Spekulative Straßengeometrie der Römer in Britannien

Ich traue mich: Ich bin überzeugt davon, dass dem Bau der römischen Straße von Leicester nach Colchester eine Planung zugrunde lag. Ich bin sicher, dass sie wussten, wo Colchester von Leister aus gesehen lag.
Woher "wussten" sie das auf ein halbes Grad genau über eine Entfernung von rund 160 km, wenn sie nicht gemessen hätten?

Hand aufs Herz: wer könnte die Richtung zum Zentrum der nächstgelegenen Stadt selbst bei Betrachtung einer modernen Karte ohne Winkelmesser auch nur auf 1 Grad genau bestimmen?
Ich bin sicher, dass sie, wenn sie sich zwanghaft an den Luftlinien orientiert hätten, keine Abweichung in ihren Straßenverlauf eingebaut hätten, oder gabs da mal wieder einen topografischen Zwang dafür.
Niemand behauptet, sie hätten die Straßen "zwanghaft" an den Luftlinien orientiert.
Mir fehlt weiterhin jeder Beleg dafür, dass die Römer über unendliche Weiten Luftlinien vermessen haben.
160 km sind keine unendlichen Weiten. Das ist gerade doppelt so lang wie der schnurgerade Limesabschnitt in Deutschland.
 
Der einzige Unterschied ist, dass Du Deine Theorien (noch) nicht mit Außerirdischen in Verbindung bringst.
Eine außerirdischenfreie Antwort auf die Frage, woher die Römer in Leicester auf ein halbes Grad genau wussten, in welcher Luftlinienrichtung das 160 km entfernte HQ Colchester liegt, hast Du nicht?
 
woher wissen wir, dass die Römer wussten, dass die Abweichung so gering war? Woher wissen wir, ob dies die Römer überhaupt interessierte, wie groß die Abweichungen ihrer Straßen von den Luftlinien war? Woher wissen wir, dass es sie vermessen haben per Luftlinie und dann die Straße mit möglichst geringer Abweichung von dieser Linie konstruiert haben? Wenn ich die Richtung kenne und eine direkte Verbindung dazwischen baue, dann muss die Abweichung nicht groß sein. Und woher könnte ich die Richtung gekannt haben? Vielleicht von alten Wegen. Die Kelten sind sicher auch nicht kreuz und quer über Stock und Stein geklettert, wenn sie von A nach B wollten.

Nur weil man neben relativ geradlinige Strukturen wie römische Straßen exakt gerade Linien zeichnen kann, ist das für mich kein Beweis dafür, dass die Römer diese Linien vermessen haben. Gibt es irgendeine Quelle, die zeigt, dass die Römer Entfernungen per Luftlinie vermessen haben?
 
Wenn man so baut wie die Römer: ja.
Nein. Du hast immer noch nicht begriffen wie Römer gearbeitet haben. Eine Vermessung auf Sicht ist etwas anderes als die Bestimmung von Luftlinien.

Aber Du willst ja lieber hier weiter spekulieren als endlich mal die Fragen im Nachbarstrang zu beantworten.
 
woher wissen wir, dass die Römer wussten, dass die Abweichung so gering war?
Vielleicht wussten die Römer nicht, dass es eine Abweichung gab (wie genau ist eine Groma?) — vielleicht gibt es auch keine Abweichung, weil sie von anderen Punkten in Leicester resp. Colchester gemessen haben?
Gibt es irgendeine Quelle, die zeigt, dass die Römer Entfernungen per Luftlinie vermessen haben?
Sie haben Richtungen per Luftlinie vermessen, so etwa mit der bereits erwähnten groma, den von @Sepiola erwähnten Fluchtstäben (metae) und wohl auch mit der dioptra.

Eine Vermessung auf Sicht ist etwas anderes als die Bestimmung von Luftlinien.
Prinzipiell nicht: auch eine Vermessung auf Sicht ist eine Bestimmung von Luftlinien (Sichtlinien=Luftlinien).
 
Wissen wir, ob sie die Richtungen im Land weiträumig per Luftlinien vermessen haben, über große Entfernungen hinweg? Wissen wir, dass sie sich Gedanken über die Abweichung ihrer Straßenverläufe von der Luftlinie gemacht haben? Irgendeinen Hinweis aus den Quellen dazu?

Oder ist der einzige Hinweis der, dass man - auf modernen Karten wohlgemerkt - entlang relativ gerader Straßenverläufe eben auch exakt gerade Linien zeichnen kann, die dann natürlich vom relativ geraden Verlauf kaum abweichen und ist dies dann der Beweis für die Bestimmung der exakten Linien durch die Römer?
 
Ich bin überzeugt davon, dass dem Bau der römischen Straße von Leicester nach Colchester eine Planung zugrunde lag.

Ich nicht. Zumindest wird die Planung nicht "von Leicester nach Colchester" ausgegangen sein, sondern von Colchester nach... wohin eigentlich?

Leicester war, der englischen Wikipedia nach zu schließen, in den ersten Jahrzehnten der römischen Herrschaft ein ärmliches Kuhnest.

"Although the suggestion that a Roman fort was established between two arms of the Soar around AD 50[3] cannot be ruled out, there is no evidence yet discovered of an associated fort.[4]

Development
Ratae seems to have remained a rather poor settlement. Although there was a rapid rebuilding programme to develop larger shops and houses, there were few amenities and none of the usual public buildings. Instead of a forum, there was a simple open marketplace at the centre. However, in the early 2nd century, better-quality spacious stone houses were erected with central courtyards."​

Ratae Corieltauvorum - Wikipedia

@Divico, bevor ich da weiterrecherchiere, sag uns doch mal, wann die Straße angelegt wurde, welche Zwischenstationen es gab und welche weiteren Straßen abzweigten.
 
Vielleicht wussten die Römer nicht, dass es eine Abweichung gab (wie genau ist eine Groma?)
Bei dem, was du uns verkaufen willst, ist dies ziemlich ausgeschlossen. wenn sie es nicht wussten, dann haben sie auch nicht danach gemessen, oder?

sepiola: Planung insofern, dass sie sich beim Bau der Straße sicher Gedanken über den Verlauf gemacht haben.
 
Eine außerirdischenfreie Antwort auf die Frage, woher die Römer in Leicester auf ein halbes Grad genau wussten, in welcher Luftlinienrichtung das 160 km entfernte HQ Colchester liegt, hast Du nicht?
Ich habe Dich schon einmal eindringlich gebeten, aufzuhören, mir Dinge in den Mund zu legen, die ich nicht geschrieben habe. Woher weißt Du eigentlich, dass die Römer das wussten?
 
Ich nicht. Zumindest wird die Planung nicht "von Leicester nach Colchester" ausgegangen sein, sondern von Colchester nach... wohin eigentlich?
Letztlich nach Chester.
Leicester war, der englischen Wikipedia nach zu schließen, in den ersten Jahrzehnten der römischen Herrschaft ein ärmliches Kuhnest.
Es ist halt zufällig der Ort gewesen, der auf der Fosse-Way-Linie genau querab zu Colchester lag — so wie Olten auf der Aare-Vindonissa-Linie querab von Augusta Raurica lag.
@Divico, bevor ich da weiterrecherchiere, sag uns doch mal, wann die Straße angelegt wurde, welche Zwischenstationen es gab und welche weiteren Straßen abzweigten.
https://en.wikipedia.org/wiki/Via_Devana
https://en.wikipedia.org/wiki/Fosse_Way
https://en.wikipedia.org/wiki/Stane_Street_(Chichester)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Mengenlehre hast Du es nicht so, oder?
Falls Du substanzielle Fragen zu Sicht- und Luftlinien hast, antworte ich gerne. Ansonsten werde ich mich an ElQs Signatur halten.
___

Woher weißt Du eigentlich, dass die Römer das wussten?
Das ist der Unterschied zwischen mir und den meisten Gegnern in dieser Diskussion: ich behaupte nicht etwas zu wissen das ich nicht wissen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist halt zufällig der Ort gewesen, der auf der Fosse-Way-Linie genau querab zu Colchester lag
...
https://en.wikipedia.org/wiki/Via_Devana

Danke. Das überzeugt mich nun doch endgültig von der exakten Luftlinienplanung der Römer von Colchester (Camulodunum = Colonia Victricensis) nach Ratae (Leicester).


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Keine weiteren Fragen.
 
Danke. Das überzeugt mich nun doch endgültig von der exakten Luftlinienplanung der Römer von Colchester (Camulodunum = Colonia Victricensis) nach Ratae (Leicester).

Keine weiteren Fragen.
Dabei würde sich natürlich die Frage aufdrängen, warum die Straße von Leicester so nahezu perfekt startet und dann offenbar nicht fortgeführt wurde.

Dann würde man auch leicht auf die naheliegende Antwort kommen, dass nach dem Boudicca-Aufstand Colchester seine militärische Bedeutung als Hauptquartier zugunsten Londons verloren hatte und somit kein Bedarf mehr für eine Militärstraße dorthin vorhanden gewesen ist.
 
Das ist der Unterschied zwischen mir und den meisten Gegnern in dieser Diskussion: ich behaupte nicht etwas zu wissen das ich nicht wissen kann.

Das sollte dann aber vielleicht auch an deinen beiträgen erkennbar sein. Du meinst doch zu wissen, was die Römer taten, obwohl es dafür keine Hinweise in den Quellen gibt, sondern nur auf Basis von in modernen Karten eingezeichneten Linien.

Sind es jetzt nicht mehr alle Strassen, die perfekt an Luftlinienverbindungen ausgerichtet wurden, sondern nur noch Militärstraßen? Und auch nur solche, die zu wichtigen Zentren gehen? Und wenn diese Zentren sich ändern, hat man die auf so aufwändiger und sorgfältiger Messung und Planung basierende Strasse plötzlich einfach so zum Ziel weiter gebaut?
 
Dabei würde sich natürlich die Frage aufdrängen, warum die Straße von Leicester so nahezu perfekt startet

Ich halte es ja für blödsinnig, darauf zu bestehen, dass man die Straße im Kuhkaff Leicester angefangen hat zu bauen. Schrieb ich schon oben. Aber Du darfst Dir trotzdem gerne Deine Geschichten dazu ausdenken.
 
Das ist der Unterschied zwischen mir und den meisten Gegnern in dieser Diskussion: ich behaupte nicht etwas zu wissen das ich nicht wissen kann.
Das Gegenteil ist richtig. Du behauptest unablässig, dass die Römer genau wussten in welche Richtung die von Dir postulierten Luftlinien verlaufen mussten, um auf diesen oder jenen Ort zu treffen:
Eine außerirdischenfreie Antwort auf die Frage, woher die Römer in Leicester auf ein halbes Grad genau wussten, in welcher Luftlinienrichtung das 160 km entfernte HQ Colchester liegt, hast Du nicht?
 
Das ist der Unterschied zwischen mir und den meisten Gegnern in dieser Diskussion: ich behaupte nicht etwas zu wissen das ich nicht wissen kann.
Ich weiß jetzt echt nicht, bin schlicht zu faul zum Zählen, wie oft Du sinngemäße Behauptungen bezüglich der von Dir “entdeckten“ Luftlinien aufgestellt hast wie diese:
(...) frag mich nicht, wie sie das gemacht haben. Es ist mir unbegreiflich.

Aber sie haben es gemacht. Daran gibt es für mich spätestens seit heute keine Zweifel mehr. Was wir hier sehen, kann beim besten Willen nicht mehr mit Zufall erklärt werden. Entweder es waren die Römer, bzw. deren griechische Rechenknechte, oder aber es hat sich einer der Programmierer oder Designer der Simulation in der wir leben einen Spaß erlaubt. Nach Occam sollte die erste Variante richtig sein.
(aus dem Lager-Thread/ Hervorhebung von mir)
[Edit: Ein weiteres Beispiel, von Unzähligen, hat @Sid. Callidus just eins drüber geliefert.]
Ein äußerst verwirrendes Diskussionsverhalten, dazu fällt mir kaum noch etwas ein...

HEY DIVI LINIE

2 x 3 macht 4 -
widdewiddewitt und 3 macht 9e !
Er macht sich die Welt - widdewidde wie sie ihm gefällt ...
Hey - Divi Linie gromahi-gromaho-groma-hopsasa
Hey - Divi Vage - der macht, was ihm gefällt.


3 x 3 macht 6 - widdewidde Wer will's von ihm lernen ?
Allen groß und klein - trallalala misst er einen ein.


Er hat nen T(r)ick, nen schnurgeraden T(r)ick,
nen Rechner und ne Maus, die spucken luftig Linien aus.
Er hat nen T(r)ick, nen Rechner und ne Maus,
und Jeder, der es mag, kriegt Divis 1x1 gelehrt.
 
Ich halte es ja für blödsinnig, darauf zu bestehen, dass man die Straße im Kuhkaff Leicester angefangen hat zu bauen. Schrieb ich schon oben.
Also hätten Sie nach Deiner Meinung in Colchester angefangen und dann erst auf dem letzten Stück vor Leicester plötzlich zufällig die Ideallinie erwischt? Das halte ich mit Verlaub für blödsinnig.
Aber Du darfst Dir trotzdem gerne Deine Geschichten dazu ausdenken.
Geschichte, nicht Geschichten. Leicester verlor erst nach dem Aufstand seine Bedeutung als wichtige Kreuzung auf dem Fosse Way an Venonis (High Cross), von wo die nunmehr wichtigere Watling Street nach London verlief.
 
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