der Athener" über Alkibiades, ein Selbstplagiat, selber Erzählstil, andere Hauptperson. Weniger empfehlenswert.
 
Secundus schrieb:
Vom selben Autor erschienen: "Der Athener" über Alkibiades, ein Selbstplagiat, selber Erzählstil, andere Hauptperson. Weniger empfehlenswert.

Das kenne ich auch. War wirklich nicht so berauschend.

Mir gefallen die Bücher von Pauline Gedge ganz gut. So z.B. 'Der Adler und der Rabe' über die Eroberung Britanniens durch Rom im 1. Jh. n. Chr. und 'Die Herrin vom Nil', eine Geschichte über Hatschepsut.
 
Lion Feuchtwanger - lieber der "falsche Nero" als die etwas langatmige und idealisierende Flavius Josphus-Trilogie.
@Mummius Picius:
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber was du an der Josephus-Trilogie idealisierend findest, würde mich schon sehr interessieren, zumal ich die Bücher sicher noch mal lesen werde und dann aufpassen könnte, ob ich meinerseits idealisierende Tendenzen finde.
 
@ Marcia: mir war Feuchtwangers Jospehus als Figur zu sehr aufgeklärter moderner Intellektueller. Aber ich will gar nicht abstreiten, dass die Bücher hohe Literatur sind und … Mensch, jetzt habe ich Lust, sie auch wieder zu lesen. :)
 
Meine Empfehlungen

1. John Maddox Roberts: SPQR 1-11: unterhaltsam, spannend, interessante Themen( aber: wenn man die ein paar Bände kennt ist die Story allzu vorhersehbar)
2. Simon Scarrow: Adler Serie(Im Zeichen des Adlers,...)
->Abenreuerromane über die Eroberung Brittaninens durch Claudius mit einem Optio und seinem Centurio in den Hauptrollen->historisch korrekt, beindruckend detailierte Beschreibungen der Schlachten, brilianter Schreibstil
=hervorragendes Buch
3.Bernard Cornwell:a.)Auf der Suche nach dem heiligen Gral(Der Bogenschütze, der Wanderer)
-> bisher sind zwei Bücher der Trilogie über den Bogenschützen Thomas erschienen, der auf Wunsch des Vaters auf der Suche nach dem heiligen Gral ist: klingt mystisch und zusammenfantasiert, was mich zuerst abschreckte das Buch zu kaufen, dahinter verstecken sich allerdings zwei wunderbare Romane, die viel über die Schlachten in den ersten Jahren des 100jährigen Krieges, die Bogenschützen Englands und dasAlltagsleben im 14. Jhr. vermitteln.
Briliiant geschrieben und historisch korrekt warte ich schon auf den 3. Band
b.) Der Bogenschütze: lehrhaft, vermittelt viel über die Praxis des Hängens im England des 18. und 19, Jhr. sowie über dessen Rechtssysthem

last but definetely not least:Iris Kammerer: über einen in Gefangenschaft geratenen Tribun kurz vor der Varusschlacht in Germanien
 
Iris Kammerer: über einen in Gefangenschaft geratenen Tribun kurz vor der Varusschlacht in Germanien
Romantitel: Der Tribun
Dem schließe ich mich gerne an. Auch die Fortsetzung „Die Schwerter des Tiberius“ ist sehr empfehlenswert. Der letzte Teil der Romantrilogie soll im Herbst 2006 bei Heyne erscheinen.
Es sind hier immer wieder Diskussionen darüber aufgekommen, was einen guten historischen Roman ausmacht. Die Antwort darauf richtet sich nicht nur nach persönlichen Vorlieben, obwohl die natürlich auch eine Rolle spielen. Entscheidend ist zunächst, mit welchem Anspruch ein Roman verfasst wurde und weiterhin, ob der Roman diesen Anspruch auch durchhält. Wenn man versucht, die Kategorien, nach der man Literatur allgemein unterteilt, im Bereich des historischen Romans abzubilden, ergibt sich nach meinem Empfinden und nach dem, was mir bisher beigebracht wurde, eine Einteilung von A bis D.
Links zu den allgemeinen Kategorien:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hochliteratur
http://de.wikipedia.org/wiki/Unterhaltungsliteratur
http://de.wikipedia.org/wiki/Trivialliteratur

A: Roman, der in historischem Umfeld angesiedelt ist, aber in seinem künstlerischen und inhaltlichen Anspruch über das rein Historische hinausgeht. Beispiele: Die Josephus-Trilogie von Feuchtwanger (Thema: Nationalismus und Weltbürgertum), weiterhin „Krieg und Frieden“ von Tolstoi, genannt die Ilias des 19. Jahrhunderts, ein Werk, das man kaum auf ein Thema einengen kann, und viele Werke von Autoren mit „großen Namen“. Waldtraut Lewin gehört für mich auch in Klasse A.

B: anspruchsvoller und gut recherchierter historischer Roman
Die Romane von Iris Kammerer würde ich als sehr gutes B einordnen, sowohl historisch (dabei verlasse ich mich, da ich über die Zeit nicht so genau informiert bin, dass ich jedes Detail auf Anhieb überprüfen könnte, auf die allgemeine Resonanz, aber auch auf die Abschnitte, in denen ich den Rechercheaufwand, den die Autorin betrieben hat, selbst nachvollziehen konnte) als auch sprachlich. Kategorie B ist, denke ich, für gut informierte Geschichtsfans am ehesten akzeptabel. Kategorie A ist wegen der Verknüpfungen und Aktualisierungen nicht jedermanns Sache.

C: historischer Roman mit vorzugsweise Unterhaltungsanspruch

D: Roman, der Muster der Trivialliteratur in ein historisches Umfeld verlagert

Es ist selten einfach, Romane eindeutig der einen oder anderen Kategorie zuzuordnen, da die Grenzen fließend sind. Für die beiden unteren Kategorien kann ich kaum eindeutige Zuordnungen vornehmen, da mich solche Bücher nicht interessieren. Das meiste, was derzeit an historischen Romanen auf den Markt geworfen wird, ist meiner Meinung nach Kategorie C mit Tendenz nach D, manchmal nach B. Ich möchte diese Bücher nicht schlecht reden, zumal es schon einiges Können erfordert, ein gutes Unterhaltungsbuch zu verfassen. Es ist auch immer die Frage, zu welchem Zweck man liest. Viele Leser wollen sich mittels eines Romans einfach unterhalten und entspannen, wollen vom Alltag abschalten. Das ist ein ganz legitimes Bedürfnis. Ich weiß von klugen und gebildeten Leuten, die in ihrer Freizeit ganz gerne mal Trivialliteratur konsumieren.
Ich möchte aber auch betonen, dass ernste Literatur durchaus spannend und unterhaltsam sein kann. Denn wenn solche Bücher nur anstrengend wären – wer (von Schülern, Studenten und Germanisten abgesehen) würde sie dann lesen?
 
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Hallo. Hat jemand "die Zarin" von Ellen Alpsten gelesen? Würd mich gern darüber austauschen
 
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