Ureinwohner Europas und Asiens

Erich schrieb:
Einspruch Euer Ehren::teach:
es gibt noch eine zusätzliche Quelle, nämlich alte Orts- und Geländebezeichnungen, die sich über die Jahrtausende hin erhalten haben;
daraus lässt sich schließen, dass die Basken die "vorkeltischen Ureinwohner" Europas waren.
So fällt die Ähnlichkeit in den Ortsnamen des Ebro (Spanien) und mit Ebersberg und Eberfing auf - und die Tatsache, dass es sich dabei um breite, von einem Bach oder Fluss durchzogene Tal-Aue handelt (was das baskische Wort auch aussagt). :fs:
Diese Theorie wurde leider verworfen.

[url="http://www.wissen.de/xt/defau...37606/182718475/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1[/url]
Schade. :(

Tippe aber auch auf die Basken als eines der ältesten Völker.
 
Europas Ureinwohner sind vagabundierende Ureinwohner, die die Wälder durchstreiften. Baskisch ist eine vorindogermanische Sprache. Was nicht bedeutet, dass alle Vorindogermanen Basken waren. Sie sind nur übrig geblieben.
 
Mit "neuerdings" meinte ich ich nicht die letzten Wochen.Ich entschuldige mich dafür. Ich wollte es lediglich von der älteren Meinung einer isolierten baskischen Sprache trennen. Meiner Meinung nach ist die Frage nach europäischen und asiatischen Ureinwohnern generell problematisch, da die Zeiträume viel zu groß sind. Darum erwähnte ich auch den "Heidelberger". Selbst bei Australien und Amerika ist es doch problematisch, die eigentlichen Ureinwohner festzustellen. Es gibt die sehr jungen Funde von Kow Swamp und Keilor die sehr an Homo erectus oder den Solo-Menschen erinnern, aber auch Funde in Mungo, die wesentlich älter sind aber trotzdem modern wirken. Sind die Aboriginies die Ureinwohner oder haben sie andere, frühere Ureinwohner vertrieben, assimiliert. Sind die sogenannten Indianer die Ureinwohner Amerikas oder gab es früher nicht-mongolide Ureinwohner die vertrieben oder assimiliert wurden. Zählen nur Mitglieder von Homo sapiens sapiens oder haben ältere Unterarten und Arten, so es denn Arten sind (Wolpoff!?), auch dazu?
 
Beorna schrieb:
Meiner Meinung nach ist die Frage nach europäischen und asiatischen Ureinwohnern generell problematisch, da die Zeiträume viel zu groß sind. Darum erwähnte ich auch den "Heidelberger".

wenn du den ureinwohner meinst die zu unserer art gehören so ist es homo sapiens, der sich aus homo heidelbergensis ( bzw. homo antecessor ) in afrika entwickelt hat ( genauso wie homo neandertalensis aus h. heidb. in europa. ). es gibt aber viele vorgeschlagene stammbäume von verschiedenen autoren. obiger ist i.m. der gängigste.

Selbst bei Australien und Amerika ist es doch problematisch, die eigentlichen Ureinwohner festzustellen. Es gibt die sehr jungen Funde von Kow Swamp und Keilor die sehr an Homo erectus oder den Solo-Menschen erinnern, aber auch Funde in Mungo, die wesentlich älter sind aber trotzdem modern wirken. Sind die Aboriginies die Ureinwohner oder haben sie andere, frühere Ureinwohner vertrieben, assimiliert. Sind die sogenannten Indianer die Ureinwohner Amerikas oder gab es früher nicht-mongolide Ureinwohner die vertrieben oder assimiliert wurden. Zählen nur Mitglieder von Homo sapiens sapiens oder haben ältere Unterarten und Arten, so es denn Arten sind (Wolpoff!?), auch dazu?
die mehrheit der wissenschaftler nimmt eine einzige art homo sap. ohne unterart an, zu der sie auch die urbevölkerung australiens und amerikas zählen. unsere art hat eine sehr große variationsbreite, die sich in den unterschiedlich aussehenden funden widerspiegelt, wie die von dir genannten bei mungo und kow swamp ( uva. ).
 
Ich hebe einen großen Fehler begangen, sorry. Anstatt Keilor und Kow Swamp, wollte ich Talgai und Kow Swamp anführen, im Gegensatz zu Keilor und Mungo.
Ich weiß, wir kommen jetzt vom Thema ab, Trotz der Möglichkeit von Schädeldeformationen, halte ich die Zuordnung von den Funden von Cohunna, Coobool Creek, Nacurrie, sowie von Talgai, Kow Swamp aber auch von Wilandra Lake zum modernen Homo sapiens, wie er von Mungo und Keilor vertreten wird, für äußerst problematisch.
Zudem ist es bei Paläo-Arten und um diese handelt es sich immer schwer, wenn nicht unmöglich, die Arten definitiv voneinander zu trennen. Die Sicherheit der Wissenschaftler ist daher, auch wenn ich ihnen im Allgemeinen folge, trügerisch.
 
Sascha Maletic schrieb:
Diese Theorie wurde leider verworfen.

Schade. :(

Tippe aber auch auf die Basken als eines der ältesten Völker.
Mir ist grade zufällig "Spektrum der Wissenschaft" (Mai 05/2002) in die Hände gefallen;
es gibt da zwei Berichte, die sich praktisch ergänzen:

1. Linguistik (Titelthema):
URSPRACHE DER EUROPÄER - Einst beherrschte das Baskische den Kontinent
S. 32 - 40

2. Genetik (Ergänzend)
GENETISCH SIND WIR ALLE BASKEN
S. 41 - 44

In den beiden Artikeln werden die Thesen von Prof Vennemann, Prof. f. Germanistische und Theoretische Linguistik an der LMU München und Peter Forster, Genetiker an der Uni Cambridge zusammen gebracht - und verblüffende Übereinstimmungen dargestellt. Nach der genetischen Studie sei Europa nach der Eiszeit von einem iberisch-südfranzösischen Gebiet aus besiedelt worden. Der entsprechende Gentyp trete am häufigsten im Baskengebiet auf und werde mit der Entfernung immer seltener.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erich schrieb:
Mir ist grade zufällig "Spektrum der Wissenschaft" (Mai 05/2002) in die Hände gefallen;
es gibt da zwei Berichte, die sich praktisch ergänzen:

1. Linguistik (Titelthema):
URSPRACHE DER EUROPÄER - Einst beherrschte das Baskische den Kontinent
S. 32 - 40

2. Genetik (Ergänzend)
GENETISCH SIND WIR ALLE BASKEN
S. 41 - 44

In den beiden Artikeln werden die Thesen von Prof Vennemann, Prof. f. Germanistische und Theoretische Linguistik an der LMU München und Peter Forster, Genetiker an der Uni Cambridge zusammen gebracht - und verblüffende Übereinstimmungen dargestellt. Nach der genetischen Studie sei Europa nach der Eiszeit von einem iberisch-südfranzösischen Gebiet aus besiedelt worden. Der entsprechende Gentyp trete am häufigsten im Baskengebiet auf und werde mit der Entfernung immer seltener.
Auch diese Studie besagt noch nicht, dass die Basken DAS Urvolk seien. Denn Europa wurde nach der Eiszeit von allen südlichen Seiten her besiedelt. Dass im heutigen Baskengebiet die meisten Gentypen einer Art auftreten ist nicht verwunderlich. Man könnte auch auf dem heutigen Gebiet Bulgariens einen Gentyp finden, der je weiter er weg ist, immer seltener wird.
Noch kläglicher wird der Versuch, aus dem heutigen baskisch, das Eiszeit-baskisch herauszufinden.
 
Das Baskische gehört sicherlich zum Cro Magnon-Menschen. Aber vor Cro Magnon gab es den Neandertaler und den Homo Erectus in Europa. :rolleyes:
 
heinz schrieb:
Das Baskische gehört sicherlich zum Cro Magnon-Menschen. Aber vor Cro Magnon gab es den Neandertaler und den Homo Erectus in Europa. :rolleyes:

Da es ca. 6000 Sprachen auf der Welt gibt und Sprachen sich innerhalb weniger Jahrhunderte drastisch ändern, ist es völlig unsinnig, prähistorischen Menschengruppen, die vor Zehntausenden vor Jahren lebten, irgendwelche heutigen Sprachen zuzuordnen.

Da könnte gleich jemand kommen und behaupten, der Neandertaler hätte Hessisch gesprochen...
 
hyokkose schrieb:
Da es ca. 6000 Sprachen auf der Welt gibt und Sprachen sich innerhalb weniger Jahrhunderte drastisch ändern, ist es völlig unsinnig, prähistorischen Menschengruppen, die vor Zehntausenden vor Jahren lebten, irgendwelche heutigen Sprachen zuzuordnen.
Da könnte gleich jemand kommen und behaupten, der Neandertaler hätte Hessisch gesprochen...

Lieber Hyokkose,
ich versuche es nochmal in der Hoffnung, dass dieser Beitrag nicht auf irgendeine Weise gelöscht wird.
Dass Sprachen sich im Laufe der zeit ändern, ist völlig klar. Wer sprechen ja auch von einer indogermanischen Ursprache, also haben wir die Sprache prähistorischer Menschengruppen in abgewandelter Form bis heute.
Übrigens Hessisch gibt es als Sprache nicht, sondern nur die Dialekte, die sehr verschieden sind, in den unterschiedlichen Landesteilen Hessens. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
heinz schrieb:
Dass Sprachen sich im Laufe der zeit ändern, ist völlig klar. Wer sprechen ja auch von einer indogermanischen Ursprache, also haben wir die Sprache prähistorischer Menschengruppen in abgewandelter Form bis heute.

Lieber Heinz,

die "indogermanischen Ursprache" ist eine Rekonstruktion. Wären nicht die späteren indoeuropäischen Sprachen dokumentiert, hätte es diese Rekonstruktion nicht gegeben.

Wenn heute nur die in Hessen gesprochenen Dialekte überliefert wären, hätten die Sprachwissenschaftler daraus unweigerlich ein "Urhessisch" rekonstruiert.

Vom Baskischen sind nur die heutigen Dialekte und einige Vorläufer aus dem Mittelalter dokumentiert. Damit kommt man nicht viel weiter in die Vergangenheit als beim "Urhessischen".

Um mal ein etwas drastisches Beispiel zu bringen: Eine Rekonstruktion der Cro-Magnon-Sprache (wer sagt eigentlich, daß es eine Sprache war und nicht hundert?) wäre ähnlich utopisch wie der Plan eines Hühnerzüchtervereins, durch Rückkreuzung Dinosaurier zu gewinnen.
 
hyokkose schrieb:
Eine Rekonstruktion der Cro-Magnon-Sprache (wer sagt eigentlich, daß es eine Sprache war und nicht hundert?) ...
ich würde das sagen. weil es blödsinn gewesen wäre wenn 5 personen im paläolithikum, in einer so abgelegenen gegend, 100 sprachen erlernt hätten. :rofl:
 
Also gehst Du davon aus, daß es überhaupt nur fünf Cro-magnon-Menschen gegeben hat?
 
es sind zumindest nur 5 namensträger bisher bekannt. aber vielleicht könnten sie noch neandertalensisch als zweitsprache gesprochen haben. so als tote sprache der wissenschaftler? :)
 
clemens schrieb:
es sind zumindest nur 5 namensträger bisher bekannt. aber vielleicht könnten sie noch neandertalensisch als zweitsprache gesprochen haben. so als tote sprache der wissenschaftler? :)

Diese Möglichkeit sollten wir unbedingt im Auge behalten...
 
hyokkose schrieb:
Lieber Heinz,
Wenn heute nur die in Hessen gesprochenen Dialekte überliefert wären, hätten die Sprachwissenschaftler daraus unweigerlich ein "Urhessisch" rekonstruiert.
Vom Baskischen sind nur die heutigen Dialekte und einige Vorläufer aus dem Mittelalter dokumentiert. Damit kommt man nicht viel weiter in die Vergangenheit als beim "Urhessischen".
Um mal ein etwas drastisches Beispiel zu bringen: Eine Rekonstruktion der Cro-Magnon-Sprache (wer sagt eigentlich, daß es eine Sprache war und nicht hundert?) wäre ähnlich utopisch wie der Plan eines Hühnerzüchtervereins, durch Rückkreuzung Dinosaurier zu gewinnen.

Lieber Hyokkose, nochmal.
Die in Hessen gesprochenen Dialekte haben eigentlich nichts miteinander zu tun. Nördlich der Linie Hofgeismar Wolfhagen und an der Weser spricht man eine Art des Plattdeutschen. Darunter Niederhesseisch, dann im Vogelsbergebiet Oberhessisch, im Rhein-Maingebiet Rheinfränkisch und im Odenwald teilweise schon Allemannisch. Ein Urhessisch wird es schon aufgrund der verschieden zusammengesetzten Bevölkerung Hessens niemals gegeben haben. Im "Blauen Bock" und bei Hesselbachs wurde Rheinfränkisch gesprochen.
Vielen Dank nochmal zur Erläuterung des Baskischen. Es ist bedauerlich, dass man da nicht weitergekommen ist.
Dass es keine Cro-Magnonsprache gegeben hat, war mir klar, da der Cro-Magnonmensch im Europa sehr verbreitet war. Ich hatte nur gehofft, wir kämen durch das Baskische etwas weiter. :thx:
 
heinz schrieb:
Die in Hessen gesprochenen Dialekte haben eigentlich nichts miteinander zu tun.
Nicht? Sie sind doch zweifellos miteinander verwandt.

heinz schrieb:
Ein Urhessisch wird es schon aufgrund der verschieden zusammengesetzten Bevölkerung Hessens niemals gegeben haben.
Nach dieser Argumentation dürfte es auch kein Ur-Indoeuropäisch gegeben haben.

Wie ich schon sagte: Es handelt sich um eine Rekonstruktion. Auch das Ur-Indoeuropäische bestand sicher aus verschiedenen Dialekten, nur lassen sich diese nicht mit allen Einzelheiten rekonstruieren.
 
heinz schrieb:
Dass es keine Cro-Magnonsprache gegeben hat, war mir klar, da der Cro-Magnonmensch im Europa sehr verbreitet war.
hallo heinz

es gab keine cro-magnonsprache weil es keinen cro-magnon menschen gab der sich über europa ausbreitete, sondern das war homo sap., von dem einige dem typus der in cro-magnon gefundenen h.sap. entsprachen, andere wieder diesen typus nicht hatten.
 
Hallo Hyokkose,
bei den Supersprachfamilien bewegen wir uns aber in dem Zeitrahmen der letzten Zehntausenden Jahren. Ich selbst bin hier skeptisch, weil ich auch bei der Sprache den Einfluß der regionalen Vorbevölkerungen sehe, vor der wahrscheinlichen Ausbreitung von Bevölkerungen aus dem Nahen Osten in weite Teile der Welt.
Ich komme hier auf noch größere Zeiträume von Sprachentwicklungen, auch wenn diese im Detail nie geklärt werden können.
 
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