Neue archäologische Entdeckungen

In Südspanien wurde in der Nähe der Stadt Almendralejo (Extremadura) eine fast 5000 Jahre alte Festung aus der Kupferzeit entdeckt, die vermutlich nach einigen Jahrhunderten gewaltsam zerstört wurde.

Ein weiterer Fund stammt aus der römischen Kaiserzeit:

Im gleichen Bereich fand man auch das Grab eines Mannes, von dem aufgrund eines römischen Dolches angenommen wurde, dass er ein Legionär war.



 
10 Gräber aus der Bronzezeit, in Förderstedt, auf der von @Carolus vorgestellten Internetseite (warum aber ein spanischer Bericht?):
 
10 Gräber aus der Bronzezeit, in Förderstedt, auf der von @Carolus vorgestellten Internetseite (warum aber ein spanischer Bericht?):

Weil das eine spanischsprachige Seite ist?

 

Hier noch ein wenig ausführlicher und auf Englisch:

 
Grab des Thutmose II. entdeckt bzw bestätigt (entdeckt 2022) das erste entdeckte ägpt. Königsgrab seit 1922.
Schon kurz nach Grablegung wurde der Pharao verlegt wg eintretendem Wasser, wodurch das Grab auch komplett zerstört ist. Einzelne Scherben ermöglichten die Identifizierung. Seine Mumie wurde schon im 19. Jh in Deir al-Bahri im Tal der Könige gefunden, dort wurden viele Mumien aus ihren Grabkammern vor Grabräubern in Sicherheit gebracht.
 
Wir haben in Pompeji eine neue Entdeckung. Ein weiterer Festsaal wurde ausgegraben. Dieser ist nach Medienberichten zu einem Garten ausgerichtet. Ob es sich dabei um ein Peristyl handelt, gibt die Pressemitteilung nicht wieder. Die Seite zum Garten ist offen, Die drei anderen Wandseiten zeigen eine Prozession zu Ehren des Dionysos / Bacchus.

Nun stellt sich mir die Frage, ob wir es erneut mit dem Gebäudekomplex zu tun haben, welches bereits die große Privattherme und den dunkel angemalten Bankettsaal enthält. Aber vermutlich ist das ein anderes Gebäude. Wer weiß da näheres?

Pompeji: Spektakulärer Dionysos-Fries zeigt Kult um den Gott des Weines
 
Es handelt sich um das gleiche Gebäude bzw. Grundstück.

Il fregio riportato alla luce corre lungo tre lati di un ambiente colonnato della grande domus dell’insula 10 della Regio IX, la stessa che aveva già incantato per le decorazioni di un Salone nero con scene tratte dalla saga di Troia, di un sacrario a fondo azzurro con le quattro stagioni e allegorie, per un grande quartiere termale, domus che da oggi viene denominata «Casa del Tiaso» proprio per il soggetto dionisiaco di quest’ultima rivelazione.

Die aktuellen Grabungen finden südlich der Via di Nola in der Region IX im Areal Nr. 10 statt.
 
Hier gleich wieder die wissenschaftliche Publikation des Parks (auf italienisch) dazu, Download des Artikels wie immer unter dem Bild und Einführungstext.

Ob es sich dabei um ein Peristyl handelt, gibt die Pressemitteilung nicht wieder.
Sieht für mich architektonisch aus wie ein klassischer Oecus. Prunkvoll allerdings mit den vollplastisch vorgesetzten Säulen, die sich in der Wandmalerei fortsetzen (wenn auch als Bossensäulen statt kanneliert) - nach Vitruv ein korinthischer Oecus.
Peristyl ist ja eher der Garten (mit Säulenumgang, das hier kann schon allein nach dem Foto kein Peristyl sein, weil kaum Platz zwischen Säulen und Wand ist). In dem Artikel, den du verlinkt hast, heißt es, die vierte Seite sei zum Garten hin offen. In der Publikation lese ich das beim Überfliegen genauso, und auf den Grundrissplänen sieht man das auch. Oecus mit offener Südseite zum Peristyl hin.

Nun stellt sich mir die Frage, ob wir es erneut mit dem Gebäudekomplex zu tun haben, welches bereits die große Privattherme und den dunkel angemalten Bankettsaal enthält. Aber vermutlich ist das ein anderes Gebäude. Wer weiß da näheres?
Die ganzen letzten Entdeckungen, dieser Oecus, die Thermenanlage, der dunkle Oecus, das ist alles Teil von IX 10 (Regio 9, Insula 10). Da wird schon seit einiger Zeit gegraben, und in Pompeji aktuell nur dort.
Ich war zuletzt im März 2024 zum Arbeiten dort und war da auch mit dem Grabungsleiter der Insula im vorderen Bereich. Zu dem Zeitpunkt war der dunkle Oecus schon entdeckt, aber er konnte ihn mir noch nicht zeigen, deshalb habe ich bisher nur den vorderen Teil (von der Via di Nola aus gesehen) mit erstem Atrium, Bäckerei, angrenzenden Räumen und mit den antiken Renovierungsarbeiten gesehen.

Im Befund zeigen sich mehrere Bauphasen mit Ausbesserungsarbeiten (v.a. auch nach dem Erdbeben 62 AD), Mauerdurchbrüchen, Eingangssituation usw. Als Gesamtbild ergibt sich bisher: Die Insula bestand ursprünglich aus mehreren getrennten Besitztümern und "Häusern". Der jetzt publizierte Oecus wird ja spätrepublikanisch datiert (oder zumindest die Wandmalerei), gehört also auch noch in die Zeit getrennter Häuser.
In späteren Phasen der Insula IX 10 wurden Häuser nach und nach zusammengelegt. Beispielsweise wurde die Mauer zwischen einem vorderen Atriumhaus und der angrenzenden Bäckerei durchbrochen. Mehr noch: Im Jahr 79 war man in diesem Haus immer noch mit den Reparaturen der Erdbebenschäden beschäftigt (was nebenbei auch die Frage nach den Bewohnern aufwirft), dafür war - so die Fundsitation - zum Zeitpunkt des Vesuvausbruchs auch eine der Getreidemühlen ins Atrium verlegt, so verknüpft waren die einzelnen Abschnitte hier (normalerweise sind die Werkstätten und "Restaurants" zwar Eigentum eines Hausbewohners, aber meist ohne direkte Verbindung im Inneren).

Das heißt, die "Häuser" der Insula wurden zu immer größeren Abschnitten zusammengefasst, von Reichen aufgekauft und verbunden. Das zeigt sich überall in Pompeji (und auch Herculaneum). Insbesondere nach dem großen Erdbeben haben Reiche die teils zerstörten Häuser von Ärmeren aufgekauft. Nur so entstanden schließlich riesige Häuser mit mehreren Atrien und/oder Peristylen mitten in der Stadt, beispielsweise die berühmte Casa del Fauno, die als einzige (Stand jetzt! - was ist mit IX 10?) eine ganze Insula einnimmt.
Es dürfte aber noch zu früh sein um final sagen zu können, aus wie vielen Einheiten Insula IX 10 besteht oder ob zumindest in der letzten Phase vielleicht sogar alles zusammengehört, was ich nicht ausschließen will. Vielleicht steht in den e-Publikationen des Parks etwas dazu, aber ich habe sie noch nicht vollständig gelesen muss ich zugeben. Mit denen Plänen in der Publikation vom neuen Oecus und dem, was der Befund vor einem Jahr schon gezeigt hat, würde ich aber sagen, um 79 bestand die Insula aus zwei Einheiten.
 
Die kleine keltiberische Siedlung Ullastret, eigentlich ein richtiges Oppidum, ganz nahe im Hinterland der Costa brava, wo diese Schädel schon 2012 gefunden wurden, ist ein wunderbares touristisches Ziel,


und in direktem Bezug zum heutigen Ampurias:


Das archetypische griechische Emporión auf einer vorgelagerten kleinen Insel als Palaiapolis ("Altstadt"),

auf dem Festland die spätere griechisch-iberische Neapolis ("Neustadt"),

und daneben das römische Emporiae, in dem sich auch die Reste eines römischen Torsionsgeschützes fanden, anhand derer der deutsche Oberst von Schramm 1903 als erster ein römisches Torsionsgeschütz rekonstruierte und nachbaute.

Ich kenne keinen anderen Ort, wo punische, keltiberische, griechische und römische Handelskonzepte so anschaulich und begreifbar zu erleben sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht für mich architektonisch aus wie ein klassischer Oecus. Prunkvoll allerdings mit den vollplastisch vorgesetzten Säulen, die sich in der Wandmalerei fortsetzen (wenn auch als Bossensäulen statt kanneliert) - nach Vitruv ein korinthischer Oecus.
Peristyl ist ja eher der Garten (mit Säulenumgang, das hier kann schon allein nach dem Foto kein Peristyl sein, weil kaum Platz zwischen Säulen und Wand ist). In dem Artikel, den du verlinkt hast, heißt es, die vierte Seite sei zum Garten hin offen. In der Publikation lese ich das beim Überfliegen genauso, und auf den Grundrissplänen sieht man das auch. Oecus mit offener Südseite zum Peristyl hin.
Vielen Dank für Deinen informativen Beitrag.

Ich hatte den Gedanken, ob der Raum mit den dionysischen Ausmalungen zu einem anschließenden Peristyl sich öffnet. Also Garten ODER Peristyl.
 
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