hyokkose schrieb:
Die Quelle schreibt: "Es leben jetzt Juden in Barcelona (etwa 4ooo), in Madrid und in Sevilla, vereinzelt auch in Valencia und in Toledo."
Zufälligerweise kenne ich einige davon
. Es sind argentinische Einwanderer.
Wie groß die Zahl letztlich war, ist irrelevant. Je kleiner die Zahl, desto leichter wäre es für den spanischen Faschismus gewesen, sie zu vernichten.
Nein. Sie waren nie ein Thema. Die spanische Bevölkerung hat sie nicht wahrgenommen, si taugten keinem politischen Ziel.
In den historischen Mithen des Francoregimes wurde jedoch oft hervorgehoben wie wichtig und groß die Rolle der "Reyes Católicos" Isabel und Fernando bei der nationalen Einigung war und wie richtig es war die andersgläubigen hinauszuwerfen oder zu konvertieren.
Die Falange benutzte auch die Simbole dieser Könige: Der Joch stand für Isabel (Ysabel in der damaligen Schreibweise=Yugo, der Joch) und die Pfeile für Fernando (Flechas)
"Die Frage lautet aber: Warum zielte nicht der spanische Faschismus auf die Judenvernichtung, sondern der deutsche? Die spanischen Faschisten waren doch gewiß viel "katholischer"...
Du machst es dir viel zu einfach.
Francos Spanien hatte (in seinen theoretischen historischen Vorgängern) die "Judenfrage" schon gelöst. Die spanischen Faschisten waren jedoch garantiert nicht Judenfreundlich. Franco faselte gerne von der "Jüdisch-Freimaurerischen" Verschwörung.
Es war dort aber ganz einfach kein Thema mehr mit dem man bei dem Parteivolk irgenwie punkten konnte oder aus denen man irgendwie profit schlagen konnte.
Die deutschen Nazis haben es garantiert auch nicht aus religiöser Überzeugung gemacht. Sie haben ein vorhandenes Vorurteil, ein religiös verbrämtes Feindbild und soziale Vorstellungen zusammengemixt und damit ein kollektives "Feindbild" neu geschaffen.
Die Judenverfolgung war ursprünglich kein Selbstzweck sondern eine Maßnahme um das "Volk" gegen jemanden zu einigen und lenkbar zu machen.
Bezüglich Frankreich: Dort gab es bis nach dem Krieg eine starke Polarisierung zwischen klerikalen und antiklerikalen Kräften. Die gläubigen katholischen Franzosen waren nicht weniger strenggläubig als die Italiener oder Spanier und in Ihrer politischen Ausrichtung sehr weit rechts. Aus dieser sozialen Gruppe stammten die meisten französischen Faschisten, ähnlich wie auch in Belgien (León Degrelle z.B.)