Maglor
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Ein Fuchs kann im Hühnerstall genauso wüten, wie ein Wolf unter Schafen. Trotzdem ist der Fuchs in der Fabel immer noch ein sympathischer Trickster, der sich von Käse und süßen Trauben ernährt und anders als der Wolf keine blutrünstige Bestie.
Dass Schafe gegen Wölfe keine Chance haben liegt sicherlich nicht an der Überzüchtung der Schafe. Auch Mufflons haben in Deutschland keine Chance gegen Wölfe und ihre Bestände brechen zusammen, sobald Wölfe im Revier auftauchen. Das natürliche Habitat des Mufflons ist das Hochgebirge. An den steilen Hängn des Kaukasus können die Wildschafe ihren Fressfeinden leicht entkommen. Im Flachland haben sie jedoch ohne Herdenschutz keine Chance.
Die Idee, dass man Schafe einfach ohne Hirten oder Hunde nachts auf der Weide lässt, entstand erst in den wenigen wolfsfreien Jahrzehnten. Im 20. Jahrhundert war es dann die Hauptsorge, dass die Schafe nicht auf der Straße herumlaufen und den Verkehr aufhalten. DIe Aufgabe des Zaunes war es zu verhindern, dass die Schafe nicht weglaufen. Jetzt müssen die Deutschen den Herdenschutz wieder neu lernen.
Zu Mowgli:
Das Dschungelbuch entstand bekanntlich zur Zeit des Hochimperialismus. Kiplings berühmtestes Werk nach dem Dschungelbuch ist das Gedicht "The White Man's Burden"/"Die Bürde des weißen Mannes", welches als Sinnbild der Epoche gilt und auch seine eigenen politischen Ansichten unzweifelhaft offen legt. Die Wölfe vermitteln Mowgli das "Gesetz des Dschungels", das inhaltlich sicherlich nicht zufällig mit der Regel Survival of the fittest des Sozialdarwinisten übereinstimmt. Bedeutsam ist vielleicht auch, dass Wölfe auch in Europa vorkommen und daher auch ein europäisches Tier sind und genau sie zu den Lehrmeistern und Brüdern Mowglis werden.
Jack London:
Die gleiche Wolfsbild findet sich auch in den Romanen von Jack London. Der Wolf ist Sinnbild für den unbarmherzigen Übelebensinstikt, das Recht des Stärkeren usw. Zu beachten ist, dass der Wolf bei Jack London auch die Konkurrenz innerhalb der eigenen Art ausschaltet.
Bemerkenswerterweise fehlt das Rudelverhalten des Wolfes in der Antiken Fabel. Zwar ist der Wolf auch bei Äsop unbarmherzig und brutal und fordert das Recht des Stärkeren ein, aber er unterjocht nur das Lamm und nicht den Omega-Wolf.
Wenn im Christentum das Lamm zur Allegorie Christi wird, wird der Wolf als natürlicher Gegner auch zur Allegorie des Antichristen. Ende des 19. Jahrhundert ändert sich der Bild des Wolfes nicht grundleggend, allerdings scheinen sozialdarwinistische Ansichten einen postiven Blick auf den Wolf begünstigen, sodass der Wolf gerade wegen seiner angeblichen Blutrünstigkeit zum Idol wird.
Dass Schafe gegen Wölfe keine Chance haben liegt sicherlich nicht an der Überzüchtung der Schafe. Auch Mufflons haben in Deutschland keine Chance gegen Wölfe und ihre Bestände brechen zusammen, sobald Wölfe im Revier auftauchen. Das natürliche Habitat des Mufflons ist das Hochgebirge. An den steilen Hängn des Kaukasus können die Wildschafe ihren Fressfeinden leicht entkommen. Im Flachland haben sie jedoch ohne Herdenschutz keine Chance.
Die Idee, dass man Schafe einfach ohne Hirten oder Hunde nachts auf der Weide lässt, entstand erst in den wenigen wolfsfreien Jahrzehnten. Im 20. Jahrhundert war es dann die Hauptsorge, dass die Schafe nicht auf der Straße herumlaufen und den Verkehr aufhalten. DIe Aufgabe des Zaunes war es zu verhindern, dass die Schafe nicht weglaufen. Jetzt müssen die Deutschen den Herdenschutz wieder neu lernen.
Zu Mowgli:
Das Dschungelbuch entstand bekanntlich zur Zeit des Hochimperialismus. Kiplings berühmtestes Werk nach dem Dschungelbuch ist das Gedicht "The White Man's Burden"/"Die Bürde des weißen Mannes", welches als Sinnbild der Epoche gilt und auch seine eigenen politischen Ansichten unzweifelhaft offen legt. Die Wölfe vermitteln Mowgli das "Gesetz des Dschungels", das inhaltlich sicherlich nicht zufällig mit der Regel Survival of the fittest des Sozialdarwinisten übereinstimmt. Bedeutsam ist vielleicht auch, dass Wölfe auch in Europa vorkommen und daher auch ein europäisches Tier sind und genau sie zu den Lehrmeistern und Brüdern Mowglis werden.
Jack London:
Die gleiche Wolfsbild findet sich auch in den Romanen von Jack London. Der Wolf ist Sinnbild für den unbarmherzigen Übelebensinstikt, das Recht des Stärkeren usw. Zu beachten ist, dass der Wolf bei Jack London auch die Konkurrenz innerhalb der eigenen Art ausschaltet.
Bemerkenswerterweise fehlt das Rudelverhalten des Wolfes in der Antiken Fabel. Zwar ist der Wolf auch bei Äsop unbarmherzig und brutal und fordert das Recht des Stärkeren ein, aber er unterjocht nur das Lamm und nicht den Omega-Wolf.
Wenn im Christentum das Lamm zur Allegorie Christi wird, wird der Wolf als natürlicher Gegner auch zur Allegorie des Antichristen. Ende des 19. Jahrhundert ändert sich der Bild des Wolfes nicht grundleggend, allerdings scheinen sozialdarwinistische Ansichten einen postiven Blick auf den Wolf begünstigen, sodass der Wolf gerade wegen seiner angeblichen Blutrünstigkeit zum Idol wird.