Vielleicht hast du es bemerkt: Ich ergreife Partei. Für das demokratische Israel, gegen die derzeitige israelische Führung.
Der Punkt ist hier, dass viele, die sagen, sie stünden für Frieden, tatsächlich einfach die Ukraine dem russischen Aggressor zum Fraß vorwerfen.
Das ist als würde ein Lehrer auf dem Schulhof während der großen Pause den rechten Arm des Fünftklässlers festhalten, während der Achtklässler mit dem Stock auf den Fünftklässler eindrischt. Das ist nicht Frieden, das ist Recht des Stärkeren und Behinderung des Schwächeren.
Ha'aretz äußert Zweifel an der Darstellung der IDF, Ha'aretz sagt auch, dass die Angabe, dass einigen der Sanitäter die Hände gefesselt seien, vom Hamas-Gesundheitsministerium stammt.
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www.haaretz.com
Die Darstellung von Ha'aretz ist doch sehr kongruent mit der von NYT, Guardian, tagesschau, FAZ und Spiegel.
Auch ich habe nicht Partei ergriffen für die Regierung Netanjahu, schon gar nicht habe ich mich bedingungslos auf deren Seite geschlagen. Ich habe auch weder eine Kollektivschuldthese vertreten noch das Recht des Stärkeren.
Es kann aber meiner Meinung nach nicht bestritten werden, dass die Maßstäbe die angelegt werden, sehr unterschiedliche sind.
Im Fall der Ukraine hat man sehr eindeutig Partei ergriffen- Meinetwegen mit guten Gründen- hat man sich bedingungslos hinter sie gestellt-Meinetwegen mit guten Gründen, hat man erwartet, sich eindeutig zu positionieren.
Die Kritik an der Ukrainepolitik kann auch nicht darauf reduziert werden, dass kritische Stimmen, die für Frieden, für Verhandlungen eintreten, dabei nur eine Friedhofsruhe unter russischer Hegemonie im Sinn hätten, dass sie der Ukraine lediglich das Recht zu kapitulieren zubilligen.
Diese Stimmen gab es zweifellos, es sind aber auch pazifistische Positionen unter Generalverdacht geraten, die vielleicht total falsch liegen, vielleicht heillos naiv sein mögen-deren Zweifel, ob mehr und immer noch mehr Waffenlieferungen die Lösung ist, vielleicht auch irgendwo nachvollziehbar sind.
Ursprünglich war mal von 8, 9 oder 10 Getöteten die Rede. Das plötzlich von 15 "Sanitätern" gesprochen wurde, geschah erst in der Spirale. Die Darstellung von Kopfschüssen stammt von Ahmed Farra, dem Chefarzt des Nasser-Krankenhauses, der keinerlei forensische Beweise vorgelegt hat und der und ohne Hamas-Sympathie auch gar nicht diese Position besetzen könnte.
Von einem heimlichen Verscharren konnte auch keine Rede sein. Es wurden provisorische Gräber angelegt, die mit Blaulicht markiert wurden. Die Evakuierung der Getöteten hat die Hamas selbst bestätigt am 28. März 2025.
Nach dem Vorfall mit dem Al Hali-Krankenhaus, als von 500 Todesopfern die Rede war, stellte sich nachträglich heraus, dass die Meldung falsch war, dass es gerade mal 30 Tote waren, die einer defekten Rakete zum Opfer fielen, die nachweislich der Islamische Djihad abgefeuert hatte. Es stellte sich heraus, dass tatsächlich eine Zentrale unter dem Krankenhaus lag. Missbrauch von Sanitätseinrichtungen durch die Hamas ist bereits mehrfach dokumentiert worden, dokumentiert worden auch, dass etwa bei dem Vorfall um die World Central Kitchen Transporte, dass der Begriff "Ersthelfer" durchaus kritisch zu sehen ist, und Organisationen von Hamas-Aktivisten infiltriert werden.
Im Fall der getöteten "Sanitäter" bleiben jedenfalls nach dem Video der NY-Times, nach der Analyse der Washington Post und nach dem Bericht von Joey Hoffmann, der den Fall auf seinem Blog untersucht hat, unzählige Fragen, die die willkürliche Tötung von 15 Sanitätern mindestens fraglich macht.
