timotheus
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In Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1920, Teil 4 wird dazu ausgeführt:
Vgl. dazu ebenfalls noch History of the Art of War - Google Buchsuche
Wie von Hans Delbrück bereits geschrieben, muß dabei also zwischen Manövern der Pikeniere, der Schützen zu Fuß und der Kavallerie unterschieden werden, auch wenn der Begriff Schnecke, snail, limaçon oder caracole mitunter bei ihnen allen verwendet wird.
Vgl. Delbrück, Hans/Geschichte der Kriegskunst/4. Teil. Die Neuzeit/1. Buch. Das Kriegswesen der Renaissance/1. Kapitel. Die Bildung einer europäischen Infanterie/Die Landsknechte - Zeno.orgDie Landsknechte schrieb:...
... Jedenfalls ist die Waffe, die die Schaar trägt, der lange Spieß; dann erfolgt das Kommando zur Bildung einer Schnecke (faisons le limaçon à la mode d'Allemagne), dann das Kommando zum Spießfällen (chacun sa pique)...
Unter der »Schnecke« ist jedenfalls eine geordnete Bewegung zu verstehen, in der man aus einer Marsch-Kolonne in eine Angriffs-Kolonne überging und umgekehrt. Das macht sich keineswegs von selbst, sondern muß eingeübt werden, was auf verschiedene Weise geschehen kann. Mit einem späteren Manöver der Schützen, das ebenfalls »Schnecke« (limaçon, caracole) genannt wird, hat es nichts zu tun.
...
Vgl. Delbrück, Hans/Geschichte der Kriegskunst/4. Teil. Die Neuzeit/2. Buch. Das Zeitalter der Religionskriege/2. Kapitel. Vermehrung der Schützen. Verfeinerung der Infanterietaktik - Zeno.orgVermehrung der Schützen. Verfeinerung der Infanterietaktik schrieb:...
Das nächste Hilfsmittel ist die Unterstützung der Schützen untereinander. Schon 1477 schrieb Albrecht Achill in seiner Anweisung für den Feldzug gegen Hans von Sagan den Büchsenschützen vor, daß die Haufen abwechselnd schießen sollten, damit immer ein Teil schußbereit sei, dasselbe meldete im Jahre 1507 als Gewohnheit der Deutschen ein venetianischer Gesandter nach Hause und als im Jahre 1516 der Kardinal Ximenez in Spanien eine Miliz einrichtete, wurde vorgeschrieben, daß Sonntags eine Übung »in der Ordonnanz und in Caracole« stattfinden solle, d.h. eine Feuerordnung, bei der immer der Schütze, der gefeuert hat, hinter die anderen tritt, um wieder zu laden, und so im Kreise fort.
In der Schlacht bei Marignano 1515 unterhielten die Schützen des Königs von Jovius mit großem Erfolg ein solches »Schneckenfeuer« aus der Deckung gegen die Schweizer. 1532 wurde von den Spaniern auf der Parade bei Wien, 1551 bei einer Parade vor dem Herzog von Nevers, Gouverneur der Champagne, nach der Erzählung eines Augenzeugen, Rabutin, mehrmals bei Schnecke (le limaçon) ausgeführt.
Aber selbst ein derartig geordnetes Feuer genügte doch nicht, damit Schützen es im freien Felde gegen feindliche Reiter oder auch nur Fußknechte mit blanker Waffe hätten aufnehmen können. Die Ordnung des Feuers in der Caracole war im Ernstfall doch nur schwer aufrecht zu erhalten, und wir hören als Volksmeinung, die Schützen meinten, wenn es nur knalle, so werde das den Feind schon abschrecken, und die hinteren Glieder, statt abzuwarten, daß sie nach vorn kommen und richtig zielen konnten, feuerten in die Luft.
... Generell müssen die Schützen noch eine Anlehnung an eine der anderen Waffen haben. Entweder die Reiter gingen vor und wehrten den Feind ab, oder die Schützen drückten sich unter die Spießer der Gewalthaufen, indem sie sie umsäumten, entweder von Anfang an oder indem die kleinen Haufen, die die Schnecke bilden sollten, als »Flügel« oder »Ärmel« an die Gewalthaufen an gehängt wurden und sich, falls sie mit ihrem Feuer den Feind nicht abwehren konnten, zu den Spießen flüchteten.
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Vgl. dazu ebenfalls noch History of the Art of War - Google Buchsuche
Wie von Hans Delbrück bereits geschrieben, muß dabei also zwischen Manövern der Pikeniere, der Schützen zu Fuß und der Kavallerie unterschieden werden, auch wenn der Begriff Schnecke, snail, limaçon oder caracole mitunter bei ihnen allen verwendet wird.
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