Unsere Mütter, unsere Väter

Auf der imdb gibt es auch ein "Diskussionsforum":

Board: Unsere Mütter, unsere Väter (2013) - IMDb


Und beim Googeln habe ich auch noch ein irisches Diskussionsforum gefunden:

Generation War (Our Mothers,Our Fathers) - boards.ie

(In Irland ist die Serie im November als OmU ausgestrahlt worden).

Beide Foren sind auf Englisch.

Neben Fragen zum Inhalt oder Mängeln bei der Qualität der Untertitel ging es auch um Bewertungen zum Film. Es gab verschiedene Bewertungen zum Film, die aber m. E. eher positiv waren.

Ich habe vorhin in einem englischsprachigen Geschichtsforum (Historum - History Forums) nachgesehen. Aber da hat die Serie (bisher noch) keinen Widerhall gefunden zu haben. Bei Facebook habe ich nicht nachgesehen (bin bisher noch Facebook-Verweigerer).
 
Auf der imdb gibt es auch ein "Diskussionsforum":

Board: Unsere Mütter, unsere Väter (2013) - IMDb


Und beim Googeln habe ich auch noch ein irisches Diskussionsforum gefunden:

Generation War (Our Mothers,Our Fathers) - boards.ie

(In Irland ist die Serie im November als OmU ausgestrahlt worden).

Beide Foren sind auf Englisch.

Neben Fragen zum Inhalt oder Mängeln bei der Qualität der Untertitel ging es auch um Bewertungen zum Film. Es gab verschiedene Bewertungen zum Film, die aber m. E. eher positiv waren.
sehr interessant

Ich habe vorhin in einem englischsprachigen Geschichtsforum (Historum - History Forums) nachgesehen. Aber da hat die Serie (bisher noch) keinen Widerhall gefunden zu haben. Bei Facebook habe ich nicht nachgesehen (bin bisher noch Facebook-Verweigerer).
da hast du aber nicht richtig geguckt.:) Die polnischen member des historum spuckten Gift und Galle, wenige Russen zogen verspätet und weit gemäßigter nach.
 
Setzen wir nicht den Stellenwert solcher Produktionen im historischen Kontext zu hoch an?
Selbst historische Dokumentationen sind nicht immer dem Thema entsprechend und deren Macher objektiv und dem aktuellsten historischen wissenschaftlichen Erkenntnissen geschuldet.

Eine TV Serie mit historischen Inhalt kann nicht den tatsächlichen historischen Verlauf darstellen! Und mit Verlaub, sollte es auch nicht!

Somit kann ich ein erneutes entflammen dieser Diskussion nicht nachvollziehen.:grübel:
 
Viele historische Filme verdrehen oder verändern in der Tat Geschichte. Ich denke da u.a. and Braveheart, einen Film, den ich trotzdem Klasse finde. Neben einer Reihe von Fehlern oder Veränderungen ist die Beziehung zwischen Wallace und Isabell wohl die größte Geschichtsfälschung. Sie, um 1295 geboren, wurde zwar bereits 1303 mit Edward II verlobt, die Hochzeit selbst fand aber erst 1308, ein Jahr nach Longshanks Tod statt. Edward III kam erst 1312 zur Welt. Hätte Wallace eine Affäre mit Isabella gehabt, so wie dargestellt, dann 1297/8. Selbst wenn man Isabella ein etwas früheres Geburtsdatum zugestehen würde, wäre solch Beziehung schwer pädophil, aber theoretisch möglich. Wie sie aber 1307 Longshanks auf dem Totenbett erzählt, daß sie vom 1305 hingerichteten Wallace ein Kind bekommt, daß dann aber noch weitere 5 Jahre ausgetragen wurde, ist dann aber doch schwer zu vermitteln.
Das Besondere an UMUV ist doch nicht, daß man über den Film kontrovers diskutiert, daß er historische Fehler hat. Das Besondere ist doch die heftige Reaktion in Polen und abgeschwächt auch weiter östlich.
 
Das Besondere ist doch die heftige Reaktion in Polen und abgeschwächt auch weiter östlich.
hellwach beobachtet!!! :yes:
in der polnischen [sic!] Gazeta Wyborcza ist umfangreich und sachlich darüber referiert worden, dass sich der polnische Widerstand nicht nur und ausschließlich mit Ruhm bekleckert hatte was speziell den Umgang mit jüdischen Bevölkerungsteilen betraf -- das allerdings schmeckt anderen Stimmen im polnischen Konzert gar nicht, denn diesen ist mehr an einem heroisch edlen Polenbild gelegen (und aus dieser Richtung kommt die vehemente Kritik an der Fernsehproduktion)
 
hellwach beobachtet!!! :yes:
in der polnischen [sic!] Gazeta Wyborcza ist umfangreich und sachlich darüber referiert worden, dass sich der polnische Widerstand nicht nur und ausschließlich mit Ruhm bekleckert hatte was speziell den Umgang mit jüdischen Bevölkerungsteilen betraf -- das allerdings schmeckt anderen Stimmen im polnischen Konzert gar nicht, denn diesen ist mehr an einem heroisch edlen Polenbild gelegen (und aus dieser Richtung kommt die vehemente Kritik an der Fernsehproduktion)
......wobei ich mir manchmal auch nicht sicher bin, ob nicht gerade über dieses nationale Getöse aus Polen hierzulande mehr berichtet wird, als über kritische Stimmen aus Polen über deren eigene geschichte.
 
Ich habe vorhin in einem englischsprachigen Geschichtsforum (Historum - History Forums) nachgesehen. Aber da hat die Serie (bisher noch) keinen Widerhall gefunden zu haben. Bei Facebook habe ich nicht nachgesehen (bin bisher noch Facebook-Verweigerer).

da hast du aber nicht richtig geguckt.:) Die polnischen member des historum spuckten Gift und Galle, wenige Russen zogen verspätet und weit gemäßigter nach.

Leider ist die Suchfunktion des Historum für Nicht-Mitglieder nicht nutzbar. Ich habe in dem entsprechenden Thread die Themen bis Anfang November zurückgehend durchgeschaut. Ich hätte gedacht, dass die Ausstrahlung im irischen TV im November auch ihr Echo in dem Zeitraum gefunden hätte.
Hast Du da evtl. einen Link zum entsprechenden Thread?
 
Leider ist die Suchfunktion des Historum für Nicht-Mitglieder nicht nutzbar. Ich habe in dem entsprechenden Thread die Themen bis Anfang November zurückgehend durchgeschaut. Ich hätte gedacht, dass die Ausstrahlung im irischen TV im November auch ihr Echo in dem Zeitraum gefunden hätte.
Hast Du da evtl. einen Link zum entsprechenden Thread?
Ich weiß, ein echter Nachteil, aber wohl gewollt, um Anmeldungen zu bekommen. Allerdings habe ich mir dort eine Auszeit genommen. Ich schaue frühestens 2015 dort wieder vorbei, vielleicht auch gar nicht mehr. Vielleicht sind ja andere geschichtsforum.de-Mitglieder dort angemeldet. Isleifsson hätte dir helfen können, der ist aber hier gesperrt.
 
Der Thread zu UMUV im Historum-Forum ist aus dem Unterforum Medien in einen für Nichtmitglieder unzugänglichen Bereich verschoben worden. Man kommt nur noch auf den Link und steht dann vor einem Anmeldeportal.
 
Der Thread zu UMUV im Historum-Forum ist aus dem Unterforum Medien in einen für Nichtmitglieder unzugänglichen Bereich verschoben worden. Man kommt nur noch auf den Link und steht dann vor einem Anmeldeportal.
Ja, die meisten dieser threads endeten in wüsten Beschimpfungen und wurden geschlossen oder in den Bereich chamber verschoben.
 
ich will ja nicht unken, aber
"Ein älterer Herr, auch er ein ehemaliger KZ-Häftling, meinte: Nicht einmal werde in diesem Film gezeigt, wie Deutsche Leute erschießen. Nicht ein einziges Mal. Dabei brach er in Tränen aus."

hat er oder ich nen anderen Film gesehen ?

ich werde das Gefühl nicht los das man im Ausland den Film ein wenig im falschen Kontext sieht.

Es sollte ja nie eine komplette Darstellung des zweiten Weltkriegs werden, geschweige denn den Fokus auf den Holocaust legen.
daher sind die Kritiken ein wenig an der Sache vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich will ja nicht unken, aber
"Ein älterer Herr, auch er ein ehemaliger KZ-Häftling, meinte: Nicht einmal werde in diesem Film gezeigt, wie Deutsche Leute erschießen. Nicht ein einziges Mal. Dabei brach er in Tränen aus."

hat er oder ich nen anderen Film gesehen ?
Mal generell würde ich sagen: Es ist ein Film. Man wird immer Aspekte weglassen, nicht aus Bosheit, sondern einfach weil die Sendezeit begrenzt ist. Mich erinnert sowas immer an Diskussionen über Literaturverfilmungen, wo sich auch immer heftig ereifert wird, weil Schlüsselmomente des Romans/der Novelle entweder nicht den Weg ins Drehbuch schafften oder dem Cutter zum Opfer fielen.
M. E. sollte man Historienfilme einfach nicht zu ernst nehmen. Natürlich wird das bei Themen, die zeitlich und emotional uns heutigen Menschen näher stehen als die meisten anderen von vielen Zuschauern weniger akzeptiert.
 
Zeitgeschichtsserie : Amerika entrüstet sich über deutsche Lebenslügen - Nachrichten Kultur - Kino - DIE WELT

In New Yorks Deutschem Haus wurde über "Unsere Mütter, unsere Väter" diskutiert. Das Publikum war sich einig. Es ließ kein gutes Haar an der Weltkrieg-II-TV-Serie. Empört waren vor allem Überlebende.
Amerika entrüstet sich? Geht es jetzt bergab mit der Welt in Richtung Prawda? Ein Kino voller deutsch-jüdischer oder polnischer Emigranten, Holocaust-Überlebener, ist wohl kaum Amerika. Wobei man schon attestieren muß, daß "Amerika" sich mit filmischen Lebenslügen wirklich gut auskennt. Man wünschte sich die gleiche Kritikbereitschaft über Filme der amerikanischen Geschichte. 2004 eröffnete das National Museum of the American Indian, daß Holocaust Museum besteht seit 1993, und wie sieht das mit einem National Slavery Museum aus?
Wir Deutsche haben noch viel aufzuarbeiten, aber gegenüber dem Ausland sind wir wohl eher Vorreiter eines selbstkritischen Geschichtsbildes. Lebenslügen gibt es, in Deutschland, aber auch anderswo. Den Regisseuren oder gar Deutschland Geschichtsrevisionismus vorzuwerfen empfinde ich als Frechheit. Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt hatte, aber zB Polen, die Anti-Semitismus in Polen weit von sich weisen, entgegne ich gerne mit einem bei Overy, Ordnungsgemäße Überführung, stehenden Zitat Sikorskis aus dem Jahr 1941, "es muß klar sein, daß für die 3 Millionen Juden in Polen, nach dem Krieg kein Platz mehr ist". Man könnte zB aber auch mal das Verhalten jüdischer Partisanengruppen betrachten, einer der Täter des Koniuchy-Massakers war zB Direktor der Gedenkstätte Yad Vashem. Diese Debatte über die Serie empfinde ich als pure Heuchelei. Aber vielleicht müssen Deutsche des WWII halt wie im "Käfig voller Helden" als Deppen dargestellt werden oder als kaltherzige Mörder. Wenn sich selbst über Waltz als Hans Landa aufgeregt wird, wenn ich mich an Kritik über einen Hitlerfilm erinnere, daß Hitler dort zu menschlich dargestellt wird, dann dürfen wir wohl nur noch Filme im Stile "300" erwarten und die Deutschen nicht in der Rolle der Spartiaten.
 
Die Serie ist keine Serie über den Holocaust, über die polnische Heimatarmee, die ukrainische Kolloboration, die Verbrechen der Wehrmacht oder der Roten Armee, die Musikunterhaltung im Dritten Reich etc

Diese Themen kommen zwar alle am Rande vor, gleichsam als Kulisse, in der die jungen Deutschen im Alter von um die 20 Jahre agieren müssen. Diejenigen, die sich damit noch identifizieren können, dürften jetzt so +/- 90 Jahre alt sein.

Das hätte man eigentlich dem Zuschauer sagen müssen.
 
"Ein älterer Herr, auch er ein ehemaliger KZ-Häftling, meinte: Nicht einmal werde in diesem Film gezeigt, wie Deutsche Leute erschießen. Nicht ein einziges Mal. Dabei brach er in Tränen aus."

hat er oder ich nen anderen Film gesehen?

Das habe ich mich auch gefragt. Selbst wenn man die mehrfachen Erschießungen von (angeblichen) Partisanen als "standrechtlich" anerkennen würde (und dabei ignorieren würde, was der Film auch erzählt, nämlich, dass die als Partisanen erschossenen z.T. gar keine Partisanen waren und eben, - explizit! - dass die tatsächlichen Partisanen letztlich auf die Besatzung(spolitik) reagierten, die Erschießungen eigentlich in den Kontext des Völkermords gehörten), wäre da immer noch die Szene mit der Auflösung des Ghettos durch die Einsatzgruppen, von der Wehrmacht abgeriegelt, bei der dem Zuschauer zwar die Massenerschießung selbst vorenthalten wird, diese aber auch nicht gezeigt werden muss, weil der Zuschauer aufgrund des gemeinsamen kulturellen Gedächtnisses weiß, was passiert.
Und wenn ich mich recht entsinne, wird in dieser Szene allerdings ein kleines Mädchen erschossen, der Holocaust kommt also - nicht nur über Victor und dessen Eltern - vor.

Allerdings bin ich auch geneigt, die Kritik aus Amerika ernster zu nehmen, als die der Polen, weil man sich in Polen ja in erster Linie darüber aufgeregt hat, dass man am Nationalmythos AK herumgekratzt hat (deren Opfer gegen Deutsche und Sowjets selbstverständlich als solche anzuerkennen sind). Vielleicht war es ein Fehler, dass ausgerechnet deutsche Filmemacher den AK-Mythos angekratzt haben.
 
Die Berichterstattung der NYT ist nicht wirklich überraschend; man lese nur deren befremdliche Kritik über Inglorious Basterds. Wer so über Tarrantino Arbeit rezensiert, den vermag ich nicht mehr ernst zu nehmen.
 
Die Reaktion Überlebender finde ich allerdings auch verständlich. Das sind Opfer der deutschen Kriegsführung - und wir reden hier über keinen "normalen" Krieg. Die haben möglicherweise erwartet, dass man ihr Schicksal* erzählt, die Opferperspektive einnimmt und eben nicht die Perspektive von Menschen, die, ganz ohne Nazis zu sein, Täter wurden. Denn diese Geschichte erzählt der Film ja eigentlich, die von ordinary (wo)men.** Das widerspricht ja auch unseren Sehgewohnheiten, fällt aber in D u.U. auf fruchtbaren Boden, deshalb, weil wir uns einerseits als Deutsche verantwortlich fühlen, aber andererseits in der großen Mehrheit persönlich keine Nazi-Ideologien hegen, die uns ja genauso befremden.


Möglicherweise sind aber auch in der amerikanischen Fassung schlicht einige Schlüsselszenen rausgeschnitten worden? Immerhin wurde ein Dreiteiler zu einem Viereinhalbstundenepos "verkürzt".


*nicht das persönliche Schicksal ist gemeint.
**natürlich nicht die Geschichte des Polizeiregimentes 101.
 
Die Serie ist keine Serie über den Holocaust, über die polnische Heimatarmee, die ukrainische Kolloboration, die Verbrechen der Wehrmacht oder der Roten Armee, die Musikunterhaltung im Dritten Reich etc

Das würde ich wiederum ein bißchen anders sehen, denn - das gestehe ich den Machern der Serie durchaus zu - die Akzente wurden durchaus anders gesetzt, als man es vor 50 Jahren gemacht hätte.
Zum Kontrast die höchst populäre Serie aus den 1950ern, "08/15", übrigens ebenfalls ein Dreiteiler, in dem Wehrmachtssoldaten von der Vorkriegszeit bis zum Kriegsende eine Rolle spielen. Das ganze Geschehen spielt sich fast ausschließlich innerhalb der soldatischen Sphäre ab - als Zivilisten kommen im wesentlichen nur die Familien/Partnerinnen der Soldaten vor - und Verbrechen an den Kriegsgegnern werden nicht abgehandelt.
 
Hier übrigens noch mal der direkte Link zur Rezension der NY Times:

http://www.nytimes.com/2014/01/15/movies/generation-war-adds-a-glow-to-a-german-era.html?_r=0

Ich sehe die Rezension nicht als völlig negativ an und bin in vielen kritischen Punkten ähnlicher Meinung, interpretiere die Hauptcharaktere aber anders als der Rezensent (auf den letzten Satz der Rezension wurde aber schon eingegangen).
Eine Stelle, mit der ich aber z.B. im Groben und Ganzen d'accord gehe, ist diese:

This has less to do with factual accuracy than with the way facts are shaped, juxtaposed and given emotional weight. The evil of the Nazis is hardly denied, but it is mainly localized within a few cartoonishly sadistic SS and Gestapo commanders, who are nearly as cruel to regular German soldiers as they are to Jews and Russians. There is also an element of moral relativism in the way the film portrays the Polish resistance, whose members hate Jews as much as the Germans, but with worse manners, and the bestial, rampaging members of the Red Army, who have no manners at all.
There is good and bad on all sides, a dash of mercy mixed into the endless violence. But the suggestion that the Nazis were not the only bad guys in Eastern Europe in the early 1940s is undermined by the film’s disinclination to show the very worst of what the Nazis did. We see massacres of Jews by local militias in Ukraine under the supervision of the SS, but “Generation War,” for all its geographical range and military detail, steers clear of the death camps.
 
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