Danke für die Korrekturen...
Nochmals und vielleicht abschließend, da für das eigentliche Thema hier nicht entscheidend oder bedeutend:
Es sind halt keine burgundischen Foederati-Truppen nachweisbar u.a.m. Mischa Meier schreibt in
Völkerwanderung, S. 565, u.a. sinngemäß, dass erste Burgunderreich linksrheinisch - mutmaßlich auf foederati-Basis - sei nicht exakt lokalisierbar. Und weiter sinngemäß, die burgundischen Plünderungszüge 435 seien von Aetius als Aufstand gesehen worden, was für dafür spräche, dass sie bis dahin foederati-Status besessen hätten - und Aetius diesen Aufstand entsprechend militärisch erfolgreich beantwortete.
Gundobad: Dieser war kurzzeitig 472/473 der defacto-Herrscher des weströmischen Restreiches, kurz vor dessen endgültiger Auflösung, als magister militum, soweit ich sehe. Im Fahrwasser seinen Onkels Ricimer aufgestiegen, der schon zuvor viele Jahre defacto weströmischer Herrscher gewesen war. Beide gehörten dem homöischen Bekenntnis an, auf höchster militärischer und politischer Ebene im (katholischen) weströmischen Restreich im 5. Jh. seinerzeit offenbar kein Thema.
Von Gundobad sind keine privaten Burgunder-Truppen und keine burgundischen foederati-Truppen in Ravenna überliefert, soweit ich in Kürze sehe.
Uta Heil,
Avitus von Vienne und die homöische Kirche der Burgunder, ist natürlich beim Thema
Homöisches Burgunderreich Standartliteratur, sehr ergiebig. Heil selber nutzt den Begriff Foederati dabei nicht, sie notiert:
Sich zunächst als Teil des Römischen Reiches verstehend, verfolgten die Burgunder später eigenständige politische Interessen. Aus den Verbündeten Roms wurden strategische Partner der Ostgoten und später der Franken.
Heil bezieht immer wieder auch die nahezu gleichzeitigen nordafrikanischen, ebenfalls homöischen Vandalen mit ein, Kapitel V sogar nur mit Vergleich mit ihnen und Burgund,
Kein Streit um homoousios wie in Nordafrika, S. 251-269.
Archäologisch lassen sich nirgends speziell homöisch-christliche Artefakte, Bauwerke, Gräber, usw. nachweisen bzw. sich von 'katholischen' unterscheiden. Bei den Vandalen nicht, bei den Burgunden nicht etc., soweit mir bekannt.
Auch in der kirchlichen Praxis waren die Unterschiede wohl gering, die burgundisch-homöische Taufe beispielsweise wurde katholischerseits anerkannt (in der Taufformel gab es anscheinend keine Unterschiede zwischen Katholischen und Homöischen), keine erneute Taufe bei der Konversion vom homöischen und katholischen Bekenntnis erforderlich (Avitus vertrat dabei eine andere Position, war aber in der Minderheit bei den katholischen Bischöfen der burgundischen Synode von Epao 517 - aus meiner Erinnerung).