Ist die Friedliche Revolution/Wende 1989/1990 eine Revolution?

Ist die Friedliche Revolution/Wende 1989/1990 eine Revolution?

  • ja

    Stimmen: 12 63,2%
  • nein

    Stimmen: 7 36,8%

  • Umfrageteilnehmer
    19
Status
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Ich würd Konterrevolution sagen oder zumindest ein großangelegter Rollback.

Und dann liest man Beiträge wie manchen von diesen hier. Irgendwie kommt es einem da hoch
Aber so richtig.

Die Entstehungsgeschichte des Spruchs "Wir sind ein Volk" ist nie richtig bewiesen worden, aber es gibt da ganz interessante Theorien
 
Ich würd Konterrevolution sagen oder zumindest ein großangelegter Rollback.
Hast doch meine Chronologie gelesen, hoffe ich. Dann dürfte sogar dir klar geworden sein, daß die Leute wirklich die Schn...ze (Entschuldigung) voll hatten.
Die "DDR" war genau hier an einem Punkt angelangt, wo Schluß war. Viele gingen in den Westen und die, die hier blieben ( so wie ich) gingen auf die Straße und demonstrierten. Wir haben uns ab da nichts mehr bieten lassen.
 
Hast doch meine Chronologie gelesen, hoffe ich. Dann dürfte sogar dir klar geworden sein, daß die Leute wirklich die Schn...ze (Entschuldigung) voll hatten.
Die "DDR" war genau hier an einem Punkt angelangt, wo Schluß war. Viele gingen in den Westen und die, die hier blieben ( so wie ich) gingen auf die Straße und demonstrierten. Wir haben uns ab da nichts mehr bieten lassen.
Das weiß ich.
Aber die Leute ist mir dann doch zu allgemein. Ich bleibe bei meiner Aussage. Seh es doch mal von der anderen Seite.
 
Das weiß ich.
Aber die Leute ist mir dann doch zu allgemein. Ich bleibe bei meiner Aussage. Seh es doch mal von der anderen Seite.
Welche "andere Seite" meinst du? Meinst du damit die 16,nochwas %, die am 18. 3. ´90 die PDS gewählt haben? Größer war die "andere Seite" nämlich nicht - auch nicht im Herbst ´89. Klar, die Ereignisse überschlugen sich. Was in dieser Zeit so alles passierte, hätte sich nur einen Monat vorher noch niemand vorstellen können. Das ging auch mir so. Aber in einer Revolution (und bei dem Begriff bleibe auch ich dabei) finden eben gewaltige Umwälzungen statt und wenn die dann auch noch so friedlich bleiben, wie bei uns, dann ist das für den, der Veränderungen will, ( und das war nun mal die überwältigende Mehrheit - bis zu einem bestimmten Punkt übrigens auch in der SED selbst! ) eine schöne und interessante Zeit, an die man sich immer gern erinnern wird.
;)
 
Hast doch meine Chronologie gelesen, hoffe ich. Dann dürfte sogar dir klar geworden sein, daß die Leute wirklich die Schn...ze (Entschuldigung) voll hatten.
Mir fehlt da was ganz wesentliches: Wovon hatten die Menschen die Schnauze voll? Auch Deine Liste sagt darüber kaum was aus. Ständig wird demonstriert und ständig treten irgendwelche Regierungsteile zurück. Am 18.10. tritt Honecker zurück, ab 9.11. gab es Reisefreiheit, ab 18.11. keine Stasi mehr. Wer gehen wollte, war inzwischen weg. Eigentlich hätte zur Monatswende November/Dezember 89 ein Neubeginn in der DDR stattfinden können. Was passierte aber? Am 28. November legte Kohl seinen 10-Punkte-Plan vor. Mit solchen Sätzen "Auch wir in der Bundesrepublik, meine Damen und Herren, haben mit unserer Politikdazu ganz maßgeblich beigetragen.(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)" stellte er mal so nebenbei die Geschichte auf den Kopf. Und dann ließ er die Katze aus dem Sack "Eine endgültige und stabile Regelung in Europa ist ... nicht möglich ohne eine Lösung der Deutschlandfrage, die den Kern der gegenwärtigen Spannungen in Europa bildet. Jede derartige Regelung muß die unnatürlichen Schranken zwischen Ost- und Westeuropa beseitigen, die sich in der Teilung Deutschlands am deutlichsten und grausamsten offenbaren....Der Weg zur deutschen Einheit, das wissen wir alle, ist nicht vom grünen Tisch oder mit einem Terminkalender in der Hand zu planen." Und so weiter. Nun frag ich mich: wie kam der dadrauf? Die bisherige Entwicklung in der DDR ließ einen solchen Schluß in keiner Weise zu! Wie er das finanzieren lassen wollte, sagte er auch "Wirtschaftlichen Aufschwung kann es nur geben, wenn sich die DDR für westliche Investitionen öffnet,". Woher hatte er, nur 5 Wochen nach Grenzöffnung, das Mandat, so zu sprechen? Das ganze "Verschwörungstheorie" zu nennen, ist noch weit untertrieben. Wie tief Kohl selbst da mit drin steckte, wäre ja beinahe mit der Leuna-Frage ans Licht gekommen. Irgendwann werden die ganzen Akten ans Tageslicht kommen...
 
norvegia@, Saxo@, Wieger@
Ich bin ja grundsätzlich der Meinung, daß es durchaus ehrenhaft ist, eine Diskussion mal mit provokanten Beiträgen etwas anzuheizen, sie sollten allerdings noch einen erkennbaren Bezug zur historischen Realität haben. Zunächst einmal ist Tatsache, daß die DDR wirtschaftlich, politisch und moralisch erledigt war, wie hätte denn bitte schön eine Zukunftsperspektive für eine autonome, demokratische sozialistische DDR aussehen sollen? Welche demokratische Regierung hätte eine Chance, wenn sie ein Projekt mit einem Firmenschild weiterführt, das so sehr diskreditiert ist. Wo sollte ein Staat mit einer Planwirtschaft seine Produkte verkaufen, die auf dem freien Markt so gut wie nicht verkaufbar waren? Mit der Sowjetunion war es dann ja auch bald vorbei. Der Sozialismus, das haben wir im Westen auch gedacht, mag ja eine furchtbar edle Sozialutopie sein, in einem sozialistischen System wollte aber nach 40 Jahren Marx und Murks keiner mehr leben. Und was soll bitte schön Einmischung der BRD bedeuten?
Es mag auch im Westen Leute geben, die sich die Mauer wieder herbei wünschen, Tatsache ist aber auch, daß in der alten BRD die überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger niemals ernsthaft in Frage gestellt hat, für die Einheit zu zahlen, obwohl sicher auch den Einfältigeren klar war, daß das erhebliche Summen waren. Ich finde, das könnte man durchaus anerkennen. Ebenso, wie jeder anerkennen muß, daß die Dynamik für die friedliche Revolution von den Bürgern der DDR ausging. Die Ereignisse haben sich überschlagen, die Bewegung war wohl selbst von ihrem Erfolg überrascht. Nach Begrüßungsgeld und Einheitstaumel ist dann vielen Ostdeutschen klargeworden, daß eben auch die DM nur Geld war. Aber revolutionär nenne ich diese Ereignisse schon, die "Umwälzung" war doch ganz bemerkenswert.
 
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