Spielfilme angesiedelt im Mittelalter

Beim Artikel in "Die Welt" wird übrigens als Vergleich kurz die "The Tudors" angeführt, eigentlich hatte ich nach deiner Beschreibung aber den Eindruck, dass der Film eigentlich in eine ganz andere Kategorie von "historischen Film" gehören dürfte.
Hm, naja, wenn das nunmal die einzige Kategorie ist mich welcher die Kritikerin vergleichen konnte.

Ich habe gestern den Film in der arte-Mediathek zuende gesehen. Irgendwann beichtet Jan Hus dann einem Geistlichen und dann wird auch suggeriert, dass er in die Königin verliebt war.

Was mir gut gefiel, war am Ende der Hinweis, dass es sich bei dem Film um keine exakte historische Rekonstruktion handle. Eine Hauptquelle wurde angegeben und auch darauf hingewiesen, dass es keine schriftlichen Zeugnisse der Geschehnisse auf dem Konstanzer Konzil um Hus gibt.

Warum guckst Du den Film nicht einfach selber in der Mediathek, wenn Du auch Kritiken lesen kannst?

Die Kostüme fand ich manchmal ein bisschen langweilig, v.a. weil der böhm. König immer wieder mit den selben Klamotten rumlief. Immerhin nett, dass man sich bei der Barttracht und auch bei den Männerfrisuren bemüht hat, das ganz frühe 15. Jh. einzufangen. Bei den Rüstungen war ich mir teilw. nicht so ganz sicher. Die wirkten mir meistens eher nach 14. Jh.. Aber die Deutschen hielten auch sehr lange an einer gewissen Mode fest und Vollharnische gab es wohl lange noch nicht in Dtl. als sie in Frankreich bereits verbreitet waren.
Angenehm war auch, dass die Frauen im Film immer Kopfbedeckung trugen und was mir noch auffiel war, dass die "Bösewichte" mal nicht durch besonders hässliche oder glatzköpfige Gestalten noch augenscheinlicher gemacht wurden (wie in vielen neueren Produktionen üblich: "Robin Hood" (mit Russel Crowe), "Le Roi danse" usw.).
 
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Warum guckst Du den Film nicht einfach selber in der Mediathek, wenn Du auch Kritiken lesen kannst?

Eine berechtigte Frage, aber die Kritiken sind zurzeit noch ohne zusätzliche Anmeldung zugänglich.

Außerdem habe ich bisher gar nicht gewusst, dass es so etwas wie eine Mediathek gibt, mit der es möglich ist, auch Filme zu sehen, die eine DVD oder einen Fernsehapparat voraussetzen. Ist der Zugang dorthin irgendwie eingeschränkt?
 
Außerdem habe ich bisher gar nicht gewusst, dass es so etwas wie eine Mediathek gibt, mit der es möglich ist, auch Filme zu sehen, die eine DVD oder einen Fernsehapparat voraussetzen. Ist der Zugang dorthin irgendwie eingeschränkt?
Nö, Mediatheken sind kostenlos - zahlt man eh mit seiner GEZ. Einfach auf die Homepage der Sender gehen und nachgucken, was noch online ist. Zumeist findet man Filme, v.a. Dokus der letzten Woche. Bei 3sat steht auch dabei wieviele Tage der Film noch online ist.
 
Für mich sind Königreich der Himmel, Der Name der Rose und Johanna von Orleans von Luc Besson eindeutig die besten Filme das mittelalterlichen Europas.
Wie sagte nicht meine bessere Hälfte gestern, als wir "Arn - Der Kreuzritter" gesehen hatten: das ist ja wie "Königreich der Himmel" nur in gut. :D
Natürlich hatten wir auch an der Kleidung etwas rumzumäkeln, Damen mit im Wind wehenden Haaren etc. - aber ansonsten sieht das Ganze doch von den Rüstungen, Waffen etc. her um Längen besser aus, als sämtliche moderne Hollywood-Produktionen. Dass die Schlachten eher kurz abgehandelt werden, tut dem Film keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Dass man Arn kaum im Heiligen Land sieht, macht auch nichts. Das Rundherum mit der Vorgeschichte und der Zeit im Kloster ist erstaunlich schlüssig. Man bemerkt auch, dass es keine unpassenden Topfhelme braucht, um in Schlachtengetümmel ein mulmiges Gefühl zu verbreiten. Ganz beachtlich auch, dass auch die Protagonisten Helme tragen, anders als in vielen Filmen, wo sie stets barhäuptig rumrennen. Die Rolle der Cecilia Algotsdotter hat mir auf die Dauer nicht so gefallen. Aber die Handlung war in sich weitaus schlüssiger als in anderen Filmen, wo immer irgendwelche Schmiede oder sonstwas auf wunderliche Weise Ritter werden. Und so schlecht kommt das Mittelalter garnicht weg. Genauso wie weder Saladins Leute noch die Kreuzfahrer verteufelt werden. Auf allen Seiten - auch im innerschwedischen Konflikt - erlebte man nachvollziehbare Motivationen der Figuren, auch wenn die Abläufe stark auf die teilw. fiktiven Hauptfiguren zugeschnitten und verändert wurden (z.B. regierte nicht ein Großmeister der Templer von vor der Schlacht von Montsigard bis kurz vor die von Hattin, sondern 2 vor Gérard de Rideford).

Soll die am Ende des Films gezeigte Schlacht diese sein: https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Gestilren ? Oder eher diese: https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Lena ?
 
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Zu den Frisuren und Kostümen kann ich nichts sagen, damit kenne ich mich nicht sonderlich aus, vor allem nicht hinsichtlich Schwedens. Ansonsten fand ich den Film in Ordnung, wenn auch nicht überragend. Man merkt, dass er aus zwei Filmen zusammengeschnitten wurde, weil er zwei verschiedene aufeinanderfolgende, nur lose verknüpfte Handlungen hat. Durch den Zusammenschnitt fehlt auch viel. Mit Hollywood-Produktionen wie "Königreich der Himmel" kann er zumindest vom Produktionsaufwand und den Schauwerten her nicht mithalten, vor allem die Schlachten sind schon ein paar Nummern kleiner geraten. In Hinblick auf die historische Korrektheit wurde insbesondere die Schlacht von Montgisard falsch dargestellt. Zur Plausibilität der Handlung kann man wohl unterschiedlicher Ansicht sein; mich erinnerte die erste Hälfte eher an höfisch-ritterlich geprägte Märchen, wo der tugendhafte Held jahrelange (in diesem Fall sogar 20 Jahre) Prüfungen bestehen muss, bis er erlöst wird bzw. endlich seine Geliebte (der er und die ihm über all die Zeit hinweg treu blieb) bekommen darf. Aber gut, unmöglich ist diese Geschichte nicht.
 
@ Ravenik
V.a. einem Ritterorden auf Zeit beizutreten, wirkt doch etwas ähm seltsam - wenn man ein Gelübte tut, und sei es auch eines auf Zeit, würde es besser zu einem mittelalterlichen Menschen passen, wenn er es aus freien Stücken tut. Diese Verurteilung zum Gang nach Jerusalem wirkt irgendwie unzeitgemäß. Man hätte es auch so machen können, dass man Arn einfach von seinen Freunden, z.B. den ehem. Mitbrüdern aus dem Kloster, zum Kreuzzug rät.

Ich fand die Schlachten geschickt gefilmt. Man fing sie ja nicht aus der Totalen ein, wodurch man sich ringsum die Kämpfer noch viele weitere vorstellen konnte. Das wirkte m.E. sogar überzeugender als in "Braveheart".
Was ich mich fragte war, ob die Schweden wirklich so farblich recht uniform (in Blau und Gelb) in die Schlacht zogen, oder ob man nicht wie auch in Dtl. viele verschiedene Wappen der unterschiedlichen Ritter erwarten müsste.
Immerhin kamen keine peinlich wirkenden PC-Animationen wie in "Königreich der Himmel" oder "Fetih 1453" vor. Wenn Schiffe gezeigt wurden, hat man halt einfach zu kleineren Booten gegriffen, die auch nicht ganz unpassend wirkten, aber nicht diese PC-Spiel-Atmosphäre generierten.

Vom Schauspielensemble war "Arn - Der Kreuzritter" auch hochkarätig besetzt. Natürlich kennt man einige Darsteller eher in Skandinavien. Mit Vincent Pérez (wie immer überzeugend) und Simon Callow waren aber auch ein paar internationale Stars dabei, die nun auch nicht deplatziert wirkten wie sonst manchmal Hollywood-Stars, die in Low-Budget-Produktionen reingepresst werden.

Ich werde mir auf jeden Fall auch mal die beiden Filme allein anschauen, also "Arn - The Knight Templar" und "Arn - The kingdom at Road's End".


Am WE habe ich mal eine russische Produktion gesehen, die in Dtl. widersinnigerweise unter dem Titel "Alexander der Kreuzritter" vermarktet wird.
Davon abgesehen, dass der Film völlig uninspiriert wirkt, ist er auch vollkommen spaßbefreit. Selbst die schwedischen und russischen Hofnarren können sich nicht zu irgendwelchen Späßen hinreißen. Auch wenn man den Mangel an Esprit und Komik noch durch die Synchronfassung erklären könnte, so fällt es schon schwer über 110 Minuten durchweg hölzern agierenden Schauspielern zuzusehen, deren Gesten an Schultheateraufführungen erinnern - nee, da ist noch mehr Leben drinnen. Den gelangweilt wirkenden Blick des Darstellers des Fürsten von Nowgorod (Anton Pampuschny) vermochte man nicht ewig zu ertragen. Übertroffen wird er nur noch von einem älteren Berater, der immer genauso die Faust ballt.
Nicht wirklich darüber hinwegtrösten kann die Ausrüstung der Kämpfer, die immerhin recht gut recherchiert scheint, auch wenn man sich fragen kann, weshablb die Anführer fast durchweg keinen Helm tragen. Die Schlacht an der Newa bildet das Finale eines eher als Kammerspiel angelegten Films, der immer in den selben Räumen spielt (Halle in Nowgorod, Geheimgang in Nowgorod, Räume auf der Burg des Schwedenkönigs). Die Langschiffe der Schweden wirken wie antiquierte alte Wracks, die irgendwie selbst in diesen Film nicht passen wollen.
 
Welchen Film ich sehr interessant finde, ist "Fleich und Blut" (Paul Verhoeven)

Aber ich denke nicht, dass dieser nach historischen Ereinnissen aufgebaut ist. Ob es die Figur Arnolfini wirklich gegeben hat? - Denke eher nicht.
Doch entsprechende Szenen könnte sich im Mittelalter durchaus so zugetragen haben.
Nicht ganz an das Historische angelehnt, aber interessant produziert.

Auch Ingar Bergman wurde hier mit dem Film "Die Jungfrauenquelle" erwähnt, ein Kunstwerk in meinen Augen. Ich mag sehr die Bergman's Filme. Auch Fritz Lang ist schon zu seiner Zeit ein großartiger Regisseur und ein Visionär. Das zeigt sich z. B. in "Metropolis".

Von welchem Film ich sehr enttäuscht war, war "Der Untergang des Römischen Reiches". Da stimmt historisch vieles nicht. Z. B. ist Marc Aurel niemals mit einem vergifteten Apfel getötet worden. Auch mit anderen Darstellungen war ich nicht einverstanden - überhaupt nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Am WE habe ich mal eine russische Produktion gesehen, die in Dtl. widersinnigerweise unter dem Titel "Alexander der Kreuzritter" vermarktet wird.
Davon abgesehen, dass der Film völlig uninspiriert wirkt, ist er auch vollkommen spaßbefreit. Selbst die schwedischen und russischen Hofnarren können sich nicht zu irgendwelchen Späßen hinreißen. Auch wenn man den Mangel an Esprit und Komik noch durch die Synchronfassung erklären könnte, so fällt es schon schwer über 110 Minuten durchweg hölzern agierenden Schauspielern zuzusehen, deren Gesten an Schultheateraufführungen erinnern - nee, da ist noch mehr Leben drinnen. Den gelangweilt wirkenden Blick des Darstellers des Fürsten von Nowgorod (Anton Pampuschny) vermochte man nicht ewig zu ertragen. Übertroffen wird er nur noch von einem älteren Berater, der immer genauso die Faust ballt.
Nicht wirklich darüber hinwegtrösten kann die Ausrüstung der Kämpfer, die immerhin recht gut recherchiert scheint, auch wenn man sich fragen kann, weshablb die Anführer fast durchweg keinen Helm tragen. Die Schlacht an der Newa bildet das Finale eines eher als Kammerspiel angelegten Films, der immer in den selben Räumen spielt (Halle in Nowgorod, Geheimgang in Nowgorod, Räume auf der Burg des Schwedenkönigs). Die Langschiffe der Schweden wirken wie antiquierte alte Wracks, die irgendwie selbst in diesen Film nicht passen wollen.

Vielleicht das Schlimmste, was einem Film passieren kann - es ist nicht einmal mehr möglich, darüber zu lachen.

Aber warum die Anführer keine Helme tragen - ich könnte mir vorstellen, damit Zuseher/innen wenigstens die beiden noch unterscheiden können.
 
Das ist allerdings kein wirklich neues Phänomen. Man denke nur an das berühmte Alexander-Mosaik, in dem Alexander der Große auch ohne Helm in der Schlacht kämpft.

@ Monika: "Die Jungfrauenquelle" fand ich auch großartig.
 
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Das ist allerdings kein wirklich neues Phänomen. Man denke nur an das berühmte Alexander-Mosaik, in dem Alexander der Große auch ohne Helm in der Schlacht kämpft.

Der Teppich von Bayeux löst das, indem er bei den Protagonisten immer den Namen dazuschreibt. Warum mir das hier gerade einfällt? Weil William seinen Helm an einer Stelle lüftet, um sich seinen Leuten als noch lebend und als noch auf dem Pferd sitzend zu Erkennen zu geben.
 
Von welchem Film ich sehr enttäuscht war, war "Der Untergang des Römischen Reiches". Da stimmt historisch vieles nicht. Z. B. ist Marc Aurel niemals mit einem vergifteten Apfel getötet worden. Auch mit anderen Darstellungen war ich nicht einverstanden - überhaupt nicht!
Die sich hieraus entwickelnde Diskussion wurde, zumal der Film überhaupt nichts mit dem Mittelalter zu tun hat, in einen eigenen Thread verschoben:
http://www.geschichtsforum.de/f6/ve...od-und-commodus-charakter-im-spielfilm-51036/

Welchen Film ich sehr interessant finde, ist "Fleich und Blut" (Paul Verhoeven)

Aber ich denke nicht, dass dieser nach historischen Ereinnissen aufgebaut ist. Ob es die Figur Arnolfini wirklich gegeben hat? - Denke eher nicht.
Doch entsprechende Szenen könnte sich im Mittelalter durchaus so zugetragen haben.
Nicht ganz an das Historische angelehnt, aber interessant produziert.
Die sich hieraus entwicklende Diskussion wurde nach www.geschichtsforum.de/f6/verhoeven-flesh-blood-51037/ verlagert.
 
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Die TV-Ausstrahlung gestern Abend hat mir einmal mehr als deutlich vor Augen geführt, wie saudämmlich "Königreich der Himmel" eigentlich ist.

* Balian von Ibelin, ein Bastard, der fern von Ibelin in Frankreich ein Dasein als einfacher Schmied fristet.
* Ein Vater, der ihm die Tugenden eines rechtschaffenden Lebens vermitteln will und gleichzeitig die Vollzugsbeamten des Bischofs umbringt, die eine Verhaftung nach einem von Balian begangenen Priestermord durchsetzen wollten.
* Die "Straße nach Messina".
" "Messina, der Hafen in das Heilige Land".
* Tempelritter, die vom König von Jerusalem zum Tode verurteilt werden!
* Rainald von Châtillon und Guido von Lusignan sind Tempelritter, von denen Letzterer mit der Thronerbin von Jerusalem verheiratet ist.
* Guido von Lusignan, der nicht mit jemand so Niederem an einer Tafel sitzen will, der in Frankreich kein Dach über dem Kopf geerbt hätte.
* Ein König, der vor versammeltem Adel seines Königreichs einen seiner mächtigsten Lehnsmänner verprügelt.
* Ein Handkuss als Friedenskuss.
* Eine Königin, die nach dem Untergang ihres Königreichs ihre Erfüllung als Schmiedsgattin findet.

usw.

Bin nach der Hälfte eingeschlafen, bin aber sicher, dass ich beim weiteren Sehen noch einige Punkte mehr für meine Liste gefunden hätte.
 
Jepp! Ein wahrhaft "himmlisches" Werk!
Herausragend ästhetisch das nach dem Sturm am Strand verteilte Schiffsüberbleibsel - glücklicherweise durfte mit dem Gaul der schauspielerisch überzeugendste Darsteller gleichfalls überleben.
Besonders schön, französischer Schmied spendiert "rückständigen" Muselmanen Wasserwirtschafts-Techniken.
Ein von sinnentleertem Pathos triefendes Rumgemetzel. Habe zum Schluss hin beständig damit gerechnet, dass ein hölzerner Riesengaul vor die Tore Jerusalems geschoben wird, flankiert von makedonischer Phalanx und Orks-Horden...
...einschlafen wäre definitiv die weisere Entscheidung gewesen!
 
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Was ich mich schon immer gefragt haben? Warum in historischen Filme gewöhnlich die Templer die Bösen sind? (Es sei denn, es geht um Filme, die sich mit dem Untergang des Templerordens befassen.) Lässt da Sir Walter Scott ( "Ivanhoe" ) grüßen?
 
Ich hätte vermutet, das liegt daran, dass sie ein katholischer geistlicher Orden waren, und die meisten einschlägigen Filme wurden überwiegend von Protestanten oder Atheisten, jedenfalls kaum von Katholiken, gemacht. (Die katholische Kirche an sich kommt meist ja auch nicht gut weg.) Ich kann mit meiner Vermutung aber natürlich auch komplett danebenliegen.
 
Es stimmt, dass es zurzeit üblich ist, im Film / Fernsehen und Romanen Vertreter der katholischen Kirche (vor allem Männliche) als negative Figuren zu zeigen. Aber was die Templer betrifft, ist zumindest auffallend, dass andere Ritterorden, so z. B. die Johanniter oder die Deutschordensritter positiver wegkommen

So eben z. B. in "Königreich der Himmel", wo den negativen Templern die Figur eines positiven (wenngleich namenlose) Johanniters gegenübergestellt ist. (Auch die beiden Deutschordensritter in dem eher fragwürdigen Film "Der letzte Tempelritter" / "The Season of the Witch" sind z. B. positive Figuren.)
 
Aber was die Templer betrifft, ist zumindest auffallend, dass andere Ritterorden, so z. B. die Johanniter oder die Deutschordensritter positiver wegkommen
Das liegt möglicherweise daran, dass es die Johanniter noch immer gibt, die Templer dagegen Geschichte sind und nicht mehr protestieren können. Auch haben die Johanniter, im 16. Jh. das Abendland vor den Osmanen gerettet, indem sie Malta verbissen gegen diese verteidigten und die Insel hielten. Darüber freuten sich sogar die protestantischen Fürsten und Elisabeth I. war ebenfalls entzückt darüber, obwohl der Orden katholisch war. Auch die positive Seite des Johanniterordens, die Krankenpflege macht ihn sympatisch.
 
Ob das alles den Filmemachern bewusst ist? Zumindest solchen aus den USA dürfte obendrein eher egal sein, was aus dem fernen Malta (falls sie mit dem Namen überhaupt etwas anfangen können) wurde. Und ob sie sich wirklich vor einer allfälligen Klage der Johanniter fürchten? Ansonsten kann ihnen deren Protest wohl reichlich egal sein.
 
Ob das alles den Filmemachern bewusst ist?
Wahrscheinlich nicht. Es ist schließlich der gleiche Regiseur, der auch "Gladiator" verbrochen hat. Da hantierten ja auch Gladiatoren mit mittelalterlichen Waffen, wie Morgesternen herum.
Vielleicht war er aber schon einmal Patient in einem Johanniter-Krankenhaus . Ich denke, dass es die auch in den USA gibt.
Der Regiseur, Ridley Scott ist gar kein Ami sondern Brite, habe ich gerade gelesen. Der kennt bestimmt Malta.
 
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