Es gab keine Fotos, Phantombilder, Steckbriefe oder Fahnungslisten, die eine gezielte Suche ermöglicht hätten
Fotos und Phantombilder gab es nicht, Steckbriefe mit detaillierten Personenbeschreibungen hingegen sehr wohl. Einen Steckbrief zitiert Peter Müller, Der Brief an Philemon, Göttingen 2011, S. 62f.:
"Am 16. Epeiph. des 25. Jahres ist ein Sklave des Gesandten Aristogenes, des Sohnes des Chrysippis, aus Alabanda, in Alexandrien entlaufen, dessen Name Hermon ist, auch Neilos genannt, von der Herkunft aus Bambyke, ca. 18 Jahre alt, von Statur mittelgroß, bartlos, mit festen Waden, einem Grübchen am Kinn, einem Mal links neben der Nase, einer Narbe über dem linken Mundwinkel, auf dem rechten Handgelenk mit zwei nichtgriechischen Buchstaben gezeichnet; mit sich führend 3 Minenstücke in Gold, 10 Perlen, einen eisernen (Hals-)Ring, auf welchem ein Ölfläschchen und Schabeisen (abgebildet sind), und um den Leib ein Unterkleid und einen Schurz. Wer diesen zurückbringt, wird 2 (3) Kupfertalente erhalten, wer ihn in einem Heiligtum nachweist 1 (2) Talente, bei einem zahlungskräftigen und belangbaren Mann 3 (5) Talente. Wer will, soll Anzeige bei den Untergebenen des Strategen erstatten. Ferner ist da der mit ihm entlaufene Bion, Sklave des Kallikrates, eines der Archihypereten bei Hofe, von kleiner Statur, breit in den Schultern, mit kräftigen Waden, helläugig, der mit einem Umhang und einem Sklavenmantel, einer Frauenbüchse im Wert von 6 Talenten und 5000 Kupferdrachmen entflohen ist. Wer ihn beibringt, wird ebensoviel erhalten wie für den Obengenannten. Anzeige soll auch seinetwegen bei den Untergebenen des Strategen erstattet werden.“