Kleidung und Mode während der französischen Revolution

Allerdings führte es dazu, dass nun auch die betuchten Herren des Bügertums über ihre Verhältnisse lebten, wenn sie sich allzu sehr diesem (Lebens-)Stil unterwarfen und an den jungen Aristokraten messen wollten.
Eben, trotz der oberflächlich gesehenen Verdrängung des Adels, war er dennoch Vorbild.

:fs:

(Ganz schön kompliziertes Thema.)

Und so ganz passt das auch nicht mehr zu "Kleidung während der Französischen Revolution.:red:

Aber im Grunde ist zu dem Thema auch schon alles gesagt.

Gibt es dazu spezifische und extrem gute Literatur?

Das meiste, was ich selbst kenne, entspringt leider eher einem veralterten (marxistischen) Geschichtsbild.
 
Wie findest du denn diese Seite bzw. die Quellenverzeichnisse?
historicum.net: Mode

Obwohl auch sie den Wechsel im modischen Vorbild der Revolution zugutehalten ... :hmpf:
 
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Wie findest du denn diese Seite bzw. die Quellenverzeichnisse?
historicum.net: Mode
Werde ich mal überfliegen.

Was ich auf der Seite mal zur Rokokomode gelesen habe, war ganz greißlich.
Von daher bin ich sehr skeptisch. Quellenverzeichnisse, auch mit Primärquellen sind schön und gut, aber man muss diese auch begreifen und auswerten können, nicht nur anführen. Das ist oftmals das Problem.

PS: Kurz überflogen. Wie ich ahnte. Teilweise richtig und teilweise alles bunt durcheinander geworfen.

Z.B. die hohen Frisuren waren nicht typisch französisch, sondern kamen aus England auf den Kontinent. Besonders lange gehalten haben sie sich übrigens auch nicht in Frankreich, sondern in Deutschland - bis in die späten 1780er.
 
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Ich habe eins immer noch nicht klären können. Die ganzen Jahreszahlen bringen mich durcheinander. Also eine weitere Frage. In welcher Epoche ist denn die frz. Revolution zuzuordnen?
 
Häufig wird mit der Französischen Revolution der Beginn einer neuen Epoche beschrieben.
In der meisten Zeit des 18. Jahrhundert herrschte in Europa ja die Epoche des Absolutismus (weiter zu unterteilen in "höfischen" Absolutismus, der Bespielsweise in Frankreich herrschte und den "aufgeklärten" Absolutismus, z.B. unter Friedrich dem Großen) also der absoluten Monarchie (in Frankreich besonders oft mit Ludwig XIV verbunden).
Die Revolution hat den Absolutismus in seinen Grundfesten so stark erschüttert (in Frankreich sogar ganz zerstört), dass heute oft gesagt wird, das die Revolution der Anbruch einer neuen Epoche war.
Also sind die Jahre von 1789-1799 (also Anfang der Revolution bis zum Konsulat Napoleons, welches die Revolution offiziel beendete) sozusagen eine "Zwischenzeit" (eventuell auch der Beginn der neuen Epoche, vllt. sogar eine eigene Epoche an sich, ich denke das hängt von der individuellen Meinung des Betrachters ab, wenn ich falsch liege müsste das noch jemand korrigieren).
 
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Ich habe eins immer noch nicht klären können. Die ganzen Jahreszahlen bringen mich durcheinander. Also eine weitere Frage. In welcher Epoche ist denn die frz. Revolution zuzuordnen?
Wie Julian J. sagte, war nunmal die Revolution zum Teil der Anbruch einer neuen Epoche. Für gewöhnlich wird die Französische Revolution als Ende der Frühen Neuzeit als Zeitalter der europäischen Geschichte angesehen.
Der Anbruch eines neuen (politischen) Zeitalters wurde auch durchaus von vielen Geistesgrößen so begriffen. Am berühmtesten für uns Deutsche ist sicherlich der Ausspruch von Goethe, als er bei der Kanonade von Valmy (20.September 1792) anwesend war:
„Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen."

Kunsthistorisch befinden wir uns in der Epoche des Klassizismus. In Frankreich wird diese Kunstepoche néoclassicisme genannt.
Die Revolution fällt in die kunsthistorischen Unterordnungen:
Louis-Seize (1775-1790) Louis-seize – Wikipedia (manchmal auch 1760-1790)
Directoire (1790-1800) Style Directoire - Wikipédia

(Es gibt ein bisschen eine Diskrepanz vielleicht beim Directoire, da diese Kunstrichtung ja nach der Herrschaft des Direktoriums (1795-1799) benannt wird.)
 
Brauche Bilder zum Thema "Mode von 1780-1810 in Frankreich"

Ich mache ein Plakat zum oben genannten Thema, und brauche Bilder über Kleider, Hüte, Schuhe etc..
Ich bräuchte Bilder von Kleidern für Person aus dem 1. 2. und 3. Stand.

War schon auf folgernder Seite: demode: extant women's clothing, 1600-1919

Hat auch schon sehr geholfen, allerdings sind da hauptsächlich nur Bilder von Perosne aus dem 1./2.Stand.

Es wäre sehr hilfreich, wenn ihr mir helfen würdet.:yes:

Es ist einfacher für mich, wenn ihr mir die nur die Links schicken würdet, damit ich auch die Quellen, wo ich das her habe, angeben kann.

mfg
 
übrigens merk ich gerade, das der Link nur die Mode der Frauen zeigt, ich brauche auch die MoDE DER männer.!!!!
 
Das Problem ist hier tatsächlich, dass Portraits eben nur nach Auftrag gemalt wurden. Von den unteren Schichten gibt es halt kaum welche.
 
Das Problem ist hier tatsächlich, dass Portraits eben nur nach Auftrag gemalt wurden. Von den unteren Schichten gibt es halt kaum welche.
Deswegen würde ich auch eher zu Genregemälden und eher nicht zu Porträts raten!


Datei:Louis-Léopold Boilly 002.jpg ? Wikipedia
Hier sieht man bspw. viele Vertreter der Unterschicht. Überhaupt sind die Straßenszenen von Boilly eine ganz großartige Quelle.:yes:
 
@ mayo
Wovon fehlen Dir denn noch Abbildungen?

Bei der männlichen Unterschicht kannst Du von ähnlichem Schuhwerk wie bei der Oberschicht ausgehen, was Schnitt und Form anbelangt. Daneben gab es noch Holzschuhe, die je nach Region unterschiedlich aussahen.
Holzschuhe sieht man bspw. auf dem Porträt eines französischen Schauspielers, Chénard, der als Sansculotte gekleidet ist: Fichier:Sans-culotte.jpg - Wikipédia

Viel Unterschicht sieht man auch auf den Gouachen der Brüder Lesueur: http://images.google.de/images?um=1&hl=de&tbs=isch:1&q=lesueur+Gouache&sa=N&start=0&ndsp=21
 
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Soviel ich weiß trug die Unterschicht auch um 1830 herum noch Schuhe zumindest mit Holzsohlen, weil sich die nicht so schnell abliefen und Holz leichter zu beschaffen, also billiger war.

Der Adel in Österreich hatte sogar Einläufer für die oft unbequemen Schuhe. Noch heutzutage gilt das dort als Schimpfwort, weil ein Einläufer nicht mehr brauchte, als die richtige Fußgröße.
 
Soviel ich weiß trug die Unterschicht auch um 1830 herum noch Schuhe zumindest mit Holzsohlen, weil sich die nicht so schnell abliefen und Holz leichter zu beschaffen, also billiger war.
Kommt auf die Gegend an und ob Stadt oder Land. In Städten sieht man selten bis nie Holzschuhe, auch bei der Unterschicht. Auf dem Land könnten die Holzschuhe neben der Robustheit auch verbreitet gewesen sein, weil eben der Altkleidermarkt dort nicht so wichtig war.

Wobei grundsätzlich zu sagen wäre, dass Schuhe billige Artikel waren im Vergleich zu Fräcken oder Westen.
 
aber war das wirklich die Mode von 1790-1810?

Was war mit den Sanscoulotten und so was? Wenn man die Sachen trug, die ihr mir gezeigt habt, wurde man meines (Schul)wissens nach enthauptet?
 
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