Die sovietische Raumfahrt ist hier ein besonderes Problem, deren Antrieb sich im Speziellen sich wesentlich aus der Motivation der Überwindung einer geostrategisch nachteiligen Lage ergab und nicht per se aus einer grundsätzlich vergleichbaren oder höheren Innovationsfähigkeit. So kann man jedenfalls begründet annehmen.
...das klingt
beinahe so, als sollte dieses historische Faktum aus der wirtschaftsgeschichtlichen Diskussion ausgeklammert werden?...
Unzweifelhaft musste die sowjetische Planwirtschaft letztlich dieses damalige hightech-Problem lösen, und sehr zum Ärger aller (ansonsten oft genug ja berechtigten) Kritik an den Verfahrensweisen "drüben im Osten",
war sie in der Lage, es zu stemmen. Gewiß zu Lasten der Konsumvielfalt der Bevölkerung... genau das meinte ich mit dem
Druck, der in dieser Zeit (kalter Krieg, Rüstunsspirale usw etc (ich muss das gewiß nicht alles aufzählen)) auf den Beteiligten lastete. Und nicht zu übersehen ist, dass für die Raumfahrt das entsprechende wissenschaftliche Knowhow vorhanden sein muste - es war vorhanden (wäre dem nicht so gewesen, hätte man sich westlich nicht grämen müssen wegen der Sputniks)
((ein sehr lesenswertes Buch, welches fiktional literarisch diese Zeit verarbeitet, ist Arno Schmidts Roman "Kaff, auch Mare crisium"))
Planwirtschaften, kommunistische Planwirtschaften - das ist das Feindbild der freien kapitalistischen Marktwirtschaft (das ist zwar platt, aber nicht von der Hand zu weisen). In gewisser Weise war die Zeit des "kalten Kriegs" eine Art von
Wirtschaftskrieg, in welchem unter wachsendem (künstlich geschaffenem) Druck die Belastbarkeit aller Seiten strapaziert wurde (so a la "mal sehen, wer den längeren Atem hat")
...gab es denn je einen vernünftigen Grund für einen Wettlauf zum Mond?(der "Liedermacher" Tom Lehrer bestreitet das eloquent in seinem herrlichen "Wernher von Brown", speziell in der gesprochenen Einleitung: "to spend billions of Your dollars to put some clowns on the moon? that´s good old american knowhow from good old americans like Doctor Werner von Braun")
worauf ich hinaus will: es gibt keine Doktrin, keine päpstliche Bulle, die uns am Beispiel der Geschichte der Sowjetunion beweisen kann, dass deren Planwirtschaft notwendig scheitern musste - wird so argumentiert, dann liegen die scheinbar offensichtlichen Beweise
nicht im rein wirtschaftlichen Kalkül, sondern es werden die nicht wirtschaftlich verursachten Wirkzusammenhänge und Zufälle der Geschichte ideologisch verarbeitet.