Marcus Antonius
Mitglied
Amici Romanorum,
nun lasset mich euch kurz vor den Feierlichkeiten zu Ehren des Geburtstages des gerechten und allmächtigen Sol Invictus (25. Dezember) kundtun, was sich rund um die Zeitenwende im fernen kalten und unbewohnbaren Germanien zutrug. Aber ich lasse euch auch wissen, dass alle Thesen der Wahrheit entsprechen. Solltet ihr mich jedoch in einem Punkte der Lüge überführen, so wisset, dass das nichts am Wahrheitsgehalt der anderen Thesen ändert. Und vergesst niemals: Ist es nicht so, dass wir alle das Gleiche suchen? Ist es Aliso? Ist es der Saltus Teutoburgiensis? Ist es das Schlachtfeld? Was über allem diesen steht ist die Suche nach Wahrheit, uns treibt der Durst nach Wahrheit, der uns vergessen lässt all die Lügen, die uns täglich von denen aufgetischt wird, die vorgeben die Wahrheit gepachtet zu haben!
Patet omnibus veritas, nondum est occupata!
Nov. 2012 Der schleswig-holsteinische Geschichtsinteressierte und Römerfan Marcus Antonius informiert sich im Internet über die Varusschlacht. Er sieht, dass die Verortung des Römerkastells Aliso ein wichtiger Schritt für die Geschichtsforschung sein dürfte, der Schlüssel zu weiteren Aussagen hinsichtlich der Geschehnisse um die Zeitenwende. Er sucht wie ein Verrückter die Lippe hoch und runter, alle Spuren enden jedoch im Nichts. Er denkt sich, nachdem er auch umfangreiches über den Saltus Teutoburgiensis gelesen hat, dass man vielleicht versuchen sollte, sich am lateinischen Text zu orientieren, da im Prinzip fast jede Übersetzungen Wertungen enthält. Er wundert sich, warum im lateinischen Text immer von Luppia die Rede ist, aber "Lippe" übersetzt wird.
Als er versucht nachzulesen, ob die Lippe vielleicht ihren Lauf verändert hat, fällt ihm auf, dass in der Literatur zumindest meistens der lateinische Name "Lippia" als Ursprungsvokabel verwandt wird. In einigen Foren erklären das Interessierte so, dass Tacitus, der nie in Germanien war, hier sich wohl geirrt hat, bzw. die Begriffe Lippia und Luppia gleichgesetzt hat. Andere sagen, dass man im Original text I und V leicht verwechseln könne.
Der Verzweifelung nahe überlegt Marcus Antonius, fast als letzte Möglichkeit das folgende:
Wenn Lippia Lippe heißt, vielleicht gibt es ja irgendwo in der Nähe einen Fluss Luppia mit dem heutigen Namen Luppe. Nach dem googeln ist er völlig verwundert, dass es eine Luppe gibt, die mit einem Fluß Elster zusammenfließt. Das geschieht in der Nähe von Leipzig und Halle. Es ist für Marcus Antonius, für den die Römer bis dato nur in NRW waren, undenkbar, dass hier das Lager Aliso gelegen haben könnte. Doch die weitere Recherche ergab für ihn so viele Anhaltspunkte, dass er es nicht mehr für ausgeschlossen hält, dass es wirklich so ist. Es sind die Berichte über Drusus, die Karte des Ptolemäus, die Wortähnlichkeit des Saltus Teutoburgiensis mit einem Ort Teutschenthal, die damalige politische Situation und eigene Überlegungen, wie Marcus Antonius als (theoretischer) römischer Feldherr vorgegangen wäre.
Wie also der Wahrheit auf die Sprünge helfen? Am einfachsten ist, wenn andere Interessierte die These diskutieren, Teile bestätigen oder widerlegen, vielleicht hat ja der eine oder andere, insbesondere die amici aus dem Bereich Leipzig-Halle, aus Sachsen-Anhalt oder Thüringen, Saale oder Unstrut, Südharz und Weserbergland weitere Erkenntnisse oder "Verdachtsfälle" mitzuteilen?
15.03.1899 Stadtvertreter der Stadt Leipzig rätseln über die Herkunft ihres Stadtnamens. Keiner von Ihnen weiß, dass ganz in der Nähe das Römerlager Aliso gestanden hat, an dem sich eine kleine gleichnamige Siedlung bildete. So einigt man sich darauf, dass der Name wohl slawischer Herkunft sei (Tschechisch: Leipzig= Lipsko).
alternativ:
15.03.1899 Stadtvertreter der Stadt Halle (Saale) rätseln über die Herkunft ihres Stadtnamens. Keiner von Ihnen weiß, dass ganz in der Nähe das Römerlager Aliso gestanden hat, an dem sich eine kleine gleichnamige Siedlung bildete. So einigt man sich darauf, dass der Name sich wohl vom germanischen Wort für Salz "Hall" herleite.
150 n.Chr. Ptolemäus entwirft seine Weltkarte. Sie ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht so lesbar, dass man exakte Schlüsse auf die geographische Lage der Örtlichkeiten ziehen könnte. 2009 enträtseln Wissenschaftler die Karte und verorten die Angaben von Ptolemäus. Dieser erwähnte ein "Luppia", welches die Experten als Bernburg an der Saale einordnen. Angeblich ist die Fehlergenauigkeit bis ca. 20 km. Tatsächlich ist Bernburg von Halle an der Saale auch nur ca. 50 km entfernt. Bernburg liegt ebenso wie Leipzig an der Kreuzung zweier (zumindest späterer) Heerstraßen).
25.12.109 Tacitus schreibt seine "Annalen". Für die Vorgänge um die Zeitenwende liegen ihm verschiedene Briefe von militärischen Kommandanten vor, die in dieser Zeit ihren Dienst in Germanien versahen. Manche schreiben über die Ereignisse von einem Fluß (Lippia) Lippe, andere von der "Luppia" Luppe. Tacitus war noch nie in Germanien, er kann auch niemanden mehr fragen. Er entscheidet sich dafür, dass einer der Autoren sich wohl geirrt habe und verwendet nur noch den Begriff Luppia, meint aber die Lippe.
15 v.Chr. Die Römer hatten die Alpenpässe befestigt und das Gebiet bis zur Donau erobert. Nördlich der Donau siedelten die Hermunduren, sie waren den Römern wohlgesonnen und ermöglichten den Händlern freien Handel. Dieses wurde wichtig, da durch dieses Gebiet über Saale und Elbe einer der Bernsteinwege verlief. Dieses war den Römern bekannt, sie schätzten Bernstein sehr, insofern war Bernstein eine interessante Handelsware.
12 v.Chr. Drusus beginnt seine Germanienfeldzüge an die Nordsee. 11 v.Chr. zieht er vom Rhein aus die Lippe entlang und unterwirft einige Stämme. Er stößt bis zur Weser vor und stößt dort auf die Cherusker, ein erheblich größerer Volksstamm, der von der Weser bis zur Elbe herrscht. Nach einem Bogen nach Süden und einem Kampf gegen die Marser kehrt er zur Lippe zurück. Dort erbaut er ein weiteres Lager (Anreppen?), da er weiß, dass die Lippe eine wichtige Versorgungslinie ist beim Vorstoß ins innere Germaniens. Er sieht, dass man in Germanien nur schwer vorankommt, dass die Versorgung außerordentlich schwer ist und "lernt Land und Leute kennen, erkennt auch, dass die Stämme uneins sind, und im Prinzip beherrschbar. Seine Feldzüge haben neben der militärischen Komponente Expeditionscharakter. Er lotet die Möglichkeiten aus, schätzt die Entfernungen und Zusammenhänge Land/ Flüsse und bereitet die Expansion Roms in eine zu schaffende Provinz vor. Hierzu fährt er nach Rom zurück, um das weitere Vorgehen und die Finanzierung weiterer Feldzüge zu besprechen. Mit Erfolg. Er wird Consul und setzt seine Kriegszüge fort.
9 v.Chr. Auf dem nächsten Feldzug stößt er von Mainz durch Hessen nach Norden vor, bis er die Werra erreicht. Durch Späher weiss er, dass dieses der Fluss ist, der in die Weser mündet. Er erbaut dort das Lager Hedemünden, was er mit einer Besatzung zurück lässt.
Nun stößt er von dort nach Osten bis zur Elbe vor. Dort kommt es zu einem Gefecht (nach einer Sage erscheint ihm eine riesenhafte Frau), er sieht von einer Elbüberquerung ab (vielleicht ist Hochwasser?) und baut an der Elbe einen Drususaltar, an dem ihm die dort wohnenden unterworfenen (oder zu unterwerfenden) Völker huldigen sollen. Dieser Ort ist bis heute unbekannt. Es könnte Magdeburg sein (laut einer Sage im heutigen Dom von Magdeburg), falls er die Route nördlich des Harzes genommen hat. Sollte er von Hedemünden direkt nach Osten vorgestoßen sein, etwa in Richtung des Verlaufes der heutigen A38, könnte es vielleicht Hirschstein an der Elbe sein (bitte googeln, Fels mit heutiger Burg, darunter Ringwall...). Er sieht sich an seinem Ziel und errichtet das Lager Aliso dort, wo die Flüsse Luppe (Luppia) und Elster (Elison) zusammenfließen. In der Nähe entsteht eine kleine Siedlung, da in unmittelbarer Nähe, der mitteldeutsche Bernsteinweg verläuft, von dem Drusus profitieren möchte. Er weiß auch, dass es im heutigen Mansfelder Land Kupferschiefer und Salz gibt. Es ist in Steinbrüchen abbaubar, dieses melden ihm seine Pioniere und "Ingenieure). Perspektivisch könnte so eine Ausbeutung möglich sein. Ebenso ist ihm klar, dass größere militärische Einheiten nicht aus dem Land ernährbar sind, es sind nur wenige Ackerflächen, viel Wald und Sümpfe. Gleichwohl sind in dieser Gegend (so wie noch heute) fruchtbare Äcker, alte Kulturen haben dort bereits existiert (Nebra), so hält er die Gegend mindestens für bewohnbar. Er lässt in der Nähe von Aliso den Wald roden und legt Äcker an und bereitet Viehzucht vor, so dass eine Domäne entsteht (gemäß der römischen "Bauanleitung" für einen Saltus. Er nennt ihn Saltus Teutoburgiensis (Domäne der Teutonen), in Anspielung auf die Teutonen, jenen den Römern wohl bekannten germanischen Volksstamm, den Claudius Ptolemäus zwischen Elbe und Oder verortet hatte. Heute blieb von dieser Domäne nur noch der Wortstamm "Teut" erhalten, zu suchen im Dorf Teutschenthal, etwa 10- 20 km von Aliso entfernt, je nachdem, wo man Aliso findet. Kurios das "h" in "thal", kommt das vielleicht auch von Salz, so wie Halle? Ebenso gab es eine Saline und in unmittelbarer Nähe den Salzfluss Salza (Bitte googeln, hier findet man einen "Wasserturm", wohl nicht römisch, aber vielleicht das Fundament? Ebenso gibt es dort ein Schloß, Fundamente?)
Die Lage des Kastells Aliso an den Flüssen, die für die römischen Schiffe schiffbar wären, würde eine schnelle Erreichbarkeit fast der ganzen Umgebung gewährleisten.
Drusus möchte für weitere Vorbereitungen zurück zum Rhein, er verlässt Aliso und lässt eine Besatzung zurück, die nur so groß ist, dass sie sich über die Domäne selbst versorgen kann und weitere spätere Feldzüge vorbereiten kann. Doch dazu kommt es für Drusus nicht mehr. Er stürzt vom Pferd und stirbt. Seine Leiche wird nach Rom gebracht, die Expansionsliste zunächst auf "warten" gestellt, da es keinen geeigneten Nachfolger gibt. Dennoch kann man die Ziele von Drusus als erfüllt ansehen, von den Germanen werden die "kleinen" Besatzungen akzeptiert, man arrangiert sich, treibt Handel und der mächtige Stamm der Cherusker sichert die Grenze an der Elbe ab und sichert freies Geleit durch sein großes Stammesgebiet. Es wurden Verträge geschlossen, Rom ermuntert die Cherusker in der römischen Armee zu dienen oder auch Auxiliartruppen zu stellen. Die Führungsriege wird nach Xanten, Köln, Trier oder Rom eingeladen und dort mit Luxus verwöhnt, um die Vorzüge einer Zusammenarbeit mit Rom kennen zu lernen.
17 v. Chr. Arminius erblickt das Licht der Welt. Er ist ein Fürstensohn der Cherusker. Seine Eltern sind begeistert von Rom und den neuen Möglichkeiten. Dort und mit dem freundlichen und bestimmten Drusus sehen sie eine gute Zukunft für ihren Stamm. Mit Hilfe Roms könnte man ja vielleicht einmal mächtiger sein als andere Stämme.....
Gern senden sie Arminius später nach Rom, wo er Schreiben lernt, die außergermanische Welt kennenlernt, Diplomatie und Verrat erlebt. Er ist ein guter, geschickter Krieger und macht alsbald "Karriere" im römischen Heer. Doch Arminius ist und bleibt "ein echter Harzer" (kleiner Scherz von mir in Anspielung auf Martin Luther) , geschickt und intelligent, aber störrisch, emotional und vor allem von einem enormen Freiheits- und Unabhängigkeitsdrang beseelt (so wie später Widukind, Heinrich der Löwe, Luther und Münzer). Er sieht in Rom auch Dinge, die ihm nicht gefallen, sieht das Schicksal germanischer Sklaven, erlebt eine ungeheure Arroganz der Römer gegenüber seinesgleichen, sieht einen ungeheuren Reichtum, der letztlich aus der Ausbeutung anderer Völker resultiert. Er wird seine Herkunft nie vergessen.
8 v.Chr. Tiberius übernimmt den Oberbefehl in Germanien, er siedelt Völker um und baut eine Versorgungsstrecke entlang der Lippe aus, um eine Expansion vorzubereiten.
1 bis 5 n.Chr. Die Römer beginnen die Ausbeutung ihrer "Provinz Germanien". Die Bevölkerung muss Tribute bezahlen und es wird das römische Recht eingeführt. Es widerspricht in vielen Dingen dem germanischen Stammesrecht und wird deshalb nicht verstanden bzw. abgelehnt oder als ungerecht empfunden. Es kommt zu Aufständen, zum Immensum Bellum. Diese Aufstände werden aus römischer Sicht erfolgreich niedergeschlagen. Tiberius unterwirft die Germanen bis zur Elbe. Das freundschaftliche Verhältnis, welches in den Jahren nach Drusus entstanden ist, endet. Es mündet in ein Unterdrückungssystem (aus unabhängigkeitsliebender germanischer Sicht).
7 n.Chr. Varus wird Befehlshaber am Rhein. Er hat die Aufgabe, Germanien bis zur Elbe endlich endgültig und unwiderruflich zu unterwerfen und zu einer Provinz zu machen, obwohl Germanien diesen Namen bereits trägt. Varus hat umfangreiche Erfahrungen darin aus Palästina und wird als besonders geeignet angesehen. Arminius dient im Herr des Varus und führt dort die Auxiliartruppen. Er weiß um den enormen Einfluss "der ortskundigen rechten Hand" eines Heerführers und gewinnt in den kommenden Jahren das Vertrauen des Varus. Varus vertraut so sehr, dass selbst Warnungen, die von Zeit zu Zeit von anderen Germanen kommen, ignoriert. Er hat eher bereits strategische Fragen im Kopf, wie er im nächsten Jahr den endgültigen Vorstoß an die Elbe und die Umklammerung des Marbod organisiert.
Varus weiß, dass es, wenn große Aufstände beendet sind, dem Heer auch "Polizeifunktionen" zukommen, darum verteilt er sein Heer im Sommer 09 auf ein großflächiges Gebiet im Land der Cherusker. So läßt sich die Ernährung auch besser sicher stellen.
Im Winter ist es in diesem Jahr logistisch noch nicht möglich, das Heer so weit im Osten zu versorgen, darum wird er sein Heer zurück an die Lippelinie oder in die Nähe des Rheins führen, wo er inzwischen feste Strukturen geschaffen hat.
Ende Teil 1
nun lasset mich euch kurz vor den Feierlichkeiten zu Ehren des Geburtstages des gerechten und allmächtigen Sol Invictus (25. Dezember) kundtun, was sich rund um die Zeitenwende im fernen kalten und unbewohnbaren Germanien zutrug. Aber ich lasse euch auch wissen, dass alle Thesen der Wahrheit entsprechen. Solltet ihr mich jedoch in einem Punkte der Lüge überführen, so wisset, dass das nichts am Wahrheitsgehalt der anderen Thesen ändert. Und vergesst niemals: Ist es nicht so, dass wir alle das Gleiche suchen? Ist es Aliso? Ist es der Saltus Teutoburgiensis? Ist es das Schlachtfeld? Was über allem diesen steht ist die Suche nach Wahrheit, uns treibt der Durst nach Wahrheit, der uns vergessen lässt all die Lügen, die uns täglich von denen aufgetischt wird, die vorgeben die Wahrheit gepachtet zu haben!
Patet omnibus veritas, nondum est occupata!
Nov. 2012 Der schleswig-holsteinische Geschichtsinteressierte und Römerfan Marcus Antonius informiert sich im Internet über die Varusschlacht. Er sieht, dass die Verortung des Römerkastells Aliso ein wichtiger Schritt für die Geschichtsforschung sein dürfte, der Schlüssel zu weiteren Aussagen hinsichtlich der Geschehnisse um die Zeitenwende. Er sucht wie ein Verrückter die Lippe hoch und runter, alle Spuren enden jedoch im Nichts. Er denkt sich, nachdem er auch umfangreiches über den Saltus Teutoburgiensis gelesen hat, dass man vielleicht versuchen sollte, sich am lateinischen Text zu orientieren, da im Prinzip fast jede Übersetzungen Wertungen enthält. Er wundert sich, warum im lateinischen Text immer von Luppia die Rede ist, aber "Lippe" übersetzt wird.
Als er versucht nachzulesen, ob die Lippe vielleicht ihren Lauf verändert hat, fällt ihm auf, dass in der Literatur zumindest meistens der lateinische Name "Lippia" als Ursprungsvokabel verwandt wird. In einigen Foren erklären das Interessierte so, dass Tacitus, der nie in Germanien war, hier sich wohl geirrt hat, bzw. die Begriffe Lippia und Luppia gleichgesetzt hat. Andere sagen, dass man im Original text I und V leicht verwechseln könne.
Der Verzweifelung nahe überlegt Marcus Antonius, fast als letzte Möglichkeit das folgende:
Wenn Lippia Lippe heißt, vielleicht gibt es ja irgendwo in der Nähe einen Fluss Luppia mit dem heutigen Namen Luppe. Nach dem googeln ist er völlig verwundert, dass es eine Luppe gibt, die mit einem Fluß Elster zusammenfließt. Das geschieht in der Nähe von Leipzig und Halle. Es ist für Marcus Antonius, für den die Römer bis dato nur in NRW waren, undenkbar, dass hier das Lager Aliso gelegen haben könnte. Doch die weitere Recherche ergab für ihn so viele Anhaltspunkte, dass er es nicht mehr für ausgeschlossen hält, dass es wirklich so ist. Es sind die Berichte über Drusus, die Karte des Ptolemäus, die Wortähnlichkeit des Saltus Teutoburgiensis mit einem Ort Teutschenthal, die damalige politische Situation und eigene Überlegungen, wie Marcus Antonius als (theoretischer) römischer Feldherr vorgegangen wäre.
Wie also der Wahrheit auf die Sprünge helfen? Am einfachsten ist, wenn andere Interessierte die These diskutieren, Teile bestätigen oder widerlegen, vielleicht hat ja der eine oder andere, insbesondere die amici aus dem Bereich Leipzig-Halle, aus Sachsen-Anhalt oder Thüringen, Saale oder Unstrut, Südharz und Weserbergland weitere Erkenntnisse oder "Verdachtsfälle" mitzuteilen?
15.03.1899 Stadtvertreter der Stadt Leipzig rätseln über die Herkunft ihres Stadtnamens. Keiner von Ihnen weiß, dass ganz in der Nähe das Römerlager Aliso gestanden hat, an dem sich eine kleine gleichnamige Siedlung bildete. So einigt man sich darauf, dass der Name wohl slawischer Herkunft sei (Tschechisch: Leipzig= Lipsko).
alternativ:
15.03.1899 Stadtvertreter der Stadt Halle (Saale) rätseln über die Herkunft ihres Stadtnamens. Keiner von Ihnen weiß, dass ganz in der Nähe das Römerlager Aliso gestanden hat, an dem sich eine kleine gleichnamige Siedlung bildete. So einigt man sich darauf, dass der Name sich wohl vom germanischen Wort für Salz "Hall" herleite.
150 n.Chr. Ptolemäus entwirft seine Weltkarte. Sie ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht so lesbar, dass man exakte Schlüsse auf die geographische Lage der Örtlichkeiten ziehen könnte. 2009 enträtseln Wissenschaftler die Karte und verorten die Angaben von Ptolemäus. Dieser erwähnte ein "Luppia", welches die Experten als Bernburg an der Saale einordnen. Angeblich ist die Fehlergenauigkeit bis ca. 20 km. Tatsächlich ist Bernburg von Halle an der Saale auch nur ca. 50 km entfernt. Bernburg liegt ebenso wie Leipzig an der Kreuzung zweier (zumindest späterer) Heerstraßen).
25.12.109 Tacitus schreibt seine "Annalen". Für die Vorgänge um die Zeitenwende liegen ihm verschiedene Briefe von militärischen Kommandanten vor, die in dieser Zeit ihren Dienst in Germanien versahen. Manche schreiben über die Ereignisse von einem Fluß (Lippia) Lippe, andere von der "Luppia" Luppe. Tacitus war noch nie in Germanien, er kann auch niemanden mehr fragen. Er entscheidet sich dafür, dass einer der Autoren sich wohl geirrt habe und verwendet nur noch den Begriff Luppia, meint aber die Lippe.
15 v.Chr. Die Römer hatten die Alpenpässe befestigt und das Gebiet bis zur Donau erobert. Nördlich der Donau siedelten die Hermunduren, sie waren den Römern wohlgesonnen und ermöglichten den Händlern freien Handel. Dieses wurde wichtig, da durch dieses Gebiet über Saale und Elbe einer der Bernsteinwege verlief. Dieses war den Römern bekannt, sie schätzten Bernstein sehr, insofern war Bernstein eine interessante Handelsware.
12 v.Chr. Drusus beginnt seine Germanienfeldzüge an die Nordsee. 11 v.Chr. zieht er vom Rhein aus die Lippe entlang und unterwirft einige Stämme. Er stößt bis zur Weser vor und stößt dort auf die Cherusker, ein erheblich größerer Volksstamm, der von der Weser bis zur Elbe herrscht. Nach einem Bogen nach Süden und einem Kampf gegen die Marser kehrt er zur Lippe zurück. Dort erbaut er ein weiteres Lager (Anreppen?), da er weiß, dass die Lippe eine wichtige Versorgungslinie ist beim Vorstoß ins innere Germaniens. Er sieht, dass man in Germanien nur schwer vorankommt, dass die Versorgung außerordentlich schwer ist und "lernt Land und Leute kennen, erkennt auch, dass die Stämme uneins sind, und im Prinzip beherrschbar. Seine Feldzüge haben neben der militärischen Komponente Expeditionscharakter. Er lotet die Möglichkeiten aus, schätzt die Entfernungen und Zusammenhänge Land/ Flüsse und bereitet die Expansion Roms in eine zu schaffende Provinz vor. Hierzu fährt er nach Rom zurück, um das weitere Vorgehen und die Finanzierung weiterer Feldzüge zu besprechen. Mit Erfolg. Er wird Consul und setzt seine Kriegszüge fort.
9 v.Chr. Auf dem nächsten Feldzug stößt er von Mainz durch Hessen nach Norden vor, bis er die Werra erreicht. Durch Späher weiss er, dass dieses der Fluss ist, der in die Weser mündet. Er erbaut dort das Lager Hedemünden, was er mit einer Besatzung zurück lässt.
Nun stößt er von dort nach Osten bis zur Elbe vor. Dort kommt es zu einem Gefecht (nach einer Sage erscheint ihm eine riesenhafte Frau), er sieht von einer Elbüberquerung ab (vielleicht ist Hochwasser?) und baut an der Elbe einen Drususaltar, an dem ihm die dort wohnenden unterworfenen (oder zu unterwerfenden) Völker huldigen sollen. Dieser Ort ist bis heute unbekannt. Es könnte Magdeburg sein (laut einer Sage im heutigen Dom von Magdeburg), falls er die Route nördlich des Harzes genommen hat. Sollte er von Hedemünden direkt nach Osten vorgestoßen sein, etwa in Richtung des Verlaufes der heutigen A38, könnte es vielleicht Hirschstein an der Elbe sein (bitte googeln, Fels mit heutiger Burg, darunter Ringwall...). Er sieht sich an seinem Ziel und errichtet das Lager Aliso dort, wo die Flüsse Luppe (Luppia) und Elster (Elison) zusammenfließen. In der Nähe entsteht eine kleine Siedlung, da in unmittelbarer Nähe, der mitteldeutsche Bernsteinweg verläuft, von dem Drusus profitieren möchte. Er weiß auch, dass es im heutigen Mansfelder Land Kupferschiefer und Salz gibt. Es ist in Steinbrüchen abbaubar, dieses melden ihm seine Pioniere und "Ingenieure). Perspektivisch könnte so eine Ausbeutung möglich sein. Ebenso ist ihm klar, dass größere militärische Einheiten nicht aus dem Land ernährbar sind, es sind nur wenige Ackerflächen, viel Wald und Sümpfe. Gleichwohl sind in dieser Gegend (so wie noch heute) fruchtbare Äcker, alte Kulturen haben dort bereits existiert (Nebra), so hält er die Gegend mindestens für bewohnbar. Er lässt in der Nähe von Aliso den Wald roden und legt Äcker an und bereitet Viehzucht vor, so dass eine Domäne entsteht (gemäß der römischen "Bauanleitung" für einen Saltus. Er nennt ihn Saltus Teutoburgiensis (Domäne der Teutonen), in Anspielung auf die Teutonen, jenen den Römern wohl bekannten germanischen Volksstamm, den Claudius Ptolemäus zwischen Elbe und Oder verortet hatte. Heute blieb von dieser Domäne nur noch der Wortstamm "Teut" erhalten, zu suchen im Dorf Teutschenthal, etwa 10- 20 km von Aliso entfernt, je nachdem, wo man Aliso findet. Kurios das "h" in "thal", kommt das vielleicht auch von Salz, so wie Halle? Ebenso gab es eine Saline und in unmittelbarer Nähe den Salzfluss Salza (Bitte googeln, hier findet man einen "Wasserturm", wohl nicht römisch, aber vielleicht das Fundament? Ebenso gibt es dort ein Schloß, Fundamente?)
Die Lage des Kastells Aliso an den Flüssen, die für die römischen Schiffe schiffbar wären, würde eine schnelle Erreichbarkeit fast der ganzen Umgebung gewährleisten.
Drusus möchte für weitere Vorbereitungen zurück zum Rhein, er verlässt Aliso und lässt eine Besatzung zurück, die nur so groß ist, dass sie sich über die Domäne selbst versorgen kann und weitere spätere Feldzüge vorbereiten kann. Doch dazu kommt es für Drusus nicht mehr. Er stürzt vom Pferd und stirbt. Seine Leiche wird nach Rom gebracht, die Expansionsliste zunächst auf "warten" gestellt, da es keinen geeigneten Nachfolger gibt. Dennoch kann man die Ziele von Drusus als erfüllt ansehen, von den Germanen werden die "kleinen" Besatzungen akzeptiert, man arrangiert sich, treibt Handel und der mächtige Stamm der Cherusker sichert die Grenze an der Elbe ab und sichert freies Geleit durch sein großes Stammesgebiet. Es wurden Verträge geschlossen, Rom ermuntert die Cherusker in der römischen Armee zu dienen oder auch Auxiliartruppen zu stellen. Die Führungsriege wird nach Xanten, Köln, Trier oder Rom eingeladen und dort mit Luxus verwöhnt, um die Vorzüge einer Zusammenarbeit mit Rom kennen zu lernen.
17 v. Chr. Arminius erblickt das Licht der Welt. Er ist ein Fürstensohn der Cherusker. Seine Eltern sind begeistert von Rom und den neuen Möglichkeiten. Dort und mit dem freundlichen und bestimmten Drusus sehen sie eine gute Zukunft für ihren Stamm. Mit Hilfe Roms könnte man ja vielleicht einmal mächtiger sein als andere Stämme.....
Gern senden sie Arminius später nach Rom, wo er Schreiben lernt, die außergermanische Welt kennenlernt, Diplomatie und Verrat erlebt. Er ist ein guter, geschickter Krieger und macht alsbald "Karriere" im römischen Heer. Doch Arminius ist und bleibt "ein echter Harzer" (kleiner Scherz von mir in Anspielung auf Martin Luther) , geschickt und intelligent, aber störrisch, emotional und vor allem von einem enormen Freiheits- und Unabhängigkeitsdrang beseelt (so wie später Widukind, Heinrich der Löwe, Luther und Münzer). Er sieht in Rom auch Dinge, die ihm nicht gefallen, sieht das Schicksal germanischer Sklaven, erlebt eine ungeheure Arroganz der Römer gegenüber seinesgleichen, sieht einen ungeheuren Reichtum, der letztlich aus der Ausbeutung anderer Völker resultiert. Er wird seine Herkunft nie vergessen.
8 v.Chr. Tiberius übernimmt den Oberbefehl in Germanien, er siedelt Völker um und baut eine Versorgungsstrecke entlang der Lippe aus, um eine Expansion vorzubereiten.
1 bis 5 n.Chr. Die Römer beginnen die Ausbeutung ihrer "Provinz Germanien". Die Bevölkerung muss Tribute bezahlen und es wird das römische Recht eingeführt. Es widerspricht in vielen Dingen dem germanischen Stammesrecht und wird deshalb nicht verstanden bzw. abgelehnt oder als ungerecht empfunden. Es kommt zu Aufständen, zum Immensum Bellum. Diese Aufstände werden aus römischer Sicht erfolgreich niedergeschlagen. Tiberius unterwirft die Germanen bis zur Elbe. Das freundschaftliche Verhältnis, welches in den Jahren nach Drusus entstanden ist, endet. Es mündet in ein Unterdrückungssystem (aus unabhängigkeitsliebender germanischer Sicht).
7 n.Chr. Varus wird Befehlshaber am Rhein. Er hat die Aufgabe, Germanien bis zur Elbe endlich endgültig und unwiderruflich zu unterwerfen und zu einer Provinz zu machen, obwohl Germanien diesen Namen bereits trägt. Varus hat umfangreiche Erfahrungen darin aus Palästina und wird als besonders geeignet angesehen. Arminius dient im Herr des Varus und führt dort die Auxiliartruppen. Er weiß um den enormen Einfluss "der ortskundigen rechten Hand" eines Heerführers und gewinnt in den kommenden Jahren das Vertrauen des Varus. Varus vertraut so sehr, dass selbst Warnungen, die von Zeit zu Zeit von anderen Germanen kommen, ignoriert. Er hat eher bereits strategische Fragen im Kopf, wie er im nächsten Jahr den endgültigen Vorstoß an die Elbe und die Umklammerung des Marbod organisiert.
Varus weiß, dass es, wenn große Aufstände beendet sind, dem Heer auch "Polizeifunktionen" zukommen, darum verteilt er sein Heer im Sommer 09 auf ein großflächiges Gebiet im Land der Cherusker. So läßt sich die Ernährung auch besser sicher stellen.
Im Winter ist es in diesem Jahr logistisch noch nicht möglich, das Heer so weit im Osten zu versorgen, darum wird er sein Heer zurück an die Lippelinie oder in die Nähe des Rheins führen, wo er inzwischen feste Strukturen geschaffen hat.
Ende Teil 1