Ohne muslimische Eroberung kein Entdecken Amerikas? Paradox? Oder Realität?

Ohne Muslimische Eroberung keine Entdeckung Amerikas II

Da ich keine Schreibrechte für die Neuzeit habe kann ich nur hier antworten:

Ibn-Batuta war doch auch Marrokaner und ist bis nach Ostasien gereist und hat darüber berichtet. Man darf doch wohl annehmen, daß seine Schriften unter seinen eigenen Landleuten bekannt waren.

Da hast du recht. Trotzdem muß man auf die Chronologie achten. Wann das war.

Du stellst hier bis dato unbewiesene Hypothesen als Fakten dar.

Was sind die Dänen und Norweger anderes als Wikinger wenn ich dich das fragen darf ?

Es sind noch im Spätmittelalter immer wieder Schiffe von Norwegen und Dänemark nach Grönland und dann nach Amerika gesegelt.

Noch im 14 Jahrhundert haben die Isländer hin und wieder Holz und Pelze aus Amerika geholt.

Waren die Wikinger in Amerika !? Die Antwort ist ja ! Waren Wikinger in Amerika als die Staaten Dänemark und Norwegen schon so hießen !? Ja, waren sie.

Es gab sogar einen vom Papst entsandten Bischof von Vinland und einer der grönländischen Bischöfe brachte einige wenige Indianer nach Italien in den Vatikan.
Der Norweger Knutson segelte 1355 von Norwegen aus über Grönland bis nach Vinland. Er brachte 5 Indianer für den Papst mit.

Das sind keine Hypothesen, sondern erwiesene Tatsachen.

Die Corte Reals und Sebastian Cabot fanden beide noch in Grönland die letzten Reste von Wikingersiedlungen und einen toten Dänen in einem der Häuser !! Das war 1509.

Aus Dänemark wissen wir, daß das letzte Schiff das bekannt ist im Jahre 1460 nach Vinland segelte und das letzte Schiff das nach Grönland segelte im Jahre 1500. Das letzte norwegische Schiff (Grönland gehörte zu Norwegen) segelte 1505 dorthin.

Das heißt, daß sich die letzten Fahrten der Norweger und Dänen dieser Zeit nach Grönland und die ersten Portugiesen unter Corte Real im gleichen Jahr in dem gleichen Gewässer segelten !!

Erst im Jahr 1500 verschwand die letzte norwegische Bevölkerung aus Österbygden, deshalb segelten die Dänen und Norweger lange Zeit nicht mehr dorthin AB diesem Jahr.

Gaspar Corte Real brachte aus Grönland 57 Eingeborene und ein Schwert mit, daß seiner Aussage nach in Italien gefertigt worden sei und 50 Jahre alt sei (also um 1450 herum)

Auch wenn die Kontakte und Fahrten über die Nordroute selten und spektakulär waren, (ich habe ja schon erklärt warum !!) so hat es sie doch durchgehend von den ersten Wikingern bis hin zum Jahr 1500 gegeben als die ersten Engländer und Portugiesen in diesen Gewässern auftauchten.

Zu disktuieren bleiben die Basken: also ob die Basken nach Neufundland segelten, daß ist eine Hypothese, und ob Englische Schiffe nicht auch auf der Nordroute im Jahre 1470 nach Amerika gelangten. Auch das ist eine Hypothese. Die Fahrten der Hanseleute dagegen sind keine Hypothese sondern erwiesen. Sie segelten im Auftrag Dänemarks und waren nicht mal die Letzten !!

Zumindest genug, damit Kardinal Ximénez de Cisneros 1499 auf der Plaza de Bibrambla in Granada eine Bücherverbrennung anordnen konnte, für die sämtliche öffentliche Bibliotheken und bekannte private Bibliotheken der Stadt geplündert wurden.

Da versteh ich jetzt ehrlich gesagt nicht worin der Wiederspruch zu meiner Aussage sein soll ? Gerade WEIL ja die Bücher verbrannt wurden wissen wir nicht was die Mauren alles wußten.

Laut dem Bordbuch Vasco da Gamas trafen seine, zum ersten Landgang mitgenommenen Sträflinge in Kalkutta auf Händler aus Tunis, welche die Portugiesen auf italienisch und kastilisch fragten, wie diese denn hierher gekommen seien.

So weit ich weiß waren das Ägypter die sie auf Italienisch fragten. Aber selbst wenn es Tunesier gewesen sein sollen: Zu diesem Zeitpunkt gehörte Tunis zu den Hafsiden und die waren mit den Mariniden verfeindet und das Hafsiden Sultanat gehörte da schon zum Randgebiet des Osmanischen Reiches.

Das die Meriniden nichts von Indien gewüßt hätten erscheint mir daher extrem unwahrscheinlich.

Von Indien werden die schon gehört haben. Sicher wußten sie von Indien, daß bestreite ich nicht. Aber irgend etwas gehört zu haben oder genaue !!! Informationen über Küsten und Häfen zu haben ist ein Unterschied. Die Meriniden waren keine Seemacht und kein Seefahrerstaat.

Tunis und die Berberesken waren dagegen ein Seefahrerstaat und stellten wichtige und große Anteile der osmanischen Flotte.

Das sich unabhängig von den Staaten einzelne Kauffahrer überall hin vorwagten ist auch klar. So wissen wir inzwischen, daß es zu diesem Zeitpunkt islamische Kaufleute in China gab und auch deutsche Kaufleute in Innerasien herumreisten usw

Obwohl nachweislich deutsche und italienische Kaufleute um 1450 herum in China waren wirst du doch nicht behaupten, im Deutschen Reich hätte man nun genau Bescheid gewußt über die Geographie Chinas und hätte folglich einen Vorteil daraus ziehen können, oder ?!

Aber wie schon geschrieben - die Argumentation Sánchez Albornoz' bezieht sich mehr auf die spanische Gesellschaft,

Okay, bleiben wir jetzt im weiteren bei der sozialen Komponente:

Die besondere Religiosität kann ich nicht als Grund anerkennen - war schließlich auch Fernando - als König des sowieso eher unbeteiligten und mittelmeerorientierten Aragón - viel weniger an den Westexpeditionen interessiert als Isabel, Königin Kastiliens.

Aber war nicht Isabella religös deutlich fanatischer als ihr Gemahl ?

Isabella war darüber hinaus als Königin von Kastilien eigentlich die Herscherin einer traditionellen Landmacht !!
 
Quintus Fabius schrieb:
Da ich keine Schreibrechte für die Neuzeit habe kann ich nur hier antworten:



Da hast du recht. Trotzdem muß man auf die Chronologie achten. Wann das war.

1307-1377

Also etwas über hundert Jahre vorher. Sie dürften sich noch an ihn erinnert haben. So unbelesen waren die Mariniden auch nicht.
 
Quintus Fabius schrieb:
.....
Aber war nicht Isabella religös deutlich fanatischer als ihr Gemahl ?

Isabella war darüber hinaus als Königin von Kastilien eigentlich die Herscherin einer traditionellen Landmacht !!


Nicht ganz korrekt. Kastilien war im späten Mittelalter schon eine bedeutende Seemacht.

Baskische, Kantabrische und Galizische Häfen stellten hauptsächlich die Schiffe und Mannschaften. Später kam die andalusische Atlantikküste dazu.

Sevilla wurde nur durch die Intervention der Kastilischen Flotte eingenommen, die Kanaren wurden schon wesentlich früher als Granada erobert.
 
Quintus Fabius schrieb:
bdaian schrieb:
Ibn-Batuta war doch auch Marrokaner und ist bis nach Ostasien gereist und hat darüber berichtet. Man darf doch wohl annehmen, daß seine Schriften unter seinen eigenen Landleuten bekannt waren.
Da hast du recht. Trotzdem muß man auf die Chronologie achten. Wann das war.
Ibn Battutah verstarb 1377, also deutlich vor den Aktivitäten eines Prinzen Heinrich von Portugal, eines Vasco da Gama oder eines Kolumbus.
 
Ergänzung:

1350 fand eine Seeschlacht vor Winchelsea statt, bei der ca. 50 kastilische und flämische Schiffe die britische Flotte besiegten. Eduard III musste einen Pakt mit den baskisch-kantabrischen Hafenstädten schliessen.

Wenig später nahmen 12 kastilische Galeeren La Rochele ein.
 
Bdaian schrieb:
Also etwas über hundert Jahre vorher. Sie dürften sich noch an ihn erinnert haben. So unbelesen waren die Mariniden auch nicht.

Zudem ja Personen wie Ibn Khaldun oder Ibn al-Khatib ständig zwischen dem kastilischen Hof, dem Hof der Meriniden in Fes und der Nasriden in Granada hin und her reisten - beide sind als Autoren für die Geschichte von al-Andalus von unschätzbarem Wert (Muqaddimah und A'mal al-A'lam).
 
El Quijote schrieb:
Ibn Battutah verstarb 1377, also deutlich vor den Aktivitäten eines Prinzen Heinrich von Portugal, eines Vasco da Gama oder eines Kolumbus.

Wie du selber schon geschrieben hast, kannten die Marrokaner auch Bücher. :D
 
Quintus Fabius schrieb:
Was sind die Dänen und Norweger anderes als Wikinger wenn ich dich das fragen darf ?

Es sind noch im Spätmittelalter immer wieder Schiffe von Norwegen und Dänemark nach Grönland und dann nach Amerika gesegelt.

Noch im 14 Jahrhundert haben die Isländer hin und wieder Holz und Pelze aus Amerika geholt.

Waren die Wikinger in Amerika !? Die Antwort ist ja ! Waren Wikinger in Amerika als die Staaten Dänemark und Norwegen schon so hießen !? Ja, waren sie.

Es gab sogar einen vom Papst entsandten Bischof von Vinland und einer der grönländischen Bischöfe brachte einige wenige Indianer nach Italien in den Vatikan.
Der Norweger Knutson segelte 1355 von Norwegen aus über Grönland bis nach Vinland. Er brachte 5 Indianer für den Papst mit.

Das sind keine Hypothesen, sondern erwiesene Tatsachen.

Also ich bin kein Wikinger-Experte, daher korrigiert mich: für mich sind Wikinger Dänen, Norweger und Schweden, von mir aus auch Bewohner des Baltikums oder der Ukraine mit engen kulturellen Banden nach Skandinavien, vor der Christianisierung dieser Gebiete.

Das Giovanni Caboto noch einen leibhaftigen - wenn auch entseelten - Wikinger gefunden haben will, möchte ich eher für Seemannsgarn halten. Zudem wäre mir ein seriöser Quellenhinweis ganz lieb.

El Quijote
 
Bei Ausgrabungen hat man in Grönland ein Kleidungsstück mit einer Burgunderhaube gefunden, die Ende des 15. Jhds. modern war. Das belegt, dass Grönland bis in die Zeit um 1500 besiedelt war. Ob man diese Bewohner nun noch Wikinger nennt ist freilich Definitionssache.
 
@ Quintus Fabius

Nur mal kurz eine Zwischenfrage zum Verständnis, bevor ich hier unnötig mit dir rumdiskutiere nur weil ich dich falsch verstehe. Aber: Zählst du etwa die Hafsiden zu Zeiten da Gamas zum osmanischen Reich? Du sprichst einmal vom Randgebiet des osmanischen Reiches, was für die Zeit Vasco da Gamas ja zutrifft, und dann vom wichtigen Bestandteil der osmanischen Flotte, eindeutig zeitlich jünger einzuordnen. Eine chronologische Differenzierung ist da für mich in deiner Argumentation nicht erkennbar, daher meine Zwischenfrage. Schließlich willst du ja auf den osmanischen Einfluß hinaus.
 
Marbod schrieb:
So nett z.B. die Herleitung von Quintus zu lesen ist, aber bei all dieser Diskussion würde mich die Argumentation von Albornoz wesentlich mehr interssieren als die Theorien über einen maurischen Einfluß auf die spanische Seefahrt. Ich denke nicht, daß Albornoz soetwas im Sinn hatte. Könnte jemand, der sich mit der Materie auskennt, mal ein paar Schlagwörter hier einwerfen?

Ich würde mal davon ausgehen, dass Sanchez Albornoz sich auf den oben erwähnten kriegerischen Kleinadel bezieht der sich in Jahrhunderten ständiger Grenzkriege herangebildet hatte und nun, nach dem Fall Granadas, "Arbeitslos" zu werden drohte.

Die spanischen Infanzones, vor allem die zweit- und drittgeborenen, hatten nur die Wahl sich als Söldner in den spanischen Tercios in Italien und später in Flandern zu verdingen oder als Conquistadores nach Amerika zu gehen. Zweites war gefährlicher aber weitaus vielversprechender. Die Expansionsversuche nach Nordafrika endeten alle ziemlich katastrophal.

Was ich jedoch als eindeutig Falsch bezeichnen möchte, ist die oben vertretene Einschätzung, dass Spanien damals besonders rückständig oder arm war. Es gab garantiert entwickeltere Gegenden wie Flandern, Süddeutschland oder Norditalien, im grossen und ganzen war Spanien damals so entwickelt wie jedes andere Europäische Land und vermutlich weiter als viele anderen. Extremadura war damals eine Schafzüchtergegend und profitierte von der Ausfuhr von Wolle nach England und Flandern.

Durch die Aragonesischen Besitzungen in Italien gab es einen regen Kontakt zwischen beiden Ländern der sich kulturell, wissenschaftlich und wirtschaflich zeigte. Die Renaissance verbreitete sich relativ früh und schnell, wenn auch uneinheitlich.

Spanien wäre nie zur ersten europäischen Militärmacht damals geworden, wäre es Rückständig und unterentwickelt gewesen.

Dadurch jedoch, dass es sich mit der Eroberung der halben Welt militärisch und menschlich verausgabte, gepaart mit dem religiösen Oskurantismus der mit der Gegenreform aufkam und der wirtschaftlichen Verzerrung die durch die amerikanischen Ressourcen entstand (Monopolwirtschaft, Inflation durch übermässige Edelmetalleinfuhr, Staatsverschuldung und Bankrotte, Niedergang des Handwerks und des Handels) kam der spanische Niedergang als Folge seiner frühen Erfolge.
 
El Quijote schrieb:
....Das Giovanni Caboto noch einen leibhaftigen - wenn auch entseelten - Wikinger gefunden haben will, möchte ich eher für Seemannsgarn halten. Zudem wäre mir ein seriöser Quellenhinweis ganz lieb.

El Quijote

Den wollten sie eigentlich als andenken mitbringen. Der baskische Schiffskoch hat ihn jedoch versehentlich "al pil pil" zubereitet und serviert.
 
Aber: Zählst du etwa die Hafsiden zu Zeiten da Gamas zum osmanischen Reich?

Zu der Zeit waren die mWn noch unabhängig. Oder irre ich da ?

Das Giovanni Caboto noch einen leibhaftigen - wenn auch entseelten - Wikinger gefunden haben will, möchte ich eher für Seemannsgarn halten

Genauer lesen bitte, (oder ich sollte wohl weniger schreiben damits übersichtlicher wird)
Nicht Cabot, sondern Corte-Real. Kein Seemansgarn. Und auch kein Wikinger sondern ein Däne und darüber hinaus war Grönland nicht dänisch sondern norwegisch und darüber hinaus wissen wir, dass Österbygden um das Jahr 1500 aufgegeben wurde und die letzten norwegischen Siedler nach Island abgezogen sind.

Das wissen wir aus norwegischen und isländischen Quellen. D.h. das Corte Real und die beiden Cabot zur gleichen Zeit in diesen Gewässern waren wie die letzten dänischen und norwegischen Schiffe. Bzw daß die Fahrten der ersten Portugiesen genau zu der Zeit stattfanden als die letzten Norweger aus Grönland abzogen.

Und nochmal möchte ich hier erwähnen, daß Christobal Colon in Island war !!

Ibn Battutah verstarb 1377, also deutlich vor den Aktivitäten eines Prinzen Heinrich von Portugal, eines Vasco da Gama oder eines Kolumbus.

1340 waren die Portugiesen schon auf den Kanaren und 1345 begann die Besiedelung der Azoren. Was haben nun die vorzüglichen Reiseberichte von Ibn Battuta mit der

Hochseeschifffahrt oder der Technologie oder der Geographie für diese Hochseeschiffahrt zu tun ??

Hat Ibn Battutah eine Beschreibung der Westküste Afrikas verfasst ??? Das wäre mir völlig neu. Hat er sich über die Küste, die Strömungen und die Winde ausgelassen ?? Davon ist mir bis jetzt nichts bekannt. Hat er für die Seefahrt im Atlantik notwendiges Wissen übermittel ??!!

Beinahe alle bekannten Informationen über das Leben Ibn Battutas stammen aus einer einzigen Quelle - nämlich Ibn Battuta selbst. Stellenweise sind seine Angaben zu Reiseorten oder Abenteuern eindeutig erfunden, aber oftmals lässt sich heute nicht feststellen, ob er Tatsachen berichtet oder Märchen erzählt.
Wie Marco Polo war Ibn Battutah nie in China selbst. Obwohl er sicher in Indien war, was auch schon eine herausragende Leistung ist.

Sicher waren seine Beschreibungen bei der Frage nach den Motiven ein gewisser geringer Einfluß, es gab aber sehr viele solche Reisebeschreibungen, genau so von Christen.

Die Geschichten vom Priesterkönig Johannes und das Wissen um den Karawanenhandel der Meriniden zu den Fulbe durch die Sahara waren um einiges wesentlicher für Leute wie Heinrich.


Und noch mal: nicht Heinrich hat die portugiesische Hochseefahrt begonnen. Die Portugiesen sind schon lange vor ihm zu den Azoren gesegelt und auch nach Kap Bojador. Die gezielte Erforschung des Atlantik begannen die Portugiesen mit Dionysius I zwischen 1279 und 1325 !! Ibn Battutah wurde erst 1304 überhaupt geboren !!!!!
 
fakten fakten fakten!

bereits um 1350 berichten isländer von verlassenen siedlungen.

die letzten grönländischen aufzeichnugen datieren aus dem jahr 1408, ungefähr um diese zeit riss auch zu europa endgültig ab.

rund 10 jahre vorher, im zuge der kalmarer union, wurde grönland dänisch, und ist deshalb auch heute noch dänisch (sowie die faröer noch sind und island bis 1944 war)

die letzten europäischen siedler müssen zwischen 1480 und 1500 verschwunden sein (aufgegangen in der inuit bevölkerung? ermordet?). kein abzug nach island nachgewiesen!
(quelle: http://www.greenland-guide.gl/leif2000/history.htm, eine offizielle grönländische seite)

die "burgundische kappe", nach radiocarbon-messung ca. aus dem jahr 1300 (http://www.archaeology.org/online/features/greenland/)

die dänische expedition erreichte island, ob auch grönland oder gar nordamerika ist reine spekulation.

"vinland" eine legende, wie troja (und beides erst durch archäologische entdeckungen bewisen!)

die bewohner dänemarks und norwegens waren dänen und norweger, nachfahren(!) der wikinger, folgt man deiner logik, müssten die bewohner deutschlands germanen genannt werden.

nach den basken und der hanse (wenn schon, dann ja wohl nur hansische kapitäne im dienste der dänen) bringst du jetzt noch einen norweger namens knutson ins spiel, eine diozöse in vinland und indianer beim papst. das müssen ja rege reisetätigkeiten gewesen sein, auf einer route, die du ungeeignet für entdeckungsfahrten genannt hast, weil man gegen den golfstrom und eisberge zu segeln hatte!

wo sind die belege? karteneintragungen? gibt es nachweise, wann diese eintragungen entstanden sind?

es ist doch erstaunlich, wie viele "entdecker" amerikas ab dem 19. jhdt. vorhanden sein sollen, phönizier, malinesen, iren, nur um die namen noch einzuwerfen, die noch nicht erwähnt wurden, ohne dass diese "entdeckungen" irgendwelche spuren hinterlassen haben. wenn der nordamerikanische kontinent in "fachkreisen" bekannt war, wie konnte sich kolumbus dennoch so irren?

das war mein definitiv letzter beitrag zu diesem thema, mir wird die sache zu dumm.
 
Zuletzt bearbeitet:
fakten fakten fakten!

bereits um 1350 berichten isländer von verlassenen siedlungen.

Das habe ich auch nie bestritten. Im Jahr 1346 wurde Vesterbygden „aufgegeben“ und die Bevölkerung ist spurlos verschwunden. Da gibt es zwei Theorien: 1 daß sie im Winter von Inuit getötet wurden 2 daß sie nach Vinland gezogen sind und dort von Indianern getötet wurden.

Wie auch immer : ist 1350 nicht genau zwischen den klasischen Wikingern (Leif Erikson) und Colon ? Ist es dir nicht spät genug, früh genug ?!

die letzten grönländischen aufzeichnugen datieren aus dem jahr 1408, ungefähr um diese zeit riss auch zu europa endgültig ab.

Die letzten Aufzeichnungen die IN Grönland (Zitat: A wedding is held at Hvalsey Church. This is the last written record of Greenland's Norse population.) gemacht wurden, in Österbygden und dann nach Island gelangten. Aber ist 1408 dir nicht spät genug ?! Das ist nach Ibn Battutah z.B.

rund 10 jahre vorher, im zuge der kalmarer union, wurde grönland dänisch, und ist deshalb auch heute noch dänisch (sowie die faröer noch sind und island bis 1944 war)

Habe ich das irgendwo bestritten ? Deshalb kamen die Grönländer selber trotzdem ursprünglich aus Norwegen und nicht aus Dänemark. Und bevor es dänisch wurde, was war es also !?

die letzten europäischen siedler müssen zwischen 1480 und 1500 verschwunden sein (aufgegangen in der inuit bevölkerung? ermordet?). kein abzug nach island nachgewiesen!
(quelle: http://www.greenland-guide.gl/leif2000/history.htm, eine offizielle grönländische seite)

Ok, eine gute Seite. Was steht da genau:
1480 – 1500: The Norse population of Greenland disappears.

Und wann kam Cabot dorthin : 1497 und wann Corte Real : 1500. Was passt dir also nicht ?

Eine vollständige Auswanderung nach Island gab es nicht, dazu waren das wohl auch zu wenige. Aber ich habe irgendwo mal in einem isländischen Buch gelesen, um 1480 wären noch einige !! wenige Grönländer nach Island zurückgesegelt. Was zeitlich mit deiner Quelle ja aufs Jahr (1480) übereinstimmt.

die "burgundische kappe", nach radiocarbon-messung ca. aus dem jahr 1300 (http://www.archaeology.org/online/features/greenland/)

Die Guggelhaube, so heißt das Ding. Radiokarbonmessungen schwanken ganz beträchtlich. Aber die Kappe ist ja auch nicht von mir sondern von Andronikos: dazu ist meine Meinung folgende: die Kappe ist wegen ihrer Art aus dem Bereich von 1350.

"vinland" eine legende, wie troja (und beides erst durch archäologische entdeckungen bewisen!)

Wo ist also das Problem ? Wir haben doch sogar eine Wikingersiedlung in Neufundland ausgegraben !

die bewohner dänemarks und norwegens waren dänen und norweger, nachfahren(!) der wikinger, folgt man deiner logik, müssten die bewohner deutschlands germanen genannt werden.

Also jetzt verdrehst du ja alles: ich habe doch von Anfang an für die Leute im Hoch- und Spätmittelalter Dänen, Isländer usw gesagt.


nach den basken und der hanse (wenn schon, dann ja wohl nur hansische kapitäne im dienste der dänen) bringst du jetzt noch einen norweger namens knutson ins spiel, eine diozöse in vinland und indianer beim papst. das müssen ja rege reisetätigkeiten gewesen sein, auf einer route, die du ungeeignet für entdeckungsfahrten genannt hast, weil man gegen den golfstrom und eisberge zu segeln hatte!

4 Einzelereignisse in einem Zeitraum von über 200 Jahren !! Das macht alle 50 Jahre eine solche Aktion bzw Entdeckungsfahrt. Das würde ich nicht einen regen Verkehr nennen. Im übrigen nicht gegen den Golfstrom sondern über Island und Grönland.

es ist doch erstaunlich, wie viele "entdecker" amerikas ab dem 19. jhdt. vorhanden sein sollen,

Okay, der Reihe nach:

phönizier, malinesen, iren,

Waren alle nicht in Amerika. Vielleicht hat es irische Mönche die nach Island segelten nach Grönland verschlagen. Es gab vielleicht irische Mönche vor den Wikingern auch in Grönland. Aber selbst das ist umstritten.

nur um die namen noch einzuwerfen, die noch nicht erwähnt wurden, ohne dass diese "entdeckungen" irgendwelche spuren hinterlassen haben.

Das ist ja gerade der Punkt, warum man zu Fug und Recht Spanien die Entdeckung zusprechen kann, weil die Spanier dauerhaft Fuß fassten.

Fakt ist: daß die Wikinger vorher dort waren. Fakt ist: daß Amerika als erstes (abgesehen von der Ureinwanderung über Land) also als allererstes von den Solutren Menschen per Boot entdeckt wurde.

das war mein definitiv letzter beitrag zu diesem thema, mir wird die sache zu dumm.

Warum denn so eingeschnappt ?! Ich habe deine Kontra sehr genossen und dabei auch eine Menge gelernt. Die Infor von dir waren alle sehr gut und haben meine Sichtweise in diesem Punkt erweitert.

Außerdem sollten wir uns nicht auf die Wikinger sondern auf die sozialkulturellen Besonderheiten Spaniens die aus der Eroberung resultieren konzentrieren. Wenn man nämlich von diesem Punkt ausgeht, ist die Theorie die du genannt hast gut.

wenn der nordamerikanische kontinent in "fachkreisen" bekannt war, wie konnte sich kolumbus dennoch so irren?

Also: man ging nicht davon aus, daß dort ein Kontinent war. Es war nicht bekannt daß dort ein Kontinent war. Zum einen war das in Nordeuropa wie du richtig angemerkt hast mehr eine Legende denn gesichertes Wissen. Dann war viel auch wieder verloren und verschüttet worden. Vor allem in der Pestzeit. Einige wenige wußten noch darum, aber es verbreitete sich nicht.

Nehmen wir mal die Azoren zum Vergleich. Seit 1345 stromerten die Portugiesen auf den Azoren rum, dennoch waren die Azoren im übrigen Europa bis um 1450 rum de facto nicht bekannt. Wenn jetzt in Island man wußte, daß es hinter Grönland noch Land gab, dann hat sich das eben nicht verbreitet. Und man ging nicht von einem Kontinent aus Es war so, dass man davon ausging, daß Vinland, Markland usw eine Reihe von Inseln waren. Aber nicht Asien selbst.
und

Führende Seestaaten wie Portugal, die eine viel genauere Kenntnis von der wahren Größe der Erde hatten, wußten daß da nicht Asien sein konnte weil Asien viel weiter weg war !! Der Streit zwischen Colon und den Portugiesen (und vielen anderen) war der Streit um den Erdumfang !! Colon ging von einer viel kleineren Erdkugel aus, aber das war falsch.

Nun zu Colon: der gleiche Colon hat seine Theorie z.B. aus der Bibel begründet, daß dort stünde die Erde sei zu 1/7 Wasser und da man die Strecke über Land nach Cathay kenne, sei folglich der Atlantik so und so breit.

Ist das wissenschaftlich ? Warum wurde dann Colon in Portugal ausgelacht deiner Meinung nach !! Und mußte selbst in Spanien gegen die Hofastronomen der Könige streiten, den die hatten Maurische Erkenntnisse über den Erdumfang, die besagten daß die Erde viel größer sei !!
 
Quintus,

Der Hinweis auf Ibn Batuta galt der Behauptung, die Marrokaner hätten nur Kenntnisse bis Ägypten gehabt. Ibn-Batuta war aber definitiv in Asien und berichtete darüber.

Er war aber auch in Timbuctu und sein Bericht darüber interessierte die Portuguiesen sehr.

So zumindest dieser Seite über die portugiesischen Entdeckungsfahrten:

http://www.mgar.net/enrique2.htm

Auf der selben Seite an anderer Stelle wird über die Gebrüder Corte Real berichtet, jedoch kein gefriergetrockneter Däne erwähnt.
Die Corte Real kamen von Ihren Reisen auch nicht zurück, also sind ihre Berichte wohl kaum vollständig.Kannst du sagen wo du die entsprechende Info her hast?

Das Kolumbus auf Island oder Grönland war ist mir neu, ich hätte dazu auch gerne eine Quelle.
 
Gesichert ist es nicht, daß Colon in Island war. Bis Bristol kann man seine Reise ja noch nachvollziehen, alles weitere ist lediglich hypothetisch.
 
Zwischenbemerkung

Quintus Fabius schrieb:
Und nochmal möchte ich hier erwähnen, daß Christobal Colon in Island war !!

Quintus Fabius schrieb:
Wie Marco Polo war Ibn Battutah nie in China selbst. Obwohl er sicher in Indien war, was auch schon eine herausragende Leistung ist.

Um das mal ein wenig zurechtzurücken: Marco Polo war wohl mit weit größerer Wahrscheinlichkeit in China, als Kolumbus in Island war...
 
Also ich muss sagen, dass die Diskussion äußerst interessant ist. Und nach Quintus Fabius' mehr als ausführlicher Erklärung der "Contra-Seite", würde ich zu gerne mal die Argumente Claudio Sánchez-Albornoz' lesen. Wo kann man das, wenn ich fragen darf?
 
In C.Sánchez Albornoz: España, un enigma histórico. Buenos Aires 1956, auf englisch Spain, a historical enigma. Madrid 1976.
 
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