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Zumindest zweifelhaft was Varus als Persönlichkeit betrifft, das ja. Was aber seine Aussagen nicht zwingend komplett unglaubwürdig macht!Velleius war zwar Zeitgenosse, aber in der Tendenz anti Varus, zweifelhaft , meine ich
Nochmal etwas Grundsätzliches:
Eine Quelle ist eine Tatsache. Tacitus ist eine Quelle. Tacitus hat, da kein Zeitgenosse des Kampfes, abgeschrieben.
Was ist, wenn eine Quelle nicht wahr ist?
Meine gestrige Aussage über den Umweg paßt dazu. Was ist, wenn Varus nicht zum Umweg überredet wurde, sondern durch Zwang einer Situation?
Ein träger, in sich ruhender Varus muß nicht der Trottel sein, als der ihn Velleius darstellt
Velleius war zwar Zeitgenosse, aber in der Tendenz anti Varus, zweifelhaft , meine ich
Zumindest zweifelhaft was Varus als Persönlichkeit betrifft, das ja. Was aber seine Aussagen nicht zwingend komplett unglaubwürdig macht!
Das ist durchaus in Ordnung. Ich habe ähnliches auch schon gemacht. Wo es problematisch wird, ist, wenn wir denken, dass unsere Überlegungen Quellenrang hätten ODER wenn wir uns unbegründet gegen die Quellen stellen. Ein sich gegen die Quellen stellen muss immer in den Quellen begründet sein, dass man eben gut argumentiert warum sie unglaubwürdig sind.Aber ich gestatte mir einfach zu überlegen, wie der Weg gewesen sein könnte, wo Überlebende geflohen sein könnten(kann auch schon eher geschehen sein als in Kalkriese, wo sich die Funde westwärts auffächern).
Zumindest hat Segestes dies sechs jahre später Germanicus weisgemacht, dass dem so gewesen sei, aber ob die Römer das geglaubt haben? Tacitus legt Segestes ein testis illa nox in den Mund (jene Nacht war Zeuge) und Strabon schreibt hämisch, dass Segestes "hochgeehrt" den Triumphzug über seine "geliebten Verwandten" auf der Ehrentribüne mitverfolgen mus... äh... durfte. Zumindest für seinen Sohn dürfte der Triumphzug nach römischer Sitte tödlich ausgegangen sein.Varus wurde wohl von Segestes (auch ein Fürst des Germanenstamms der Cherusker) betreffs der Pläne des Fürstes Arminius gewarnt, aber er fand da wohl kein Gehör.
Das zu versteht sollte eigentlich kein so großes Problem sein.Nagut, was ich glaube, ist eben nicht relevant.Aber ich verstehe nicht, wie ein Mann, der Verantwortung für eine Menge Leute und einen Lindwurm von 20 km einfach aufgrund einer Aufstandsbehauptung vom Weg abweicht. Was eben sein könnte:er glaubte einfach an die Unwiderstehlichkeit römischer Truppen. Ich verstehe trotzdem nicht, aber möchte diesen Punkt auch nicht weiter verfolgen.
Das setzt natürlich voraus, dass man Cassius' Darstellung folgt, bei den anderen Autoren gibt es keinen Zug zu irgendeinem "entfernten" Aufstand.Man kann sogar davon ausgehen dass es nicht nur eine "Aufstandsbehauptung" war, sondern ein tatsächlicher Aufstand. Im Bereich der sorgfältig gestellten Falle war sicherlich jeder römische Militärposten ausgeschaltet worden, die Möglichkeit einer Entsetzung durch andere römische Einheiten ebenso.
Was Varus und der Militärapparat nicht wussten, nicht ahnten, war dass der Aufstand von den Verbündeten ausging.
Und Varus ging von einer seit Jahren befriedeten Provinz aus.
Das ständige Wiederholen macht diese Aussage nicht besser.Das Problem ist: Tacitus' Bericht von der Varusschlacht ist, obwohl es ja eigentlich kein Bericht von der Schlacht ist, sondern einer von der Begehung des Schlachtfeldes sechs Jahre später, eigentlich der ausführliichste - außer natürlich der von Cassius Dio, der noch viel ausführlicher ist, aber eben über erhebliches Sondergut verfügt, über das 200 Jahre niemand etwas weiß.
So sehr ich das Bedürfnis, sich aufgrund seiner vermeintlichen Ausführlichkeit an Cassius Dio zu klammern, psychologisch nachvollziehen kann, ist doch längst hinreichend belegt, dass er als Quelle wenig zuverlässig ist.Diese Aussage könnte so getätigt werden, wenn die gesamte kaiserzeitliche Geschichtsschreibung erhalten wäre. Dann könnten wir nachprüfen und allenfalls feststellen, dass das, was Cassius Dio schrieb, vor ihm niemand geschrieben hatte.
Das verstehe ich jetzt nicht ganz, wie meinst Du das? Welche von Varus entsendeten Truppen? Habe ich hier irgendwas nicht verstanden?Dass Varus im Vorfeld der Schlacht Truppenteile detachiert habe, ist aber nichts, was physikalisch unmöglich ist.
Ja, ich weiß, dass Tacitus von einem "Drei-Legionen-Lager" schrieb. Aber wenn man seine Worte so auf die Goldwaage legt und aus ihnen ableitet, dass die drei Legionen jedenfalls komplett vollzählig gewesen sein müssen, müsste man annehmen, dass die von Velleius erwähnten zusätzlichen Alen und Kohorten wundersamerweise verschwunden waren, da Tacitus (der doch so präzise sei) sie nicht erwähnte. (Oder dass Velleius' Angabe falsch ist.)
Im Übrigen besteht natürlich die Möglichkeit, dass die von Varus entsendeten Truppen gar nicht den drei Legionen entnommen waren. (Das halte ich sogar für am wahrscheinlichsten.)
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