Minotaurus
Mitglied
Hallo zusammen, :winke:
in einem anderen Thread zum Thema "minoisches Kreta" hatte ich mal die These aufgestellt, daß die Minoer der Bronzezeit (wir sprechen hier vom 17. - 15. Jh. v. Chr.) durchaus dazu in der Lage gewesen sein könnten, Nordeuropa und die britischen Inseln zu erreichen.
Anbetracht der wirtschaftlichen Erfordernisse und es technischen Vorsprungs der Minoer im Schiffsbau der antiken Welt hielt ich das sogar für sehr wahrscheinlich.
Ich schrieb: "Die Minoer verfügten bereits über eine hochseetüchtige Flotte und sie haben damit nicht nur das gesamte östliche Mittelmeer beherrscht, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits Kontakte zu Nordeuropa und den britischen Inseln. Die dringend benötigten Zinnlieferungen ausWales Cornwall fallen mir dazu ein. Wer sonst - außer den Minoern - wäre zur damaligen Zeit dazu in der Lage gewesen?"
Dieser These wurde aber vehement widersprochen. Unter anderem wurde die Begründung angeführt, dass es mit minoischen Schiffen der damaligen Zeit angeblich gar nicht möglich gewesen wäre, den stürmischen Atlantik zu befahren und dass in dieser Region Nordeuropas frühestens seit ca. 1000 v.Chr. Handelsbeziehungen mit den Phöniziern bekannt wären.
Zu dieser Zeit bestand jedoch keine größere Nachfrage mehr nach Zinn, da in der antiken Welt des Mittelmeerraumes zu dieser Zeit bereits die Eisenzeit (siehe Hethier) begonnen hatte.
Zwar bin ich persönlich der Meinung, daß eine hochseetüchtige minoische Flotte, die in der Lage war, den gesamten östlichen Mittelmeerraum (darunter auch die ebenfalls ziemlich stürmische Ägäis) zu dominieren, durchaus auch in der Lage gewesen sein müsste, Cornwall zu erreichen, aber ich hatte für diese These keine Quellen benannt.
Außerdem ging es im besagten Thread nicht um minoische Fernreisen, sondern um Menschenopfer auf Kreta, deshalb hatte ich diesen Nebengedanken nicht mehr weiterverfolgt.
Kurzum: Um dieses Thema erneut wieder auf die "Tagesordnung" zu bringen, möchte ich hiermit die Frage in den Raum stellen, ob es für frühere Handelskontakte aus minoischer Zeit historisch gesicherte Erkenntnisse gibt, die eine solche These belegen könnten.
Anführen möchte ich dazu die Forschungen des Ethnologen Hans-Peter Duerr, der im nordfriesischen Watt frühe Zeugnisse (Artefakte) minoischer Kultur entdeckt hat.
Dazu hier erst mal etwas Lesestoff:
AUSGRABUNG: Die Minoer fuhren ins Watt - Archiv - FOCUS Online
Bronzezeit: Kretas Hochkultur im Watt - Bronzezeit - FOCUS Online
Ach ja, vielleicht sollte ich hier sicherheitshalber noch erwähnen, dass es sich bei dem besagten Ethnologen und Kulturhistoriker Hans-Peter Duerr nicht um einen der zahlreichen "Hohlkörper-Wissenschaftler" aus dem rechtsextremen Spektrum handelt.
Hans Peter Duerr ? Wikipedia
Dass es sich bei FOCUS-Berichten in erster Linie um Unterhaltung und nicht um wissenschaftlich anerkannte Quellen handelt, das weiß ich selbst, aber vielleicht hat ja jemand von euch bessere Quellen?
Auf angeregte Diskussionen zu diesem Thema freut sich
der Mino. :winke:
in einem anderen Thread zum Thema "minoisches Kreta" hatte ich mal die These aufgestellt, daß die Minoer der Bronzezeit (wir sprechen hier vom 17. - 15. Jh. v. Chr.) durchaus dazu in der Lage gewesen sein könnten, Nordeuropa und die britischen Inseln zu erreichen.
Anbetracht der wirtschaftlichen Erfordernisse und es technischen Vorsprungs der Minoer im Schiffsbau der antiken Welt hielt ich das sogar für sehr wahrscheinlich.
Ich schrieb: "Die Minoer verfügten bereits über eine hochseetüchtige Flotte und sie haben damit nicht nur das gesamte östliche Mittelmeer beherrscht, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits Kontakte zu Nordeuropa und den britischen Inseln. Die dringend benötigten Zinnlieferungen aus
Dieser These wurde aber vehement widersprochen. Unter anderem wurde die Begründung angeführt, dass es mit minoischen Schiffen der damaligen Zeit angeblich gar nicht möglich gewesen wäre, den stürmischen Atlantik zu befahren und dass in dieser Region Nordeuropas frühestens seit ca. 1000 v.Chr. Handelsbeziehungen mit den Phöniziern bekannt wären.
Zu dieser Zeit bestand jedoch keine größere Nachfrage mehr nach Zinn, da in der antiken Welt des Mittelmeerraumes zu dieser Zeit bereits die Eisenzeit (siehe Hethier) begonnen hatte.
Zwar bin ich persönlich der Meinung, daß eine hochseetüchtige minoische Flotte, die in der Lage war, den gesamten östlichen Mittelmeerraum (darunter auch die ebenfalls ziemlich stürmische Ägäis) zu dominieren, durchaus auch in der Lage gewesen sein müsste, Cornwall zu erreichen, aber ich hatte für diese These keine Quellen benannt.
Außerdem ging es im besagten Thread nicht um minoische Fernreisen, sondern um Menschenopfer auf Kreta, deshalb hatte ich diesen Nebengedanken nicht mehr weiterverfolgt.
Kurzum: Um dieses Thema erneut wieder auf die "Tagesordnung" zu bringen, möchte ich hiermit die Frage in den Raum stellen, ob es für frühere Handelskontakte aus minoischer Zeit historisch gesicherte Erkenntnisse gibt, die eine solche These belegen könnten.
Anführen möchte ich dazu die Forschungen des Ethnologen Hans-Peter Duerr, der im nordfriesischen Watt frühe Zeugnisse (Artefakte) minoischer Kultur entdeckt hat.
Dazu hier erst mal etwas Lesestoff:
AUSGRABUNG: Die Minoer fuhren ins Watt - Archiv - FOCUS Online
Bronzezeit: Kretas Hochkultur im Watt - Bronzezeit - FOCUS Online
Werner Siever schrieb:Ein minoisches Siegel mit Linear-A-Schriftzeichen stammt aus dem 15. vorchristlichen Jahrhundert. Ebenfalls im Schlick gefundene Küchenkeramik minoischen Stils wurde, wie eine Isotopenanalyse ergab, in der Gegend der antiken Hafenstadt Kommos an der Südküste Kretas produziert.
Duerr vermutet, dass die Minoer eine antike Mine im britischen Cornwall ansteuerten, um Zinn zu beziehen. Sie benötigten es, um Waffen aus Bronze herzustellen. Daneben erwarben sie Bernstein, der in ihrer Mythologie als magisch galt. Duerr: „Die mediterranen Hochkulturen hatten vor 3500 Jahren, also 1000 Jahre früher als bislang vermutet, Kenntnis von der heutigen deutschen Nordseeküste.“
Ach ja, vielleicht sollte ich hier sicherheitshalber noch erwähnen, dass es sich bei dem besagten Ethnologen und Kulturhistoriker Hans-Peter Duerr nicht um einen der zahlreichen "Hohlkörper-Wissenschaftler" aus dem rechtsextremen Spektrum handelt.
Hans Peter Duerr ? Wikipedia
Dass es sich bei FOCUS-Berichten in erster Linie um Unterhaltung und nicht um wissenschaftlich anerkannte Quellen handelt, das weiß ich selbst, aber vielleicht hat ja jemand von euch bessere Quellen?
Auf angeregte Diskussionen zu diesem Thema freut sich
der Mino. :winke: