Erst mal Danke an Dieter für die Hinweise auf die Sekundärliteratur; auch wenn mich immer noch die Grundlage für Christian Meiers Schätzung interessieren würde.
Die "Definiton", wer ein Athener Bürger ist, ist es ebenso; dabei wird eutlich, dass der Besitzstand theoretisch keine Rolle mehr spielte. Mich würde es einfach wundern, wenn die Zahl der Sklaven in Attika am Beginn des 5. Jh. an die Zahl der Bürger herangereicht hat, und auch die Metöken waren damals mWn eine Minderheit. Naja, ist alles viel Spekulation, und am Ende der Pentekontaetie dah das anze bestimmt ganz anders aus...
Bei allem Respekt vor der Tatsache, dass die Macht beim Volk lag: Ab der Einführung des Lossystems, wo Ämter einfach nur unter den Bürgern gelost wurden, ging das System doch den Bach hinunter. Denn politische Mitwirkung erfordert auch entsprechende Qualifikationen, auf die bei der Verlosung nie geachtet werden konnte!
Es gab bei vielen (v.a. wichtigen) Losämtern eine Vorauswahl durch Wahl, zB in der Phyle. Wenn ich mich Recht erinnere gilt dies bspw für die Mitglieder des Rates (
boule). Eigentlich ist das Losprinzip die Umsetzung weniger des Demokratie- als des Isonomie-Prinzips (Isonomie lässt sich im polit. Kontext mit Gleichheit übersetzen). In einer demokratischen Wahl sind immer Faktoren mitentschiedend, die die Gleichheit der Bürger aushebeln, bspw des Vermögen, das ür Wahlkampagnen nötig ist. Das Los stellte diese Gleichheit wieder her. Die Strategie (die 10 polit. und v.a. militärische wichtigsten Ämter der Polis in der entwickelten Demokratie) wurden allerdings durch Wahl vergeben, und standen der untersten Zensusklasse nicht mals theoretisch offen.
EDIT
@ Ravenik: Ich hab mal irgendwo gelesen, dass ein Athener Bürger im 5. Jh. rein statistisch davon ausgehen durfte, mehrmals im Leben ein öffentliches Amt zu bekleiden, wenn er sich darum bemühte, und sei es nur das als Richter in einem Gerichtshof.