Pimpelhuber
Neues Mitglied
Hallo,
ich würde hier gerne eine Diskussion starten, über ein Thema, für das ich mich schon sehr lange interessiere.
Als ich früher, im Geschichtsunterrich, gelernt habe, welche Staaten sich zum Deutschen Bund zusammentaten, da stellte ich mir eine Frage: warum waren die Niederländer nicht dabei?
Damals hatte ich kaum detaillierte Kenntnisse über die niederländische Geschichte. Ich wohnte aber am Niederrhein und empfand die Niederländer einfach als sehr ähnlich - weitaus ähnlicher, als Bayern oder Schwaben.
Inzwischen weiß ich ein bisschen mehr.
Die beiden wichtigsten Stämme der Deutschen sind die Franken und die Sachsen. Die Franken stammten ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt dem Niederrhein und dem Ruhrgebiet - und auch zumindest aus Teilen der westlichen Provinzen der Niederlande.
Das Niederländische, das wir kennen, gilt als "Fränkische Sprachvariation".
Die Sachsen waren größtenteils Niedersachsen und Westfalen - und ebenfalls "Westniederländer", auch in den Niederlanden wird im Westen ein niedersächsischer Dialekt gesprochen, und zwar im Achterhoek/Gelderland und in Overijssel.
Von Anfang an waren die Niederländer im fränkischen Reich, später durchgehend im ostfränkischen Reich/HRR.
Die Engländer nennen sie "dutch", sie selbst nannten ihr Land bis zum 18 Jhd "de nederen duitsen landen", ihre Sprache "nederduits" und in ihrer Nationalhymne heißt es "ben ik van duitsen bloed".
Dann kam es irgendwie zum Bruch, und als die Deutschen sich neu formierten, wurde es nicht einmal diskutiert, dass auch die Niederlande und Flandern eigentlich dazu gehören müssten.
Wie genau kam es nun zu dieser Entfremdung, oder auch: wieso kam es nur bei ihnen zu dieser Entfremdung, denn alle anderen germanischen Teile des ehemaligen ostfränkischen Reiches gelten auch heute zumindest sprachlich und ethnisch als "deutsch".
Ich weiß nur folgendes: Die Trennung geschah 1648. Zuvor hatte man Jahrzehnte lang Krieg gegen das habsburgische Spanien geführt, was den niederländischen Patriotismus befeuerte. Trotzdem nannten sie sich weiterhin "duits", die Nationalhymne, Het Wilhelmus, erzählt vom Unabhängigkeitkrieg gegen die Spanier. In der Folgezeit erlebte die Niederlande eine Blütephase. Der Nachbar im Osten dagegen verarmte. Bald galten die Deutschen aus dem Osten bestenfalls als billige Arbeitskräfte und gute Söldner, schlechtestenfalls als Taschendiebe, Gauner und Bettler.
Aber das allein kann's nicht sein, denn auch weiter im Osten gab es auch deutsche Staaten, die wohlhabend waren.
Also was genau führte zur Entfremdung?
ich würde hier gerne eine Diskussion starten, über ein Thema, für das ich mich schon sehr lange interessiere.
Als ich früher, im Geschichtsunterrich, gelernt habe, welche Staaten sich zum Deutschen Bund zusammentaten, da stellte ich mir eine Frage: warum waren die Niederländer nicht dabei?
Damals hatte ich kaum detaillierte Kenntnisse über die niederländische Geschichte. Ich wohnte aber am Niederrhein und empfand die Niederländer einfach als sehr ähnlich - weitaus ähnlicher, als Bayern oder Schwaben.
Inzwischen weiß ich ein bisschen mehr.
Die beiden wichtigsten Stämme der Deutschen sind die Franken und die Sachsen. Die Franken stammten ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt dem Niederrhein und dem Ruhrgebiet - und auch zumindest aus Teilen der westlichen Provinzen der Niederlande.
Das Niederländische, das wir kennen, gilt als "Fränkische Sprachvariation".
Die Sachsen waren größtenteils Niedersachsen und Westfalen - und ebenfalls "Westniederländer", auch in den Niederlanden wird im Westen ein niedersächsischer Dialekt gesprochen, und zwar im Achterhoek/Gelderland und in Overijssel.
Von Anfang an waren die Niederländer im fränkischen Reich, später durchgehend im ostfränkischen Reich/HRR.
Die Engländer nennen sie "dutch", sie selbst nannten ihr Land bis zum 18 Jhd "de nederen duitsen landen", ihre Sprache "nederduits" und in ihrer Nationalhymne heißt es "ben ik van duitsen bloed".
Dann kam es irgendwie zum Bruch, und als die Deutschen sich neu formierten, wurde es nicht einmal diskutiert, dass auch die Niederlande und Flandern eigentlich dazu gehören müssten.
Wie genau kam es nun zu dieser Entfremdung, oder auch: wieso kam es nur bei ihnen zu dieser Entfremdung, denn alle anderen germanischen Teile des ehemaligen ostfränkischen Reiches gelten auch heute zumindest sprachlich und ethnisch als "deutsch".
Ich weiß nur folgendes: Die Trennung geschah 1648. Zuvor hatte man Jahrzehnte lang Krieg gegen das habsburgische Spanien geführt, was den niederländischen Patriotismus befeuerte. Trotzdem nannten sie sich weiterhin "duits", die Nationalhymne, Het Wilhelmus, erzählt vom Unabhängigkeitkrieg gegen die Spanier. In der Folgezeit erlebte die Niederlande eine Blütephase. Der Nachbar im Osten dagegen verarmte. Bald galten die Deutschen aus dem Osten bestenfalls als billige Arbeitskräfte und gute Söldner, schlechtestenfalls als Taschendiebe, Gauner und Bettler.
Aber das allein kann's nicht sein, denn auch weiter im Osten gab es auch deutsche Staaten, die wohlhabend waren.
Also was genau führte zur Entfremdung?