Literarische Aufarbeitung des Ersten Weltkrieges in Deutschland

Wer sich für die Kriegsdichtung interessiert, dürfte bei Helmut Fries, "Die große Katharsis. Der Erste WK in der Sicht deutscher Dichter und Gelehrter", 2 Bände, 1994/95, fündig werden.
 
Bdaian schrieb:
Da fällt mir als erstes ein Roman von Alexander Lernet-Hollenia ein: "Die Standarte".

(Störend nur ein etwas pathetische Endszene die m.E. erst nachträglich eingefügt wurde um den Gesamtcharakter zu ändern und der Zensur zu entgehen) .
.)

Hilf mir mal auf die Sprünge, ich dachte ich hätte das Buch irgendwann mal gelesen:
Die bringen die Standarte von Belgrad nach Schönbrunn, (verbunden mit mancherlei Abenteuer an die ich mich nicht mehr erinnern kann) wo sie Zeuge werden wie Lakaien alle Fahnen und Standarten verbrennen.
Ist das die "pathetische" Endszene, oder bin ich völlig daneben?

Grüße Repo

NS: wo bleiben denn bei den Literaturtipps Flex, Trakl usw.?
Die einst viel gesungenen "Wildgänse" gehören doch eigentlich auch hier rein.
 
hö... in jeder frage-und antwort drinnen, nur hier nicht?

Skandal!

Erich Maria Remarque
Im Westen nichts Neues

1929 Ersterscheinung
wohlfeil bei KiWi-Paperbacks (Kiepenheuer und Witsch) mit Materialien und einem Nachwort von Tilman Westphalen

Das empfehle ich sehr:

Gedichte des Expressionismus

Herausgeber Dietrich Bode
Reclam-Taschenbuch

Brecht, Arp, Goll, Ehrenstein, Hasenclever, Lasker-Schüler, Klemm, Heym Becher, Werfel, Lichtenstein uvm... In diesem kleinen 259-Seiten Buch ist keiner vergessen, der u.a. den "großen Krieg" in entsprechend Gedichtform nicht vergessen od verwinden konnte
 
Repo schrieb:
NS: wo bleiben denn bei den Literaturtipps Flex, Trakl usw.?
Die einst viel gesungenen "Wildgänse" gehören doch eigentlich auch hier rein.

Na, dann mach mal, lieber Repo!!

Zu Trakl: er zog Kokain und Morphium und schrieb nur mehr sehr wenig, schon gar nicht vom Krieg, den er nie gesehen hat. Er verabreichte sich eine Überdosis als Militär-Apothekar schon im Novemebr 1914. Ein Trotta'sches Ende sozusagen.
Einer meiner Lieblings-Dichter.
 
Repo schrieb:
Hilf mir mal auf die Sprünge, ich dachte ich hätte das Buch irgendwann mal gelesen:
Die bringen die Standarte von Belgrad nach Schönbrunn, (verbunden mit mancherlei Abenteuer an die ich mich nicht mehr erinnern kann) wo sie Zeuge werden wie Lakaien alle Fahnen und Standarten verbrennen.
Ist das die "pathetische" Endszene, oder bin ich völlig daneben?

Grüße Repo

...

Bis dahin völlig korrekt. Die Endszene die ich jedoch meine, ist wie der Hauptdarsteller erzählt dass er träumte, dass "das ganze Volk" sich unter neuen Fahnen erheben wird. Vorher war jedoch nie von "dem Volk" als solches gesprochen worden.
 
ning schrieb:
Skandal!

Erich Maria Remarque
Im Westen nichts Neues
....

Wurde schon im Eingangstext erwähnt! Wir suchen weitere Werke. Dieses kennt schliesslich jeder.

Aus der entsprechenden Zeit aber nicht unbedingt der Weltkrieg (auch wenn teilweise berührt):

"Die Weisse Garde" von Bulgakov (einer meiner Lieblingsautoren)

"Rote Kavallerie" von Isaak Babel (kurz aber grossartig!)

"Der Stille Don" von Michail Schocholow (grossartig aber lang!)

und "Wie der Stahl gehärtet wurde" von Nikolai Ostrowski.

Letztes zwar ein Propagandawerk, aber en sehr gut geschriebenes!
 
ning schrieb:
Na, dann mach mal, lieber Repo!!

Zu Trakl: er zog Kokain und Morphium und schrieb nur mehr sehr wenig, schon gar nicht vom Krieg, den er nie gesehen hat. Er verabreichte sich eine Überdosis als Militär-Apothekar schon im Novemebr 1914. Ein Trotta'sches Ende sozusagen.
Einer meiner Lieblings-Dichter.

Widerspruch ning,

mit Grodek hat mich einst mein verehrter Deutsch-Pauker genervt.
http://www.gedichte.vu/?grodek.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Grodek

Er nannte Trakl und auch Flex als typische Beispiele der damaligen Dichter

Grüße Repo

NS.: Der Ort Grodek ist in meinem Putzger ausgabe 1961 sogar eingetragen, vermutlich wg Trakl
(Dem Putzger ist vermtl. anzulasten, dass ich Euch heute hier nerve, ob ich mich ohne ihn jemals für Geschichte interessiert hätte????????)
 
Zuletzt bearbeitet:
Repo, du hast recht, "Grodek" war eine rare Kriegsreflexion Trakls, sein Hauptwerk liegt aber doch eher vor 1914... :grübel:

Für die Reclamausgabe der deutschen Expressionisten habe ich diesen hier vergessen:
Gottfried Benn!
 
Zuletzt bearbeitet:
apropos andere seite:

Robert (von Ranke) Graves: Goodbye to All That

Siegfried Sasson

da gab es noch einen dritten im bunde, dessen name mir aber entfallen ist.
 
Ja und dann Tucholsky:
Militaria
Wie konnte ich den vergessen!

Keine große Literatur, aber überaus aufschlussreich. Wer das nicht gelesen hat, hat keine Ahnung vom preußisch/deutschen Barras der Jahre 14/18

Grüße Repo
 
ning schrieb:
Erich Maria Remarque
Im Westen nichts Neues

Nur wenige wissen, dass es eine Art Fortsetzung von Remarque gibt:

Der Weg zurück

Der Roman beginnt in den letzten Kriegstagen des 1. WK und behandelt anschließend den Rückmarsch der Soldaten und die ersten Monate in der Heimat.
Dabei wird klar, dass es nach Jahren des Grabenkrieges sehr schwer wird, wieder im zivilen Leben Fuß zu fassen. Manch einer zerbricht daran...

Einige der Personen haben schon bei "Im Westen nichts Neues" mitgewirkt.
 
Jacobum schrieb:
Nur wenige wissen, dass es eine Art Fortsetzung von Remarque gibt:

Der Weg zurück

Der Roman beginnt in den letzten Kriegstagen des 1. WK und behandelt anschließend den Rückmarsch der Soldaten und die ersten Monate in der Heimat.
Dabei wird klar, dass es nach Jahren des Grabenkrieges sehr schwer wird, wieder im zivilen Leben Fuß zu fassen. Manch einer zerbricht daran...

Einige der Personen haben schon bei "Im Westen nichts Neues" mitgewirkt.

Sehr interessant! :grübel:

Ich habe allerdings in Erinnerung, dass von Pauls Freunden und Bekannten (schließlich auch er selbst) keiner überlebt...
Habe ich wen übersehen? :grübel:
 
Muck134 schrieb:
Sehr interessant!
Ich habe allerdings in Erinnerung, dass von Pauls Freunden und Bekannten (schließlich auch er selbst) keiner überlebt...
Habe ich wen übersehen?

Ist schon 'ne Zeit her, dass ich das Buch gelesen habe. Spontan fallen mir Bethke und Tjaden ein. Die übrigen Figuren (auch Paul Bäumer) werden hin und wieder erwähnt.
 
Jacobum schrieb:
Ist schon 'ne Zeit her, dass ich das Buch gelesen habe. Spontan fallen mir Bethke und Tjaden ein. Die übrigen Figuren (auch Paul Bäumer) werden hin und wieder erwähnt.

Dann werde ich "Im Westen nichts neues" mal heraussuchen und noch einmal nachschlagen... :grübel:

Vielen Dank für den Literaturtipp! :winke:
 
Autoren im Ersten Weltkrieg

Hallo ich habe eine langfristige Hausaufgabe in Deutsch bekommen,wozu ich keine Informationen finde.Wie erlebten Autoren den 1.Weltkrieg? ( Beispiele mit Erläuterungen!) Könnt ihr mir helfen? am 14.2.2007 muss ich das Thema vortragen...BITTE!!!
Danke für das Bemühen
P.S: Sorry, dass ich mich nicht klarer ausgedrückt habe...ich brauche bzw. suche links zu diesem Thema!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ich habe eine langfristige Hausaufgabe in Deutsch bekommen,wozu ich keine Informationen finde.Wie erlebten Autoren den 1.Weltkrieg? ( Beispiele mit Erläuterungen!) Könnt ihr mir helfen? am 14.2.2007 muss ich das Thema vortragen...BITTE!!!
Danke für das Bemühen

Wie lautet denn deine Frage? Was verstehst du an dem Thema nicht? Brauchst du Links, Buchempfehlungen?
Deine Hausaufgabe musst du schon selbst machen, bei Fragen helfen wir aber gern.
 
Ein Beispiel für einen Autor, der während des 1. WK lebte und auch Werke zu diesem Thema schrieb, ist Arnold Zweig. Du kannst dir dazu mal " Abdrehung eines Wasserhahns" von ihm durchlesen.

In diesem Zusammenhang kannst du dir auch noch mal "Der Krieg" von Franz Werfel ansehen.
 
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