P.S: Ich habe mir noch mal Dein letztes Zitat angesehen. Du nimmst offenbar Parallelen zwischen Slawisch (Polnisch?) und Portugiesisch wahr, in Intonation, Sprachrythmus, Konsonantenangleichung, oder wo auch immer. Grundsätzlich nicht erstaunlich - die an der Entwicklung des Portugiesischen beteiligten Sueben siedelten ja mal im heutigen Polen. Allerdings bedeutet dies, dass sich, über lexikalische Übertragungen hinaus, Migrationen offenbar nach 1.500 Jahren immer noch in Sprachen / Dialekten nachvollziehen lassen. [Ich denke bei Portugiesisch übrigens immer "Da liest gerade ein Schwabe einen lateinischen Text".]
Ist El Q möglicherweise ein Gewährsmann für die
polnische Herkunft der
Portugiesen? Oder sind die Polen, Portugiesen und sogar die Schwaben die Nachfahren der antiken Suebi? Und die Brasilianer?
Immerhin gibt es Gali
zien (jetzt Ukraine, ehemals Polen) und Gali
cien in Spanien. Im letzteren wird eine dem Portugiesischen eng verwandte Sprache gesprochen wird. Interessanterweise gibt es auch noch eine Gemeinde Gal
li
zien, ursprünglich im slawischen (slowenischen) Sprachraum gelegen (jetzt zweisprachig). Letztere ist allerdings lt. Gemeindehomepage nach dem spanischen Galicien benannt.
Der Ort Gallizien verdankt seiner Kirche den ungewöhnlichen Ortsnamen. Hier konnten zunächst die Augustiner-Chorherren von Eberndorf nach einer reichen Stiftung eine Eigenkirche zum hl. Jakob d.Ä. gründen. Nachdem die Kirche zuerst "unter Wildenstein" und "an der Vellach" hieß, erhielt der Ort im 15. Jh. , im Anklang an die bis heute bekannte Wallfahrtskirche Santiago de Compostela (hl. Jakob) in der nordspanischen Provinz Galicia, den Namen.
Chronik
Zum polnisch-ukrainischen Galizien:
Namensherkunft[Bearbeiten]
Die Namen Galizien und Lodomerien sind Umlautungen von Halytsch (oder Galitsch, latinisiert: Galicia) am Dnjestr und Wladimir in Wolhynien. In dieser Form waren sie Teil der ungarischen Königstitulatur, da das Fürstentum Halytsch-Wolhynien im 14. Jahrhundert (unter König Ludwig von Ungarn und Polen) kurzzeitig zum Königreich Ungarn gehörte. Von dort wurde der Name als Bezeichnung für das Gebiet genommen, das bei der Ersten Teilung Polens zu Österreich gekommen war. Die Lautgleichheit im Deutschen mit der autonomen Gemeinschaft Galicien (spanisch: Galicia) im Nordwesten Spaniens ist rein zufällig.
Galizien ? Wikipedia
und das spanische Galicien:
Der Name geht auf die keltischen Gallaeker (lateinisch: Gallaeci) zurück, ein kelto-iberisches Volk, das im Altertum in dieser Region siedelte.
Galicien ? Wikipedia
Man kann vermuten, dass die Sueben zur Ethnogenese der Goten beigetragen haben. Diese haben dann möglicherweise zur Ethnogenese der Polen beigetragen. Als dann (wohl Teile der) Sueben ins heutige Südwestdeutschland zogen, wurden sie zu den Vorfahren der Schwaben. In der Völkerwanderung wanderten dann wiederum Suebi ins römische Reich aus und siedelten sich dann im Nordwesten Spaniens an. Nicht zu vergessen, dass im Laufe der Jahrhunderte andere Stämme zum Großverband der Suebi hinzugestoßen sind, andere Teile sich abspalteten und mit anderen Ethnien sich verbanden. Linguistisch haben zumindest die Suebi im
Wortschatz des Galicischen und Portugiesischen einige Spuren hinterlassen:
Einige wenige suebische Wörter fanden Eingang in die Galicische Sprache und Portugiesische Sprache, so z. B. suebisch *lawerka zu portugiesisch und galicisch laverca „Lerche“.
aus:
Sueben ? Wikipedia
Galicisch und Portugiesisch sind allerdings beides romanische Sprachen. Ob die Klangfärbung dieser romanischen Sprachen wie des Polnischen oder auch anderer slawischer Sprachen auf die Suebi zurückgeht, halte ich doch für eine sehr spekulative Frage. Ein Sprachwechsel kann natürlich die Klangfärbung der neu erworbenen Sprache beeinflussen. Mir ist schon häufiger aufgefallen, dass französischsprachige Schwarzafrikaner oftmals Französisch mit einem ungewöhnlichen Akzent sprechen, der vermutlich auf die Heimatsprache zurückgeht. Bei englischsprachigen Indern ist ein ähnliches Phänomen zu beobachten. Wenn Franzosen Englisch reden, hört sich das auch sehr "französisch" an etc.
Zurück zum Thema der Veneter: ob die Adria-Veneter eine italische oder keltische Sprache sprachen, vermag ich als Nicht-Linguist nicht zu beurteilen. Wie man einen Vergleich mit der unbekannten Sprache der Ostsee-Veneter machen will, ist mir unbegreiflich.
Vielleicht gab es ein "Urvolk" der Veneter, die dann aus ihrer Urheimat an die Ostsee, Bretagne und an die Adria gezogen sind. Vielleicht sind einfach nur ähnliche Stammesnamen entstanden. Mangels belastbarer linguistischer, ethnologischer und archäologischer Befunde ist das aber alles höchst spekulativ.