Mit 1939 oder 1941 aber auch nicht.
Dass sich belgische Zivilisten an den Auseinandersetzungen beteiligten, gilt eigentlich als unstrittig, Ähnliches gab es 1870/71 in Frankreich.
Löwen - Wikipedia
1939: Erstens habe ich die Verknüpfung noch garnicht behauptet ("unpassende Vergleiche"), zweitens ist das ein voreiliger Schluß, sofern die beiden Psychosen tatsächliche Verknüpfungenaufweisen. Das wäre zB nach Böhler der Fall. Hast Du beide gelesen?
Zu den beteiligten Zivilisten: zunächst ging es mir um die Auslassungen im Weißbuch, dann um die Widerlegungen von Fällen im Weißbuch.
Was soll der link zu Löwen/wikipedia? , ich zitiere:
"Die Besetzung war zunächst ruhig verlaufen, doch am 25. August kursierten Gerüchte, dass belgische und englische Truppen unterwegs sein und deutsche Soldaten berichteten, dass sie unter Beschuss genommen worden seien. In der Folge beschloss die deutsche Heeresleitung offenbar, an Löwen ein Exempel zu statuieren und die Universitätsstadt niederzubrennen. Die Soldaten drangen in die Häuser ein aus denen geschossen worden war, töteten alle bewaffneten Personen und steckten die Gebäude in Brand. Die Brandschatzung dauerte einige Tage, bis am 29. August die Bevölkerung Löwen verlassen musste und die ganze Stadt in Brand gesteckt wurde. Große Teile des Stadtkerns wurden vollständig zerstört, nur das gotische Rathaus blieb verschont. Insgesamt brannten 1081 Häuser nieder und 248 Bürger starben."
Der fett gedruckte Satz ist Unsinn.
Ansonsten ist das ein Knieschuß: Bundesarchiv PHD 6/145 sowie Bericht des Historikers Schöller, Der Fall Löwen und das Weißbuch: "...entdeckte er eine früher gedruckte Fassung des Berichtes von Bauer und Wagner über Löwen, und zwar die vom 15.1.1915. Ein Vergleich der beiden Texte ergab, dass man für die Endfassung die Hälfte der Zeugenaussagen gestrichen hatte, um die zentrale Behauptung von einem geplanten zivilen Aufstand zu unterstützen." (S. 354). Sämtliche Zeugenaussagen, die auf eine deutsche Panik wegen sich nähernder britischer truppen hindeuteten, wurden unterdrückt. Nach der Aussage des Löwener Polizeikommissars (gegenüber deutschen Stellen!) haben deutsche Truppen auf Deutsche geschossen. Andere (auch deutsche!) Zeugenaussagen wurden verändert, so dass der Sinn entstellt wurde. Es gibt so Aussagen von Deutschen, die in Deckung gingen, "weil sie nicht von den eigenen Leuten erschossen werden wollten." usw. usw. Gleichlautend mehrere Aussagen von Priestern.
Erschossen/hingerichtet wurden dann keine nachgewiesenen "Franktireure", sondern laut Befehl "wehrfähige Männer", daneben Frauen und Kinder, wobei Gnadenschüsse für Frauen aus deutschen Aussagen belegt sind.
Löwen und der ähnlich gelagerte Fall Dinant, den ich mir jetzt erspare, machen 2/3 des dt. Weißbuches aus.
Sodann: wann soll nach heutigen, wann nach damaligen Maßstäben die Erschießung von Nichtkombattanten zulässig sein? Darauf hatte ich angespielt, da Du die völkerrechtliche Zulässigkeit behauptet hast. Dazu habe ich noch nichts gelesen. Schon die Beweise für Franktireure sind dürftig, siehe oben. Aber gesetzt den Fall, ich hätte einen festgenommen, was dann?
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