Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
wenn du Cassius Dio grundsätzlich in Frage stellst, warum plädierst du dann für Kalkriese als den Ort der Varusschlacht? Würde man Dio bei der Schlachtortsuche nicht berücksichtigen, dann würde man im Traum nicht auf den heutigen Teutoburger Wald oder das Wiehengebirge als mutmaßlichen Schlachtort kommen. Denn nur von Dio kommt die Aussage, dass Varus zur Weser gezogen ist und sich die Schlacht zwischen Bergen und Schluchten zugetragen hat. Auch stammt nur von ihm der drei bis viertägige Schlachtverlauf, auf dem sich fast die gesamte Varusforschung beruft.
Ich wollte mit den Quellenangaben nur deutlich machen, dass nach der Aussage fast aller Überlieferungen nur Sümpfe und Wälder als Ursächlich für die römischen Probleme mit der germanischen Topographie genannt werden. Ich könnte diese Angaben sogar um den Bericht von Tacitus über den Kampf an den Pontes Longi erweitern, welcher als literarischer Vergleich des Tacitus zur Varusschlacht angesehen wird. Auch hier sind nur Sümpfe als widrige Umstände für die Römer angeführt. Im genauen bezeichnen aber immerhin drei weit aussagekräftigere Quellen als Dio, nur Wald und Sumpf als topographischen Hinweis.
Diese Tatsachen zu negieren und trotzdem zu behaupten, dass dieser Berg von Kalkriese und dieser Wall dem Untergang von drei Legionen geschuldet sind, ist neben vielen weiteren Unstimmigkeiten schon ein wenig abenteuerlich. Zum Mittelandkanal ist noch zu sagen dass dort im Grunde ein mächtiger Grabungsschnitt angelegt wurde, währenddessen man sicherlich Funde dieser gewaltigen Varusschlacht gemacht hätte, wenn sie denn dort gewesen wäre.
du scheinst diesen Abschnitt der Tacitustexte nicht genau informiert zu sein, denn Germanicus kehrte nachdem er das Schlachtfeld besucht hatte mit seinem vollständigen Heer zur Ems zurück, um dann mit seiner Flotte zur Weser zu fahren. An der Ems trennte er sich von Caecina, der auf dem Landweg zum Rhein zurückkehren sollte.
Auch schreibt Tacitus davon, als er den Ort der Trauer besuchte, dass er zuerst das Lager von drei Legionen erblickte und dann erst das Schlachtfeld. Also umgekehrt als es für Kalkriese gelten könnte. Diese Tacitusstelle taugt nicht um Kalkriese als den Ort der Varusschlacht zu rechtfertigen.
Um dein fragendes „Und“ zu beantworten: Die aussagekräftigen Quellen legen nahe, dass sich der Hinterhalt der Germanen in einem Sumpfgebiet ereignet haben muss, und die Römer in einem Sumpfgebiet eingeschlossen wurden.
Nein, die Römer mieden den Sumpf, weil Tross und 40 kg Marschgepäck plus Rüstung einfach nicht in den Sumpf passen.Die Römer mieden in Kalkriese den Sumpf weil sie während der Varusschlacht in einem Sumpf niedergemacht wurden.
Bei Kalkriese hat sich weder die Varusschlacht noch die Schlacht an den Pontes Longi ereignet, sondern hier ereignete sich vermutlich die Schlacht am Angrivarierwall.
Aus dem Satz, mit dem Tacitus den Angrivarierwall erwähnt, einen Grenzwall zu machen ist weniger als begründete Spekulation. Die Ansicht dass es sich bei dem Angrivarierwall um eine ehemalige Grenzbefestigung zwischen Cheruskern und Angrivariern handelte, würde voraussetzen, dass sich Germanen zur Zeit der Zeitwende mit dauerhaft angelegten, und dann auch bewachten Grenzlinien voneinander abgrenzten. Dieser Grenzwall oder diese Landwehr wären dann, nach heutigem Forschungsstand, die einzige derartige Abgrenzung die in Germanien zu der Zeit existierte. Sie würde nicht zur damaligen germanischen Territorialstruktur passen.
Germanicus erkannte jedoch diesen Plan und ging gegen die Angrivarier am Wall und den verborgenen Germanen gleichermaßen vor und trieb sie, dem Fundspektrum nach, fächerartig vor sich her.
Weder ist das Dammer Moor schmal, noch gibt es hier einen Fluss. Außerdem ist bei der von Dir zitierten Stelle von der Schlacht von Idistaviso die Rede, die an der Weser stattgefunden hat, die Germanen seien über die Weser geflohen, und schon bereit gewesen sich hinter die Elbe zurück zu ziehen, als sie doch noch mal am Angrivarierwall umkehrten. Sprich: der Angivarierwall ist zwischen Weser und Elbe zu suchen, vermutlich näher zur Weser hin, zumindest impliziert das Tacitus, wenn er als Grund für den erneut aufflammenden Kampfeswillen der Germanen die Errichtung eines Siegesmals beim Kampfplatz Idistaviso nennt.Ich möchte gerne den bestimmenden Tacitustext zur Schlacht am Angrivarierwall einfügen, damit hier jeder Vergleiche zum Schlachtfeld Kalkriese ziehen kann. Tac.AnnII/19:“Zuletzt suchten sie sich einen Kampfplatz aus, der vom Fluss und Wald umschlossen war und in dem sich eine schmale sumpfige Fläche befand.
Diese Textstelle irritiert mich eigentlich kaum. Tacitus schreibt das alles nur sehr "gerafft" - bis auf die Dinge, auf die es ihm wirklich ankommt (z.B. Parallelität der Kämpfe von Varus und Caecina). Noch deutlicher wird das bei der Beschreibung des Schlachtfelds. Beim ersten Lesen dachte ich, er beschreibt einen einzigen Ort - Lager groß genug für drei Legionen, aber Wälle zu niedrig und Gräben zu flach und dann direkt dabei die Haufen der Gefallenen. Erst nach und nach ist mir klar geworden, dass er bloß in einem Satz drei verschiedene Örtlichkeiten beschreibt.... Was die Weserstelle aber nicht weniger rätselhaft macht. Was verschweigt Tacitus uns? Wieso ist Germanicus plötzlich an der Weser?!
Dann stehtst du mit dieser unkritischen Lesart allen Fachleuten gegenüber.Ich lese den Tacitus so wie er geschrieben hat. Er kann aus meiner Perspektive so gewertet werden wie es dort geschrieben steht, Chronologisch erfassbar und in der Darstellung ohne irgendwelche übertriebenen Metaphern oder verschleiernden Topos. Für mich gibt es keine Diskrepanzen in seiner Erklärung die nicht in sich Schlüssig sein könnten.
A. Mehl fasst Tacitus' Arbeit in "Römische Geschichtsschreibung" zusammen:Aber der Gegenstand des Tacitus ist größer: es geht ihm um die Beurteilung des Prinzipats als Staatsform (...). Es ist ein grundsätzliches Nein, das die Erkenntnis des Unvermeidlichen nur noch bitterer macht. Aber dieses Nein wird nicht ausgesprochen, der Leser soll es der Darstellung entnehmen. Tacitus drängt ihn dazu mit allen Mitteln indirekter Beeinflußung: Auswahl des Tatsachenmaterials, Gruppierung und Kontrastierung, vor allem aber durch jene Kunst der Andeutung in malam partem, deren unerreichbarer Meister er ist. (...) Uneinvorgenommen im Sinn historischer Objektivität konnte und wollte er nicht sein (...). Er schreibt als Stadtrömer und Senator (...).
Weiter ist auch das unmittelbare Ziel, das Tacitus als Geschichtsschreiber verfolgt, geeignet, die Geschehnisse tendenziell zu tönen (...).
Wie keine zweite Geschichtsdarstellung aus römischer Feder ist die des Tacitus mit Handlungsumschwüngen, Blindheit der Handelnden und weiteren genustypischen Eigenheiten Tragödie in Prosa. Wer in T.s Geschichtswerken vor allem oder gar ausschließlich nach historischer Wahrheit als Ergebnis nachvollziehbarer QUellenforschung sucht, der läßt sich auf ein nur bedingt lohnendes Unterfangen ein.
Das jemand Quellen angibt, heißt nicht, dass er damit "gut" informiert ist, sondern lediglich sich informiert hat. Wenn ich, um bei modernern Beispiele zu bleiben, Galileo Mystery angebe, bin ich sicher informiert, aber gut ist etwas anderes.Tacitus war äußerst gut über Germanien, seine Bewohner und der Landschaft informiert. Er wusste wovon und worüber er schrieb. Er gibt seine Quellen sogar an.
So konnte dein Großvater dir also sicherlich wertvolle und passende Details vom Bau der Bagdad Bahn oder vom Verlauf der Front in der Türkei berichten?Weiterhin ist er in seiner Zeit nicht so weit vom Geschehen entfernt wie es scheinen mag. Ich kannte meinen Opa noch, der im ersten Weltkrieg gekämpft hat, und mein Vater hat mir Ereignisse aus seinen Kriegserlebnissen erzählt. Viel weiter war Tacitus auch nicht von den Feldzügen des Germanicus entfernt
SO unkritisch gegenüber antiken Quellen äußern sich wirklich Wenige. Ich spare mir hier exemplarische Zitate und verweise auf die Bewertung des Tacitus. Andere Autoren sind nicht identisch mit dessen Einschätzung, aber ähnlich kritisch sind sie trotzdem zu beleuchten.Florus hingegen erzählt eine sehr zusammengeraffte und als Gleichnis angelegte Geschichte. Unzweifelhaft haben die Germanen auch die Römerlager auf der rechten Rheinseite angegriffen. Die Schlacht selbst muss sich auch nach Florus in Sümpfen und Wäldern zugetragen haben. Paterculus ist über jeden Zweifel erhaben was seine Beschreibungen angeht, denn er gilt als Zeitzeuge des Geschehens.
Das ist falsch. Egal nach welcher Darstellung man geht, immer wieder liest man von Pausen. Sei es der Selbstmord des Feldherren, sei es der Ausbruchsversuch der Kavallerie, die Flucht des Standartenträgers in den Sumpf, der Aufbau eines Lagers... Varus' Männer hatten nach den Darstellungen immer wieder Verschnaufpausen.Ja, Ja. Wer sonst als die Römer kommen für die Hortfunde der Münzen in Frage. Und diese Römer konnten diese Münzen nur in einem Moment der Abgeschiedenheit vergraben, den es während der Varusschlacht sicher nicht gab.
Das ist eine mögliche Erklärung, aber keineswegs die einzige. So wird von den Germanen gerne auch behauptet, dass sie wenig Eisen verarbeiteten in ihren Waffen. Bleibt vor allem vergängliches Material. Das erklärt die absolute Fundarmut nicht, diese wird aber auch nicht durch eine massive "Romanisierung" der Ausrüstung vollends aufgeklärt. Denn irgendetwas müßte sich trotzdem auftun lassen.Da es fast ausschließlich nur römische Funde in Kalkriese gibt, muss man von der Tatsache ausgehen, dass auch die Germanen mit römischen Waffen und römischer Ausrüstung gekämpft haben, die sie vor allem in der Varusschlacht erbeutet hatten.
Wären da nicht Gegenstände, die für Germanen, zumal für Germanen im Gefecht keinen Sinn machen oder eben eindeutig auf römische Besitzer hinweisen.So ist im Nachhinein nicht festzustellen, wer seine Ausrüstung verloren hat, Römer oder Germane. Es ist nur die fächerartige Fundstreuung festgestellt worden. Die Hunte fließt nur etwa 10 Kilometer von Kalkriese entfernt, und die Fundstreuung zielt in diese Richtung über mehrere Kilometer.
Bitte verdrehe es nicht wie du brauchst. Wenn du Tacitus geographische Beschreibungen 100 Jahre nach der Schlacht für detailliert und genau hälst (bitte schreibe doch mal die geographischen Schilderungen deines Großvaters über die Schlachten an denen er teilgenommen hat nieder) kannst du wohl kaum davon ausgehen, dass die Geschosse von Scorpionen, Ballisten, Manuballisten und Schleuderern "sichtbar" im Boden steckten. Die Belagerung von Masada brachte noch nach Jahren der Ausgrabung immer neue Geschosse zum Vorschein, und dabei handelte es sich um ein felsiges Plateau, welches nach der Eroberung beräumt worden war. Sollten die Römer am Wall wirklich die Artillerie eingesetzt haben wie es Tacitus beschreibt (und entweder glaubt man ihm nun wie du sagst alles oder man liest kritisch), dann müßte sich von diesem offensichtlich heftigen Beschuß auch eine Spur finden lassen. Dies ist nicht der Fall. Gerade an den Stellen, an denen der Wall einstürzte müßten sich Geschoßspuren finden, denn die "römische" Seite des Walles liegt ja unten, also die Seite, in denen Bolzen und Pfeile stecken müßten, im Erdreich unterhalb des Walles dürfte man Steingeschosse finden.Dass sich die Beschreibung des Tacitus über die Schlacht am Angrivarierwall mit dem Ort in der Niewedder Senke deckt, ist schon ein schwerwiegendes Indiz für diese Theorie, und die Fundsituation widerspricht dieser Schlacht nicht in dem Maße wie hier behauptet wird. Tacitus schreibt von dem heftigen Kampf der an dem Wall stattgefunden haben soll, und das Ausgrabungsergebnis ergibt einen Wall der während einer heftigen Kampfsituation eingestürzt ist. Sollten die Römer die Germanen mit Pfeilen und Geschoßbolzen von dem Wall heruntergeschossen haben, dann konnten die Fehlschüsse nach der Schlacht wieder aufgelesen werden, denn sie steckten noch sichtbar im Boden.
Ob sie wirklich so dachten, oder ob Tacitus da mehr hineinliest als wirklich vorging ist eben wieder eine Frage der Quellenkritik. Das errichten von Siegesmonumenten nach einer gewonnen Schlacht deutet in der Antike nicht per se auf den Glauben eines "Gesamtsieges" hin. Tropaion nennt man so ein Denkmal, und ist Tradition seit den Kämpfen der Hopliten.Die Germanen waren nach der Schlacht von Idistaviso für die Römer besiegt und sie errichteten ein Siegesdenkmal aus den erbeuteten Waffen. Es war aus römischer Sichtweise alles erledigt was zu erledigen war. Also zogen sie zurück zur Ems als sie wiederum vom letzten Aufgebot der Germanen attackiert wurden.
Würde man jedoch den Bericht des Dio bei einem Lokalisierungsversuch der Varusschlacht ausschließen, dann müsste der Ort der Varusschlacht, nach der verbliebenen Quellenlage, in der Nähe des Rheins, in einem ausgedehnten Sumpfgebiet stattgefunden haben.
Ich habe dich nicht falsch verstanden, aber du hast nicht vollständig die Kritikpunkte zu Tacitus gelesen. Es ist eben nicht nur seine politische Einstellung die färbt.bevor ich missverstanden werde. Ich glaube dem Tacitus bei seiner Beschreibung der Germanicusfeldzüge, der Darstellung des chronologischen Ablaufes und seinen Ortsangaben. Über seine politischen und individuellen Ansichten gegenüber dem Tiberius als Kaiser und anderen Persönlichkeiten möchte und kann ich nicht urteilen.
Die wichtigsten Passagen in dieser wichtigen Passage habe ich nochmal hervorgehoben.Wie keine zweite Geschichtsdarstellung aus römischer Feder ist die des Tacitus mit Handlungsumschwüngen, Blindheit der Handelnden und weiteren genustypischen Eigenheiten Tragödie in Prosa. Wer in T.s Geschichtswerken vor allem oder gar ausschließlich nach historischer Wahrheit als Ergebnis nachvollziehbarer QUellenforschung sucht, der läßt sich auf ein nur bedingt lohnendes Unterfangen ein.
Die historische Forschung hat sich knapp 200 Jahre nach dieser Methode damit auseinandergesetzt und damit nur eine unglaublich große Zahl an Varusschlachtfeldern produziert. Ich denke nicht, dass es mit anderen Schlachtfeldern die weit weniger Funde versprechen besser funktioniert.Mir geht es einzig darum, auch durch zu Hilfennahme der Quellen, den Ort der Varusschlacht zu lokalisieren.
Das ist idealisiertes Wunschdenken. Wenn sich derlei Wissen derart massiv halten würde, hätte die Situation bereits zur Varusschlachtzeit anders ausgesehen, da die Niederlagen gegen Kimbern und Teutonen, die große Bedrohung durch Ariovist, die Lolliusniederlage und nicht zuletzt Marbods aufstreben wesentlich leuchtendere Beispiele in der Außenpolitik gewesen wären.Dabei sind Paterculus als Zeitzeuge, und Tacitus etwa 90 Jahre später, wegen ihrer ausgezeichneten Kenntnis der germanischen Landschaft und ihrer Einwohner, die zuverlässigsten Gewährsmänner, zumal sich Tacitus aus den Senatsprotokollen, anderen Quellen, und nicht vollständig verblasstem Wissen über das Geschehen informieren konnte (Deswegen auch das Beispiel von meinem Opa).
Tja, und schaut man sich den Ort an, so ist zumindest ein guter Teil dieser möglichen Teilstrecke der Varusschlacht Sumpf.Paterculus (Zeitzeuge) schreibt speziell zur Varusschlacht, dass die Varuslegionen eingeschlossen in Sümpfen und Wäldern ihr Schicksal erleiden
Kein Einwand, nur gilt das eben auch für den guten Tacitus. Zwar ist Rom keine asiatische Provinz, aber immer noch weit genug entfernt von den "Sümpfen und Wäldern" Germaniens, um eine verklärte Vision dieses Landes zu haben.Weiterhin schrieb Dio von seinem Alterssitz in Bithynien aus, also am Bosporus. Für ihn war das Germanien an einer ganz anderen Ecke der Welt, von dem er offensichtlich nur klischeehafte Vorstellungen hatte.
Ich verstehe dich nicht falsch, ich empfinde nur deine kritische Sicht auf Cassius Dio in Relation zu deiner unkritischen Sicht auf die übrigen Autoren als unangebracht.Um nicht noch einmal missverstanden zu werden, ich lehne Cassius Dio nicht grundsätzlich als Geschichtsquelle ab, jedoch ist für mich speziell sein Bericht der Varusschlacht, an den Haaren herbeigezogen. Cassius Dio ist derjenige der in dieser Hinsicht die meiste Verwirrung gestiftet hat.
Dabei gehst du davon aus, dass sie das Gerät, Personal, Zeit, Koordination und die Möglichkeit hatten dieses zu tun. Auch findet sich in den Quellen davon kein Wort.Hätte bei Kalkriese die Varusschlacht stattgefunden, dann hätten die Römer sicherlich gleichfalls versucht, die Germanen von dem Wall herunter zu schießen.
Merkst du nicht, wie du es dir zurecht legst? Sie sind also nicht zu bedrängt, um überhaupt mit der Heranführung und Aufstellung der Geschütze zu beginnen, aber um zu Zielen reicht es dann nicht mehr?Auch für dieses Szenario konnte bei Kalkriese kein Nachweis gefunden werden, obwohl die Römer ungezielter geschossen hätten, denn sie waren ja schließlich bedrängt.
Wir hatten genug Diskussionen um die Reichweite römischer Artillerie. Allein der Beschuß von Masada auf STEINMAUERN macht deutlich, dass du extrem untertreibst.Nach Tacitus Beschreibung von der Schlacht am Angrivarierwall, zog Germanicus seine Einheiten ein wenig vom Wall weg, um dann gezielt die Germanen vom Wall herunter zu schießen. Die Schussdistanz wird sicherlich nicht weit gewesen sein, ich schätze mal 20-30 Meter. Auf dieser Entfernung schießt ein geübter Schütze nicht viele Meter vorbei.
Verstehe, Soldaten in höchster Bedrängnis werden also nicht in einem möglichen Chaos oder einer Verschnaufpause zwischen Hetzjagden ihr Hab und Gut verbergen oder dem Zugriff der Feinde entziehen, aber erfolgreiche römische Soldaten vergraben ihr Geld direkt vor dem Wall des Feindes während des Angriffes oder nach dem Sieg...Klar gab es Kampfpausen, aber ein Münzhort in relativer Nähe zum Wall, während der Varusschlacht angelegt scheint absolut unglaubhaft zu sein. Diese Münzhorte wurden entweder vor einer Schlacht, in einem unbeobachteten Augenblick angelegt, oder nach einer Schlacht, als das Schlachtfeld geplündert wurde. Niemals an diesen Orten während der Varusschlacht.
Warum sollte ich das? In keinem Szenario, ob Varus, Caecina oder Germanicus macht der Mangel einen Sinn, das habe ich bereits mehrfach betont. Es bleibt ein Rätsel.Sage mir bitte einen anderen schlüssigen Grund warum das Fundspektrum in Kalkriese nur römische Fundstücke beinhaltet.
Wieso herausreden? Und ich habe auch nicht von Holzwaffen gesprochen, sondern sagte:Sich damit herauszureden, dass die Germanen nur mit Holzwaffen gekämpft haben sollen, ist abwegig.
So wird von den Germanen gerne auch behauptet, dass sie wenig Eisen verarbeiteten in ihren Waffen. Bleibt vor allem vergängliches Material.
Bitte keine Polemik. Ich habe zu keinem Zeitpunkt diese Behauptung aufgestellt noch sprach ich explizit von "Holzschwertern". Welche Waffe diese Spaltung verursacht hat, läßt sich vielleicht den Fundberichten entnehmen. Falls nicht, so läßt sich, unabhängig vom übrigen Fundbild eine ganze Reihe von Szenarien entwerfen, die uns alle nicht weiter führen als zu weiteren Spekulationen über den Verbleib germanischer Waffen.Mindestens zwei der Toten in den Knochengruben hatten einen sauber gespalteten Schädel (In der derzeitigen Ausstellung zu besichtigen). Ich kann mir nicht vorstellen, dass man derartige Kerben mit einem Holzschwert oder mit einer Waffe aus minderwertigem Metall hinkriegt.
Wenn sie die Helme nicht bereits abgenommen hatten. Freiwillig oder unter Zwang. Und wie gesagt, bislang spricht auch genug dafür, das selbst vom Troß noch Personen vor Ort waren...In diesem Zusammenhang ist auch zu fragen ob diese Skelette aus diesen Knochengruben tatsächlich getötete Legionäre waren. Denn die hatten ja in der Regel einen Helm auf dem Kopf, der diese Verletzungen vermeiden sollte.
Augustus habe Volk, Soldaten und Senatoren korrumpiert und seiner Alleinherrschaft allgemeine Akzeptanz verschafft.
Und wie gesagt, bislang spricht auch genug dafür, das selbst vom Troß noch Personen vor Ort waren...
Korrekt, den Verlust von Archivmaterial durch Katastrophen habe ich übersehen.Tib. Gabinius schrieb:Was nun die Archive angeht, so wissen wir von wenigstens einem wenn nicht mehreren großen Bränden in der Stadt Rom, die zumindest auch einen Teil des Archivs in Mitleidenschaft gezogen haben. Auch darauf wollte ich hinaus, auch wenn du dich nur auf die "Reinigung" stürzt.
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen