tejason
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Aetius = wohlergehen des Weströmischen Reiches?
...Naja, wenn der Schlag versucht worden wäre, müssten wir nicht über die Folgen rätseln. Vielleicht hätte Attila ja trotzdem noch gesiegt, wer weis?
Bei meinem Versuch die Motive des Aetius zu erklären habe ich auch dessen weniger strahlenden Aspekte aufzeigen müssen. Neben seiner eigenen Macht wollte er durchaus dem Reiche dienen. Attila und das Hunnenreich war eine Macht gewesen, mit der er zu leben und zu agieren gelernt hatte. Nach dem Motto "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach" hat er letztlich gehandelt. Es muss ja nicht zwingend falsch sein, die bekannte Gefahr der Hunnen, einer Ungewissheit dessen vorzuziehen, was sich an ihrer Stelle im 'Barbaricum' hätte etablieren können?
Die Zeiten waren rau. Er hatte sich auch innerhalb des Reiches viele Feinde gemacht und einige Konkurrenten ausgeschaltet. Seinen persönlichen Aufstieg hatte er seinen guten Kontakten zu den Hunnen zu verdanken und floh auch einmal zu ihnen, als es im Reich für ihn zu heiß wurde. Er wetteiferte mit dem obersten Heermeister des Westens Flavius Felix um die Macht und ließ ihn ermorden. Den lange erfolgreichen römischen General Bonifacius schaltete er als Nächsten aus. Dieser hatte als afrikanischer Comes gegen die Vandalen gekämpft. Zwar verlor Aetius die Schlacht von Ariminum gegen seinen Konkurrenten, doch erlag dieser seinen Verletzungen. Es heißt, Aetius habe auf Bitten des sterbenden Bonifacius dessen schwerreiche Witwe geheiratet.
Bei all diesen Auseinandersetzungen konnte er immer auf hunnische Hilfstruppen zählen. Schon 425 hatte er für den Usurpator Johannes hunnische Truppen geworben, doch kam er für seinen Schützling zu spät und der neue, von Ostrom eingesetzte Kaiser arrangierte sich mit ihm. Aetius wurde daraufhin Heermeister von Gallien. Diese hervorragenden Kontakte zu den Barbaren durfte er nicht verlieren, wollte er seinen Aufstieg und seine gewaltige Stellung im Reich nicht riskieren. Außerdem verhinderten die Hunnen seit ihrer Konsolidierung jeden Ausbruch weiterer Wandervölker aus ihrem Machtbereich, während sie vorher die Völker nur so vor sich her geschoben hatten.
Seine Laufbahn verdankte er diesen nützlichen Kontakten, die er einst als politische Geisel bei den Hunnen hatte aufbauen können. Zudem scheint er die Mentalität der fremden Völker verstanden zu haben. Die Hunnen erhielten 434 Teile der Provinz Pannonien zugewiesen, während Aetius im gleichen Jahr endgültig zum Obersten Heermeister des Westreiches aufstieg.
Das es Aetius gelang die Koalition auf den Katalaunischen Feldern dennoch aufzubauen, beweist sein diplomatisches Geschick. Hatte er doch einst gegen fast alle seine dortigen Verbündeten (Westgoten, Burgunder, Alanen und Franken) mit Hilfe hunnischer Krieger im Namen Roms Krieg geführt!
Aetius hatte seine Stellung hart erkämpft und sich dabei hunnischer Hilfe bedient. Dabei war die innerrömische Konkurrenz sehr stark gewesen. Er hatte sich durchgesetzt und war für das Reich solange unentbehrlich, wie die (von Hunnen dominierten) Verhältnisse im ‚Barbaricum’ andauerten. Aus Sicht des Aetius ist es verständlich, das er sein eigenes Wohlergehen und das des Reiches als untrennbares Ganzes ansehen musste! Hatte er denn nicht bisher durch deren Hilfe die Verhältnisse in Gallien in seinem Sinne stabilisieren können?
Die Furcht des auf dem Schlachtfeld auf den westgotischen Thron gekommenen Thorismunds vor seinen Brüdern war nicht unbegründet, folgten Thorismund doch zwei seiner Brüder als Könige nach. Die Westgoten waren auf den Katalaunischen Feldern wirklich nicht stark genug die Hunnen alleine herauszufordern. Ihr Blutzoll muss ohnehin beträchtlich gewesen sein. Es war Aetius der die Koalition zusammen hielt. Die Westgoten als potentielle Haupt-Sieger in dieser Schlacht lagen nicht in seinem Interesse. Fürchtete er die Anziehungskraft von heroischen Königen auf andere Völker?
Da schwingt irgendwie etwas Bedauern mit.
...Naja, wenn der Schlag versucht worden wäre, müssten wir nicht über die Folgen rätseln. Vielleicht hätte Attila ja trotzdem noch gesiegt, wer weis?
Bei meinem Versuch die Motive des Aetius zu erklären habe ich auch dessen weniger strahlenden Aspekte aufzeigen müssen. Neben seiner eigenen Macht wollte er durchaus dem Reiche dienen. Attila und das Hunnenreich war eine Macht gewesen, mit der er zu leben und zu agieren gelernt hatte. Nach dem Motto "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach" hat er letztlich gehandelt. Es muss ja nicht zwingend falsch sein, die bekannte Gefahr der Hunnen, einer Ungewissheit dessen vorzuziehen, was sich an ihrer Stelle im 'Barbaricum' hätte etablieren können?
Die Zeiten waren rau. Er hatte sich auch innerhalb des Reiches viele Feinde gemacht und einige Konkurrenten ausgeschaltet. Seinen persönlichen Aufstieg hatte er seinen guten Kontakten zu den Hunnen zu verdanken und floh auch einmal zu ihnen, als es im Reich für ihn zu heiß wurde. Er wetteiferte mit dem obersten Heermeister des Westens Flavius Felix um die Macht und ließ ihn ermorden. Den lange erfolgreichen römischen General Bonifacius schaltete er als Nächsten aus. Dieser hatte als afrikanischer Comes gegen die Vandalen gekämpft. Zwar verlor Aetius die Schlacht von Ariminum gegen seinen Konkurrenten, doch erlag dieser seinen Verletzungen. Es heißt, Aetius habe auf Bitten des sterbenden Bonifacius dessen schwerreiche Witwe geheiratet.
Bei all diesen Auseinandersetzungen konnte er immer auf hunnische Hilfstruppen zählen. Schon 425 hatte er für den Usurpator Johannes hunnische Truppen geworben, doch kam er für seinen Schützling zu spät und der neue, von Ostrom eingesetzte Kaiser arrangierte sich mit ihm. Aetius wurde daraufhin Heermeister von Gallien. Diese hervorragenden Kontakte zu den Barbaren durfte er nicht verlieren, wollte er seinen Aufstieg und seine gewaltige Stellung im Reich nicht riskieren. Außerdem verhinderten die Hunnen seit ihrer Konsolidierung jeden Ausbruch weiterer Wandervölker aus ihrem Machtbereich, während sie vorher die Völker nur so vor sich her geschoben hatten.
Seine Laufbahn verdankte er diesen nützlichen Kontakten, die er einst als politische Geisel bei den Hunnen hatte aufbauen können. Zudem scheint er die Mentalität der fremden Völker verstanden zu haben. Die Hunnen erhielten 434 Teile der Provinz Pannonien zugewiesen, während Aetius im gleichen Jahr endgültig zum Obersten Heermeister des Westreiches aufstieg.
Das es Aetius gelang die Koalition auf den Katalaunischen Feldern dennoch aufzubauen, beweist sein diplomatisches Geschick. Hatte er doch einst gegen fast alle seine dortigen Verbündeten (Westgoten, Burgunder, Alanen und Franken) mit Hilfe hunnischer Krieger im Namen Roms Krieg geführt!
Aetius hatte seine Stellung hart erkämpft und sich dabei hunnischer Hilfe bedient. Dabei war die innerrömische Konkurrenz sehr stark gewesen. Er hatte sich durchgesetzt und war für das Reich solange unentbehrlich, wie die (von Hunnen dominierten) Verhältnisse im ‚Barbaricum’ andauerten. Aus Sicht des Aetius ist es verständlich, das er sein eigenes Wohlergehen und das des Reiches als untrennbares Ganzes ansehen musste! Hatte er denn nicht bisher durch deren Hilfe die Verhältnisse in Gallien in seinem Sinne stabilisieren können?
Die Furcht des auf dem Schlachtfeld auf den westgotischen Thron gekommenen Thorismunds vor seinen Brüdern war nicht unbegründet, folgten Thorismund doch zwei seiner Brüder als Könige nach. Die Westgoten waren auf den Katalaunischen Feldern wirklich nicht stark genug die Hunnen alleine herauszufordern. Ihr Blutzoll muss ohnehin beträchtlich gewesen sein. Es war Aetius der die Koalition zusammen hielt. Die Westgoten als potentielle Haupt-Sieger in dieser Schlacht lagen nicht in seinem Interesse. Fürchtete er die Anziehungskraft von heroischen Königen auf andere Völker?