Sepiola
Aktives Mitglied
Genauso hatte ich es verstanden.Das ist richtig. Aber hättest du richtig gelesen, dann hättest du verstanden, dass der "tz" - Laut nur im VMS und in der direkten Transkription vorkommt und sich auf dem Weg zum Baskischen zu "d" / "s" oder "z" wandelt.
Nun hast Du aber tatsächlich ein Beispiel, in dem Du VNM "tz" mit bask. "tz" gleichsetzt (VMS "atzarr" - bask. atzera). Für VNM "tz" = bask. "s" sehe ich in Deiner Liste keinen Beleg, vielmehr setzt Du in drei Fällen VMS "s" mit bask. "s" gleich. Das ist die einzige "Regelmäßigkeit", die sich bisher erkennen lässt.
Das kannst Du Dir selber an Beispielen wie berdin 'gleich' - berdintasun 'Gleichheit' klar machen (askatasun 'Freiheit' - berdintasun 'Gleichheit' - senidetasun 'Brüderlichkeit' (bzw. im Singular «askatasuna, berdintasuna, senidetasuna»)Ob wir nun direkt von einem Suffix "-tasun" sprechen können, kann dir wahrscheinlich nur ein Muttersprachler sagen.
Die These vom Präfix scheitert daran, dass sich die Häufigkeit weder gleichmäßig über den Text verteilt noch irgendwelche Muster erkennen lässt, die auf grammatische Funktion schließen lässt.Dass im Baskischen keine so exzessive Häufung wie im VMS vorliegt erkläre ich mir damit, dass es früher eventuell für wesentlich mehr Substantive mit Suffixen (also nicht nur "-keit") eingesetzt wurde.
Auf den ersten zwei Seiten taucht das qok- z. B. überhaupt nicht auf, dann haben wir extreme Cluster z. B. auf Seite 75r wie: "qoky pchedy keedy qokedy qokedy qokedy qokedy qokain" oder "qokedy dy sheety qokedy qokchdy qokechdy lol qokeedy qokeedy qokedy qokedy qokeedy" - kannst ja gern mal Deine eigene Transkription und einen Übersetzungsversuch zu diesen Stellen bringen.
Es gibt ja in Europa eine Menge Sprachen, die verpönt waren und erst spät zu Schriftsprachen geworden sind, das Rätoromanische in der Schweiz gehört z. B. auch dazu. Wenn Du es nicht verallgemeinern möchtest, bring doch Beispiele von eigenständigen Alphabeten.Heutzutage schreiben sie kyrillisch oder lateinisch, das heißt aber nicht, dass es immer so war. Möglicherweise gibt es bei einigen solcher Sprachen auch Alphabete, die ausprobiert und dann verworfen wurden oder verboten worden sind. Verallgemeinern würde ich das jetzt nicht. Baskisch war zum Beispiel eine von Spaniern wie Franzosen verpönte, ja ich glaube sogar zeitweilig verbotene Sprache in der frühen Neuzeit. So ähnlich erging es auch dem Bretonischen in Frankreich.
Die wenigen mir bekannten Schriften in Europa, die nicht von Nachbarn entlehnt wurden, wurden von Einwanderern mitgebracht.