Hallo Muspilli,
das Buch habe ich erhalten, aber es handelt sich nur um eine Version die mit Chilperich I. losgeht und
irgendwo bei Pippin aufhört. Die Anfänge der Merowinger bzw. Franken werden in diesem Werk nicht erwähnt, leider.
In der Tat bleiben viele Fragen offen, gerade auch um Mero und Merowech.
Es ist in der Tat sehr schwierig, überhaupt merowingische oder fränkische Personen vor Chlodio zu fassen. Gregor v. Tours hat sich ja selber mit der Frage der ersten fränkischen Könige beschäftigt und zitiert zahlreiche
römische Geschichtsschreiber. Hier ein Auszug für alle, die diese Passage nicht kennen (stark zusammengefasst):
Es ist unbekannt, wer der erste Franken-König gewesen ist. Denn obwohl das Geschichtswerk des Sulpicius Alexander Vieles von den Franken berichtet, nennt er doch den ersten König derselben nicht, sondern spricht nur davon, daß sie Herzoge hatten. Und was er von diesen berichtet, will ich mittheilen.Da, wo er erzählt, daß Maximus sich, als er alle Hoffnung auf sein Reich aufgegeben und ganz die Besinnung verloren hatte, nach Aquileja flüchtete, fährt er so fort:
"Damals brachen unter ihren Herzogen Genobaud, Marcomer und Sunno die Franken in die Provinz Germania ein, sie warfen den Grenzwall nieder, tödteten viele Menschen, verheerten besonders die fruchtbaren Gegenden, und verbreiteten auch in Köln Furcht und Schrecken. Als dies zu Trier bekannt wurde, sammelten die Kriegsobersten Nanninus und Quintinus, denen Maximus seinen jungen Sohn und die Vertheidigung der Provinz übertragen hatte, ihr Heer und zogen nach Köln. Aber die Feinde kehrten mit großer Beute, nachdem sie die reichsten Gegenden der Provinzen verheert hatten, wieder über den Rhein zurück, ließen jedoch einen Theil ihrer Mannschaft auf Römischem Grund und Boden zurück, um diesen abermals zu verwüsten. Mit dem zurückgebliebenen Theil des Heeres ließen sich die Römer darauf zu ……………….
…………………Dies alles nun, erzählt er, sei von den Franken unter der Anführung von Herzogen geschehen, dann aber sagt er: "Nach wenigen Tagen - Marcomer aber und Sunno waren damals die Häuptlinge der Franken - wurde eiligst eine Verhandlung gepflogen und Geißeln, wie gewöhnlich, gestellt, darauf kehrte er nach Trier um zu überwintern zurück." Wenn der Geschichtsschreiber aber jene hier Häuptlinge nennt, so wissen wir nicht, ob sie wirklich Könige waren oder nur die Stelle der Könige vertraten…………
An einer zweiten Stelle giebt Sulpicius Alexander dann, ohne von Herzogen oder Häuptlingen zu sprechen, ganz deutlich zu erkennen, daß die Franken einen König hatten, nennt jedoch seinen Namen nicht. Er schreibt nehmlich so: "Darauf rüstete der Tyrann Eugenius einen Heereszug und ging an den Rhein, um mit den Königen der Alamannen und Franken die alten Bündnisse wie gewöhnlich zu rneuern und ein für jene Zeit gewaltig großes Heer jenen unbändigen Volksstämmen zu zeigen." Dies erzählt der gedachte Geschichtsschreiber von den Franken.
Solche Nachrichten haben uns die gedachten Geschichtsschreiber von den Franken hinterlassen, ohne dabei Könige namhaft zu machen. Man erzählt aber, die Franken seien aus Pannonien gekommen, und hätten sich zuerst an den Ufern des Rheins niedergelassen, dann seien sie über den Rhein gegangen und durch Thoringien gezogen, dort hätten sie nach Bezirken und Gauen gelockte Könige über sich gesetzt, aus ihrem ersten und so zu sagen adligsten Geschlecht. Dies haben auch die Siege des Chlodovech dargethan und bewiesen, wir reden daher im Folgenden weiter davon. Wir finden ferner in den Consullisten, daß der Franken-König Theodemer, der Sohn weiland Richimers, und seine Mutter Ascyla mit dem Schwerdte hingerichtet seien.
Damals soll Chlogio, ein tüchtiger und sehr vornehmer Mann unter seinem Volke, König der Franken gewesen sein und zu Dispargum im Lande der Thoringer Hof gehalten haben. In diesen Gegenden aber wohnten südwärts die Römer bis zur Loire, und jenseits der Loire fing die Herrschaft der Gothen an. Die Burgunder, welche der Irrlehre des Arius folgten, wohnten jenseits der Rhône, an der die Stadt Lyon liegt. Chlogio aber schickte Kundschafter aus nach der Stadt Cambray, und, als sie Alles erforscht, folgte er ihnen nach, überwand die Römer und nahm die Stadt ein. Kurze Zeit hielt er sich hier auf und eroberte dann das Land bis zur Somme. Aus seinem Stamm, behaupten Einige, sei der König Merovech entsprossen, dessen Sohn Childerich war.
Schon zur Zeit Gregors war die Verwantschaft von Merowech mit Chlodio (Chlogio) nur auf Behauptungen gestützt.
Zitat:
Aus seinem Stamm (Chlodio), behaupten Einige, sei der König Merovech entsprossen, dessen Sohn Childerich war.
Sollte das stimmen, könnte ja auch bedeuten, dass Merowech nicht Sohn, sonder auch Enkel oder Neffe oder in sonstiger Verwandschaft zu Chlodio stand
Interressant ist auch die zweifache Erwähnung von Thoringen. Dort haben sich die Franken nach Bezirken und Gauen gelockte Könige (erste Merowinger?) über sich gesetzt.
Leider hat Bruno nicht wieder hier gepostet und so können wir leider nicht recherchieren woher er diese Theorie hat.
Das Zitat mit Merodachus stammt von mir:
Ich ihn in Stammtafeln entdeckt, leider kann ich die mit der Verbindung
Merodachus -> Francus -> Chlodwig I.
nicht mehr finden.
Aber hier mal ein paar Beispiele:
http://www.gbnf.com/GENEALOGY/jenkins/html/d0017/I11855.HTM
http://calciscat.familytreeguide.com/getperson.php?personID=I68630&tree=T1&sid=agsearch
http://freepages.genealogy.rootsweb.com/~jamesdow/s044/f000017.htm
Worauf sich diese Tafeln berufen ist mir schleierhaft.
Gruß
das Buch habe ich erhalten, aber es handelt sich nur um eine Version die mit Chilperich I. losgeht und
irgendwo bei Pippin aufhört. Die Anfänge der Merowinger bzw. Franken werden in diesem Werk nicht erwähnt, leider.
In der Tat bleiben viele Fragen offen, gerade auch um Mero und Merowech.
Es ist in der Tat sehr schwierig, überhaupt merowingische oder fränkische Personen vor Chlodio zu fassen. Gregor v. Tours hat sich ja selber mit der Frage der ersten fränkischen Könige beschäftigt und zitiert zahlreiche
römische Geschichtsschreiber. Hier ein Auszug für alle, die diese Passage nicht kennen (stark zusammengefasst):
Es ist unbekannt, wer der erste Franken-König gewesen ist. Denn obwohl das Geschichtswerk des Sulpicius Alexander Vieles von den Franken berichtet, nennt er doch den ersten König derselben nicht, sondern spricht nur davon, daß sie Herzoge hatten. Und was er von diesen berichtet, will ich mittheilen.Da, wo er erzählt, daß Maximus sich, als er alle Hoffnung auf sein Reich aufgegeben und ganz die Besinnung verloren hatte, nach Aquileja flüchtete, fährt er so fort:
"Damals brachen unter ihren Herzogen Genobaud, Marcomer und Sunno die Franken in die Provinz Germania ein, sie warfen den Grenzwall nieder, tödteten viele Menschen, verheerten besonders die fruchtbaren Gegenden, und verbreiteten auch in Köln Furcht und Schrecken. Als dies zu Trier bekannt wurde, sammelten die Kriegsobersten Nanninus und Quintinus, denen Maximus seinen jungen Sohn und die Vertheidigung der Provinz übertragen hatte, ihr Heer und zogen nach Köln. Aber die Feinde kehrten mit großer Beute, nachdem sie die reichsten Gegenden der Provinzen verheert hatten, wieder über den Rhein zurück, ließen jedoch einen Theil ihrer Mannschaft auf Römischem Grund und Boden zurück, um diesen abermals zu verwüsten. Mit dem zurückgebliebenen Theil des Heeres ließen sich die Römer darauf zu ……………….
…………………Dies alles nun, erzählt er, sei von den Franken unter der Anführung von Herzogen geschehen, dann aber sagt er: "Nach wenigen Tagen - Marcomer aber und Sunno waren damals die Häuptlinge der Franken - wurde eiligst eine Verhandlung gepflogen und Geißeln, wie gewöhnlich, gestellt, darauf kehrte er nach Trier um zu überwintern zurück." Wenn der Geschichtsschreiber aber jene hier Häuptlinge nennt, so wissen wir nicht, ob sie wirklich Könige waren oder nur die Stelle der Könige vertraten…………
An einer zweiten Stelle giebt Sulpicius Alexander dann, ohne von Herzogen oder Häuptlingen zu sprechen, ganz deutlich zu erkennen, daß die Franken einen König hatten, nennt jedoch seinen Namen nicht. Er schreibt nehmlich so: "Darauf rüstete der Tyrann Eugenius einen Heereszug und ging an den Rhein, um mit den Königen der Alamannen und Franken die alten Bündnisse wie gewöhnlich zu rneuern und ein für jene Zeit gewaltig großes Heer jenen unbändigen Volksstämmen zu zeigen." Dies erzählt der gedachte Geschichtsschreiber von den Franken.
Solche Nachrichten haben uns die gedachten Geschichtsschreiber von den Franken hinterlassen, ohne dabei Könige namhaft zu machen. Man erzählt aber, die Franken seien aus Pannonien gekommen, und hätten sich zuerst an den Ufern des Rheins niedergelassen, dann seien sie über den Rhein gegangen und durch Thoringien gezogen, dort hätten sie nach Bezirken und Gauen gelockte Könige über sich gesetzt, aus ihrem ersten und so zu sagen adligsten Geschlecht. Dies haben auch die Siege des Chlodovech dargethan und bewiesen, wir reden daher im Folgenden weiter davon. Wir finden ferner in den Consullisten, daß der Franken-König Theodemer, der Sohn weiland Richimers, und seine Mutter Ascyla mit dem Schwerdte hingerichtet seien.
Damals soll Chlogio, ein tüchtiger und sehr vornehmer Mann unter seinem Volke, König der Franken gewesen sein und zu Dispargum im Lande der Thoringer Hof gehalten haben. In diesen Gegenden aber wohnten südwärts die Römer bis zur Loire, und jenseits der Loire fing die Herrschaft der Gothen an. Die Burgunder, welche der Irrlehre des Arius folgten, wohnten jenseits der Rhône, an der die Stadt Lyon liegt. Chlogio aber schickte Kundschafter aus nach der Stadt Cambray, und, als sie Alles erforscht, folgte er ihnen nach, überwand die Römer und nahm die Stadt ein. Kurze Zeit hielt er sich hier auf und eroberte dann das Land bis zur Somme. Aus seinem Stamm, behaupten Einige, sei der König Merovech entsprossen, dessen Sohn Childerich war.
Schon zur Zeit Gregors war die Verwantschaft von Merowech mit Chlodio (Chlogio) nur auf Behauptungen gestützt.
Zitat:
Aus seinem Stamm (Chlodio), behaupten Einige, sei der König Merovech entsprossen, dessen Sohn Childerich war.
Sollte das stimmen, könnte ja auch bedeuten, dass Merowech nicht Sohn, sonder auch Enkel oder Neffe oder in sonstiger Verwandschaft zu Chlodio stand
Interressant ist auch die zweifache Erwähnung von Thoringen. Dort haben sich die Franken nach Bezirken und Gauen gelockte Könige (erste Merowinger?) über sich gesetzt.
Leider hat Bruno nicht wieder hier gepostet und so können wir leider nicht recherchieren woher er diese Theorie hat.
Das Zitat mit Merodachus stammt von mir:
Ich ihn in Stammtafeln entdeckt, leider kann ich die mit der Verbindung
Merodachus -> Francus -> Chlodwig I.
nicht mehr finden.
Aber hier mal ein paar Beispiele:
http://www.gbnf.com/GENEALOGY/jenkins/html/d0017/I11855.HTM
http://calciscat.familytreeguide.com/getperson.php?personID=I68630&tree=T1&sid=agsearch
http://freepages.genealogy.rootsweb.com/~jamesdow/s044/f000017.htm
Worauf sich diese Tafeln berufen ist mir schleierhaft.
Gruß