Genau das ist die Frage.
Ab wann sind skalenabhängige Vorteile für die Gemeinschaften da?
Statt 30, 40, 70 nun 200 oder mehr? Einige Hundert?
Siehe auch hier:
7.300 BC: gab es eine ‘soziale revolution’ in cayönü (anatolien)?
Gibt es dazu keine Computersimulationen? Schiene mir lohnenswert, dann hätte man eine formalisierte Diskussionsbasis ("dieser Parameter ist zu hoch/tief angesetzt", "diese Gleichung/Modellannahme ist falsch" etc.)
Vom Link habe ich die ersten 5 von 20 Seiten gelesen, da geht es aber explizit um die Frage, ob die Jäger-Sammler-Lebensweise eine utopische ist (versteckt eigentlich sogar um die philosophische Frage nach dem Wesen des Menschen). Das scheint mir, nach dem was ich bisher hier erfahren habe, lediglich ein Teilaspekt zu sein (in Richtung von 3. in #7). Dieser Teilaspekt wäre für mich ein spieltheoretisches Problem - genauer ein Gefangenendilemma-Modell. Mit zunehmender Populationsgrösse und Gesellschaftskomplexität ändern sich quasi die Auszahlungsmatrix des Spiels sowie die Art der Interaktion (von nicht-anonymen Mehrfachinteraktionen zu anonymen Einmalaktionen wie in unserer "Jetzt"-Gesellschaft).
Naturwissenschaftlich habe ich nicht als Gegenstück zu unwissenschaftlich verstanden.
Ich würde lediglich versuchen, zunächst einmal biologisch nachvollziehbare Erklärungen zu finden, bevor man "kulturelle Selektion" oder ähnliches vermutet.
Ach so, verstehe. Da wäre die Antwort aber doch eben plump: "Mehr reproduktionsfähige Nachkommen", case closed .
Der Mensch hat an mehreren Stellen unabhängig die Vorteile einer sesshaften Komponente entdeckt bis hin zu großen Städten, die nicht mehr von Jägern und Sammlern versorgt werden konnten.
Der Mensch hat es also immer wieder als Vorteil erfahren, Dinge anzubauen anstatt jagen zu müssen.
Das ist ja aber gerade das Problem, diese Vorteile greifen ja nicht unmittelbar und es sind auch nur Vorteile, weil wir retrospektiv wissen, dass es Vorteile waren. Im Gegensatz dazu wären zumindest die Nachteile 1.-3. aus #7 ja ganz konkret und direkt erfahrbar. Man müsste also sagen, der (einzige) Vorteil "nicht mehr jagen zu müssen", kompensiere zumindest diese 3 Nachteile.
Die Diskussion betreffend Reduzierung der Körpergröße bei Übergang zur Landwirtschaft ist keineswegs so eindeutig, wie hier behauptet wird, sondern inzwischen offen.
Daraus entnehme ich, dass die ganze Debatte an sich wissenschaftlich noch offen ist?
Wenn dem nicht so wäre, hätten unsere Vorfahren sich nicht neolithisiert.
Hm, ist das nicht eine vorschnelle Schlussfolgerung, wenn man das wie silesia gefordert hat mal nur biologisch-evolutionär betrachtet ("reproduktionsfähige Nachkommen").