In dem FAZ-Artikel ist mir ein Satz ganz besonders aufgefallen, weil er auch mein Unverständnis widerspiegelt:
Er [Benedict] könne nicht nachvollziehen, wie etwa die brutalen Verbrechen, die Wilhelm und Friedhelm begehen, Euphemismus aufgefasst werden könnten.
Nämliches gilt für Witold Sobków,
der entschieden Stellung zu der umstrittenen Darstellung der polnischen Heimatarmee in dieser „fantastischen deutschen Seifenoper“ nahm, wo, wie der Diplomat klagte, gutaussehende, immer saubere Deutsche neben dreckigen, antisemitischen Partisanen in Polen gezeigt würden.
Ich wundere mich bei solchen Aussagen immer wieder, ob diese Leute einen anderen Film als ich gesehen haben.
Man kann ja sicher so einiges an dem Film kritiseren, z.B. wie Evans in der Aussage
Diese jungen Deutschen seien unter dem Nationalsozialismus groß geworden, sie wären zu diesem Zeitpunkt schwer indoktriniert gewesen, das mache die Freundschaft mit einem Juden undenkbar.
Aber man sollte doch die Kritik auf das beschränken, was wirklich in dem Film zu sehen ist. Und dass in der Illegalität lebende Partisanen eher selten an frische Wäsche kommen, ein Wehrmachtssoldat in der Etappe aber vielleicht doch einmal eine frische Uniform trägt, ich glaube das ist nur natürlich.
Witzig finde ich dagegen den Vorschlag von Clive James, der vom FAZ-Berichterstatter im Schlusssatz kritisiert wird:
„Die ahnungslosen Fünf holen auf“ wäre ein angemessener Titel gewesen, schlug James vor. Womit er, der so viel auf seine Bildung, insbesondere seine Kenntnis der deutschen Kultur hält, nur zeigte, dass er selber nichts begriffen hatte.