Ost-West Gegensatz. Immer noch aktuell?

@Tekker, das ist bekannt. Aber es gibt einige Wörter, die neu sind und vor allem im Slang vorherrschen. Zum Beispiel wurde vor 89 im Osten nicht "gepoppt". Das ist wohl modernes Ruhrpott-Deutsch. :rofl:

Wo die Bezeichnung ursprünglich herkommt, weiß ich nicht, aber in Teilen Norddeutschlands war 'poppen' auch in den 70er Jahren bereits bekannt, sowohl vom Wort als auch von der Tätigkeit her wie uns Tekker vielleicht bestätigen kann.
Welche Bezeichnungen waren denn im Osten 'angesagt'?
 
@Ingeborg: Welche Bezeichnungen waren denn im Osten 'angesagt'?

Die sonst üblichen bekannten Worte, die in Fernsehtalkshows weggepiept werden. Aufgrund meiner Tätigkeit (siehe Avatar) muss ich mir immer wieder entsprechende Sprüche anhören und die Leute halten sich dann sogar noch für witzig und originell, wenn sie mir mit dem Dativ kommen.:motz:
 
Aufgrund meiner Tätigkeit (siehe Avatar) muss ich mir immer wieder entsprechende Sprüche anhören und die Leute halten sich dann sogar noch für witzig und originell, wenn sie mir mit dem Dativ kommen.:motz:

Apropos Dativ: hast du gestern abend vielleicht die Tagesthemen gesehen? Da gab es einen Bericht über Briten, die in ihrer Freizeit Piepmätze beobachten.. Der Kommentator meinte: "Daß die Briten gut zu Vögeln sind, merkt man auch daran, daß..." Weiter kann ich dir den Satz leider nicht zitieren, da wir uns hier vor Lachen gerollt haben. Obs Absicht war.....? :grübel:
 
Genau den Spruch meinte ich. Höre ich ständig.
... allerdings im Fernsehen ists selten :D
Ich wollte mit der Frage aber gar keine Anspielung auf Dative loslassen, sondern dachte, wenn 'poppen' eher regional verwendet wird/wurde, gibt es vielleicht noch andere Bezeichnungen, die ebenfalls nur regional begrenzt verwendet werden (man lernt ja immer gerne dazu :abtauch: ), so wie unsere österreichischen Nachbarn vom 'pudern' sprechen, wenn.
 
so wie unsere österreichischen Nachbarn vom 'pudern' sprechen, wenn.

wenn was? :confused: :D
Möchtest du jetzt eine Wortliste, die du dann heut Nacht noch löschen darfst, damit das Board morgen früh wieder jugendfrei ist? :p

Es ist allerdings sicher richtig, daß neuere Wortschöpfungen/Wortbedeutungswandlungen die Zonengrenze wohl nicht überwunden haben dürften, insofern *rechtgeb* @balticbirdy. :)
 
Die deutschen Mundarten gab es schon vor der Zonengrenze und sie pflegten sich daher nicht nach dieser zu richten.

Das ist grundsätzlich bzgl. der Zuordnung zu verschiedenen Dialektgruppen richtig, aber es gibt diesbezüglich Einfärbungen, welche besonders bei ostfränkischen Dialekten in Nachbarschaft zur Thüringisch-Obersächsischen Dialektgruppe spürbar sind.

Aber auch die Grenzziehungen auf der Karte sind zumindest teilweise unkorrekt.
Um dies an einem Beispiel zu verdeutlichen: die Ostfränkische Dialektgruppe ist gewöhnlich zum oberdeutschen Sprachraum zu zählen oder aber zum Übergangsgebiet zwischen mitteldeutschen und oberdeutschen Mundarten. Außerdem reicht das Gebiet der Ostfränkischen Dialektgruppe zum einen nicht über ganz Südthüringen bis kurz vor Erfurt, sondern südlich bis zum Kamm des Thüringer Waldes (Dialekte Hennebergisch und Itzgründisch), und inkludiert andererseits die oftmals fälschlich der Thüringisch-Obersächsischen Dialektgruppe zugeordneten in Sachsen gesprochenen Dialekte Vogtländisch und Erzgebirgisch.
Vgl. dazu auch Ostfränkische Dialektgruppe - Ostfränkische Dialekte - Wikipedia
(wenngleich die im Artikel verlinkte Karte genauso falsch ist)
und Karte zum Ostfränkischen Wörterbuch

Und in diesem Zusammenhang gleich noch etwas:

"Ein bissje hinnemachen", oder Mensch, mach doch mal hinne", das ist Kasselänerisch.
Ist das wirklich so? Ich kenne das seit Jahrzehnten aus Sachsen.

Wenn dem so ist, möchte ich fragen: aus welcher Region in Sachsen?
Der Erzgebirgler sagt nämlich bspw. "E bissl hiimachn" bzw. "Mach fei mol hii"... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@timotheus: Außerdem reicht das Gebiet der Ostfränkischen Dialektgruppe zum einen nicht über ganz Südthüringen bis kurz vor Erfurt, sondern südlich bis zum Kamm des Thüringer Waldes

Stimmt, Sachsen versteht man als Norddeutscher noch, schwieriger Erzgebirgler und Vogtländer. Bei Sonnebergern (Südthürigen) konnte ich nur noch passen - genauso hätten die Leute Hinterindisch rückwärts reden können.
 
Zur Verdeutlichung der im Freistaat Thüringen gesprochenen Dialekte und ihrer Einordnung in die Thüringisch-Obersächsische Dialektgruppe (Thüringische Dialekte) einerseits sowie die Ostfränkische Dialektgruppe (Mainfränkische Dialekte) andererseits folgende Karte, die für einen Überblick recht gut ist: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0d/Dialekte_Thüringen.PNG
Anm.: Das Westthüringische (Raum Eisenach - Bad Salzungen) wird manchmal fälschlich dem Osthessischen zugeschlagen; es gehört aber zu den thüringischen Dialekten der Thüringisch-Obersächsischen Gruppe. Grund für fälschliche Zuordnungen sind bei diesem Dialekt osthessische Spracheinflüsse...

@Balticbirdy: Wenn Erzgebirgler und/oder Vogtländer ihren Dialekt konsequent sprechen - also sich nicht um eine gewisse Annäherung ans Standarddeutsche/Schriftdeutsche bemühen -, werden sie in den anderen Teilen des Freistaats Sachsen bereits kaum mehr verstanden. Schon in noch relativ nahe gelegenen Städten wie Chemnitz und Zwickau beginnen diesbezüglich Verständigungsprobleme...
 
so wie unsere österreichischen Nachbarn vom 'pudern' sprechen, wenn.
Liebe @Ingeborg, dass du im schönen Schleswig-Holstein zum Wortvergleich Österreich heran ziehst, wundert mich. Dänemark liegt uns Nordlichtern doch viel näher, quasi in Sichtweite. Da heißt es dann "at bolle". Bedeutet wörtlich übersetzt was anderes, aber diese Assoziation will ich unseren jüngeren und befindlicheren Mitgliedern ersparen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die sonst üblichen bekannten Worte, die in Fernsehtalkshows weggepiept werden. Aufgrund meiner Tätigkeit (siehe Avatar) muss ich mir immer wieder entsprechende Sprüche anhören und die Leute halten sich dann sogar noch für witzig und originell, wenn sie mir mit dem Dativ kommen.:motz:

ich kenne noch: nageln
 
Also ich fand die Fragen in dem Test leicht:


:banana:
Einen Fehler hab ich allerdings gefunden:
Auf die Frage: Wer war der letzte Staatsratsvorsitzende der DDR?
Hätte als Antwort Fr. Bergmann-Pohl (CDU) anzukreuzen sein müssen.
Sie hatte das Amt als Letzte nach der Wahl am 18. März 1990.




Kannst du das belegen?
Ich war mir da auch nicht so sicher, aber alle gefundenen Quellen geben Manfred Gerlach als letzten Staatsratsvorsitzenden an zum Beispiel .

Frau Dr. Sabine Bergmann-Pohl nannte sich Präsidentin der Volkskammer und war als solche Staatsoberhaupt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kannst du das belegen?
Am 5. April 1990 wurde der Staatsrat bei der konstituierenden Sitzung der ersten frei gewählten Volkskammer durch eine Verfassungsänderung abgeschafft. Da für die absehbar kurze Übergangsphase bis zur Vereinigung mit der Bundesrepublik Deutschland das Amt des Staatspräsidenten nicht mehr eingeführt werden sollte, wurde mit Artikel 75a der DDR-Verfassung das Präsidium der Volkskammer mit den Befugnissen des Staatsrates und der Präsident der Volkskammer mit den Befugnissen des Staatsratsvorsitzenden betraut. Sabine Bergmann-Pohl war damit als Volkskammerpräsidentin vom 5. April bis zum 2. Oktober 1990 das letzte Staatsoberhaupt der DDR.
Staatsrat der DDR - Wikipedia
 
Kannst du das belegen?
Ich war mir da auch nicht so sicher, aber alle gefundenen Quellen geben Manfred Gerlach als letzten Staatsratsvorsitzenden an zum Beispiel .

Frau Dr. Sabine Bergmann-Pohl nannte sich Präsidentin der Volkskammer und war als solche Staatsoberhaupt.
aus Verfassung der DDR schrieb:
Dieses Verfassungsgesetz tritt am 17. Juni 1990 in Kraft und behält seine Gültigkeit bis zur Inkraftsetzung eines Grundgesetzes.
Das vorstehende, von der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik am siebzehnten Juni neunzehnhundertneunzig beschlossene Gesetz wird hiermit verkündet.

Berlin, den siebzehnten Juni neunzehnhundertneunzig

Die Präsidentin der Volkskammer
der Deutschen Demokratischen Republik
Bergmann-Pohl



Quelle: Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, Teil I Nr. 33, 22. Juni 1990
Ok, irren ist menschlich.
Aber trotzdem... :tuete:
 
Ich habe mich jetzt erst durch diesen ganzen Thread durchgelesen und habe vieles gefunden, was ich so auch sagen könnte. Nur mal zur Erklärung: Ich bin in Thüringen zur Schule gegangen, habe lange in der Mark Brandenburg gelebt und gearbeitet und wohne seit ein paar Jahren auf der Ostalb - bin gesamtdeutsch sozusagen. Mein ehemaliger Schulfreund aus thüringischen Zeiten, der lange vor mir in den Westen gegangen ist und mit dem ich jetzt verheiratet bin, hat zu mir immer gesagt, als ich noch in Brandenburg lebte: Ich will nicht wieder in den Osten, die Leute da ticken anders, denken anders. Ich hab das für Spinnerei gehalten, Neid, weil er als "Ausreiser" mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte während den Daheimgebliebenen die Segnungen der Wiedervereinigung einfach so in den Schoß gefallen sind.
Seitdem ich hier lebe (seit 5 Jahren) und nur besuchsweise in den ehemaligen Osten komme, bzw. mit ehemaligen Freunden auf dieser Basis ich West - sie Ost kommuniziere, kann ich ihn verstehen. Es gibt auch hier Versager, Arbeitslose, Wenigverdiener, verlassene Mütter mit Kindern usw. aber diese Nörgelei, Jammerei, für-alles-den-Staat-verantwortlich-machen, das höre ich (fast) nur im Osten. Und da ich nun im Westen bin, werde ich schief angeguckt. Die Leute ticken tatsächlich anders! Nicht alle, klar ...
Noch was zu "werktätigen Müttern", egal ob sie das müssen oder nicht: Sie KÖNNEN ja meist gar nicht. Wie denn auch, wenn der Kindergarten nur von 8-12 und 14-16 Uhr geöffnet hat ... Da profitiert der Osten noch von den Strukturen der DDR, da waren Kinderbetreuungszeiten von 6 bis 18 Uhr üblich.
Und unterschiedliche Ausdrücke? Ha no - da kenn ich welche: Hier sagt man: Heb mal und meint halt mal ... ;)
 
kann mir jemand helfen, bitte!!

welche zäsuren / Jahreszahlen / Verträge sind entscheidend im Ost-West-Gegensatz 1945-1961 bezogen auf DDR und BRD.

tausend dank vorab!!
 
Zurück
Oben