Mehrsprachigkeit der Schweiz

Dieses Thema im Forum "Österreich | Schweiz" wurde erstellt von herrkeinname, 7. Mai 2006.

  1. Riothamus

    Riothamus Aktives Mitglied

    Und wieso soll die Schweiz eine neue deutsche Hochsprache entwickeln? Es wäre dann ja sofort auch kein Dialekt mehr und würde auch nirgends in der Ausprägung gesprochen. Das wäre meiner Ansicht nach übertrieben.
     
  2. Pardela_cenicienta

    Pardela_cenicienta Aktives Mitglied

    Werden die auch nicht... Musiksendungen, Lokalradio auf Schweizerdeutsch, und vor allem dass die Sprecher ihren lokalen Dialekt leben und nicht ein Krimi-Schweizerdeutsch sprechen (= ein Schweizerdeutsch das auch Deutsche verstehen sollen), das wird weiterhin ein lebendiges und ruhig auch widerspenstiges, spöttisches und selbstbewusstes Schweizerdeutsch erhalten.
     
  3. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Wenn du das meinst. Dann kannst du ja mal eine Volksinitiative starten. Mal sehen ob du die nötigen Unterschriften zusammen bekommst um diese einzureichen. Dem steht dir nichts im Wege.

    Sicher bin ich dabei, gehöre ja zu den Kulturschaffenden in der Schweiz. Bin mir aber nicht sicher ob du bereit bist dann auch mehr Steuern zu bezahlen. Im übrigen fördert der Bund und die Kantone die Filmbranche - könnte noch besser sein, wie gesagt dann musst du mehr Steuern bezahlen. ;-)

    Dann gibt es sehr gute Schweizer Kino Filme im Dialekt (wenn sie für den internationalen Kinobesucher gemacht werden, dann werden sie synchronisiert, schliesslich will man den Film ja auch verkaufen, davon leben wir.)

    Hier eine kleine Liste:

    2019 Zwingli (Sprache: Schweizerdeutsch)
    2018 Eldorardo von Markus Imhoof (Dokumentarfilm Thema Flucht und Migration, er wurde 2018 ausser Konkurrenz an der Berlinade aufgeführt. Sprache: Deutsch, Schweizerdeutsch und Englisch)
    2017 Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes (Sprache: Schweizerdeutsch und Deutsch
    2017 Die göttliche Ordnung (Sprache: Schweizerdeutsch)
    2015 Schellen-Ursli (Sprache: Bündnerdeutsch)
    2014 Der Goalie bin ig (Sprache: Berndeutsch)
    usw.

    Der erste Schweizer Film der bei Netflix lief: Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse. (Zwar nicht im Schweizerdialekt, dafür auf Deutsch, Jiddisch und Hebräisch. Der Film war die erfolgreichste Schweizerproduktion im Jahr 2018)
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. April 2020
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  4. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    In einem Geschichtsforum kann man mit "früher weiter verbreitet" nicht viel anfangen. Wann ist den früher 2010? 1990?1854? (Die Daten sind jetzt willkürlich). Bitte wenn du schon die Geschichte der rätoromanischen Sprache aufzeigen möchtest, dann bitte genau.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. April 2020
  5. Gentius

    Gentius Mitglied

    Dies überalle ich der SVP - als in der Schweiz geborener Migrant hat man sowieso keine Chance.

    Wir zahlen bereits genug Steuern und der Beitrag an den lokalen Medien sollte gekürzt werden dafür das Geld in andere Richtung fliessen. Glaube auch, dass eine schweizer "Elite"-Produktion auch ein Erfolg wäre.

    Sowie der Mist mit dem Billag.

    Für Platzspitzbaby war ich im Kino. Ich bin den schweizerischen Kinos auch sehr dankbar über die albanischen Filme und hoffe auf weitere.
     
  6. Gentius

    Gentius Mitglied

    Seit dem Mittelalter wird das rätoromanische Sprachgebiet immer kleiner. Reichte es um 700 noch bis zum Bodensee, wurde es danach durch das Schweizerdeutsch stetig zurückgedrängt – zuletzt durch die stark gestiegene Mobilität im 20. Jahrhundert.

    SRF
     
  7. ursi

    ursi Moderatorin Mitarbeiter

    Was hat jetzt die SVP mit einer Volksinitiative zu tun?
    Die eidgenössische Volksinitiative ist ein politisches Instrument, das es den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ermöglicht, die Bundesverfassung zu ändern.
    • Die Bundesverfassung kann durch eine Volksinitiative geändert werden. Eine Initiative kann die Form einer allgemeinen Anregung oder eines ausgearbeiteten Entwurfs haben. Von diesen beiden Möglichkeiten kommt in den allermeisten Fällen der ausgearbeitete Entwurf zur Anwendung.

    Damit eine Volksinitiative Zustande kommt, müssen die Initiantinnen und Initianten innerhalb von 18 Monaten 100 000 Unterschriften von stimm- berechtigen Personen sammeln. Wer unterschreibt, stimmt dem Anliegen der Initiative zu.

    Das Parlament prüft, ob die Einheit der Form und die Einheit der Materie gewahrt sind und ob die Bestimmungen des zwingenden Völkerrechts eingehalten werden. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, kann das Parlament die Initiative ganz oder teilweise für ungültig erklären.

    Erklärt die Bundesversammlung die Initiative für gültig, wird sie dem Volk zur Abstimmung unterbreitet. Bundesrat und Parlament können ihr einen direkten Gegenentwurf oder einen indirekten Gegenvorschlag gegenüberstellen.
    Die Initiative ist angenommen, wenn ihr die Mehrheit des Volkes (Volksmehr) und die Mehrheit der Kantone (Ständemehr) zustimmen (doppeltes Mehr).


    Dacht ich mir, dass du nicht bereit dazu bist.

    Nun aber genug von Politik, das gehört laut den Forenregeln nichts ins Geschichtsforum. Bleiben wir beim Thema der Mehrsprachigkeit in der Schweiz.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. April 2020
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  8. muheijo

    muheijo Aktives Mitglied

    So einen Unsinn haben die Norweger versucht. Am Schluss wollten das aber dann doch nicht alle, und so gibt es nun gibt für die 5 Mio. Menschen neben "bokmål" als wichtigste Schriftsprache noch "nynorsk" als zweite Schriftsprache, obwohl eigentlich beide Lager beides verstehen - und dann in jedem Dorf doch der eigene Dialekt gesprochen, und oft privat; z.B. bei Facebook) sogar auch geschrieben wird. Beide Schriftsprachen müssen auch in der Schule gelernt werden - die verschwendete Zeit könnte man in andere Fächer investieren. EINE Schriftsprache hätte es wirklich auch getan, genau genommen hätte es man sogar beim dänischen belassen können - aber gut, man muss ja seine Nation irgendwie markieren.

    Gruss, muheijo
     
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