querdenkerSZ2
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Meint ihr nicht das zumindestens länger dienende Legionäre in ihrem Berufsleben , zumindestens gelegentlich in Situationen kamen in denen auch mal Pferd oder maultier im Kochtopf landete ?
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Daran musste ich auch denken. Sind darüber Quellen aufschlussreich oder gehört so eine Überlegung eher als der zwangsweise vegetarische Legionär ins Reich der Spekulation?Meint ihr nicht das zumindestens länger dienende Legionäre in ihrem Berufsleben , zumindestens gelegentlich in Situationen kamen in denen auch mal Pferd oder maultier im Kochtopf landete ?
Wie sollten sie denn Knochenfragmente von Mensch und Tier unterscheiden, wenn nicht gerade ein Schädelbruchstück, einen Kiefer, oder eine gut erhaltene Fibula, die für einen Menschen etwas überdimensioniert gewesen wäre.
Und dann soll er Tierknochen und Menschenknochen, die sechs Jahre in der Gegend herumgelegen und in die sich Aasfresser verbissen haben, fragmentiert, unterscheiden können.
Wir reden hier aber nicht von ganzen Knochen, die vielleicht noch einigermaßen charakteristische, unterscheidbare Merkmale hatten.
Wir reden von Knochenfragmenten, die Jahrelang an der Oberfläche lagen, die Verbissspuren hatten, die sicher ziemlich dreckig waren. Die Möglichkeit da noch zu unterscheiden, sehe ich unter diesen Umständen doch als sehr gering an.
Bei den Tierknochen von Kalkriese handelt es sich nicht um Wildtiere oder gar Haustiere.
Es sind Knochen von Maultieren, die den Legionären sehr wohl vertraut waren.
Auch kann man davon ausgehen, dass Legionäre schon einmal ein menschliches Skelett gesehen haben.
Den Teil eines Maultierkiefers in das Grab von Kameraden zu legen, wäre ein absolutes Tabu.
Das nur einmal als Randbemerkung von jemandem, der hier eigentlich lediglich mitliest...
Danke für die Hervorhebungen, Timo.
Von Freiburg: Wie Rechtsmediziner im Knochenfund vom Schlossberg lesen - badische-zeitung.deMensch- oder Tierknochen? schrieb:In der Regel erkennt ein Rechtsmediziner auf einen Blick, ob ein Knochen von einem Menschen oder einem Tier stammt. "Nur bei Affe und Mensch sind die Ähnlichkeiten groß", sagt Amberg. Liegen nur Knochenfragmente vor, hilft eine chemische Analyse bei der Bestimmung.
Es sieht doch viel eher so aus, dass der durchschnittliche Legionär über Jahre kein Fleisch zu sehen bekam.
Während im Museum in Kalkriese die publikumswirksam ausgestellten Gebeine der Menschen die in den Knochengruben lagen, in einem sehr guten Zustand sind und nur an einigen Stellen von Nagetieren angeknabbert wurden, sind an diesem Ort leider keine Knochen von Maultieren oder Pferden ausgestellt.
Es wäre einmal interessant zu erfahren wie fragmentiert die Maultierknochen waren. Leider erfährt man in dieser Hinsicht nichts genaues.
Osnabrücker Online; S. 16 f. schrieb:... die freigelegten Gruben mit zahlreichen Tier-, hier vor allem Maultier-, und Menschenknochen, die stark fragmentiert und offenbar erst nach der Skelettierung (Trockenrisse in vielen der Knochen sowie Verbißspuren durch kleine Nagetiere erhärten diese Vermutung)... deponiert worden sind...
Es ist nach dieser Angabe abwegig, dass es sich bei den Knochen der Pferde und Maultiere ausschließlich um kleine Fragmente gehandelt hat, während sich die Menschenknochen gut erhalten haben.
Zudem wurden kleine Knochenfragmente sicherlich nicht eingesammelt und in den Gruben entsorgt.
Das ist ganz, ganz, ganz falsch!
Rind und Schwein gehörten zur Standardnahrung.
Knochen von Schlachtabfällen hat man in nahezu allen Lagern gefunden, namentlich in: Dangstetten (64% Schwein, 24% Rind), Rödgen (43% Rind, 43% Schwein), Oberaden (ca. 80% Schwein), Windisch (59% Rind, 30% Schaf/Ziege, 10% Schwein), Nijmegen (50%Rind, 25% Schwein, 10 Schaf/Ziege).
Wenn bei längeren Feldzügen, wie z.B. im gallischen Krieg, meistens nur von der Getreideversorgung die Rede ist, so liegt das an den Transportmöglichkeiten. Herden von Schlachtvieh würden nur unnötig aufhalten. Getreide kann man einfacher transportieren und, vor allem, sehr lange lagern.
War eine Truppe fest stationiert, Haltern oder Anreppen waren jahrelang belegt, so gab es auch fleischliche Genüsse.
Hallo Freunde des Geschichtsforums
Es wäre einmal interessant zu erfahren wie fragmentiert die Maultierknochen waren. Leider erfährt man in dieser Hinsicht nichts genaues. Während im Museum in Kalkriese die publikumswirksam ausgestellten Gebeine der Menschen die in den Knochengruben lagen, in einem sehr guten Zustand sind und nur an einigen Stellen von Nagetieren angeknabbert wurden, sind an diesem Ort leider keine Knochen von Maultieren oder Pferden ausgestellt.
Es wurden in Kalkriese etwa 900 Tierknochen gefunden. Davon stammen 444 von Maultieren und 110 von Pferden. Der Rest konnte nicht eindeutig zugeordnet werden. Die bestimmbaren Knochen stammen von 30 Maultieren und 3 Pferden. Es ist nach dieser Angabe abwegig, dass es sich bei den Knochen der Pferde und Maultiere ausschließlich um kleine Fragmente gehandelt hat, während sich die Menschenknochen gut erhalten haben.
Zudem wurden kleine Knochenfragmente sicherlich nicht eingesammelt und in den Gruben entsorgt.
Hm, wieviel Umgang hatten die Menschen denn mit Knochen? Und wer hatte den Umgang? Man stellte damals vieles aus Knochen her, aber wussten mehr als die Handwerker, welche mit dem Werkstoff umging, wessen Knochen das denn waren?
Das ist für mich eine interessante Frage. Entschuldigt die Einmischung!
Das ist ganz, ganz, ganz falsch!
Rind und Schwein gehörten zur Standardnahrung.
Knochen von Schlachtabfällen hat man in nahezu allen Lagern gefunden, namentlich in: Dangstetten (64% Schwein, 24% Rind), Rödgen (43% Rind, 43% Schwein), Oberaden (ca. 80% Schwein), Windisch (59% Rind, 30% Schaf/Ziege, 10% Schwein), Nijmegen (50%Rind, 25% Schwein, 10 Schaf/Ziege).
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Pferde oder Maultiere hat man tatsächlich so gut wie garnicht gegessen.
In der Literatur ist eine Ausnahmesituation überliefert, während des Bataveraufstandes haben die in Vetera eingeschlossenen Truppen alle verfügbaren Tiere gegessen. Darunter auch Pferde und Zugtiere.
Sehr schön sind diese Hinweise. Sie haben mir viel geholfen. Danke!:yes:Gestern war ich auf einem archäologischen Vortrag. Dabei ging es um eine Ausgrabung in der Nähe des Westkastells in römischen Heidelberg-Neuenheim. Das Westkastell fällt in die flavische Zeit. Bei dieser Ausgrabung wurden diverse Hornteile gefunden. Die gefundenen Hörner werden von den Heidelberger Archäologen im Kontext zu dem Kastell gesehen. Es handelt sich dabei überwiegend um Hörner von Stieren und Kühen, weniger häufig um Ziegenhörner. Diese wurden zu Hornscheiben weiter verarbeitet - einem handwerklichen Zwischenprodukt. Daraus wurden dann diverse Endprodukte hergestellt.
Wer hat diese Fabrikate hergestellt? Da es im römischen Heidelberg ein Vicus um das Kastell gab, wird es entsprechend spezialisierte Handwerker gegeben haben. Diese haben sicherlich diese Hornscheiben dann weiter verarbeitet. Jedoch wissen wir auch, dass die römischen Legionäre sowie die Auxiliartruppen zu vielfältigen handwerklichen Tätigkeiten und Baumaßnahmen heran gezogen wurden. ...
Hallo Freunde dieses Forums
Ich bin manchmal ein bisschen Schwerfällig, sonst wäre mir diese Tatsache schon früher ins Auge gefallen.
In Kalkriese wurden die Knochenreste von 30 verschiedenen Maultieren gefunden. Zieht man das Maultier ab, welches vor dem Wall verschüttet wurde, sind die Überreste von 29 Maultieren und 3 Pferden in den Knochengruben aufgefunden worden. Das bedeutet bei den Überresten von 12 eindeutig zuweisbaren Gebeinen von Menschen in diesen Gruben, ein Verhältnis von etwa 3 Maultieren oder Pferden zu einem Menschen. Bei diesem Ergebnis habe ich eher den Eindruck, dass an diesem Ort so etwas wie eine Karawane niedergemacht wurde, und kein Heer von 20000 Legionären.
[FONT="]Gruß Maelo[/FONT]
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