Bevor ich es selber zusammen schreibe:
http://www.mongolen-dschingis-khan.de/seite-9.html
Grousset meint zum Krieg gegen die Chin: Als schließlich Peking fiel, nahmen die Mongolen „die Stadt, massakrierten die Bevölkerung, plünderten die Häuser und setzten sie dann in Brand (1215). Die Zerstörungen dauerten einen Monat.“[86]
Im Krieg gegen das Chorezmische Reich kam es bei Buchara im Februar 1220 zu einer Belagerung, zu der sich Grousset wie folgt äußert:
„Die Zitadelle, in die sich 400 Mann geflüchtet hatten, wurde im Sturm genommen; alle Verteidiger fanden dabei den Tod. Die Stadt wurde einer systematischen Plünderung unterzogen. Die Bevölkerung wurde auf jede Weise ausgeraubt, mißhandelt und vergewaltigt. [...] qualifizierte Handwerker, wurde[n] in die Mongolei deportiert. [...] Die türkische Garnison, die sich den Mongolen spontan ergeben hatte, wurde dennoch systematisch niedergemetzelt. [...] das Massaker war so gründlich gewesen, daß kaum genug Menschen übrigblieben, ein einziges Viertel zu bevölkern.“[88]
Unterstützt werden dies Aussagen durch Ratchnevsky, der sagt:
„Die Behandlung der Bevölkerung Bucharas kann als Modellfall gelten. Leistete aber die Stadt einen hartnäckigen Widerstand und brachte den Mongolen hohe Verluste bei, wurden nach der Eroberung die Männer niedergemacht mit Ausnahme der Handwerker.“[89]
Den Angriff auf die Stadt Urgentsch in Choresam beschreibt Brent:
„Schließlich gelang es den Angreifern, den Kampf zu entscheiden: Brennende Naphtabehälter ließen die Stadt in Flammen aufgehen, und nach siebentägigen Straßenkämpfen war der Sieg errungen. Die meisten Einwohner wurden umgebracht, und wer noch am Leben war, mußte ertrinken: Die Eroberer leiteten den Fluß ein weiteres Mal um, und die Wassermassen ergossen sich nun auf die unterirdischen Verstecke der Überlebenden."[90]
Als sich einige Städte Ostirans wieder gegen die Mongolen zu wehren begannen, nachdem diese vor Parwan ein Armeekorps verloren hatten,
„rechnete [Dschingis Khan] als erster mit den Bewohnern von Ghazna ab, die alle niedergemetzelt wurden, mit Ausnahmen der Handwerker, die er in die Mongolei schickte. Herat hatte sich nach der Schlacht von Parwan erhoben (November 1221). [...] Die gesamte Bevölkerung wurde massakriert; das Gemetzel dauerte eine Woche.“[91]
„Das Land und die Bevölkerung mußten den Widerstand auf schreckliche Weise büßen. Chorasan wurde verwüstet; Herat, Nischapur, Merw und Balch, klassische Zentren einer uralten Zivilisation, fielen in Schutt und Asche, ihre Einwohner wurden dezimiert, wenn nicht ausgerottet. Bei der Belagerung Bamians wurde der junge Mütügen, der Lieblingsenkel Dschingis Khans, getötet. Daraufhin wurde nicht einmal Beute gemacht, sondern alles zerstört, jegliches Leben ausgelöscht.“[92]
Die Mongolen benutzen aber auch die eingangs angesprochenen Kriegstaktiken und besonders die Einheimischen für ihre Zwecke:
„Zur Eroberung einer Stadt[93] rekrutierten die Mongolen die gesamte männliche Bevölkerung der Umgebung, der Dörfer, der offenen Städte, und trieben sie, den Degen im Rücken, gegen die Gräben und Mauern. Was lag daran, daß diese Menschen von ihren eigenen Landsleuten getötet wurden, wenn ihre Leichen nur den Graben füllten und die wiederholten Angriffe die Verteidiger schließlich erschöpften? Manchmal verkleidete man diese Unglücklichen als Mongolen, stellte sie zu Zehnergruppen zusammen und zwang sie, eine mongolische Fahne zu tragen, so daß die Garnison, die diese Massen sich in der Ebene entfalten sah, glauben mußte, es mit einer gewaltigen Dschingiskhaniden-Armee zu tun zu haben. Dank dieser Kriegslist geschah es, daß ein schwaches mongolisches Kontingent genügte, eine Stadt zur Kapitulation zu bringen. Dann metzelte man die überflüssig gewordenen menschlichen Herden nieder.“[94]
Bei der Eroberung Afghanistans kam es zu folgender Szene, die gerade deswegen aus der Menge der grausamen Vorkommnisse hervorsticht, weil hier ein Vertreter der Dschingiskhaniden unmittelbar mit den Massakern in Verbindung gebracht werden konnte: Tului, der jüngste Sohn Dschingis Khans, eroberte die Stadt Merw;
„fast die gesamte Bevölkerung der Stadt wurde ebenfalls hingerichtet (Ende Februar 1221). Tului saß dabei auf einem vergoldeten Stuhl in der Ebene vor der Stadt und leitete die Massenhinrichtung. Männer, Frauen und Kinder wurden getrennt in Gruppen den verschiedenen Bataillonen zugeteilt und enthauptet. ‚Man verschonte nur 400 Handwerker.'“[95]
Eine von Grousset geschilderte Szene, die sich in Nischapur ereignete:
„Die Witwe Toqutschars wohnte dem Massaker bei. Um Täuschungen seitens der Opfer zu verhüten, schlug man den Leichen die Köpfe ab und errichtete aus ihnen Pyramiden von Menschenschädeln, getrennt nach Männern, Frauen und Kindern. ‚Man tötete alles, einschließlich der Hunde und Katzen.’“[96]
Beschließend muß man allerdings feststellen ,daß die unvorstellbar großen Gebiete die die Mongolen innerhalb weniger Jahre überrannten ohne ständige Massenmorde gar nicht beherrschbar gewesen wären. Man schlachtete die Bevölkerung schlicht und einfach deshalb ab, weil man sonst das Land aus Mangel an Zahl gar nicht beherrschen konnte.
Die Zerstörungen sind zum Teil auch archäologisch nachgewiesen, beispielsweise in Kiew. Blühende Großstädte dieser Zeit wie Bagdad wurden ausgelöscht, die Bibliotheken verbrannt, die Zivilbevölkerung aus Mangel an Nutzen und Zeit völkergemordet.
Diese Massaker wurden was eine Ausnahme in der Geschichte darstellt auch in der eigenen Überlieferung detailliert festgehalten und dort positiv dargestellt:
Ein Beispiel aus der Geheimen Geschichte:
"Nachdem er (Chinggis Khan) den Iluhu Burhan getötet hatte, ließ er von dem Tangut Volk die Mütter und Väter und das ganze Volk bis in die letzten Glieder ausrotten und gab den Befehl: bei meinen Mahlzeiten sollt ihr sagen: Das ganze Volk ist ausgerottet und ihr sollt sprechen von seiner Tötung und Vernichtung. Weil das Tangut Volk sein Wort gab und sich dann nicht an sein Wort hielt, deshalb hat Chinggis Khan bei seinem zweiten Krieg gegen das Tangut Volk diesem ein Ende gemacht."