heinz schrieb:
Der kleine Mann der in den 30er Jahren im Existenzkampf steckte, hatte schlicht nicht die Bildung und die Zeit sich mit Hitlers kruden Gedankengängen zu beschäftigen.:grübel:
Lieber Heinz,
ich denke, du hast vollkommen recht, wenn du sagst, dass der kleine Mann oftmals gar nicht die Zeit oder die Bildung hatte, sich mit Büchern zu beschäftigen.
Auch heute gibt es noch viele Leute, die niemals bzw. nur sehr selten mal ein Buch in die Hand nehmen.
Um der Wahrheit über diesen "Bestseller", wie dieser Thread heißt, auf die Spur zu kommen, müssen wir wohl "Puzzle spielen".
Vieles, was hier gesagt wurde, sind Teile eines Ganzen.
- "Mein Kampf" ist, wie Ihr sagt (ich selber habe es nie gelesen), ein fürchterlich kompliziertes, langatmiges und wirres Geschreibsel, so dass auch viele derjenigen, die die Absicht hatten, es zu lesen, nicht über die ersten Seiten hinausgekommen sind.
- Mag ein Grund dafür gewesen sein, dass in Schulen nur passagenweise zitiert wurde.
- Möglicherweise sind im Laufe der Jahre auch noch falsche Zitate im Umlauf gebracht worden, die gar nicht dem Buch entstammten, aber daraus hätten sein können. Weil sowieso kaum jemand "Mein Kampf" richtig kannte, war es ein Leichtes, etwas zu verbreiten, um anschließend zu behaupten, der "Führer" hätte es gesagt.
Mit der Bibel ist es auch oft nicht anders. Häufig wird gesagt, "In der Bibel steht geschrieben:...........", aber wer, wenn nicht 100%ig bibelfest, prüft es nach?
Ich habe vor vielen Jahren einen Roman von Hans-Helmut Kirst gelesen, "08/15 In Der Partei"; dort schlängelte sich die Hauptperson ziemlich geschickt durch die NS-Vorkriegszeit, in dem sie ständig aus "Mein Kampf" zitierte. Richtige und falsche Zitate bunt gemischt. Und kein Parteifunktionär, Gauleiter, Strumbannführer ect. konnte ihm was anhaben, weil niemand Hitlers Buch wirklich kannte.
Wie gesagt, nur ein Roman, aber gut geschrieben.