Meiner Meinung nach waren sie als politisches Vollzugsorgan völlig festgelegt,
auch wenn einige als Ökonomen das beste daraus zu machen suchten.
Das war nun schlichtweg unmöglich.
Im wesentlichen politische Vorgaben verhinderten ökonomische Stabilität, zB
- Honeckers Wohnungsbauprogramm der 70er
-Verstaatlichung bis dahin bilanzmässig erfolgreicher kleiner und
mittlerer Unternehmen
- Finanzierung der Ölversorgung ( Pipeline " Freundschaft " und " Trasse ")
- Störfreimachung durch Wiedereinführung der Braunkohle für die
meisten Industrien für Prozesswärme- Erzeugung
- Halten der subventionierten Preise ( Mieten , Nahrungsmittel )
- Militärkosten
- Abfluss der Devisen
Jetzt könnte man noch untersuchen , inwiefern die von den Russen
diktierten Preise im RGW , für Projektbeteiligung ( Trasse ) , EDV -RGW-
Programm , Exportgüter nach Russland oder Militärgüter den Niedergang
noch beschleunigten.
Im Kapitalismus und in der spätkapitalistischen "Sozialen Marktwirtschaft" ist Arbeit eine "Ware", die sich nach Angebot und Nachfrage richtet. Ist das Angebot an Arbeitskräften groß, vermindern sich die Löhne und verschlechtern sich die Arbeitszeiten. Ist das Angebot an Arbeitskräften gering, steigen Löhne und Gehälter und es können seitens der Arbeitnehmer günstigere Arbeitszeiten ausgehandelt werden. Das alles hat nichts mit Ideologie, sondern mit den Mechanismen des Marktes zu tun.
Die marxistische Auffassung von "Arbeit" ist natürlich eine völlig andere. Nach ihr ist Arbeit das konstitutive Merkmal menschlichen Seins. Zugleich ist sie der einzige produktive Faktor, der die aus der Natur gewonnenen Ressourcen umformt und einen "Mehrwert" schafft, der weit über den zu seiner Erhaltung erforderlichen Güterverbrauch hinausgeht. Diesen "Mehrwert" würden sich in einem auf Privateigentum an den Produktionsmitteln beruhenden kapitalistischen Wirtschaftssystem die Kapitaleigner aneignen, mit der Konsequenz wachsender Absatzschwierigkeiten und steigender Massenarbeitslosigkeit.
Im Gegensatz dazu sei unter sozialistischen Produktionsbedingungen die rationelle Nutzung des Faktors "Arbeit" sichergestellt, weil jeder arbeitswilligen Person ein Arbeitsplatz garantiert und damit das "Recht auf Arbeit" stets verwirklicht werde, das in der DDR den Status eines verfassungsmäßig garantierten Grundrechts hatte. Vollbeschäftigung sei damit eine der großen "Errungenschaften" des Sozialismus.
Als Beleg für die Überlegenheit des Sozialismus wurde auf die offiziellen Statistiken verwiesen, die in der DDR seit 1960 keine Arbeitslosen mehr auswiesen. Fehlende Registrierung und formale Arbeitsplatzgarantie verhindern jedoch nicht automatisch eine Verschwendung menschlicher Arbeitskraft, wie sie in marktwirtschaftlichen Systemen durch die Arbeitslosenzahlen dokumentiert wird. Wie wir heute wissen, gab es in allen sozialistischen Staaten eine verdeckte Arbeitslosogkeit: Hunderttausende von Arbeitsplätzen waren weitgehend unproduktiv und wären in kommerziellen Unternehmen gestrichen worden.
Man könnte hier einwenden, dass im Sozialismus eben auch solche Beschäftigungsverhältnisse ihre Berechtigung hatten, da sie den Menschen das Gut "Arbeit" garantierten. Der Preis war jedoch eine zunehmende Verarmung des Staates, die sich in einem sinkenden Lebensstandard der gesamten Bevölkerung und einem schleichenden Verfall dokumentierte: Fabriken, Maschinen, Städte sowie die gesamte Infrastruktur konnten mangels eines ausreichenden Kapitalstocks nicht mehr erneuert werden und zerfielen.
Nur unter idealtypische Bedingungen hätte eine solche Wirtschaftsweise vielleicht funktionieren können, doch diese Betrachtungsweise akademisch.